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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1893
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1893
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- Deutsch
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2172 Amtlicher Teil. 80. 8. April 1893. Die Gesamt-Einnahme betrug demnach 54990 und hiervon blieben, nach Abzug der dem Reservefonds statutenge mäß zufallenden 10»/g der Jahresbeiträge und nach Bestreitung der Unkosten 51177 zur Verfügung des Vorstandes. Dieser bedeutende Betrag hat in nachstehender Weise seine Verwendung gesunden. Es betrug die Gesamtsumme der Unterstützungen, welche an 343 Personen zur Verteilung kam, 52 266 gegen 51384 ^8, also 882 ^ mehr als 1891. Zu der dem Vor stande zur Verfügung gebliebenen Summe haben demnach noch 1089 ^ vom Bestände hinzugesügt werden müssen, um den dringendsten Ansprüchen zu genügen. Von diesem Gesamtbeträge ist wie immer der weitaus größte Teil, nämlich 40758 zu fortlaufenden Unter stützungen an 211 Familien verwendet worden, und zwar 24276 an 123 Prinzipale und 16482 ^ an 86 Gehilfen oder deren Familien. Einmalige Unterstützungen erhielten zusammen 134 Personen im Betrage von 11 508 und zwar Prinzipale oder deren Familien 5 315 ^ und Gehilfen oder deren Familien 6193 -F. Vergleichen wir diese Zahlen mit denen vom Jahre 1882, also nur 10 Jahre zurückliegend, so zeigt sich, daß die Zahl der Unterstützten um 97 und die Gesamtsumme der Unterstützungen um 11 418 (fast 30»/o) gestiegen, und ferner, daß mehr als die Hälfte dieser Steigerung den fortlaufenden Unterstützungen zugefallen ist, also zu einer regel mäßig wiederkehrenden Mehrausgabe gerechnet werden muß. Diese erhebliche Zunahme der fortlaufenden Unterstützungen, welche im vergangenen Jahre 1255 ^ und auch im laufenden Jahre ebenfalls schon wieder über 2000 beträgt, muß den Vorstand zu großer Vorsicht bei neuen Bewilligungen veranlassen. Ander seits kann zur Beruhigung dienen, daß die regelmäßigen Ein nahmen aus den Beiträgen in den letzten 10 Jahren ebenfalls um ca. 4000 und aus den Zinsen um ca. 6000 ge stiegen sind, so daß im vorigen Jahre eine Verminderung des Bestandes nicht eingetreten sein würde, wenn der jetzt durch die neuen Satzungen eingesührte Fortfall der Abführung von 10"/<> der Beiträge an den Reservefonds schon im vorigen Jahre in Kraft getreten wäre. Daß die heute hoffentlich endgültig er folgende Annahme der neuen Satzungen zu einer dauernden Mehreinnahme führt, ist also gegenüber der oben erwähnten Steigerung der regelmäßig wiederkehrsnden Ausgaben recht sehr zu wünschen, und erblickt der Vorstand darin eine wesentliche Ver besserung der bisherigen Lage des Vereins. An außerordentlichen Geschenken, deren Einzelheiten in reichem Umfange aus unserem Kassenberichte hervorgehen, sind dem Vorstande im vorigen Jahre zusammen 25 850 ^ für den Unterstützungsverein übergeben worden. Sehen wir uns diese zahlreichen Zuwendungen näher an, so finden wir fast durchweg die gleichen Ursachen wieder, welche alljährlich Veranlassung zu den selben gegeben haben und die auch diesmal den wohlthätigen Sinn im Buchhandel aufs neue in so hocherfreulicher Weise darlegen. Der warme Dank, den wir allseitig dafür im Namen unserer Bedürftigen auch an dieser Stelle so gerne aussprechen, kann daher auch nur eine Wiederholung des in früheren Be richten schon oft zum Ausdruck Gebrachten sein; aber wir freuen uns dieser Wiederholungen ganz besonders, da es nicht nur die gleichen Veranlassungen, sondern vielfach auch dieselben Personen sind, denen wir wieder begegnen. Die Geschenke, welche dem Reservefonds statutengemäß zufließen oder ausdrücklich von den Gebern dafür bestimmt worden sind, betragen, einschließlich der reichen Vermehrung der Julius Springer-Stiftung, zusammen 10 261 Durch diese Geschenke, ferner durch den Anteil an den Beiträgen und endlich durch Rückzahlungen von Unterstützungen, welche infolge eines Todesfalles im vorigen Jahre unerwartet die erfreuliche Höhe von 962 ^ erreicht haben, ist der Reservefonds von 347 556 auf 358 481 ^ gestiegen. Rechnet man dazu die dem Unterstützungsverein überwiesenen Stiftungen in Höhe von 55 868 welche in getrennten Konten geführt werden, so er- giebt dies ein Gesamtvermögen des Vereins von 414 349 Mit besonderer Freude und herzlichem Danke begrüßen wir diese Vermehrung des Reservefonds, da aus ihm die durchaus nötige Unterlage für die fortwährend wachsenden fortlaufenden Unterstützungen teilweise gewonnen werden soll. Außer dem Dank für diese durch Zahlen sich kennzeichnenden direkten Wohlthaten, welche dem Verein zuteil geworden sind, nehmen wir gerne Veranlassung, wie alljährlich, so auch diesmal wieder allen denen, welche uns mit Rar und That beigestanden haben, ferner der Firma C. W. B. Naumburg in Leipzig für den kostenfreien Abdruck unserer Bekanntmachungen im Wahl zettel, Herrn Hugo Bernstein in Berlin für die kostenfreie Lieferung unserer Drucksachen, Herrn Ferdinand Flinsch in Berlin für die kostenfreie Lieferung unseres Papierbedarfs, sowie ganz besonders der Firma F. Volckmar in Leipzig für die mühereiche Besorgung unserer Kommissionsgeschäfte unfern wärmsten Dank im Namen des Vereins abzustatten. Der Personenstand des Vereins ist im vorigen Jahre folgenden Veränderungen unterworfen gewesen. Es schieden 97 Prinzipale und 95 Gehilfen aus, von ersteren 15, von letzteren 12 durch den Tod. Das Jahr 1893 begann, einschließlich 106 lebender, immerwährender und 8 lebenslänglicher Mitglieder ohne jährlichen Beitrag, mit 3612 Mitgliedern. Die Zahl der immerwährenden Mitglieder ist von 278 auf 293 gestiegen. Unfern Rückblick aus das Jahr 1892 können wir nicht schließen, ohne auch an dieser Stelle den Gefühlen tiefer Trauer über einen großen Verlust Ausdruck zu geben, den uns dasselbe gebracht hat. Seit fast vier Monaten fehlt unter den Bekannt machungen des Vorstandes der Name eines Mannes, der beinahe ein Menschenalter hindurch mit ganzer Hingabe freudig seines oft nicht leichten Amtes gewaltet hat. Am 29. November v. I. wurde Bernhard Brigl seiner Familie, seinen Freunden und uns durch einen plötzlichen Tod entrissen und in ihm hat der Verein ein langjähriges, hochangesehenes Mitglied, der Vorstand aber einen treuen, unermüdlichen Mitarbeiter verloren. Im Jahre 1861 berief ihn das Vertrauen der Mitglieder des Unterstützungsvereins an Ludwig Oehmigke's Stelle in den Vor stand, dem er 26 Jahre, nur unterbrochen durch seinen fünf jährigen Leipziger Aufenthalt (1865 bis 1870), als Prüfungs kommissar angehört hat. In dieser amtlichen Eigenschaft ist Brigl mit vielen Berufsgenossen schriftlich und persönlich in Be rührung gekommen und überall hat die gewinnende Eigenart seines Wesens und die Liebenswürdigkeit seines Vorgehens das bereitwilligste Entgegenkommen bei den Kollegen gefunden. Die Bedürftigen unseres Berufes aber haben wohl in unzähligen Fällen feinen feinfühlenden Wohlthätigkeitssinn, der die Linke oft nicht wissen ließ, was die Rechte that, kennen gelernt. Was der Verein in ihm verloren hat, das kann in vollem Umfang aber nur allein unser kleines Kollegium richtig beurteilen und auch wir empfinden so recht erst jetzt, was wir in Brigl so lange Jahre hindurch besessen haben, da er uns nun fehlt und nur die Erinnerung an sein eifriges Streben, an seinen vornehmen, aber milden und stets zum Helfen bereiten Sinn uns geblieben ist. Er hat treu und rastlos für unsere gute Sache gearbeitet, und wie sein Name für alle Zeiten in den Listen des Unter stützungsvereins eingetragen steht, so bleibt sein Andenken in unserm Herzen. Heute aber sagen wir ihm für sein treues Wirken bewegten Sinnes noch einmal Dank über das Grab hinaus im Namen unserer Armen und unseres Vereins. Ehre seinem Andenken!
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