Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220220
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192202206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220220
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-20
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 43, 26. Februar 1622. Wenn nach diesen peinlichen Ergebnissen der Nsichsbevoll« mächtigte und ein Beamter der Außenhandelsnebenstelle selbst nach Wien fuhren, um die Angelegenheit zu ordnen, so ist dies ein Beweis dafür, daß die Außenhandelsnebenstelle entgegen kommenderweise den Wienern die teure Reise nach Deutschland ersparen wollte. Ein Druck von irgendeiner Stelle konnte dabei natürlich nicht in Frage kommen, denn die Schuidigen-sind allein in Wien, nicht in Leipzig zu suchen. Wenn Herr Handelskammerrat Müller die Angelegenheit so hinstellt, daß er es für wahrscheinlich und sehr leicht möglich hält, daß einzelne Angestellte nicht genügend informiert waren und ohne Absicht gegen die Valntaordnung in einigen Fällen verstoßen haben, so geht gerade aus dieser Feststellung hervor, daß eben die Wiener Buchhandlungen nicht so zuverlässig in ihrem Geschäftsgebaren sind, wie man in Leipzig angenommen hat, denn die eidesstattliche Versicherung, die ein Inhaber, der vielleicht garnicht in seinem Geschäft tätig ist, abgibt, gibt er nicht für seine Person, sondern klipp und klar für das einwandfreie Geschäftsverhalten seiner Firma ab. Die Außenhandelsnebenstelle kann nunmehr begreifen, daß der deutsche Buchhandel und auch der Auslandsbuchhandel dem österreichischen nach diesen Vorkommnissen mit weniger Vertrauen gegenübersteht als zuvor. Daran können weder Proteste noch gar Prozesse, von denen Herr Händclskammerrat Müller spricht, etwas ändern. Erwähnt sei übrigens noch, daß der »energische Protest-, den Herr Handelskammerrat Müller bei der Außen- Handelsnebenstelle in Leipzig vorbrachte, darin bestand, daß er zugeben mußte, daß durch die Tätigkeit eines seiner Prokuristen deutsche Bücher ohne Valutaznschlag nach der Schweiz gekom men sind und daß er als Geschäftsinhaber dafür eine Butze zahlte. vr. MI. Paul Becker, Referent der Außenhandelsnebenstelle für das Buchgewerbe. Schreib- und Buchwesen einst und jetzt von Professor Di. Albert Schramm, Direktor des Deutschen Museums für Buch und Schrift in Leipzig. Leipzig: Quelle L Meyer sI922j. 8°. 96 Taf. 43 S. (Bibliothek des Schrift- und Buchwesens sBdch. 1s.) La denpreis geb. ./i 26.—. Es liegt hiermit das erste Bändchen zu einer ans etn>a 18 Teile be rechneten, vom Verfasser herauszugebenden Serie vor, die das weit verzweigte Gebiet des Schrift- nnd Bnchwesens in allgemein fassliche», knappen Darstellungen unter Beigabe reichen Bildcrmaterials behandeln soll. Es darf als ein glücklicher Gedanke bezeichnet werden, auf diese Weise das sonst so verstreute und damit eine rasche Orientierung er schwerende Material in einer Sammlung zusammenzufassen, die zu gleich den neuesten Stand der Forschungsergebnisse berücksichtigt. Dass daneben immer noch die Forderung nach ausführlichen Handbüchern ans allen in Frage kommenden Gebieten bestehen bleibt, betont der Her ausgeber selbst im Vorwort des vorliegenden ersten Bändchens. Alle jedenfalls, die sich aus allgemeinem Interesse mit diesen Dingen be schäftigen, vor allem aber die vielen Lernenden im Bibliothekswesen und im Buchhandel, die sich ein erstes Fachwissen aneignen wollen, werden dem Herausgeber dankbar sein, zumal da neben kurzer textlicher > Orientierung vor allem die Anschauung im Bilde zu ihrem Rechte kommen soll. Dank gebührt aber auch dem Verlage, der sich trotz der hentigeu schwierigen Verhältnisse zu dem Unternehmen bereitgefunden hat und die einzelnen Bändchen zu immer uoch erschwingbaren Preisen ans den Markt bringen will. Als weitere Teile sollen zunächst erschei nen: Geschichte der Schrift, der Buchdruckerkunst, des Buchhandels, des Bucheinbands, der Bibliotheken, der Buchillustration, der Handschrift, des Zeitungs- und Zeitschriftenwesens: vorbereitet wird ferner die Ge schichte des Exlibris, der Buchdrucker- und Buchhändlersignete, des Buchholzschnittes, des Kupferstichs usw. Also eine reiche Auswabl! Als erste Probe liegt nun vor »Das Schreib- und Buchwesen einst nnd jetzt-, das in fünf Kapiteln auf 45 Oktavsciten, also in knappster Form, alles Wesentliche über die Entwicklung in den grossen Kulturzentren und bis in die neueste Zeit darbieten will. Dass dabei aus noch strittige Punkte der Forschung nicht eingegangen werden kan», sondern jeweils die dem Verfasser am begründetsten erscheinende Auf fassung vorgetragen wird, liegt in der Natur der Sache: für Spezia listen ist das Ganze ja überhaupt nicht berechnet. Eine derartige Zu- sammendrängung des Stoffes war natürlich nur möglich in steter Be ziehung ans das reiche Bildmaterial: auf 96 Tafeln 176 Abbildungen? 224 Die Anschauung steht also durchaus im Vordergründe: damit fügt sich sowohl dieses Bändchen wie überhaupt die ganze Serie in die auch sonst vom Verlage gepflegte Produktion ein. Der Titel könnte, wie cs bei einer ganzen Reihe anderer dort erschienener Kulturwerke der Fall ist. bezeichnend durch die Worte »im Bilde« erweitert werden: wie bei jenen Bilderatlassen ist auch hier das Abbildungsmaterial vorangestellt. Schon beim Durchblättern dieses »Orbis pietus« des Schreib- und Buchwesens wird man daran erinnert, dass sein Verfasser der wissen schaftliche Leiter der kulturgeschichtlichen Abteilung der »Bngra von 1914 war. Ter inzwischen längst vergriffene amtliche Führer durch die Halle der Kultur«, au dem seinerzeit fast alle namhaften Fachgelehrten beteiligt waren, findet hier denn auch erneut Auswirkung, vor allem in der Hauptgliedernng des Stoffes wie in Verwendung seines Bilder- matcrials. Daneben stehen viele Photographien der oft kostbaren Ori ginale und der Kopien des Deutschen Museums für Buch und Schrift. Mit ihren Erläuterungen wird so das Büchlein zugleich zu einem bisher noch fehlenden Führer durch seine Ausstellungsräume und zu einer Anregung, sie zu besuchen. Inhaltlich kann die Auswahl durchaus als eine treffende bezeichnet werden: ebenso ist die stärkere Betonung der früheren Entwicklung nnd das Zurücktreten des mehr in das rein Tech nische führenden modernen maschinellen Ausbaues im Hinblick ans die Abzweckung des Ganzen durchaus gerechtfertigt. So mag denn das anregende Bändchen, dem der Hauskünstler des Verlags, Paul Hart mann, auch ein gefälliges Außeres gegeben hat, vielen als ein willkom mener Führer dienen! Paust. l-üöke, »ermann, viMn»iiä<-i8iöbi«r: Der lcsuk- männisctie Scliriftvt-rkekir mit bssoockersr LEcK siektißunS Ü61- reebtUebeu OruucUa^n. Lcmck 2 Oer Ua. °a- üüeberei (kibllotbelr cles gesamten üaukmanniseben ^Vissons). Köln. Verlag Helnriek ILillinger, klorckbausen. Oross 8". 246 Ladenpreis .// 20.—. Ein neues Buch über den kaufmännischen Schriftverkehr liegt vor! Berufene und Uuberufene haben sich mit diesem Zweige der Handels- Wissenschaft in letzter Zeit fast allzu reichlich beschäftigt. Tie meisten Praktiker, aber auch gar mancher Theoretiker, stehen dagegen auf dem Standpunkte, das Lehren des kaufmännischen Briefwechsels durch Bücher oder Unterricht sei Unsinn, besonders bei älteren, reiferen Schülern. Wer seine Muttersprache beherrsche und auch sonst nicht gerade auf den Kopf gefallen sei, könne im Geschäft ohne weiteres die Korrespondenz führen. Diese Ansicht ist sehr mit Vorsicht ans- znnchmen, wenn auch ein Körnlein Wahrheit darin stecken mag. Zwei Tatsachen darf man nicht übersehen: einmal die, dass es trotz alles Abstrcitens und trotz aller »Verbessernngsversuche« stets die mit einem ihr ganz eigentümlichen Wort- und Ausdrucksschatz ausgerüstete Kauf mannssprache gegeben hat und — aller Voraussicht nach — auch weiterhin geben wird, zweitens dass der kaufmännische Briefwechsel sich von dem gewöhnlichen, dem privaten insofern sehr wesentlich unterscheidet, als er in den meisten Fällen die Anbahnung, den Ab schluss oder die Bestätigung wichtiger Rechtsgeschäfte zum Ziel hal. Wollte man da immer so schreibe», »wie einem der Schnabel gewachsen ist«, so würden wohl bald seitens unserer Ncichsregierung noch weitere Massnahmen zur Entlastuug der Zivilgerichke getroffen werden müssen. Inhalt nnd Ausörucksform bedürfen sorgsamster Abwägung. Jemand, der es beurteilen konnte, der Vorsitzende einer Kammer für Handels sachen, sagte mir einmal gelegentlich: »Da schreiben und schreiben die Kaufleute: Briefe, Urkunden, Verträge, nnd letzten Endes soll ihnen immer das Gericht sagen, was sie eigentlich gemeint haben«. Er hatte recht. Wir dürfen also getrost sagen: ein in richtiger Weise aufgebantes nnd abgefaßtes Lehrbuch des kausmäunischcn Schriftver kehrs ist nicht nur nicht überflüssig, sondern dient einem sehr wichtige» Zwecke. Das vorliegende Werk darf zu dieser Art von Büchern ge rechnet werden. Abgesehen davon, daß für seine Güte schon die Tat sache der Zugehörigkeit zu einer Sammlung bürgt, die von einem hervorragenden, in Fachkreisen hochgeschätzten Handelsschulmanne her- ausgcgebcn wird, entspricht es in jeder Hinsicht dem, was man nach dem Voransgesagten von ihm fordern muss. Das Recht des Handels kanss wird in einzelnen, in logischer Reihe aufeinanderfolgenden Ab schnitten als Grundlage des gesamten kaufmännischen Briefvcrkchrs »anschaulich, gründlich nnd vollständig, jedoch nicht einseitig darge- stcllt« (ich zitiere ans dem Vorwort des Verfassers, dessen Meinung ich mich anschließe). Dann wird die Nutzanwendung an der Hand einer stattlichen Zahl von Briefreihen aus den verschiedensten Handels zweigen eingehend erläutert. Erstaunlich ist es, was der Verfasser hier in mühevollster Arbeit, die nur der zu würdigen vermag, der sich selbst auf diesem Gebiete versuchte, zusammcngetragcn und ver-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder