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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1922
- Strukturtyp
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- 1922-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1922
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- Deutsch
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vvrsevdlatl s. d. Dtschn. vuchhandrl. Redaktioneller Teil. X- 43, 2«, Februar 1922, melt haben und vielleicht künftig den Vorschlägen des Sortiments ein willigeres und verständnisvolleres Ohr leihen, Soll das Sortiment lebensfähig fein, dann mutz es die beweglichen Zuschläge behalten; soll es einkauss- und betriebst sähig bleiben, dann muß es die Verkaufspreise seiner Lager- bestände dem Neuankausspreis anpassen. Tut es das nicht, dann gehl es an Kapitalmangel zugrunde Kein Verleger kann dafür ein Äquivalent bieten. Eine nicht geringe Sorge bereitet auch uns die Steige rung aller Spesen und Gehälter. Ein Ausgleich kann nur in den oben angeführten Maßnahmen gesunden werden. Unsere Kommissionsbuchhandlung hat unter der bewährten Leitung des Herrn Reinhardt trotz der gefahrdrohen den Lage einen guten Fortgang nehmen und ihrer Ausgabe ge recht werden können, Ihre weitestgehende Unterstützung legen wir den Kollegen erneut dringend ans Herz, Die Hoffnungen, die wir aus unsere Zeitschriften- stelle setzten, haben sich leider nicht erfüllt. Rach einem kaum einjährigen Bestehen mutzte sie sich wieder auslösen. Wir be dauern den Mißerfolg umsomehr, als wir wissen, daß in der Nachbarsladt Augsburg das gleiche Unternehmen sich eines vor züglichen Betriebes und guter Rentabilität erfreut. Für das Schulbüchergeschäft wurden wieder das ge meinsame Bücherverzeichnis herausgegeben und die Bedingungen des Vorjahres aufrechterhalten. Um eine einheitliche Durchführung der Verkaufsordnung zu ermöglichen, wurden Richtlinien geschaffen und gedruckt, deren Einhaltung >m Interesse aller Beteiligten liegt. Durch ein eigenes Gruppenadkommcn können in be sonders gelagerten Ausnahmefällen Artikel, denen ein beson deres lokales Interesse zukommt, z. B, Führer, Kursbücher, Ka lender usw,, die in München erschienen sind und die auch von Schreibwarengeschäften usw. geführt werden, vom Teuerungs zuschlag befreit werden. Anläßlich des deutschen Kinderhilfswerkes hat auch im Bereich unseres Vereins eine eigene Sammlung stattgefunden, die einen schönen Erfolg brachte. — Einer unserer Sortimenterkollegen wurde wegen Kriegs- Wucher in eine Gerichtsverhandlung verwickelt und war in erster Instanz verurteilt worden. Dem Vorstand gelang es jedoch, das Urteil in zweiter Instanz zu Fall zu bringen und für den Kollegen einen Freispruch zu erwirken. An der Gewerbeschau München 1922 wird sich sowohl der Münchener Verlag wie auch das Sortiment beteiligen. Von einer Plakat-Zeilungsreklame für Weih nachten wurde abgesehen, dagegen erschien aber auch diesmal wieder der bestens bekannte Münchener Welhnachtsalmanach. Die Volksbibliothekenbewegung, welche ln ganz Deutschland eingesetzt hat und staatlicherseits gefördert und durch erhebliche Geldmittel unterstützt wird, hat den Vorstand in ganz besonderem Maße beschäftigt, und seiner energischen Tätig keit ist es zu danken, daß es zu einer Einigung und zu einem Vertrag gekommen ist, durch den die in nächster Zeit zu erwar tenden großen Aufträge ausnahmslos dem bayerischen Sorti ment erhalten bleiben. Es ist bei der Münchener Staatsbiblio thek eine eigene Beratungsstelle für Volksbibliothcken gegründet worden, der es obliegt, die Staatsmittel an die einzelnen Bi bliotheken zu verteilen. Unser Vertrag mit dieser Beratungs stelle, der auch die Genehmigung des Börscnvcreins gesunden hat, ermöglicht die weitere Berücksichtigung aller jener Firmen, die bisher an Lieferungen für Volksbibliotheken beteiligt waren, und es steht zu hoffen, dass sich im Laufe des nun begonnenen neuen Geschäftsjahres ein allgemein zufriedenstellender Verkehr entwickeln wird. Die Tätigkeit der Bücherämter an den Hochschulen hat noch nicht aufgehört, sie ist bei der Münchener Universität sogar noch mehr in Erscheinung getreten, indem in einem Hörsaal im vorigen Herbst eine eigene Verkaussstelle errichtet worden ist. Der Vorstand ist sowohl durch eine besondere Eingabe, als auch durch persönliche Besprechungen beim Staatsministerium vor- stellig geworden, um die für unsere Kollegen mit Universitats- literalur immer unangenehmer werdende Konkurrenz zu bes.'i« 222 tigen, leider ohne jeden Erfolg. Das Ministerium vertritt init Rücksicht auf die Not der Studierenden, die auch unserseits kei neswegs verkannt werden soll, den Standpunkt, datz gegen Ver- suche, die Bücheranschafsungen zu verbilligen, nichts einzuwen den sei. Wir alle sind aber der Auffassung, daß dies nicht zum Nachteil eines Standes geschehen darf und die von der Studen tenschaft eingeschlagenen Wege nicht die richtigen sind. — Zur Linderung der Not der Studierenden fand eine Sammlung innerhalb unseres Vereins statt, durch welche ein namhafter Barbetrag sowie auch Gutscheine auf Uni versitätsbücher eingingen, die dem Universitätsrentamt zugelei tet wurden. Und nun schauen wir hinein ins neue Jahr, was wird es uns bringen'? Niemand weiß es! Erfreulich sind die Zeichen nicht. Aber was auch komme, folgende Richtlinien sollten wir befolgen: Anbahnung bzw. Erhaltung bester Beziehungen zu den Verlegern, die eines guten Willens sind, eine starke Einheitsfront gegenüber allen, die aus den Ereignissen nichts gelernt haben, denn sie schädigen die Gesamtheit des Buchhandels. Kampf bis aufs Messer, Verachtung und Ausmerzung derjenigen, von denen wir wissen, daß sie aus Sonderinteresse zmn Verräter am eigenen Stand werden. Das Münchener Sortiment ist, wenn auch sehr spät, jetzt erfreulicherweise doch zu dem Bewußtsein gekommen, datz nur bei einer unbedingten Einigkeit und festem Vertrauen zu seinen Führern an die großen Aufgaben, die die Zukunft bringt, mit Erfolg herangegangen werden kann. Es darf auch fürderhin nur dasjenige beschließen, was ihm zum Heile dient, und wird deshalb alle Einflüsse, ganz gleich von welcher Seite sie kommen, die daraus hinauslausen, ihm Bestimmungen aufzuerlegen, die seine Existenz in Frage stellen, mit größter Entschlossenheit zurück weisen. Nur in der tatkräftigen Selbsthilfe erblicken wir das Heil unserer Zukunft. von Berchem, 1. Vors. Deutscve Büchersperre gegen Ssterreich. Seit einiger Zeit erscheinen in einigen Wiener und auch in deutschen Blättern Mitteilungen, nach welchen von Wiener Buch händlern Bücher nach dem balutastarken Auslande verschoben werden sollen, und datz infolgedessen die deutschen Verleger die Absicht hätten, nach Ssterreich ihre Bücher mit 200 bis 300^ Aus. schlag zu liefern. Der Vorsitzende des Vereins der österreichischen Buchhändler, Herr Kammerrat Wilhelm Müller, veröffent licht im »Neuen Wiener Tagblatt« eine Darstellung, um zu ver hüten, datz die Wiener Buchhändler einer falschen Beurteilung ausgesetzt werden. Er schreibt: Die deutsche Regierung ist von der ganz selbstverständlichen und vernünftigen Ansicht geleitet worden, deutsche Erzeugnisse an das valutastarke Ausland nicht zu billig zu liefern und da durch den Ausverkauf Deutschlands zu verhüten. Infolgedessen entschieden sich auch die deutschen Verleger dafür, anzuordnen, datz ihre Bücher mit einem entsprechenden Valutaausschlag an das Ausland zu liefern seien, und die in Leipzig errichtete Außen handelsnebenstelle erteilte die Ausfuhrbewilligung von Büchern nur jenen Sortimentern und Verlegern, die eine eidesstattliche Erklärung abgegeben hatten, Bücher nach dem Ausland nur mit dem vorgeschriebenen Valutaauffchlag zu liefern. Der Ver such, auch in Österreich eine solche übcrwachungsstelle ins Leben zu rufen, wurde vor zirka zwei Jahren gemacht, ist aber nicht zur Ausführung gekommen. Es war daher leicht möglich, daß Bücher ohne Valutaausschlag von Leuten, die die oben- erwähnte Verpflichtung nicht erngegangen waren, in das Aus land geliefert wurden, und man nimmt in Deutschland an, daß das in größerem Umfang geschehen sei. Gegen Ende des vorigen Jahres schickte die Leipziger Außenhandelsnebenstelle einige Beamte nach Wien, um zu kontrollieren, ob die Wiener ^ Buchhändler dte eingegangenen Verpflichtungen einhalten. Sie richteten in einigen Buchhandlungen an irgendeinen An- ! gestellten die Frage, ob er Bücher nach Holland oder in die Schweiz senden würde, was von dem einen oder anderen, der die Verfänglichkeit der Frage nicht erkannte, einfach bejaht wurde, ! anstatt hinzuzufügen, datz dies nur mit Valutaaufschlag ge schehen würde. In andern Buchhandlungen wurden Bücher so-
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