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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.07.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.07.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- Jahr1908
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^ 168, 22. Juli 1908. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7921 Während der Reisezeit verkauft sich spielend Kochkunst und Heilkunst Von vr. Wilhelm Sternberg-Berlin Spezialarzt für Zucker- und Verdauungskranke — M. 3.— ord., M. 2.25 no., M. 2.10 bar u. 11,10 — Ich bitte speziell die Firmen in Badeorten um freundliche Verwendung für das in medizinischen Blättern sehr günstig besprochene Buch. — Leipzig, 20. Juli 1908 Wilhelm Weicher Osr Arosssn diaoökru^g bnlbsr mussten vir ciis oinxelnuksnsn Xommissiolls- bsstsliungon nuk siolonialrecktlicke ^bkanälunzsn l. Uekt 8ie§!in, Koloniale Keclil8ps!e§e sebr irüreon. Uüogter i. Aoaög.obtullASVo11 Ilvi V6r8ität8-Lu6li!i unäluu I/'runr Ooppsniatli. Vl>riarr8-0on<v. ^.1, > , l», >u 'S.—^ ^.-o. o o Line illteressante lAeuerscdeillullx mit vertvollen Oolcumelltell! 6II^V^I88L IVlit Vorrvort vor» V^IALLOOV LillLaoci la 8" mit 34 Bakeln. Intaciel- loser ^.usstattunA. 6eb. Ill 3.— orä., ^4 2.— oo. Voa ll> 8x. ab mit 40°/^. Uns Buck elltöalt ill allster eicbllet Irinnen ullü scüarkell Keproclulrtiollell alle pöoto^rapliiscliell ^usnalimen tticliarä ^Vaxners aus äem Lesite tter Bamilie cles Kleisters in Laxreutü, clarunter viele llocb niclit veröttenliiclite. Oie Lammlunx xidt die äeutlicliste Vor stellung voll der Brsebeillung des groüen Künstlers und ist eine unent- belirliclic Lrgällrung rn jeder Bio- grapbie zVagners, seinen Briefen nsv. 1 nesder5 KonosrsatZONZ- Lexikon vritte Nuslsgs — ficht Zänds Militär-Wochenblatt, Berlin 1908, Beil. Nr. 1 - „. . . . Der Gesamtinhalt des Lerderschen Konversations-Lexi kons ist so reich und so gediegen, seine Aufsätze sind so sachlich zu- verlässig gehalten daß der das katholische Interesse vertretende Standpunkt der Redaktion ihm keinen Abbruch tut, vielmehr sich als eine Erweiterung des Inhalts darstellt. ..." herdersche verlagstiandlung ru LPeidurg im vreisgau Max Steinitzer, Musikalische Strafpredigten, Ver öffentlichte Privatbriefe eines alten Grobians. Zweite, stark vermehrte Auflage. Geh. M. 2.50 ord., M. 1.85 netto, M. 1.70 bar. Freiexemplare 11/10. Noch nie ist das Treiben in den Musik- und Gesangvereinen mittlerer und kleiner Städte Deutschlands mit'so köstlichem Lumor geschildert worden. Der Verfasser, selbst praktischer Musiker, hat unter anderem in Mainz, Mülheim a. d. Ruhr, Freiburg i. B. gewirkt und kennt die Freuden und Leiden des Musikbetriebs in der Familie und im Verein ebenso genau wie die große Welt des hauptstädtischen Konzert- und Opern- lebens. Für jeden Musikfreund, für jeden dem praktischen Musikleben Nahestehenden ist das Buch geschrieben, und niemand wird es unbefriedigt aus der Land legen. In den „Hamburger Nachrichten" vom 12. VII. 1908 urteilt Ferdinand Pfohl: Ein heiteres Buch, das in Satire schwelgt und surrende Pfeile nach allen Richtungen der musikalischen Windrose hin abschießt. SeinVerfasser ist einverteufelternsterMensch, ein scharfer und ehrlicher Beobachtender von der Löhe einer selbständigen Persönlichkeit niederschaut auf das Getriebe unserer musikalischen Zeit, soweit sie unmusikalisch und antiinusikalisch ist; ein ernster, nach- denklicherMensch, der seinen ehrlichen Künstler- zorn hinter lächelnden Worten verbirgt, in Leiterkeiten und Grobheiten versteckt; der es wohl weiß, daß die Welt lieber dem witzigen und amüsanten Schalk, als dem düsteren Buß prediger zuhört, und der darum seinem Buß prediger ein Schalksgewand angezogen hat. Seine Worte lachen, aber seine Seele ist ernst. Die Strafpredigten dieses ebenso unterhalt samen wie lehrreichen und ungeheuer auf richtigen Buches tragen das verheißungs volle Motto: Nicht für den lieben Nächsten bloß, s'ist manches auch für dich; O Mensch, bewein' dein'Sünde groß! Wen's juckt, der kratze sich. And der Strafprediger hält nun unserer Zeit ihre Sünden mitleidslos vor: Zunächst zupft er törichte, beschränkte und durch Kliquengeist (leider nur durch diese eiue Art von Geist!) demoralisierte Musikkritiker beim Ohr, dann deckt er den modernen Gesangsschwindel auf, den er durch das typische Beispiel von einem Opernsänger illustriert, der anfangs mitseinen Mitteln Furore macht, dann aber hochmütig und anmaßend wird, als Naturalist einem schnellen Stimmverfall entgegengeht und end lich wegen chronischen Kehlkopfkatarrhs ein mildes Klima aufsuchen muß, das er wahr- scheinlich nur verlassen wird, um wieder der Geschäftsreisende in Litzen und Bändern zu werden, der er ehemals war, bevor er „die Kunst" mit sich bereicherte und auszeichnete. Gerade dieser Brief ist glänzend und in jedem Wort wahrste und bitterste Wirklichkeit. And nach dem „Stimmbesitzer" kommen die andern daran, die als Männerchor- und Orchesterdirigenten, als Organisten und Lehrer, als tonangebende Dilettanten und gesellschaft liche Machthaber, als Komponisten, Virtuosen, Gesangspädagogen. als Musikverleger, Konzertagenten, Konservatoriumsdirektoren usw. ihr Gewissen mit Sünden gegen den heiligen Geist der Musik beschweren, wider Bildung und guten Geschmack fehlen und so und anders zur Verbreiterung der Misere beitragen, die die musikalische Situation der Gegenwart kennzeichnet. Das Buch ist brillant geschrieben, sprudelnd von Witz und Geist, voll sattrischer Überlegenheit und in seinem innersten Kern tief künstlerisch und moralisch. Süddeutsche Monatshefte München. G. m. b. L. Börsenblatt sltr de» Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. 1033
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