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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1891
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1891
- Sprache
- Deutsch
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3528 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 137, 17. Juni 1891. ten Bibliotheksfonds angetanst, während der Rest im Tauschvcrkehr mit anderen Behörden und als Geschenk cinging. Die neuen Erwerbungen gehören vorzugsweise dem Gebiete der Verwaltungslitteratur, der märki schen und Berlinischen Geschichte an. Aus der Buchbinderei. Vorrichtung zum Auswechscln von Buchcinlagcn mittels Nadeln. — Eine zweckmäßige Neuerung, die bei Brieftaschen, Kalendern, Notizbüchern, Sammelmappen, Noten mit Vor teil angcwcndet werden kann, zeigte uns vor kurzem der Erfinder Herr Buchbindcrmcistcr Adolf Bube in Leipzig, Hospitalstr. 23. Durch seine Vorrichtung werden einzelne lose Hefte, wie solche z. B. als Notizbuch in jeder Brieftasche sich finden, auf dem Einband beweglich und glatt ausschlagbar, dabei äußerst sicher fcstgehaltcn. Als besonderer Vorteil kommt die Leichtigkeit hinzu, mit der diese Befestigungen gelöst werden können, um eine etwa beliebte Auswechselung vorzunehmen. Die Neuerung soll also das bisher vielfach übliche Gummiband ersetzen, das oben und unten am Buchrücken oder dem Leder der Brief tasche angcnäht wurde und einen Raum zum Hindurchsühren des in der Mitte aufgeschlagcncn Heftes frciläßt. Wir dürfen im voraus scststcllcn, daß die Bcfcstigungsmclhode des Herrn Bube kaum weniger einfach ist, als diese sehr primitive mit dem Gummiband oder dessen Ersatzmitteln, daß sic aber vor ihr ganz entschiedene Vorzüge hat. Herr Bube ersetzt das Gummiband durch stumpfe, vernickelte Nadeln von etwa 4 cm Länge, die von oben und unten in den Hohlraum zwischen Decke und Papicrrückcn des zu befestigenden Heftes geschoben werden. Die Nadeln ihrerseits finden ihren Halt in zwei an der oberen und unteren Kante des Buchdcckclrückens fest vernieteten Falzen vop Nickelblech, die an der inneren Seite des Rückens durch Ausbiegung eine horizontal stehende Kante von' doppelten Blechwänden bilden. Diese Kanten sind durchbohrt und klemmen zwischen ihren doppelten Wänden einen Kautschuckstreifcn fest. Die Nadel wird bis an den Kopf durch die Bohrung geschoben und hier durch den Druck des Kautschukstreifcns un verrückbar in ihrer Lage erhalten. Die Herausnahme geschieht voll kommen mühelos, während ein unbeabsichtigtes Hcrausfallen oder Ber- schicben während des Gebrauches ausgeschlossen ist. Die in dieser Weise befestigten losen Hefte sitzen außerordentlich fest und verschieben sich nicht im geringsten, dagegen zeigen sie im Charnier ungehemmte Beweglichkeit und schlagen vollkommen glatt auf, lassen sich somit entschieden angenehmer benutzen, als bei anderen lösbaren Befcstigungsmcthodcn. Für größere Formate, namentlich für Noten, verwendet Herr Bube auch lange, über die ganze Fonnathöhe reichende Nadeln, die dann nur von einer Richtung her, am besten von oben, durch die Bohrungen geführt werden. Ein Beispiel dieser Art liegt uns in einem geschmackvoll gepreßten soliden Buchdeckel in Oktavformat vor mit der Aufschrift: «Monatliches Verzeichnis der Neuigkeiten und Fortsetzungen des Deutschen Buchhandels-. Der Deckel, an dessen innerem Rücken l2 Nadeln in der beschriebenen Art befestigt sind, soll die monatlichen Ncuigkcitcn-Verzcickinissc des Börsenblattes zu handlichem Gebrauch ver einigen. Wir haben denselben in unserer Redaktion sofort seiner Be stimmung zugcsührt und bekennen gern, daß die einzelnen Hefte darin vortrefflich geborgen sind und sich mit äußerster Leichtigkeit nachschlagen lassen, so daß wir jedem Kollegen nur dringend empfehlen können, gleich falls einen Versuch mit dieser zweckdienlichen Neuerung zu machen. Besonders praktisch wird sich die Neuerung für Fachkalender er weisen, deren Text nach Maßgabe des Inhalts und der Verwendung in einzelne Hefte zerlegt und in der beschriebenen Weise schmuck und fest und doch leicht lösbar in der Einbandhülle vereinigt werden kann. Ebenso wird sich die neue Bescstigungsart für Reiseführer und Kurs bücher empfehlen, bei denen cs dem Besitzer von Wichtigkeit ist, nicht be ständig sich mit den! vollständigen Bande beschweren zu müssen, sondern je nach dem Vorschreiten der Reise nur einen Teil des unentbehrlichen Begleiters in der Rocktasche führen zu können. Wie uns Herr Bube versicherte, haben bereits mehrere der hervorragendsten Verleger dieser Büchergattungen ihm die Verwendung seiner Methode zugesagt. Wir zweifeln nicht, daß die mannigfachen entschiedenen Vorzüge der einfachen Neuerung im Verlagsbnchhandcl alsbald volle Würdigung finden werden: die Anerkennung der Abnehmer wird nicht ausbleiben. Falsches Geld. — Falsche Einmarkstücke kommen gegenwärtig in Berlin und Umgegend vor und sind in der letzten Zeit in großer Zahl bei den verschiedenen Behörden angchaltcn worden. Die Nach ahmungen tragen sämtlich das Münzzcichcn sind in Farbe und Prägung vorzüglich gearbeitet und fast nur durch den Klang von echten Münzen zu unterscheiden: außerdem fühlt sich das Falsifikat stark fettig an. Personalnachrichten. Gestorben: am 16. Juni nach ganz kurzem Krankenlager Herr Ernst Gleich mann, langjähriger Mitarbeiter und Prokurist des Hauses F. Volckmar in Leipzig. Der Verstorbene, der erst vor wenigen Monaten die Freude hatte unter der herzlichen Anteilnahme seiner Chefs, der Geschäftsfreunde und Mitarbeiter des Hauses, sowie eines zahlreichen Freundeskreises den Gedenktag seines fünfundzwanzigjährigcn Wirkens im Hause Volckmar zu begehen, wurde nach nur wenigen Lcidcnstagen im besten Manncs- alter von einem Herzleiden unerwartet dahingerafft. Seine ungewöhnlichen Fähigkeiten, seine Gewissenhaftigkeit und Geschäftstüchtigkeit, sowie seine hervorragenden persönlichen Eigenschaften sichern ihm bei allen Angehörigen des Welthauses, an dessen Erfolgen er in treuer Arbeit mitgewirkt hat, ! wie auch in weiten Kreisen des Buchhandels ein achtungsvolles Gedächtnis. -- Sprechsaal. -< Willkür im Zcitschriftenvcrlag. Ucbcr die geringe Bcdachtnahmc der Zeitschriften-Verleger auf das vermittelnde Sortiment ist an dieser Stelle schon manche Zeile veröffent licht worden: indessen glaubt Einsender doch heute in dieser Richtung im öffentlichen Interesse einen Beitrag liefern zu sollen, der das »bisher Dagcwcscne- noch bei weitem überlrifft. Da es ihm lediglich auf die Sache, keineswegs auf die Person ankommt, so möge die betreffende Zeitschrift ungenannt bleiben; Firmen, welche diese beziehen, wird das mitzuteilende Faktum ebensowenig entgangen sein, wie dem Einsender. In letzter Woche empfing ich meine nicht unbedeutende Kontinuation dieser Zeitschrift über Leipzig (wo sie ootnbsvo nicht gedruckt wird) und zwar im Eilballen, durch den der Kommissionär sie — als Zeitschriftcn- Forlsetzung — ja auch expedieren mußte. Das betreffende Fracht stück wog genau 25 Kilo und kostete an Fracht und Emballage-Spesen 3 ^ii 40 -z. Der Verlagsort ist von meinem Domizil etwa 180 Kilometer ent fernt, Leipzig etwas mehr als dreimal soweit. Lieferfrist von Leipzig für Eilfracht 3, für Frachtgut 5 Tage; vom Verlagsortc Eilgut 2, Fracht gut 4 Tage. Fracht für letzteres ca. 40 ^ für 25° Kilo; unnütz hinaus geworfen somit 3 Doch das kann durch ein Versehen untergeordneter Hilfskräfte her- Vvrgcrufen sein; nicht so das folgende Faktum: Das betreffende Heft der Zeitschrift, welches sonst für 5 ^ versenkbar ist, wiegt 120 zx, wovon über 40 A auf das Spezialitätenvcrzcickinis einer größeren Vcrlagshandlung entfallen, das dem Hefte mit Draht angchcftct ist, ohne daß sich ein Vermerk über diese Beilage (vielleicht mit Rücksicht aus die eventuelle Postbeilagegebühr) auf dem Umschläge findet. Von meiner Kontinuation gehen circa sechzig Stück unter Kreuz band. Also weitere unnütze Extraspesen von 3 Ä bei diesem einen Hefte würden für mich abgefallen sein, wenn ich nicht die Beilage (trotz des Drahtheftcns) hätte entfernen lassen. Und nun mögen die Zahlen im allgemeinen reden: Der Verleger läßt sich die Beilagen franko liefern und die Post- spcsen eventuell recht hübsch vergüten, die — oft recht hohe — Beilagc- gebühr streicht er ein! Und dies Profitchen geht einzig und allein aus Kosten der Sortimenter. Die Post läßt sich die Extra-Beilage vom Verleger bezahlen; der Sortimenter kann dem Kunden, der sich schon so wie so unter Berufung auf die Post gegen Portobercchnung verwahrt, das Extraporlo nicht berechnen. Nehmen wir die Auflage der in Frage kommenden Zeitschrift aus 5000 Stück an (was der Wahrheit nahe kommen dürfte); die durch das Sortiment abgesctztcn Exemplare auch nur auf 3000 Exemplare, so würden sich — die Entfernung meiner Firma von Leipzig als die Mitte angenommen (in Wirklichkeit haben die meisten in Frage kommenden Firmen größere Entfernung) — die Extraspesen für das Sortiment bei dem in Frage kommenden Hefte, bei dem die Beilage genau ftz des Gewichtes ausmacht, auf fast 50 -E stellen. Geht es nach dem Kopfe des Verlegers und versendet der Sortimenter dieses Heft in dem Zu stande, wie es der Verleger liefert, unter Kreuzband — auch nur zur Hälfte der Kontinuation — an die Kundschaft, so ergeben sich 1500 x 5 ^ 75 weitere Extraspcsen für den Sortimentsbuchhandel, der also den Extra-Beilagenutzen der Verlegers mit ungefähr 120 ^ Extraspcsen ausbringen muß. Wie mögen sich diese Zahlen erst anschen bei Blättern, die 100 000 Auflage und mehr haben? Als Prinzip sollte cs daher von den Ver legern fcstgehaltcn werden, Beilagen für eine Zeitschrift nur im Rahmen der üblichen Gewichtsgrenze einer Nummer auzunehmen. Wird das überschritten, so ist cs nur billig, dem Sortimenter seine Extraspesen zu vergüten, genau so wie der Post! vixi. Warnung! Vor einigen Tagen erhielten wir mit der Post einen Bücherzcttel einer auswärtigen Firma, jedoch aus Berlin datiert, enthaltend Barbe- stcllung auf eines unserer Verlagswerke. Dasselbe sollte postlagernd an ein hiesiges Postamt gesandt werden, da sich Besteller z. Z. in Berlin aufhalte; Betrag und Porto wurden wir angewiesen in Leipzig beim Kommissionär cinzuziehen. Sowohl die Form der Bestellung, als die Beobachtung, daß die handschriftliche Firmcnzeichnung auf radiertem
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