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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1891
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- Erscheinungsdatum
- 22.06.1891
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- Deutsch
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3634 Nichtamtlicher Teil. 141, 22. Juni 1891. geschäftlicher Tüchtigkeit beziehen, immerhin auch ein Partikelchen als aus unfern Stand zurückfallend gerechnet werden darf: der treue Besucher der Stuttgarter Messe, Herr Adalbert Stüber von Würzburg, Herr I. B. von Zabuesnig-Landshut, den hoffentlich auch einmal sein Weg in unsere Versammlung führen wird, uudHerr Fritz Stein ko pf-Stuttgart sind zu Kommerzien rate» ernannt, Herr Paul Neff ist mit dem Württem- bergischen Kronenordeu ausgezeichnet worden. — Was die Geschichte des Vereinsjahres betrifft, so hat, wenn Sie den Vorstand als das Organ betrachten wollen, das den Pulsschlag des Organismus von Messe zu Messe zu besorgen hat, dieser Pulsschlag in seiner Regelmäßigkeit keine Störung erfahren, es wäre denn, daß die eine Zeit lang mit Herrn Karl Göpel geführten Verhandlungen über die Abtretung seiner »Ge schäftsformulare« an eine jüngere Kraft als solche angesehen werden wollten. Bei diesen Verhandlungen, welche kraft der von der vor jährigen Generalversammlung erteilten Ermächtigung der Vor stand zu führen hatte, konnte für diesen einzig und allein das Vereins-Juteresse maßgebend sein, und wenn dieselben nicht zum Ziele geführt haben, so ist er sich nichtsdestoweniger bewußt, unter Ausschluß jedweder persönlichen Motive einfach nach Recht und Pflicht, nach bester Ueberzeugung gehandelt zu haben. Wir glauben, daß die Versammlung die Ermächtigung zur Lösung dieser Frage dem Vorstand einerseits im Vertrauen auf. solche Gesinnung erteilt hat, und anderseits deshalb, weil es sich dabei um Gesichtspunkte diskreter Natur handelt, deren Erörte rung in öffentlicher Versammlung aus naheliegenden Gründen nicht passend ist. Im übrigen ist der vorläufige Abbruch nicht seitens des Vorstandes erfolgt; wir hatten vielmehr, da zur Zeit des Antrages eine persönliche Zusammenkunft der Vor standsmitglieder nicht thunlich, eine vertrauliche Aussprache aber erforderlich war, Vertagung dieses Beschlusses bis zur Zeit dieser Versammlung gewünscht. Inzwischen wurde der betreffende Antrag zurückgezogen, und die Entscheidung über die Frage, auf welche Weise in Zukunft die von dem Verein als zweckmäßig erkannten Formulare beschafft werden, bleibt — hoffentlich im Einvernehmen mit Herrn Göpel — dem Vorstande überlassen. Unter den Eingängen, welche dem Verein für sein Archiv zukamen, und die sich, wie in früheren Jahren, in der Haupt sache aus Vereiusberichten, Fachzeitschriften und dergl. zusammen setzen, befindet sich eine dankenswerte Zuwendung des Schwedischen Buchhändlervereins in Stockholm: ein prächtig ausgestatteter Katalog der von —1885 in jenem Lande erschienenen Bücher und Musikalien. Wenn dereinst die Mittel unseres Vereins die Errichtung einer »Süddeutschen Buchhändlerbörse« gestatten werden, kann dieser stattliche Band einen würdigen Grundstein für die künftige Vereinsbibliothek bilden. Von den allgemeinen buchhändlerischen Ereignissen sei, als auch den süddeutschen Buchhandel nahe berührend, das Zustandekommen der revidierten Verkehrsordnung erwähnt. Die selbe ist, wie nicht anders denkbar, aus einem Kompromiß der sich ihrer Natur nach großenteils widersprechenden Interessen der Käufer und Verkäufer, mit anderen Worten der Sortimenter und Verleger entstanden und fordert von jedem Teil gewisse Opfer eingebildeter oder wirklicher Rechte, sie wird es also schwerlich allen recht machen. Als eine Lücke wird in süddeutschen Buchhäudlerkreisen das Fehlen des Hinweises auf Stuttgart als alten und historisch eigenartig dastehenden Verkehrsmittelpunkt für den Verkehr Süddeutschlands und der Schweiz empfunden, und die Fassung des H 18, wo vom »Kommissionsplatz« die Rede ist, könnte leicht Mißverständnisse Hervorrufen. Die Ver treter der betreffenden Kreisvereine dürften bei nächster Ge legenheit darauf hinwirken, daß den Worten »der Absender hat seine Sendungen dem Leipziger Kommissionär des Adressaten franko zugehe» zu lassen«, ein dem Kommissionsplatz für Süd-Deutschland entsprechender Zusatz beigefügt werde. Sei dem aber, wie ihm wolle,' als Grundlage eines »werdenden Usancen-»' kodex« für den Buchhandel, als eine Einrichtung, welche Klarheit in viele bislang zweifelhafte Fragen, Ordnung in den Verkehr bringe» soll, muß jeder Buchhändler, der das Höherstehen der Jnteressensolidarität über dem Einzelinteresse begreift, die Verkehrs ordnung mit Freuden begrüßen, und es ist meines Erachtens die Auf gabe derer, die so denken, dafür zu sorgen, daß die Bestimmungen nicht bloß auf dem Papier stehen bleiben. Demnach gebe ich gerne der Anregung eines Mitgliedes Folge, die Sache hier zur Sprache zu bringen, und wenn es sich auch für den Süddeutschen Buchhändlerverein nicht um eine Uebersetzung der guten Meinung in die That handeln kann, etwa nach dem Vorgang des Deutschen Verlegervereins, der an Stelle seiner früheren Ver kehrsbedingungen obligatorisch die neue Verkehrsordnung gesetzt hat, so können wir doch als Vereinigung von Sortimentern und Verlegern und als Repräsentanten des gesamten süddeutsch schweizerischen Buchhandels ein gewichtiges Wort für das neue Bindemittel in der Organisation des Buchhandels einlegen. Ich überlasse es der Initiative der geehrten Versammlung, ob sie im Verlauf der Tagung aus diesen Punkt zurückkommen und eine besondere, die Annahme der Verkehrsordnung den Mitgliedern speziell empfehlende Resolution fassen oder sich mit den oben gesprochenen Worten begnügen will, und würde i» letzterem Falle aunehmeu, daß mit der Genehmigung dieses Berichtes auch die Billigung des hier vertretenen Standpunktes ausgesprochen sei. Zum Schluffe erlaube ich mir noch, in gewohnter Weise einige Zahlen vorzubringen, welche die im Jahre 1890 über den hiesigen Platz zur Versendung gekommenen Gewichts mengen von Schriftwerken zur Anschauung bringen. Der Ver sand betrug fast genau ebensoviele Meter-Zentner, wie im Jahr 1889, nämlich 37 600; davon gingen »ach Leipzig, I i »ach Wie», 4l/z°/o nach der Schweiz und 1^/zO/g nach Elsaß-Lothringen; auch diese Verteilung gleicht derjenigen des Vorjahres. Wie viele von diesen Meter-Zentnern auf über Stutt gart abgegangene Remittendeu kommen und wie viele unserer eigenen Sendlinge den Weg des Krebses gegangen sind, davon schweigt die Statistik! — In dem Wunsche aber, meine Herren, werden wir alle einig sein, ob wir uns Verleger oder Sorti menter nennen, darin nämlich, daß die mit so schönen Hoff nungen hier ein-, dort ausgepackten Kinder unserer Arbeit, unsere lieben Bücher, mehr und mehr ein freundliches Unterkommen finden mögen in den Bibliotheken litteraturfreundlicher — Käufer! Das deutsche Bnchamt. Vorschlag zur Neugestaltung der deutschen Bibliographie. Von Carl Georg. Herausgegeben auf Veranlassung des Buchhändler-Verbandes Hannover-Braun- schweig. 8«. 14 S. Hannover 1891, Fr. Cruse's Buch handlung (Carl Georg). Die vorliegende Schrift des Herrn Carl Georg, dessen Verdienste um Neuerungen in der Bibliographie der praktische Geschäftsmann dankbar schätzt, knüpft an den bekannten Antrag des Dresdner Vereins in der diesjährigen Hauptversammlung des Börsenvereins an. Nachdem dieser Antrag, der die Uebertragung der Bibliographie des deutschen Buchhandels auf den Börsenverein bezweckt, dessen Vorstände zu weiterer Erwägung überwiesen worden ist, kommen die Betrachtungen und Vorschläge der Schrift natürlich sehr gelegen und werden gewiß aufmerksame Leser finden. Freilich wird nicht jeder der Meinung des Verfassers bcipflichten können. Hat ein Eingehen auf die Vorschläge des Dresdener Vereins aus mancherlei sehr gewichtigen Gründen, die in der Hauptversammlung treffend zum Ausdruck kamen, schon seine großen Bedenken, so dürfte es noch viel bedenklicher sein, den sehr erweiterten Forderungen des Herrn Georg nachzukommen. — Herr Georg stellt in seiner Schrift zu nächst den Satz auf, daß die Bibliographie die allcrwichtigstc Wissenschaft des Buchhändlers sei, um sodann den Mangel au Buchhändlern, die bibliographische Arbeiten machen, benutzen und beurteilen können, zu beklagen. Herr vr. Kirchhofs, der in der Hauptversammlung die deutsche Bibliographie warm in Schutz nahm, wird dahin abgefertigt, daß nur die durch den Börsenvcrein geschaffene Unterlage zur Biblio graphie als -beneidenswert- anzuerkcnncn sei, daß im übr'gcn aber mit
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