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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1908
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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7914 «örs-ndlau f. d. Dtlchn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 168, 22. Juli 1908. die überaus große Mehrzahl der deutschen Buchhändler ge hört, aus voller Überzeugung Gelingen ihrer Pläne und das Verständnis der Regierungen für die ihnen übermittelten Wünsche. Wir hoffen, daß sich der neu geschaffenen Organi sation nunmehr auch alle bisher noch fernstehenden Körper schaften anschließen, die das gleiche Ziel verfolgen. Jos. Thron. Kleine Mitteilungen. Handelsbrrichterstattut»« in -er Presse der Vergangen heit. — Ohne Handel und Verkehrsleben besäßen wir heute kaum eine einzige gute Zeitung. Ohne Zeitungen und Reklamewcsen wäre weder die großartig entwickelte Industrie, noch der welt umfassende Handel von heute möglich. Das klingt paradox, ent spricht aber der geschichtlichen Wahrheit. Das Zeitungswesen ist zum Teil aus den weitverzweigten Verbindungen und brieflichen Nachrichten der Kaufleute hervorgegangen. Die Beförderung der Zeitungen lag jahrhundertelang in den Händen des Handels. Heute sind es wieder in erster Linie Handel und Industrie, die durch ihre bezahlten Ankündigungen die kapitalistischen Unter nehmungen der Zeitung in die Lage versetzen, die enormen Kosten der modernen Zeitungen aufwenden zu können, um der Mehrzahl des Volkes Belehrung und Nachricht auf fast allen Ge bieten des menschlichen Wissens und Interesses zu bieten. Daß schon die geschriebenen und später die gedruckten Zei tungen über wirtschaftliche Verhältnisse berichteten, ist daher natürlich. Den Nachweis hierfür liefert eine soeben erschienene Schrift von Hermann Bode: »Die Anfänge wirtschaftlicher Berichterstattung in der Presse- (Pforzheim, Gebr. Bode), deren Inhalt wir im folgenden kurz zusammenfassen: Wirtschaftliche Berichterstattung in den allerersten Anfängen findet sich im Kaufmannsbrief: in den Briefen, die seit der Zeit der Kreuzzüge die Faktoren der Handelshäuser von den großen europäischen Märkten und Börsen nach Hause sandten. Diese Briefe enthielten einmal private, geschäftliche Mitteilungen, dann auch Nachrichten allgemeiner Art, wirtschaftliche und politische, die als »Neue Zeitungen- zuerst am Schluß des Briefes angehängt, später aus einem besonderen Zettel zum Zweck der Wetterverbrei tung dem Briefe beigclegt wurden. Die Zeitungsbeilage, nur politische Nachrichten enthaltend, findet sich auch im Brief des Staatsmanns und des Gelehrten, namentlich seit der Zeit der Renaissance und Reformation. Sie bildet den Ausgang interessanter Entwicklungsreihen: 1. Eine oder mehrere wichtige -Neue Zeitungen-, ihr ent nommen und durch den Druck vervielfältigt, ergaben das gedruckte Flugblatt. 2. Die politischen -Zeitungen- des Kaufmannsbriefs, auf dem Handelskontor, in dem sie zusammenliefen, zusammengestellt, kopiert und weiterversandt, ergaben die geschriebene Wochen zeitung. Aus dieser entstand die gedruckte Zeitung. 3. Die wirtschaftlichen Nachrichten im Kaufmannsbrief führten, soweit es sich um Kurse handelt, bei dem großen und regelmäßigen Bedarf zur Verwendung eines Kurszettelsormulars und von da zum gedruckten Kurszettel. Die übrigen Handelsnachrichten blieben im Kaufmannsbrief. In die Zeitung drangen Handelsnachrichten immer nur, wenn in Zeiten allgemeiner Spekulation ein Bedürfnis nach ihrer Veröffentlichung sich geltend machte. Das war zuerst der Fall in den holländischen Zeitungen gleich nach ihrer Entstehung im 17. Jahrhundert. Das nationale Ereignis, die Heimkehr der indischen Flotten, war cs, das mit Zahl und Ladung der Schiffe gemeldet wurde. Von dem Erfolg der Fahrten hingen die zu er wartende Dividende und der Kurs der Aktien der Compagnie ab. — Die erste regelmäßige wirtschaftliche Bertchterstaitung erfolgte dann in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts: Londoner, Pariser und Amsterdamer Aktienkurse. In London und Paris setzte eine ähnliche Entwicklung etwas später ein. Auch in den ersten deutschen Zeitungen finden sich Schiffs nachrichten. Als die Hamburger Zeitungen darüber hinaus aus führlich über Warenzufuhren berichteten, da wehrte sich die dortige Kausmannschast heftig gegen diese Durchbrechung ihres Nachrichten monopols. Die erste regelmäßige wirtschaftliche Berichterstattung in der deutschen Presse ist lokaler Art. Sie begann am Anfang des achtzehnten Jahrhunderts in den Jntelligenzblättern. (Erstes Bei spiel: Frankfurter Geld- und Wechselkurs in den Frankfurter Be richten 1748—1752.) Die ausgedehnteste wirtschaftliche Bericht erstattung pflegten die aus dem Jntelligenzblattwesen hervor- gegangencn Handelszeitungen des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts, die ersten in Hamburg 1766, in Frankfurt 1772. Die Presse des neunzehnten Jahrhunderts ist in ihrer Aus gestaltung charakterisiert durch drei sich gegenseitig steigernde Momente: 1. die schnelle expansive wirtschaftliche Entwicklung seit den sechziger und siebziger Jahren erweiterte in gleichem Maße den Umfang und Inhalt der wirtschaftlichen Bericht erstattung; 2. Telegraph, Telephon und Rotationsmaschine steigerten die Schnelligkeit der Berichterstattung bis zu dem Grade, daß der Nachrichtenverkehr ausgebreitet, das Nachrichtenmonopol des Handels sehr eingeschränkt wurde. Und vor allem 3.: die Zeitung wurde wie in ihrem gesamten Inhalt, so auch im Handelsteil Organ wirtschaftlicher Erörterungen, Organ der öffentlichen Meinung, sie übernahm eine Aufgabe, die früher weit zurückgetreten war, die statt ihrer die Flugschrift, dann die kauf männische Zeitung erfüllt hatte. Die Zeitung kritisiert und warnt, seitdem, mit der Eisenbahn beginnend, die Aktiengesellschaften und ähnliche Unternehmungsformen das private Kapital auch des kleinen Mannes an sich zogen. Es trifft heute noch zu, was Christian Weise, der erste, der in Deutschland über das Zeitungswesen schrieb (1676), der die Kauf leute »Oustoäss uovollaium- (Zeitungsbewahrer) und die »löbliche Kauffmannschaft eine große Crhalterinn und Fortpflanzerinn der Zeitungen- nannte. P. Hennig. Verein -er russischen BuchhLn-ler un- Verleger in St. Petersburg. JuVtlLum. — Am 22. Juni (5. Juli n. St.) d. I. feierte der Verein der russischen Buchhändler und Verleger in St. Petersburg das Jubiläum seines sünfundzwanzigjährigen Bestehens. Mittags 12 Uhr wurde in den Räumen der Techno logischen Gesellschaft ein Dankgebet abgehalten, an dem die Mit glieder der Verwaltung, viele Buchhändler und Verleger der Residenz, wie auch Deputationen aus verschiedenen Städten teil- nahmen. Darauf wurde ein Bericht über die Tätigkeit des Ver eins seit seinem Bestehen verlesen. Gegenwärtig hat der Verein über 300 Mitglieder, die in der Provinz und in St. Petersburg leben. Mit den Mitteln des Vereins wird eine Buchhändlerlehr anstalt mit vierjährigen Kursus unterhalten. Zahlreiche Be grüßungsschreiben und »Telegramme trafen ein, so von dem Buch händlerverein in Moskau, von der Aktiengesellschaft des süd- russischen Vereins für Druckwesen, von dem Buchhändleroerein in Astrachan, von dem Bücherlager des Kreissemstwos in Stmbirsk, u. a. m. Abends fand ein Gastmahl im Jagdklub statt. (Nach »St. Petersb. Wjedomosti-.) * PaketbefSr-iruirg Magdeburg—Leipzir. — Den Leip ziger Blättern entnehmen wir folgende Mitteilung: Aus Handelskreisen waren der hiesigen Handelskammer Be schwerden darüber zugegangen, daß die Magdeburger Paketpost, die in Magdeburg in den Abendstunden aufgegeben worden ist, nicht mit der Vormittags-Austragung, sondern regelmäßig erst mit der Nachmittags-Austragung in die Hände der hiesigen Em pfänger gelange. Der Magdeburger Absender war bisher auf die Züge 463 (ab Magdeburg über Cölhen 7 Uhr 20 Minuten abends) und 410 (ab Magdeburg über Zerbst 7 Uhr 42 Minuten abends) angewiesen, die zwar beide Paketpost führen und eine rechtzeitige Auslieferung am nächsten Morgen in Leipzig gewährleisten, aber doch so frühe Abfahrtszeiten haben, daß an eine Erledigung etwa noch spät am Nachmittage bet den Magdeburger Geschäfts leuten eingehender Aufträge bisher nicht zu denken war. (Vergl. Mitteilungen der Handelskammer zu Leipzig 1908, Nr. IV, S. 102.) Es fehlte eben auf der Strecke Magdeburg—Leipzig an einer ge eigneten Nachtpaketpost. Den Bemühungen der beiden interessierten Handelskammern und dem Entgegenkommen der Post- und Eisen bahnverwaltung ist cs nun zu danken, daß diesem Mangel abge holfen ist. Vom 20. d. M. ab ist nämlich der Zug 467 Magde burg—Cöthen—Leipzig (ab Magdeburg Hauptbahnhof 12 Uhr 35 Minuten nachts, an Leipzig Berliner Bahnhof 3 Uhr 48 Minuten früh) für die Paketbesörderung freigegeben; daher wird es
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