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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1892
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- Erscheinungsdatum
- 10.10.1892
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- Deutsch
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236, 10. Oktober 1892 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 5997 Handlungsgehilfen zu gunsten der Sonntagsruhe sei hier ein kurzer Aus zug aus dem kürzlich versandten Berichte über das elfte Geschäftsjahr des Verbandes angefügt. Nach dem Abschlüsse vom 30. Juni 1892 hat der Betrieb 25000 Ueberschuß ergeben, wovon den Verbands-Pensions- kasseu >0000 .F und den Unterstützungskassen 6000 V6 überwiesen worden sind. Die Mitgliederzahl beträgt 46000. Neben den Pension?-, Unter- stützungs-, Kranken- und Begräbniskassen betreibt der Verband haupt sächlich die kaufmännische Stellenvermittelung mit außerordentlich gün stigen Erfolgen. Im Berichtsjahre wurden 2026 Stellen durch den Ver band besetzt, während in den verflossenen elf Jahren insgesamt 8753 Stellenvermittelungen besorgt worden sind. Dem Verbände erwächst durch seine Stellenvermittelung ein Aufwand von jährlich gegen 10000 Durch Errichtung ständiger Geschäftsstellen in Berlin, Breslau, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Königsberg i. Pr., Leipzig und Nürnberg, sowie außerdem durch Kreisvereine in nahe an 300 Orten ist der Verband in der Lage, ganz Deutschland mit seiner Wirksamkeit zu umfassen. Weltausstellung in Chicago. — Im deutschen Reichsanzeiger wird folgendes mitgcteilt: Das von Deutschland zu errichtende Staatsgebäude aus dem Terrain der Chicagoer Weltausstellung jdas bekanntlich die Ausstellung der Buchgewerbe aufnehmen wird. Red.j steigt, obgleich der größte Teil der Baumaterialien von Deutschland nach Chicago hat entsendet werden müssen, rüstig in die Höhe; es bildet, wie aus einem Bericht von dort herausgehoben werden darf, --in seiner echt deutschen Eigenart den Gegenstand allgemeiner Bewunderung». Berliner Wcltausstellungsplan. — Der Plan einer Berliner Weltausstellung wird im engeren Kreise immer noch mit Eifer verfolgt. Eine zur Betreibung dieser Sache in Berlin zusammengetretcne »Ver einigung» hat, wie wir der National-Ztg entnehmen, kürzlich in einer im Kaiserhos abgehaltenen vertraulichen Besprechung unter Vorsitz des Professors Delbrück beschlossen, die konstituierende Versammlung Mitte Oktober nicht in Berlin, sondern in Leipzig abzuhalten. Man will den Schein vermeiden, als ob es sich bei der Bildung der Vereinigung um spezielle Berliner Interessen handele. Im übrigen ist man sich darüber schlüssig geworden, den Gedanken nicht fallen zu lassen und möglichst doch noch eine Weltausstellung zu stände zu bringen, da man nur von einer solchen thatsächliche Vorteile erwartet. In den letzten Tagen sind wieder zahlreiche Anmeldungen zum Beitritt zur Vereinigung ein gegangen. In Oesterreich verboten. — Das k. k. Kreis- als Preßgericht in Böhm.-Leipa hat mit dem Erkenntnisse vom 10. August 1882, Z. 6300, die Weilerverbreitung der Druckschrift: »Die Bibel oder die sogenannten heiligen Schriften der Juden und Christen» von Balduin Säuberlich, gedruckt in Berlin bei Hugo Ginzel, (Verlag von O. Harnisch in Berlin) Heft I, nach ß 122 b und ci St.-G. verboten Vom Po st wesen. — In Nr. 230 d. Bl. vom 3. Oktober haben wir an dieser Stelle eine kurze Mitteilung über eine Schrift unter dem Titel »Die deutsche Reichspaketpost» eine volkswirtschaftliche Unter suchung von Or. Charles Henry Hüll gebracht. Der Verfasser kommt darin zu dem Ergebnis, daß der billige (50 H-) Pakettarif vom finanz-theoretischen und volkswirtschaftlichen Standpunkte als schädlich be trachtet werden müsse. Im Anschluß an jene Mitteilung sei hier noch folgendes aus der genannten Schrift nachgetragen: Or. Hüll hat ausgerechnet, daß im Jahre 1889/90 die Leistungen der Eisenbahnen für die Post im Reichspostgebiet auf 19,57 Millionen Mark, oder wenn man die Zinsen des Anlagekapitals der Eisenbahnen in Anrechnung bringt, auf 28,97 Millionen Mark sich belaufen; für Preußen allein belausen sich die Leistungen auf 14,72 bezw. 21,90 Millionen Mark. Dagegen zahlte die Post den Eisenbahnen in Preußen 3859001 was im Reichsgebiet 5 128 732 aüSmachen würde. Es bleibt also eine Nettozahlung der Eisenbahnen an die Post in Preußen von 10,64 bezw. 16,64 Millionen, im Reich von 14,37 bezw. 21,37 Millionen Mark. Von diesen den Eisenbahnen entstehenden Kosten für die Beför derung von Postsendungen fällt der größte Teil, nämlich 75 v. H. auf die unentgeltliche Beförderung der Pakete im Gewicht bis zu 10 Ic^. Die Reichspost macht durch Beförderung der Pakete unter 10 lcz dem Eil und auch dem Frachtvcrkehr der Eisenbahnen schwere Konkurrenz. Or. Hüll bringt eine Reihe von Beispielen, teils nach eigenen Beobachtungen, teils > nach Mitteilungen von Postbeamten bei, die seine Behauptung bestätigen sollen. So berichtet er: -Am Schlesischen Bahnhofe in Berlin kam ein mal mehr als eine halbe Wagenladung Hutschachteln von einem Fabrikanten aus Glogau an einen Kaufmann in Gestalt von 50-PfennigPaketen an; in derselben Gestalt kamen 213 Kistchen Käse von einem Versender an einen Berliner Empfänger. Im Jahre 1891 trafen auf demselben Bahnhofe täg lich während etwa 40 Tagen 4 — 5000 Körbe mit Schnittbohnen als 5-Kilogrammpaketc ein, die alle nach der Centralmarkthallc gingen, d. h. es wurden täglich 20 Tonnen Hülsensrüchte postmäßig von Oesterreich nach Berlin befördert.» Angesichts dieser Thalsachen ist I)r. Hüll der Meinung, daß der Postpaketdienst bei weitem nicht den volkswirtschaftlichen Wert habe, den Herr von Stephan diesem beilegt. Man müsse in Be tracht ziehen, daß der Vorteil, den der kleine Mann aus dem billigen Porto für kleine Pakete ziehe, in keinem Verhältnisse zu dem Beitrage stehe, den er, indirekt natürlich, zum Unterhalt einer sich nicht rentieren den Paketpost beisteuere. Vortrag. — In der Juristischen Gesellschaft zu Berlin wird am Sonnabend, den 15. Oktober, abends 7 Uhr, im Hotel »Zu den vier Jahreszeiten- (Prinz Albrechtstraße 4/5) Professor vr. Oetker aus Rostock über die -strafrechtliche Haftung des verantwortlichen Redakteurs sprechen. (Nat.-Ztg.) Hervorragende Bricfmarken-Sammlungeu. Der Tages presse entnehmen wir zur Briesmarkenkunde folgende Mitteilung, die wir um ihres speziellen Interesses willen hier wiedergeben, ohne die Richtig keit der mitgelei lten Daten kontrollieren zu können: In Paris befindet sich die unstreitig reichhaltigste und wertvollste Sammlung von Philipp v. Ferrari, einem Sohne der Herzogin von Gallier«, deren Wert auf 3 Millionen Francs geschätzt wird. Sie ist einzig in ihrer Art. Nach Ferrari kommt als Sammler Kaiser Alexander 111. Man sagt, daß sein Briefmarkenalbum einen Wert von l'/g Millionen Francs darstelle. Wenn mau der Behauptung französischer Sammler Glauben schenken darf, so soll der Zar eine besondere Vorliebe :für asiatische Briefmarken haben; ferner für diejenigen der Insel Mauritius, Emission von 1847, und der Insel Reunion von 1852. Diese "'kosten das Stück 1200, jene 4000 Francs. Die Briefmarken von Englisch- Guyana (1850) und von Hawaii (>852) haben einen Wert von 3500 bis 4500 Francs. Nächstdcm kommt der Prinz von Wales und der Herzog von Edinburgh. Der Herzog ist Präsident des englischen Brief markensammlervereins und hatte im Jahre 1890 eine ähnliche Ausstellung veranstaltet wie diejenige, die jetzt in Paris eröffnet wird. Der Baron Arthur von Rothschild ist lange Zeit ein Sammler ersten Ranges ge wesen. Er hatte in wenigen Jahren seltene Briefmarken im Werte von 300 000 Francs gesammelt. Später hat er Nacheiferer gefunden in den Gebrüdern Caillebotte, welche vor einigen Jahren ihre Sammlung für 200 000 Francs verkauft haben. Ein Engländer Philbrick, ein Anwalt der Königin, besaß eine Menge Briefmarken aller Länder, hat sich schließ lich aber auf eine Sammlung englischer Briefmarken beschränkt. Ein Franzose Donatis ist ähnlich verfahren und besitzt heutzutage eine der vollkommensten Sammlungen nur französischer Briefmarken. i)r. Legrand aus Neuilly, Präsident des Ausführungs-Komitees für die Pariser Brief- marken-Ausstellung, ist selbst ein großer Sammler und besitzt Briefmarken im Werte von 250 000 Francs. Einbrecher. — In der Buchdruckerei des Herrn Leonhard Simion in Berlin wurde in einer der letzten Nächte ein Einbruch ver sucht. Durch einen wenige Wochen zuvor dort verübten Einbruch ge warnt, hatte der Besitzer die Thüren niit einem Läutewerk in elektrische Verbindung gebracht, wodurch es diesmal gelang, die beiden Einbrecher, allerdings erst nach heftigem Kampfe, festzunehmen. Persoualnachrichteu. Gestorben: am 29. September in Leipzig Herr Alwin Heinrich Weise, lang jähriger Prokurist der Kgl. Hofkunsthandlung Pietro del Vecchio in Leipzig, der er während eines Zeitraumes von sechsunddreißig Jahren in treuer Hingabe und Pflichterfüllung seine Dienste ge widmet hat; anc 4. Oktober in Bielitz im sechsunddreißigsten Lebensjahre Herr Otto Beigel, Inhaber der dortigen Buchhandlung unter der Firma seines Namens, die er am 2. Juli 1887 gegründet hatte. Sprechsaal. --- .Freie« oder »eingeschriebene« Hilfskasse. VII. (Vgl Börsenblatt 200. 2'2. 215. 21°. Mp M?,) ist eine Unrichtigkeit vorhanden, welche wir hierdurch, nachdem wir sie selbst bemerkt haben, verbessern Wir sagen dort, die Verbands-Leitung habe öffentlich noch nicht an gezeigt, daß wir auf Grund einer behördlichen Anweisung aus der Kategorie der aus Grund land.Srcchtlicher Vorschriften errichteten Kassen In unserer Meinungsäußerung, betreffend die Umwandlung unserer j anszuscheiden hätten. Das ist unrichtig, denn in seinem Rundschreiben VerbandSkrankcnkasse, welche in Nr. 233 d. Bl. zum Abdruck gelangte,! vom 1. September hat der Vorstand diese Mitteilung gemacht, welche Ncunundfünfzigster Jahrgang. 814
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