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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1893
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- Deutsch
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A? 160, 13. Juli 1893. Nichtamtlicher Teil. 4163 Kollegen fanden sich darauf zum Frühschoppen im Garten des Hotels »Textor« zusammen, woselbst sich gegen achtzig Herren an einer langen Tafel niedergelassen hatten. Es ist zu einer schönen Sitte geworden, daß bei dieser Gelegenheit der armen Standesgenossen gedacht wird, und wenn auch in diesem Jahr der historische Federhalter von Herrn Petters - Heidelberg nicht versteigert wurde, da dieser, wie schon anfangs erwähnt, krank heitshalber die Messe leider nicht besuchen konnte, so weilte doch sein Geist in der Versammlung, und die auf Veranlassung des Herrn Engelhorn-Stuttgart unternommene Sammlung ergab ein Erträgnis von mehreren Hundert Mark. Für den Nachmittag hatte das Festkomitee einen Ausflug mit Sonderzug nach Monrepos veranstaltet, einem im Rokoko stil erbauten Jagdschlößchen der Könige von Württemberg. Die zahlreiche Gesellschaft wurde an der Eisenbahnhaltestelle von der Musikkapelle des Artillerieregiments »Prinzregent Luitpold von Bayern« empfangen und mit lustigen Märschen in den Park be gleitet. Hier entwickelte sich ein munteres Treiben. Unter den langen Alleen wurde getäfelt; die Kapelle ließ ihre heiteren Weisen ertönen und ein Liebhaberphotograph hielt manche fröhliche Gruppe mit seinem Apparat fest. Ein Teil der Gesellschaft besichtigte das interessante, an einem großen See gelegenen Schlößchen, während sich andere dem ungetrübten Genüsse des herrlichen Landschastsbildes Hingaben oder eine Kahnfahrt nach der größeren der mitten im See gelegenen Inseln unternahmen. Hier war es, wo Herr Fr. Wild-Leipzig den Schwanengesang Lohengrins erschallen ließ und die am Ufer des Sees lagernden Damen und Herren mit seiner prächtigen Stimme entzückte. Nur schwer konnte man sich von dem reizenden, mit so viel Naturschönheiten ausgestatteten Fleckchen Erde trennen, als gegen 7 Uhr zum Aufbruch geblasen wurde. Die Gesellschaft nahm unter Vorantritt der Musik ihren Weg durch den mit alten, mächtigen Bäumen bepflanzten Favoritepark nach Lndwigs- burg, und fand in den gastlichen Räumen des Bahnhotels die beste Aufnahme. Die junge Welt gab sich trotz der schwülen Temperatur mit bewundernswerter Ausdauer dem Tanzvergnügen hin, bis der unerbittliche Eisenbahnzug die anwesende Buchhändler welt noch vor Mitternacht in die Residenz zurückbrachte. Das aus den Herren F. Stahl (I. B. Metzler'sche Sorti mentsbuchhandlung) und A. Pfeiffer (Greiner L Pfeiffer) be stehende Vergnügungs-Komitee hat sich seiner schweren Aufgabe mit großem Geschick und unermüdlichem Eifer unterzogen und sich den Dank aller, die an den wohlgelungenen Festen teilnahmen, erworben. Mögen sich die Meßvergnügungen der kommenden Jahre eines ebenso schönen harmonischen Verlaufs zu erfreuen haben, wie die Festlichkeiten dieses und der früheren Jahre und sich das nächst jährige fünfzigjährige Jubiläum des Süddeutschen Buchhändler- Vereins zu einem bedeutungsvollen Erinnerungszeichen in seinen Annalen gestalten. Verbot. — In einer nichtöffentlichen Sitzung beschloß die l. Straf kammer des kgl. Landgerichts zu Leipzig am 10. Juli die Einziehung der Druckschrift: »Denkwürdigkeiten aus den hinterlassencn Papieren eines Arztes - Wien 1893. Es wurde ferner auf Un brauchbarmachung der betreffenden Platten und Formen erkannt. Die Kosten wurden der Staatskasse auferlegt. Beschlagnahme. — Die Druckschrift von Plack-Podgorsky: »Pha risäer und Heuchler. Die Leuchten des deutschen Parlaments und die Stützen des Staates, geschildert nach dem Ahlwardt'schen Aktenmaterial-, ist in Berlin mit Beschlag belegt worden. Sie erschien bei Gustav Ad. Dewald in Berlin und ist kurz vor der Beschlagnahme an Lesk L Schwidernoch in Wien übergegangen. Journalisten- und Schriftstellertag. — Prinz Ludwig von Bayern eröffnete am 8. Juli, vormittags 9>/, Uhr, im Odeon zu München den deutschen Journalisten- und Schriststellertag mit einer Ansprache, in der er hervorhob, daß bei Uebernahme des Protektorats zwei Gründe für ihn Vorgelegen hätten. Zunächst sei es der humane Zweck der Pensionsanstalt gewesen; der zweite Grund liege darin, daß er die hohe Bedeutung der Journalisten und Schriftsteller für die gegen wärtige Zeit und die ganze Menschheit zu schätzen wisse. Schriftsteller machten die Welt mit den Resultaten ihrer Forschungen und Erfahrungen bekannt; ihre Aufgabe sei das Streben nach Wahrheit. Aber erquicken und erheben solle die Litteratur, und es müsse alles fern bleiben, was niedere Leidenschaften fördere. Journalisten und Schrift steller seien eng mit einander verbunden. Es sei eine Kunst. Zeitungen nutzbringend zu lesen. Nur ein Blatt oder Blätter einer Richtung zu lesen, mache einseitig. Hochstehende würden durch die Zeitungslektüre vor Beeinflussung durch ihre nächste Umgebung bewahrt. Die deutsche Journalistik habe überdies das Verdienst, siebzehn Millionen außerhalb des Reichs lebende Deutsche mit dem Vaterland geistig zu verbinden und ihr Deutschtum zu erhalten. Hierauf bewillkommnete der Minister des Innern Freiherr von Feilt tzsch als erster Ehren-Präsident die Erschienenen namens der bayerischen Regierung: eine Genugthuung des Journalisten- und Schrift stellerstandes sei das Bewußtsein, für geistige Entwickelung und Fortbil dung des Volkes mitzuwirken und dadurch dem Vaterlande einen erheb lichen Dienst zu leisten. Weitere Begrüßungsreden, Toaste aus den Prinzregenten, den deutschen Kaiser, Kaiser Franz Joseph und aus den Prinzen Ludwig folgten. In der Nachmittagssitzung des 8. Juli erfolgte die einstimmige Genehmigung des Statuts der Pensionsanstalt. In der Geschästssitzung vom 9. xzuli stimmte der veutsche Journalisten- und Schriststellertag einer an den Bundesrat und den Reichstag einzu gebenden Denkschrift, betreffend die Copyright-Bill der Bereinigten Staaten von Amerika und die Reform des Urheberrechts, zu. Betreffs der elfteren wird die Kündigung der am 1b Januar 1892 abgeschlossenen Uebereinkunst des Deutschen Reiches mit den Vereinigten Staaten N.-A. über den gegenseitigen Schutz der Urheberrechte empsohlen. Als Ort der nächstjährigen Zusammenkunft wurde Hamburg be stimmt. In den Vorstand der Pensionsanstalt deutscher Schriftsteller und Journalisten wurden gewählt: zu Vorstandsmitgliedern die Herren Reisncr, Prager, Savits, Schuh und Psahler; in den Aufsichtsrat 1>r. Hirth, Petzet, Frick, Hosmann, L Viereck, Maximilian Schmidt und von Schmädel, sämtlich in München, sowie die Herren v. Wildenbruch-Berlin, Russack- Berlin, Hildebrandt-Berlin, Wetzel-Berlin, Singer-Hamburg, De. Stein bach-Wien, Bierey-Dresden, Alfred Claar-Prag und Prosessor Röthlis- berger-Bern. Zum Verbandsorgan wurde die Halbmonatsschrift -Das Recht der Feder- bestimmt. Der Journalisten- und Schriststellertag war von etwa 3b0 Teil nehmern besucht. Reichsgerichtsentscheidung. — Die Begünstigung eines Gläu bigers seitens des Gemeinschuldners ist, nach einem Urteil des Reichs gerichts, II. Strafsenats, vom 17. Februar 1893, aus ß2I1 der Konkurs ordnung nur dann zu bestrafen, wenn er in der Absicht, ihn vor den übrigen Gläubigern zu begünstigen, gehandelt hat; das bloße Bewußt sein, daß er durch seine Handlung einen Gläubiger vor de» übrigen begünstige, genügt zur Anwendung dieser Strafbestimmung nicht. Ursprungs-Zeugnisse für Spanien. — Aus Anlaß der vielen Schwierigkeiten und Mißhelligkeiten, die sich bei der Beglaubigung der bbö'
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