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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1893
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1893
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- Deutsch
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4745 Nichtamtlicher Teil. ^ >90 17 August 1898. amerikanischen Buchdruckerei! Wogegen amerikanische Bücher in Deulschland ganz ohne jede Einschränkung und Bedingung den Schuh genießen. Die Folge dieses ungleichen Vertrages ist. daß nach wie vor in Amerika die gesamte deutsche Litteratur, deren Nachdruck sich lohnt, nach gedruckt wird und daß dieser Nachdruck jetzt erst recht als ein durchs Ge setz sanktioniertes Thun sich viel ungescheuier als früher breit machen kann; denn der deutsche Verleger hat ja das formelle Recht, sich gegen den Nachdruck zu schützen, und indem er es unterläßt, legt er an den Tag. daß er vorzieht, seine Ware Nachdrucken zu lassen. Die Amerikaner aber suchen möglichst Kapital aus dem Vertrag zu schlagen, der so prächtig zu ihrem Vorteil eingerichtet ist Ich führe aus meiner Praxis folgenden Fall an: Der Verfasser des Ben Hur, General Wallace, hat einen neuen Roman geschrieben, und dieses Werk wird gegenwärtig in New Jork gedruckt An den amerikanischen Verleger sind mehrere Anfragen deutscher Verleger wegen der Erwerbung der Autorisation für eine deutsche Aus gabe gerichtet worden, und die Antworten lauten, daß Wallace für die Autorisation ein Honorar von 5000 S, sage ca. 23000 verlangt! Das ist freilich eine unsinnige Forderung und nur bei Leuten möglich, die keinerlei Kenntnis vom deutschen Büchermarkt haben; am Ende aber wird er doch wohl einen deutschen Verleger finden, wenn dieser auch nur den zehnten oder zwanzigsten Teil jener Forderung bewilligt. Immerhin können die Amerikaner dank dem Litterarverlrag zehn Autorisationen verkaufen, bis es einem deutschen Verleger gelingt, eine einzige in Amerika zu verwerten.» Vom Postwesen. — An die von uns vor einiger Zeit mitgeteilte Ermahnung des Publikums durch die Reichspostverwallung, die wir nach stehend wiederholen, knüpft die Papierzeitung einige nicht unberechtigte Bemerkungen. Die Ermahnung der Postverwaltung lautet: «Zur Versendung von Drucksachen werden häufig gewöhnliche Briefumschläge in der Weise benutzt, daß die sonst zur Verschließung des Umschlages dienende Klappe lose in den Umschlag hineingesteckt wird. Diese Art der Versendung von Drucksachen bringt die Unzu träglichkeit mit sich, daß kleinere Briefe und Postkarten sich leicht in die offenen Briefumschläge einschieben und dann entweder in Verlust geraten oder dem richtigen Empfänger mit Verspätung zugehen. Viel fach werden gleiche Uebelstände auch durch solche Drucksachensendungen unter Streifband veranlaßt, bei denen das Band nicht fest anliegt oder nicht breit genug ist. An das Publikum ergeht daher wiederholt die Erinnerung, die Verpackung der Drucksachen so zu bewirken, daß sich Briefe und Postkarten nicht einschieben können. Von der Papier- Industrie werden seit einiger Zeit eigens zur Versendung von Druck sachen bestimmte Briefumschläge hergestellt, bei denen sich die Verschluß- klappe derart zusammensalten läßt, daß eine Klappe in eine zweite Klappe greift. Auf diese Weise entsteht ein Verschluß, der leicht lösbar ist und doch auch das Einschieben von Briefen u. s. w. erschwert, wenn nicht verhindert. Im allgemeinen Interesse kann nur gewünscht werden, daß von diesen Umschlägen namentlich auch da, wo es sich um Massenversendung von Drucksachen handelt, Gebrauch gemacht werde - Hierzu bemerkt die Papierzcitung: -Die Ermahnung ist ganz gut und berechtigt, wird aber deshalb wenig Erfolg haben, weil die Drucksachen-Bersender oder -Empfänger durch die bemängelten Umschläge nicht geschädigt werden, sondern andere Leute. So lange nicht eine bestimmt abgefaßte Vorschrift über die Verpackung von Drucksachen erscheint, werden nur wenige sich der erwähnten bessern, aber auch teureren Umschläge bedienen. Man muß ferner bedenke», daß die Versendung von Drucksachen in großen Massen ersolgt. Umschläge, welche das Einsteckeu der Einlagen erschweren, werden keine Aussicht auf allgemeine Annahme haben. Wir empfehlen, die Umschläge wie obenstehend (Zeichnung) zu formen. Dieselben bieten hinreichende Sicherheit gegen Herausfallen der Ein lagen und verhindern das Einschieben andrer Schriftstücke, das nur bei ausgeschlagener Klappe erfolgen könnte. Die Klappe muß so kurz bemessen sein, daß sie selbst keinen Unterschlupf für reiselustige Brief schaften abgiebt; sie wird nicht eingeschlagen, wie cs sonst üblich ist, sondern nur übergeklappt, wie die Abbildung zeigt. Gegen Heraus- sallen der Einlagen bietet diese Formung größern Schutz, als ein gewöhnlicher Briefumschlag selbst bei eingeschlagener Klappe ihn gewährt.» Die beigegekene Zeichnung zeigt einen Briefumschlag, dessen Klappen - Seite bis an den oberen Rand hin reicht. Hier greift in der ganzen Seite des Briefumschlags von der Adreßseite her ein schmaler Streifen als Klappe über. Diese Klappe wird nur umgeschlagen, aber nicht in den Umschlag hineingesteckt; der Umschlag bleibt also einfach offen. Natürlich darf die Klappe nicht etwa gummiert sein. Die einfache Ein richtung scheint uns vollkommen zweckmäßig. Die Frankfurter Finanzbesprechungen. — In den Frank furter Besprechungen der deutschen Finanzminister über die Auflegung neuer Steuern zur Deckung der Kosten der Militärvorlage wurde, so viel verlautet, der Plan einer Erhöhung des Postpaketportos nicht be rührt. Dle Möglichkeit der Erhebung einer Jnseratensteuer soll in Erwägung gezogen und weiterer Erörterung Vorbehalten worden sein. Eine Quittungssteuer scheint beschlossen zu sein. Sechzigster Jahrgang. Neue Bücher, Zeitschriften. Gclegenheitsschristen, Kataloge rc. für die Hand- u. Hausbibliothek des Buchhändlers. ^vbancklinALi ook pro^ram, ut^ivua viä svonoica ook tiosira, ^backemier oeir süalor uuckar Lcsn 1855—1890. Liblio^raL av ^-bsvl 6. 8. ckosspbsoo. bleck törorck av bibliotsbarieu 6Iaes ^nnersbeäb. Hörsba ckslev. Lllabstislr buvuckkörteobnio^. ldstirüo bllkteb. ßr. 8". (8. 161 — 264, I—VIII.) Uppsala, i Lowiuissiou bos I-uuckeguistslra Loübanäsln. Deutsche Iluterhaltungsschristen. Antiq. Anzeiger Nr. 51 von Kubasta L Voigt in Wien. 8". 39 S. kabbcatious cke la librairie kaul Oilevckorkk, karis. 1893. bl. 8°. 134 8. Ibeoloxis. 1. ^bt. ^ —H. >ntig Latalox- Ho. 26 von Dbsockor Rot, Var in I-eipriS. 8". 66 8. 2186 blco. Beschlagnahme. — Die Dresdener Polizei beschlagnahmte am 9. August in der Expedition der -Sächsischen Arbeiter-Zeitung- eine größere Anzahl Exemplare der sozialdemokratischen Broschüre -Ge krönte Häupter», Heft II, -August der Starke». Die Beschlag nahme erfolgte wegen des unflätigen Inhalts der Broschüre aus Grund 8 184 des Strafgesetzbuchs. — Rechtsstreit. — Eine Anzahl von Pariser Musikalienverlegern hatte nach bekannten Vorbildern in Deutschland gegen verschiedene sran- zösische Fabrikanten von mechanischen Musikwerken Klage aus Schaden ersatz erhoben, weil letztere angeblich unbefugt geschützte Kompositionen für die auswechselbaren Notentafeln ihrer Instrumente in Verwendung genommen hätten. Dieser Rechtsstreit richtete sich u. a. gegen die be kannten Fabrikanten Thiboutville u. G. in Paris. Da in Deutsch land derartige Prozesse zu Ungunsten der Fabrikanten entschieden worden sind, so war auf ein Urteil in einem ihnen günstigen Sinne zu hoffen. Die Verleger wurden jedoch mit ibren Ansprüchen abgewiesen, da das Gericht sich voll und ganz den Ausführungen der beklagten Fabrikanten von Musikinstrumenten anschloß. Wie das Leipziger Tageblalt, dem wir diese Mitteilung entnehmen, meldet, seien die Urteilsgründe derartig gründlich und mit so großem juristischen Scharfsinne abgesaßt, daß die abgewiesenen Verleger kaum weitere Instanzen beschreiten können, um ihren Ansprüchen Geltung zu verschaffen. Es bleibt abzuwarten, wie diese Begründung lautet. Einstweilen scheint uns die Auffassung der deutschen Gerichte, die mehrfach Veran lassung hatten gegen die Musiksabrikanten zu entscheiden, ihre voll kommene Berechtigung zu haben. Deutsche Schriftsteller-Genossenschaft. — Die diesjährige ordentliche Generalversammlung der deutschen Schrislstellergenossenschaft wurde auf Sonntag den 24 September nach Berlin einberufen. Ausstellung. — Eine allgemeine deutsche Hopfen-Ausstellung, mit der eine Ausstellung von Büchern, Lehrmitteln und Geräten für Hopfenbau, sowie Darstellungen der verschiedenen Kulturarien ver bunden werden soll, ist für Ende September oder Anfang Oktober in Neutomischl, dem Mittelpunkte des Posener Hopsenbanes, in Aussicht genommen. Weltausstellung in Chicago. — Wie die Tagesblätter Mit teilen, ist alle Aussicht vorhanden, daß der vielfach laut gewordene Wunsch erfüllt und die deutsche linterrichtsausstellung in Chicago nach Schluß der dortigen Weltausstellung für die Begründung eines deut schen Schulmuseums in Berlin erhallen bleiben wird Die Anregung habe in maßgebenden Kreisen großen Anklang gesunden. Freilich gehöre zu ihrer Verwirklichung die Voraussetzung, daß alle beteiligten deutschen Unlcrrichtsverwaltungen das erforderliche Entgegenkommen bethätigten. Jubiläum. Zur Klarstellung — Wir empfingen folgende Mitteilung, der wir zur Klarstellung gern Raum geben: In Bezug auf den Artikel -Jubiläum« in Nr. 181 Seite 4575 des Börsenblattes erkläre ich, daß von der von meinem Vater 1818 in Bonn gegründeten und 1857 aus mich übergegangencn Buchhandlung nur das Sortimentsgeschäft im Jahre 1870 an Herrn Emil Strauß verkauft worden ist. Der Verlag hingegen ist noch heute unter der alten Firma -Adolph Marcus- in meinem Besitze. Bonn, 11. August 1893. G. Marcus. Verein -Krebs- in Berlin. — Am 30. Juli beging der Verein jüngerer Buchhändler -Krebs- in Berlin sein diesjähriges Sommersest durch einen Ausflug nach der -Schlagmühle- bei Strausberg an der Ostbahn. Trotz des an den vorhergehenden Tagen höchst ungünstigen Wetters hatte sich eine stattliche Anzahl von Mitgliedern und Gästen eingefunden, die zur festgesetzten Zeit fröhlich und wohlgemut nach Strausberg abdampften. Nach Ankunft daselbst begab sich die Gesell schaft unter Vorantritt der bestellten Musik nach dem Restaurant 637
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