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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1891
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1891
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- Deutsch
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137, 17. Juni 1891. Nichtamtlicher Teil. 3525 nicht verloren, sondern festgehalten und weiter gefördert werde. Wir wollen on unserm Teile durch unsere Thätigkeit gern, was in unfern Kräften steht, hierzu beitrage», scheuen in dieser Hin sicht keine Arbeitslast und fürchten nichts, wenn unsere Arbeit nur durch rege Mitwirkung in den Vereinen die nötige Unter stützung und Förderung findet Wir schließen daher mit der wiederholten Bitte an alle Vereine und an alle verehrten Kollegen, denen das allgemeine Wohl des Buchhandels am Herzen liegt, uns in unserm nicht erstrebten Amte nach jeder Hinsicht helfend und mitarbeitend zu fördern. Hochachtungsvoll Der Vorstand des Verbandes der Orts- und Kreisvereine im Deutschen Buchhandel. Ur. pfiil. E. Ehlermann, Vorsitzender. Gg. Lehmann, Schatzmeister. R. v. Zahn, Schriftführer. Schweizerischer Buchhändler-Verein. 43. Generalversammlung am 1. Juni 1891 in Zürich. Aus dem Protokoll. Anwesend bzw vertreten waren folgende Firmen: W.Ander wert in Zug; Bäschlin's Buchhandlung in Glarus; Hans Bernhard in Chur; Buchhandlung Jent L Cie. in Solothurn; R. Bnrkhardt in Genf; I. I. Christen (Th. Rippstein) in Thun; Delachaux L Niestlö in Neuenburg; Geschwister Doleschal's Buchhandlung in Luzern; C M. Ebell i» Zürich; Ad. Gcering (vorm. Felix Schneider) in Basel; H. Georg, Buch- und Kunsthandlung in Basel; F. Hasselbrink (Nachf. v. Altwegg-Weber, Sort.) in St. Gallen; Hitz'sche Buchhandlung in Chur; Hofer L Burger, Verlag, in Zürich; S. Höhr, Buchhandlung in Zürich; Ad. Holzmann, Musikalienhandlung in Zürich; I. Huber in Frauenfeld; Huber L Cie. (Hans Körber) in Bern; Huber L Cie (Eugen Fehr) in St. Gallen; Jost L Cie. in St. Gallen; Moritz Kieschke in Winterthur; A. L I. Köppel i» St. Gallen; R Kraut-Boßhart in Zürich; Ernst Kuhn in Biel; C. Langlois in Burgdvrf; I. Laurencic, Städtebilder-Verlag in Zürich; Gebr. Lüdin inLiestal; Meyer L Zeller, Buchhandlung in Zürich; Alb Müller, (Nachf von Orell Füßli L Cie.), Sortiment in Zürich; Nyd- egger L Baum gart i» Bern; Artist. Institut Orell Füßli in Zürich; F. Payot in Lausanne; Theodor Petri in Solo thurn; C. F. Prell, Nachf. in Luzern; R Reich in Basel; Jul. Rich (vorm Kellenberger'sche Buchhandlung) in Chur; H. R. Sauerländer's Sortiment und Verlag in Aarau; Schmid, Francke L Cie., Sortiment in Bern und Lugano; Carl Schoch in Schaffhausen; Schröter L Meyer, Verlag in Zürich; F. Schultheß in Zürich; Benno Schwabe in Basel; Albert Unflad, vorm. Schweizerisches Antiquariat, in Zürich; Verlags-Magazin (I Schabelitz) in Zürich; Emil Wirz (vorm. I. I. Christen's Sortiment) in Aarau. Nachdem der Präsident, Herr F. Schultheß in Zürich, im Namen des Vorstandes die Anwesenden von nah und fern, namentlich auch die diesmal etwas zahlreicher erschienenen Mit glieder aus der Westschweiz, freundlichst begrüßt hatte, eröffnete derselbe die Sitzung vormittags lO^/z Uhr mit folgenden Worten: Geehrte Herren! Lassen Sie mich in erster Linie von den Aenderungen im Personal stand des Schweizerischen Buchhändler-Vereins rede». jlZ Durch den Tod verloren wir zwei Mitglieder, welche sich um unseren Verein in hohem Grade verdient gemacht haben, wovon das eine früher, das andere in neuerer Zeit auch dem Vorstande angehörten, beide besonders tüchtige Berufsgenossc», liebenswürdige Kollegen, Ehrenmänner in vollem Sinne des Wortes, die unserem Kreise zur Zierde gereichten und deren Ver lust wir tief beklagen. Beide begegneten sich auch darin, daß sie außerhalb ihrer geschäftlichen Thätigkeit unermüdlich aus dem Felde der Gemeinnützigkeit und der christlichen Liebe zum Besten der Mitmenschen wirkten bis an ihr Lebensende. Herr Carl Dctloff, geb. 1817 in Hamburg — ich folge in mei nen Erinnerungswortcn dem liebevollen Nachruf aus der Feder seines treuen Stuttgarter Freundes St. — stammte aus einer einfachen, aber ehrenwerten Beamtenfamilie, besuchte die dortige Bürgerschule und be stand seine Lehre — die damals 7 Jahre erheischte — in einem Ham burger Hause. Schon zu jener Zeit entwickelte sich in dem jungen Manne der ernste, religiöse Sinn, der ihn das ganze Leben hindurch begleitete und bei späteren Schicksalsschlägcn, von welchen er nicht ver schont blieb, ihn nicht irre werden ließ, sondern über alles Ungemach cmporhob. In Hamburg arbeitete eine Weile gleichzeitig mit ihm, bei Perthes-Besser. der den meisten von Ihnen noch wohlbekannte, seither verstorbene Herr Fehr, Vater, (Huber L Cie., St. Gallen). Von daher rührte wohl die dauernde Freundschaft der beiden Männer. Im Jahre 1839 kam Dctloff als junger Gehilfe und zwar zu Fuß nach der Schweiz und fand bei Herrn I. G. Bahnmaicr in Basel, dessen Geschäft seinem Sinne besonders entsprach, Anstellung. Nach dem Tode des Chefs 1841 entschloß er sich, durch Freunde ermuntert, wenn auch in banger Sorge um die Zukunft, zum Ankäufe der Handlung, die unter seiner einsichtigen Leitung rasch emporblühte und allmählich zu den ge- achtetsten der Schweiz zählte. Basel wurde Dctloff zur zweiten Heimat. Als Bürger der Stadt widmete er ihr im öffentlichen Leben, zumal auf dem Ge biete des Armenwesens und der Kirche,seine Dienste in dankenswerter Weise. Warmen Anteil nahm unser verstorbener Kollege an der Gründung des Schweizerischen Buchhändler-Vereins im Jahre 1849, besuchte Mal für Mal die Jahresversammlungen und verfolgte mit großem Interesse alle den Verein berührenden Fragen, stets beim Auseinandcrgehcn der Meinungen zur Versöhnung stimmend und die Ehre unseres Standes hoch haltend. — Auch am geselligen Teile unserer Zusammenkünfte fand Detloff Gefallen und erfreute öfters seine Kollegen mit sinnigen An sprachen oder hübschen Liedervorträgen. Vor drei Jahren war cs mir zum letzten Mal vergönnt, seine angenehme Baritonstimmc zu hören an einem Festessen süddeutscher Buchhändler, unter denen sich Detloff besonders wohl und heimisch fühlte, zu Stuttgart. — Zwei Jahrzehnte hindurch finden wir ihn fast ständig im Vorstande des Schweizerischen Buchhändler-Vereins, einmal 1864/65 als Präsidenten an der Spitze des Vereins. — Detloff, zweimal verehelicht (seine erste Gattin starb schon nach sieben Jahren), treu besorgter Familienvater, hatte den Verlust beider Gat tinnen und lieber Kinder zu beklagen. Allzuweit gehende Güte gegen Mit menschen brachte ihm wiederholt schwere Schläge. Er ertrug das Herbe ohne Bitterkeit. — Im Jahr 1873 machte er seinen Tochtermann, Herrn R. Reich, zum Associö und übergab ihm, da seine sonst so feste Gesundheit zu wanken begann, später das ganze Geschäft. — Im Winter 1889/90 erkrankte Detloff an einer heftigen Lungenentzündung, von der er sich nicht mehr ganz erholte, und am ;6. August 1890, nach vörausgegangenem Hirnschlag, entschlief er sanst und ruhig, um hicnicden nicht mehr zu erwachen. Im besten Mannesaltcr, wenige Tage nach seiner Rückkehr von Olten, wo er in einer Generalversammlung der Mitglieder des Schwei zerischen Vereins-Sortimentcs zum Präsidenten gewählt worden war, ver schied auf dem Heimwege aus dem evangelischen Seminar in Untcrstraß an der Seite seiner Gattin Herr Christian Höhr infolge eines Herzschlages. Herr Höhr war 1840 in Besigheim in Württemberg geboren und gehörte als einziger Sohn einer Familie Klotz an. Nach dem stützen Tode des Vaters nahm Herr Salomo» Höhr in Zürich als entfernter Verwandter den Knaben zu sich und ließ ihn bei sich in die Lehre treten. Der junge Mann behielt jedoch noch eine Reihe von Jahren das württcmbcrgischc Landrecht bei und mußte einmal in seiner ursprünglichen Heimat, Garni son Ludwigsburg, Dienst thun, woraus er später etwa im Gespräch mit Freunden kam, lächelnd beifügend, daß ihm das Kriegshandwerk mit Kascrnenleben und trockenem Kommißbrod wenig zugesagt habe. Später erlangte er von seinem Pflegevater die Erlaubnis, sich noch ein wenig in der Welt umzuschauen und anderswo seine Kenntnisse zu bereichern. Zunächst brachte Höhr ein Jahr bei Herrn Fehr, Vater, (Huber L Cie.) in St. Gallen zu, dann besuchte er Paris und Leipzig. Nach Zürich ins Höhr'sche Geschäft zurückgekehrt, arbeitete er an der Seite unseres Herrn H. Faesi, seines späteren Associss und Schwagers, mit Kenntnissen trefflich ausgerüstet, als treue Stütze des alternden Pflegevaters, von dem er dann bald förmlich adoptiert wurde. 1870 schritt Höhr zur Ehe mit einer geistig gleichgesinnten Zürchcrin, aus welcher Ehe sechs Kinder entsprossen. Gleichzeitig ward er Anteilhabcr am Geschäfte. Mehr und mehr lebte sich der Dahingeschicdene in die zürcherischen Verhältnisse ein und beteiligte sich, soweit es die Bcrussgcschäfte gestatteten und die Pflege des jahrelang leidenden Vaters es zulicß, an gemeinnützigen und wohlthätigcn Werken. Nach dem 1882 erfolgten Tode des Herrn Salomon Höhr und nach Uebernahinc des Geschäftes durch Herrn Faesi und ihn konnte er sich mehr und mehr diesen Bestrebungen 473»
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