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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1922
- Sprache
- Deutsch
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^ 48, 23, Februar 1922, Redaktioneller Teil. ausreich!, finden sich kurze Charakteristiken. Die Hefte sind meist sehr umfangreich (40 und mehr Seiten) und werden durch ge diegenen Bildschmuck einmal mehr, einmal weniger belebt. Das Blatt erfüllt eine Mission, In der mustergültigen äußeren Form, in der es dargeboten wird, zeigt es die unverminderte Leistungs fähigkeit des deutschen Buchgewerbes nach dem Kriege und den guten Geschmack, der sich immer mehr wieder Bahn bricht. Als Mittel für die Auslandreklame kann das Blatt getrost als vor bildlich bezeichnet werden. Sein Bezugspreis (jährl, 30 —, Einzelhefte 3.—) muß als sehr mäßig bezeichnet werden. Die dem Krieg borausgegangene Blütezeit des deutschen Buchgewerbes führte zu weiteren Bemühungen, unter dem Volks ein besseres Verständnis für Buch und Buchhandel zu erwecken und neue Mittel für die Erschließung des Büchermarktes zu schas sen, Der Qualitätsgedanke, der immer mehr Eingang im Buch handel fand, das Erscheinen zahlreicher Liebhaber- und Luxus- ausgaben, denen ihrer Natur nach das Barsortiment nicht die er forderliche Aufmerksamkeit in seinen Vertriebsmitteln zuwenden konnte, verlangten gebieterisch besondere Werbemittel, Hier hat der von Hans von Weber in München herausgegebene »Z w i e b e l s i s ch« eine durchgreifende Wirkung sowohl auf den Buchhandel, als auch auf das Publikum ausgeübt. Dabei war und ist er stets mehr als ein bloßes Vcrtriebsmittel gewesen. Aber vielleicht gerade deshalb war er der beste Bahnbrecher für den besseren Geschmack und sür den Qualitätsgedanken, unbescha det der polemischen und nicht polemischen Seitensprünge seines Herausgebers, der seine Zeitschrift zum Tummelplatz seines leb- haften und streitbaren Teinperaments zu machen und ihr damit ein rein persönlicher Gepräge zu geben wußte. »Wie er sich räuspert und wie er spuckt (der Zwiebelfisch nämlich), das hat sie ihm glücklich abgeguckt», möchte man von der Zeitschrift im gleichen Kleinoktavformat »Der Tümpel. Eine Zeitschrift über Zeitzustände, Menschen und Bücher» sagen, als deren ver antwortlicher Herausgeber i-ux m cker Vsckcka und als deren Ver leger Der Tümpel-Verlag in Hamburg zeichnet, Waren es nicht Ganghofer und andere, über die sich die Lauge von Hans von Webers Spott ergoß? Hier ist es Otto Ernst, dem man in ähnlicher Weise zu Leibe zu gehen versucht. Man bemüht sich, von einigen guten und ernsten Artikeln abgesehen, krampfhaft, geistreich zu sein, obwohl man oft wett entfernt ist von dem er forderlichen Reichtum des Geistes. Der Wille, ein wenig Aufsehen zu machen, etwas Staub auszuwirbeln, ist eine stärkere Triebfeder. Die zweite Hauptabteilung heißt »Das Buch». In dem mir vor liegenden Hefte (1921, 2/3) wird sie durch eine volkstümliche Dar stellung der Schriftgießerei eingeleitet. Die nun folgende biblio graphisch-kritische Zusammenstellung »Bücher» verdient (wenig stens so, wie sie sich in dem mir vorliegenden Hefte darbietet) niedriger gehängt zu werden. Gesichtspunkte, nach denen die Auswahl erfolgte, oder (von der alphabetischen Anordnung der Titel abgesehen) ein System der Einteilung nach Wissenschaften sind nirgends bemerkbar. Versuche der Begriffsvermittlung des Inhaltes werden scheinbar gemacht, gelangen aber selten -über höchst unpassende, z, T, schnoddrige Bemerkungen hinaus, die wei ter nichts als die Unzulänglichkeit der Bearbeitung erweisen. Nach solchen Listen dürste Wohl niemand (wenn er sie überhaupt beach tet!) zu einem Kaufentschluß sür ein Buch gelangen. Dabei ist das Blatt gut ausgestattet und auf holzfreies Papier gedruckt (schade darum!), Durchaus ernsthaft zu bewerten ist dagegen das Blatt »D i e Initiale, Eine Zeitschrift für Bücherfreunde», die, im Ver lage von Ed. Strache in Wien (8") erscheinend, zwar weni ger splendid ausgestattet, dafür aber inhaltlich umso wertvoller ist. Es werden Textproben aus Werken verschiedener Verleger geboten, denen sich eine kleinere Abteilung »Wertvolle neue Bü cher- mit Besprechungen und eine nach Verlegern geordnete Liste »Das Neueste vom Büchermarkt-, neuerdings noch Kleine Noti zen und Mitteilungen über Antiquartatskataloge anschließen. Der erste Jahrgang (1921) konnte noch zum Preise von -/I 1,— sür das Heft abgegeben werden. Die Zeitschrift muß in der vor liegenden Gestalt als ein gutes und noch entwicklungsfähiges Werbemittel angesehen werden. Von Vertriebszeitschristen, die sich vorzugsweise in den Dienst der Werbetätigkeit für das Schöne Buch stellten, hat manch eine den Krieg nicht überdauert. Unter diesen Opfern befand sich auch der im Einhorn-Verlag in Dachau erscheinende »Bücherwur m«, der zwar ebensalls für das Schöne Buch ein trat, sonst aber bestrebt war, über eine Auswahl empfehlenswerter und einwandfreier Werke aller Art zu berichten. Nach dem Kriege ist diese Vertriebszeitschrift wieder auferstanden. Sie ist ausgezeichnet redigiert und typographisch mustergültig ausgcstat- tet. In letzterer Beziehung stellt sie sogar einen Typ sür sich dar. Im Inhalt bindet sich die Redaktion nicht an ein Schema. Es werden Originalarbeiten der verschiedensten Art, Auszüge, Text- Proben und wertvolle bibliographische Berichte geboten. Hinzu kommt noch dis Eigenart der Illustrierung, die einen gewissen einheitlichen Charakter zu wahren weiß, auch wenn die Bilder nicht Originale, sondern aus den angezeigten Werken entnom men sind. Sehr reizvoll ist auch die wechselnde Gestaltung der Umschlagzeichnung, Diese Zeitschrift dürste in der gebotenen Form sich sehr schnell die Sympathie und das Vertrauen ihrer Leser erringen und verdient auch das Interesse des Sortiments buchhandels im weitesten Maße, weil sie unstreitig zu den besten Werbern sür das Buch gehört. Wünschenswert wäre öfteres Er scheinen, wobei es möglich wäre, die in einzelnen starken Heften zusammengedrückte Fülle des Inhalts mehr zu verteilen. Denn je leichter der Leser den gebotenen Stoff bewältigen kann, desto mehr wächst die werbende Kraft einer solchen Zeitschrift. Während aus dem Gebiete dieser allgemein gehaltenen Zeit- schriften die gegenwärtigen Herstellungsschwierigkeiten unstreitig verwüstend gewirkt haben, scheint die Pflege der Hauszeitschrist, vorzugsweise durch größere Verlagsunternehmungen, immer mehr an Boden zu gewinnen. Einzelne Verlage sind so umfangreich geworden, daß sie in der Herausgabe periodischer Verlagsberichte ein notwendiges Werbemittel erblicken. Sie haben in zuneh mendem Maße das Bedürfnis, sür sich die Sympathie der Bücher käufer zu erwerben und diese dauernd an sich zu fesseln. Hinzu kommt der Wunsch, ein engeres persönliches Verhältnis zwischen Verlag und Bllcherkäufer herbeizuführen. Verstärkt mag dieser Wunsch durch die unglückselige allgemeine Fehde zwischen Verlag und Sortiment werden. Der Verleger glaubt in vielen Fällen nicht mehr die Gewähr dafür zu besitzen, daß er sich auf das Sor timent verlassen darf, und sucht eigene Fühlungnahme mit dem Bücherkäuser, Andere Verleger wieder erblicken in der Hauszeit- schrift ein Mittel, im Publikum bekannt zu werden und sich eine Gemeinde zu erwerben. Zu ihnen dürste z. B, der noch junge Edda-Verlag in Kassel gehören, der eine sechzehnseitige Nummer »Mitteilungen des Edda-Verlags«, Blät ter für die Freunde und Mitarbeiter des Verlags (1, Jahr, I, Heft, September 1921) in Großoktav herausgegeben hat, ge gliedert in die beiden Teile »Unterhaltungsteil» und »Arbeits teil«. Im ersten Teile, der auch das Programm der Veröffent lichung enthält, werden Textproben aus Verlagswerkcn geboten. Der zweite, durchaus in seiner Art neue Teil bringt Berichte über Preisausschreiben des Verlags und verschiedene andere an die Mitarbeiter gerichtete Mitteilungen. Die Zeitschrift ist recht gut ausgestattet und als Werbemittel, sowohl in den Kreisen der Bü- cherkäufer als auch unter den Autoren, gut durchdacht. Einen besonderen Typ der Vertriebs- und Hauszeitschrift stellt »Das Jnselschiff, Eine Zweimonatsschrift für die Freunde des Insel-Verlages» (8°) dar. Wie alle Veröf fentlichungen des Insel-Verlages ganz hervorragend ausgestattet, bringt sie kürzere und längere Textproben, hier und da auch Bil der aus den Verlagswerken, Tritt hier die werbende Absicht fast nicht hervor, so wird sie deutlicher am Schlüsse in der Abteilung »Mitteilungen des Verlages». Dort wird über die Verlagsarbeit berichtet. Der Leser erfährt die Leistung der Gegenwart und die Absichten des Verlages sür die Zukunft, Bei einem so indivi duell gestalteten Unternehmen wie dem Insel-Verlag möchte ich die Hauszeitschrift geradezu als das gegebene Werbemittel be- zeichnen. Viel mehr als das Verlagssignct ist hier das Wort »Insel« zur Wertmarke geworden. Der Bücherkäuser horcht auf, wenn er es vernimmt. Der Vertretung des Qualitätsgedankens verdankt das einzigartige Unternehmen eine umfangreiche Ge- 239
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