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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1922
- Strukturtyp
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- 1922-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Schweizerischer Buchhändler-Verein. In unseren Verein ist ausgenommen worden: Herr Joses von Malt in Firma Gebrüder von Matt, Buch- und Papierhandlung, Altdorst Basel und Bern, den 1, Februar 1922. Für den Vorstand des Schweiz, Buchhändlervereins, Der Sekretär: Der Präsident: vr, R, v, S t ü r l e r, G, Helbing. Münchener Buchhändler-Verein E. V. (Organ des Börsenvcreins,) Jahresbericht über das Vereinsjahr 1921, erstattet in der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 7, Februar 1922, Wenn der Historiker des Buchhandels einst das Jahr 1921 registriert, dann wird er es als eines der kritischsten und uner freulichsten in der Geschichte unseres Standes verzeichnen müssen, als ein Jahr des schwersten Kampfes um unser Bestehe», eines .Kampfes zwischen Verlag und Sortiment, der bei der grenzen losen und unbegreiflichen Uneinigkeit und Disziplinlosigkeit bei einem Teil des Sortiments, der Verkennung der Forderungen und Notwendigkeiten des Sortiments beim Verlag leider bis jetzt noch zu keinem dauernden Frieden führen konnte. Der Verlag glaubte noch immer diktieren zu müsse», das Sortiment (mit Ausnahme des wissenschaftlichen, das es Wohl inzwischen bereut haben wird) wollte und konnte sich nicht fügen, da seine Lebensinteressen bei diesen Vorschriften nicht entspre chend berücksichtigt wurden. Und so kam es zu einem Chaos sondergleichen und zur Auflösung der bisher im Buchhandel so vortrefflichen Ordnung, Zusammengehalten wurde das Ganze nur mühsam durch einige verständige und weiterblickende Führer und durch die Rot der Zeit, durch welche auch den allergleichgül tigsten Kollegen allmählich die Augen geöffnet werden. Die Not der Zeit, so hoffen wir, wird weiter das ängstliche, schlechtrechnendc und wenig zielbewusste Sortiment noch enger zrrsammenschweißen und es zwingen, seine Interessen mit grö ßerer Einigkeit und mehr Energie zu vertreten, sodatz ein zweites Heidelberg nicht möglich ist. Der Verlag ist in der Lage, sich selbst besser und leichter zu helfen, aber auch er muß später oder früher einsehen lernen, daß das Heil des Buchhandels nur in einem gemeinsamen Zusammengehen auf gesunder Basis zu suchen ist. Die äußeren Ereignisse haben natürlich auch auf unsere Münchener Verhältnisse abgefärbt. Die Mehrzahl der Sorti- mentcr, die sich durch die gegebene Geschäftsführung in ihren Interessen benachteiligt fühlte, schloß sich im Sortimenter- Verein enger zusammen, Unstimmigkeiten und Spannungen mit der Leitung des Münchener Buchhändler-Vereins ünd einigen abseits stehenden Kollegen blieben nicht aus. Bald aber wurde erkannt, daß der Sortimenter-Verein nicht eine bloße Opposi- tions- und Obstruktionspartei ist, sondern daß er lediglich das vertrat lallerdings mit besonderem Nachdruck), was die neuen Verhältnisse gebieterisch forderten, nämlich: eine zeitgemäße Preispolitik, d, h, die jeweilige Anpassung des Verdienstes an die Unkosten, und da fand man sich dann fast von selbst wieder friedlich zusammen, und zwar umso leichter, als auch dem Vor stand eine entsprechende Zusammensetzung gegeben werden konnte. Die geschilderten Umstände hatten natürlich eine erhöhte Tätigkeit des jeweiligen Vorstandes im Gefolge, Zahlreiche Vorstandssitzungen, mehrere Mitgliederversammlun gen fanden statt. Wiederholte Reisen machten sich nötig, und eine gewaltige Korrespondenz und ein großer Telephonverkehr waren zu bewältigen. Der frühere erste Vorsitzende Herr Direktor Krem er war nach Erledigung eines Rtesenpensums an schriftlichen Arbeiten während der Sommermonate infolge zu großer Inanspruchnahme durch eigene geschäftliche Arbeiten im September genötigt, vom Amte des ersten Vorsitzenden, welches er mit großem Geschick zu verwalten verstanden hat, zurückzutretcn. Wir haben aber die Freude, seine Hilfe und Unterstützung auch weiterhin im Vor stand zur Verfügung zu haben, Neuaufnahmen von Mitgliedern erfolgten 27; die Gesamt mitgliederzahl beträgt 292, Der Tod entriß uns die Herren Max Diepolder und IN, Karl Schmidt, Was uns im abgelaufenen Jahre am meisten beschäftigte, war die Abschaffung oder Beibehaltung des TeuerungsZu schlages und die Abmachungen mit den Verlegern, Während bis dahin das Sortiment sich bei den Zuschlägen wohlbefundcn und auch das Publikum sich daran gewöhnt hatte und cs auch nach der bewegten letzten O.-M,-Verfammlung in Leipzig beim alten blieb, ereignete sich bei der Versammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine in Heidelberg eine der grüßten Unbegreiflichkeiten, Ein Häuflein unentwegter Verleger und in ihrer Gefolgschaft einige Sortimenter, in deren Betrieben die Verhältnisse anscheinend äußerst günstig liegen, und die für die Sorgen und Nöte des mittleren und kleinen Sortiments nicht das genügende Verständnis haben, brachten einen Beschluß zu stande, der die völlige Abschaffung des Teuerungszuschlags be zweckte, Nie stand das Sortiment Wohl hilfloser da als damals, wo es nicht imstande war, die Absichten jener Herren zu durch schauen, und sich durch das Warenhausgespenst schrecken und sich einen Beschluß abringen ließ, der notwendigerweise seinen völ ligen Zusammenbruch nach sich ziehen mußte. Da war es in erster Linie München, das sofort die ungeheure Gefahr erkannte und gleich nach der Versammlung mit allen Mitteln gegen die Durchführung dieses unheilvollen Beschlusses ankämpfte. Auch anderweitig dämmerte es, und so gelang cs nach harter Arbeit, die Teuerungszuschläge aufrecht zu erhalten, und wer ehrlich ist, mutz zugeben, daß das Weihnachtsgeschäft und mithin die sehr nötige Stärkung der Position des Sortiments immerhin jenem energischen und raschen Vorgehen zu danken ist, und froh können heute alle diejenigen Sortimenter sein, die sich nicht durch Unterschriften in Abhängigkeit und in eine Zwangs lage begeben haben. Auch der Verlag wird es eingesehen haben, daß ihm die Teuerungszuschläge nicht zum Schaden gereichen und daß trotz derselben der Weihnachtsverkauf ein leidlich guter war. Und er wird auch bezüglich der Abmachungen seine Erfahrungen gesam- 2LI
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