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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1922
- Strukturtyp
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- 1922-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1922
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64, 16. März 1922. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Steuerpflichtigen prüfen, dann in der Regel mit dem Steuerpflichtigen ins Vernehmen treten, gegebenenfalls ihn zur Vorlegung feiner Bücher und Geschästspapiere anhalten (8 207 Abs. 1); erst wenn Sie Verhand lungen mit ihm nicht zum Ziele führen, sollen Dritte zur Auskunft (8 177> oder zur Vorlegung von Büchern <8 185> ungehalten werden; und wenn die Verhandlungen mit dem Steuerpflichtigen keinen Erfolg versprechen, kann letztere Maßnahme sofort getroffen werden. Tie Auskunstsetnholung kann auch im Einzelsalle nicht aus 8 IW der Ncichs- abgabenordnung gestützt werden. Hiernach hat jeder, der Waren zum Weiterverkäufe veräußert, deren Abgabe an den Verbraucher eine Steuerpslicht begründet, dem Finanzamt mit Genehmigung des LandeL- finanzamtes auf Verlangen seine Bücher und Gefchäftspapiere insoweit zur Einsicht vorzulegcn, als dies zur Feststellung erforderlich ist, wer solche Waren erhalten hat und um welche Mengen es sich handelt. Diese namentlich für die Umsatzsteuer in Betracht kommende Vorschrift des 8 186 berechtigt das Finanzamt aber nicht zur Auskunftseinholnng, sondern nur zur Buchetnsicht. lUrteil des Reichssinanzhofes vom 24. November 1921, V L 84/21.) Umfaßftcucrvcranlagung der Zweigniederlassungen einer Firma. - Rach 8 II Abs. 1 Satz 2 des Umfatzsteuergesetzes 1919 sind für die Veranlagung zur Umsatzsteuer die in den einzelnen Betrieben einer Firma vereinnahmten Entgelte zusammenzurechnen. Liegen die ein heitlich zur Steuer heranzuziehenden Betriebe in den Bezirken ver schiedener Finanzämter, so ist nach 8 63 der Reichsabgabcnordnung sür die Veranlagung zur Umsatzsteuer das Finanzamt zuständig, an dem sich die Leitung des Unternehmens befindet. Dieser gesetzlichen Lage entsprechend ist im 8 127 der Ausführungsbestimmungen zum Umsatz- fteuergesetz 1919 bestimmt, daß bei mehreren Niederlassungen oder Ge schäftsstellen eines rechtlich in einer Hand befindlichen Unternehmens die Veranlagung sür das gesamte Unternehmen einheitlich durch bas Umsatzsteueramt des Sitzes der Leitung zu erfolgen hat. ^Beschluß des Reichsstnanzhoses vom 18. September 1921, I 8 333/21.) Ein philosophisches Seminar der Nnivcrsität Jena. — Die Uni versität Jena hat jüngst der Reihe ihrer wissenschaftlichen Institute ein philosophisches Seminar, das unter Leitung der Professoren Bauch und Max Wundt steht, neu eingefügt. Es war längst als ein dringendes Bedürfnis empfunden worden, daß eine besondere Lehr- und Korschungsstätte sür Philosophie an der deutschen Hochschule ge schaffen werden müsse, die aus der klassischen Zeit deutscher Philosophie bedeutsame, durch die Namen Fichte, Schilling und Hegel be zeichnet? Überlieferungen zu pflegen und zu kräftiger Wirkung im Geistesleben unserer Gegenwart neu zu beleben hat. Wie die genannten Namen haben auch die der Reinhold, Fries, Schopenhauer, Kuno Fischer und Otto Liebmann sich aus der Vergangen heit einen vollen und sür Jena einen besonderen Klang bewahrt. Eine wissenschaftliche Gesellschaft des Ruhrbezirks. — Im Jahre IN19 wurde in Essen eine Geselljchastsllr Wissenschaft und Leben im rheinisch-westfälischen Jnduftriebezirk gegründet. Die Gesellschaft hat eine. Reihe von Fachabteilungen gegründet, für evan gelische und katholische Theologie, sür Biologie, Geologie, Geodäsie, Geographie, Volkswirtschaft, Mathematik und Physik, Psychologie und Geschichtswissenschaft. Eine medizinische Fachgruppe ist kürzlich durch das Zusammenwirken der Ärztevereine im Rahmen der Gesellschaft entstanden, eine rcchtswissenschastliche ist in der Gründung begriffen. Die volkswirtschaftliche Fachgruppe hat schon nach kurzer Zeit eine starke Entwicklung genommen und wird nächstens mit eigenen Veröffentlichun gen hervortreten. Die Gesellschaft hat als erste praktische Ausgabe die Darstellung der Leistungen des Industriegebiets aus dem Gebiete der Wissenschaft, Technik und Kultur in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 >n Angriff genommen, ferner Vorarbeiten sür eine zusammcnfasscude Organisation des Bücheretwesens im Ruhrbezirk und Schaffung einer Biographie des engeren Jndustrie- bezirks. Die Geschäftsstelle der Gesellschaft ist in Essen, jedoch ist der Sitz der einzelnen Fachgruppen in anderen Städten des Jndustrie- bezirks, zum Beispiel derjenige der geschichtswisfenschaftlichen in Wer den a. d. Ruhr, der geologischen in Bochum, der geographischen in Duisburg, der biologischen in Mülheim a. d. Ruhr und der katholisch- theologischen in Dortmund. Kant und Litauen. — Die Litauische Universität Kowno und die litauische philosophische Zeitschrift »Logos« veröffentlichen folgendes Preisausschreiben über Kants Verhältnis zum Litauerin»!: »Be reits seit einem Jahrhundert oder schon länger tauchen in der litauischen Literatur lBroschüren, Tages- und Fachzcitungen) hier und da man cherlei Behauptungen über Kants Litauertum aus. So heißt cs, daß Kant litauischer Herkunst und der litauischen Sprache mäch tig gewesen sei. daß er die litauischen Volkslieder lDainos) geliebt, ja sogar zu Hause litauisch gesprochen habe, da das seine Muttersprache gewesen sei. Und vor zwei Monaten brachte die Tageszeitung »Lie- tura« eine Nachricht, eine 76 Jahre alte Dame habe bei der Gesell schaft zur Verschönerung Litauens um die Erlaubnis »achgejuchl. in Kowno vor der Garnisonkirche dem »Jmanuel Kant, dem Weltphilo sophen litauischer Herkunst«, eln Denkmal zu setzen. Unsere nächsten westlichen Nachbarn indessen, die Kant als den Mann threr Ration psr oxoellkues rühmen, erwähnen nirgends ein Litauertum, ja sie haben sich wahrscheinlich nie etwas davon träumen lasse». Zur Klä rung dieser Krage und um so der Wahrheit einen Dienst zu leisten, setzt die Schriftleitung des »Logos« gelegentlich des Herannaheus von Kants 200. Geburtstag eine» Preis von 10 000 Mark aus sür die beste Bearbeitung jenes Themas, in der die Frage entsprechend den strengsten Forderungen wissenschaftlicher Kritik allseitig geklärr wird. Tie Arbeiten sind bis 1. Januar 1924 einzureichcn. Das Urteil der Kommission von drei Mitgliedern, von denen je eins die Schrisileitnng des »Logos« und die philosophische Fakultät bestimmen, während das dritte der jeweilige Dekan der Fakultät ist, wird von der philo sophischen Fakultät der litauischen Universität an Kants 200, Geburts tage, dem 22. April 1924, bekanntgegebcn. Zu diesem Preisausschreiben bemerkte die »Voss. Ztg.-t Daß die braven Litauer Kaut als Landsmann in Anspruch nehmen, ist sehr spaßhaft. Sie wollen aus diese bequeme Weise vielleicht gleich gewissen anderen slawischen Völkerschaften, denen der Weltkrieg zu staatlicher Selbständigkeit verholfen hat, ihre Legitimation als Kulturnation er weisen. In Deutschland hat man sich bisher von Kants Litauertum nichts träumen lassen. Kant selbst glaubte, wie bekannt, daß seine Familie schottischer Herkunft wäre. In einem seiner Briese findet sich die Äußerung, daß sein Großvater aus Schottland »emigriert« sei. Doch ist durch die sorgfältigsten Nachforschungen ein Beweis sür die Richtigkeit dieser Behauptung nicht erbracht worden. Nachweislich war schon sein Urgroßvater in Ostpreußen ansässig, während andere Fa milienmitglieder in de» Ostsecprooinzcn beheimatet waren. Kants Vater hat, wie auch schon sein Großvater, das Sattlerhandwerk ans geübt; die Mutter, eine geborene Reuter, die nachgewiesenermaßen rein deutschen Ursprungs war, entstammte denselben Berusskreisen. MoliMMWeii. RedaktionSwcchsel bei der »Deutschen Verlegerzeitung«. — Herr ErnstStahl in Berlin, dem als Nachfolger von Herrn Joses Thron am 1. Juli 1921 die Vertretung des Vereins als Generalsekretär und die Schriftleitung der »Deutschen Verlegerzeitung« übertragen worden war, gibt diese Stellung mit Ende März d. I. auf, und der Verein hat an seine Stelle Herrn Vv. Wilhelm von Kries in Berlin- Wilmersdorf, Güntzelstr. 35II rechts, berufen. Der Verein bittet, sich in allen für den Verein nach außen und innen hin wichtigeren Fragen und in allen die Schriftleitung der »Deutschen Verlegcrzeitung« betreffenden Angelegenheiten an Herrn vr. von Kries zu wenden. öpreWal. jOhne Verantwortung der Redaktion,' jedoch unterliegen Me Nustndungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Postalisches. Wiederholt wurde in der letzten Zeit über die häufigen Verluste von Briefen geklagt und noch andere Beschwerden kann man alle Tage von der Geschäftswelt sowie vom Publikum gegen die Post hören. Es fehlt offenbar vielfach an der Pünktlichkeit und Peinlich keit der Besorgung, wie sie in Deutschlands glücklicheren Tagen an der Post gerühmt wurden. Zu den postalischen Neuerungen, die das lebhafteste Be fremden der Geschäftswelt Hervorrufen, gehört unzweifelhaft die Ver ordnung, daß die Beantwortungen gewisser Anfragen neuerdings m i t einer Gebühr belegt werden. Kürzlich gaben wir ein Telegramm R. ?. auf lMk. 40.— Gebühr). Nachdem acht Tage lang keine Antwort kam und der Kunde natürlich sehr empört war, frugen wir bei der Post an und erhielten den Bescheid: »Telegramm ist richtig besorgt«. Gebühr für diese Antwort Mk. 4.—! Man kann nun nicht behaupten, daß diese Neuerung eine geschäftlich kluge und einwandfreie Maßnahme sei, und man kann nur wünschen, daß dergleichen Neuerungen in Deutschland nicht Schule machen möchten. Die Post hat heute den Berns, als ein Knltur- saktor ersten Ranges in Deutschland zu wirken. Sie ist dazu be fähigt und berufen, uns ans unserer jammervollen Lage befreien zu helfen. Das könnte sie tun z. B. durch einen großzügigen Aus bau des P o st s ch c ck w e s e n s. Viele Milliarden von Papicrmarl
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