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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1922
- Strukturtyp
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- 1922-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. ^ 39, 15. Februar 1922. Interesse ein, wenn sie nicht rechtzeitig und im entscheidenden Augen-- blick oder auch in nicht genügender Verbreitung ins Publikum ge langen. Hermann Goldschmiedts Bedeutung lag darin, die Idee des Zei- tungshandclsbetriebes ausgcbaut zu haben. Durch sein Unternehmen: Buchhandlung und Zeitungsbureau Hermann Goldschmiedt G. m. b. H. in Wien, das er im Dezember 1877 ins Leben rief und das zur Zeit seiner Gründung einzig dastand, in den letzten Jahren allerdings Nachahmer gefunden hat, hat er eine Institution geschaffen, wie sie nicht nur in deutschen Zeitungslandcn, sondern, wie es Pariser und Londoner, die nach Wien kamen, überrascht bezeugten, in der ganzen Welt wohl nicht so leicht ihresgleichen hatte. Freilich war es ein spezifisch öster reichisches Unternehmen, das im österreichischen Wesen wurzelte und seine Vorbedingung im »Kolportageverbot« und im ausgebreitetcn Kaffeehauswesen hatte. Tie Wiener Zeitungen hielten zwar ihre eigenen Expeditionen, die aber, da sie sich nicht in der inneren Stadt befanden, keinen sehr weiten Wirkungskreis beherrschten und nach in den 70er und 80er Jahren für die Vorstädte meist gar nicht in Betracht kamen. Außer den eigenen Austrägern mußten die Tabaktrafiken zur Aushilfe herangezogen werden. An diese wurden gegen Erlag einer be stimmten Jahrestaxe Polizeilizenzcn für diejenigen Blätter ausgegeben, die von der Polizei als zulässig befunden wurden. Von Freizügig keit des Zeitungshandels war damals keine Rede. Ter Unzulänglichkeit und Schwerfälligkeit des Zeitungshandels abzuhelfen, den Zeitungs- vcrkchr fördernd wciterzubilden, neue Beförderungswege zu finden, betrachtete Hermann Goldschmiedt als seine Lebensaufgabe. Dazu war reger publizistischer Sinn mit scharfem industriellen Blick vonnöten und ein Vertrauen erweckender Charakter. Diese Mischung fand sich m Hermann Goldschmiedt. Als Sohn eines Kaufmanns in Böhmisch- Leipa im Jahre 1841 geboren, hatte er die in Prag neu errichtete erste österreichische Handelsakademie besucht, ging dann zur weiteren kaufmännischen Ausbildung nach Leipzig, worauf er eine Filiale des väterlichen Geschäfts in Brünn übernahm, die ihm aber keine be friedigende Tätigkeit bot. Er wandte sich der Journalistik zu und ge langte in die Redaktion des »TagcSboten aus Böhmen«, der damals unter Leitung David Kuhs den Rang eines politisch führenden Blattes einnahm. Hier holte sich Goldschmiedt jene geistige Betriebsamkeit, die ihn zum »publizistischen Industriellen« machte. Bei der Gründung seines Unternehmens richtete Goldschmiedt das erste Augenmerk zur Heranziehung einer großen Kundschaft aus die Wiener Kaffeehäust r, diese in Wien allgegenwärtigen Zeitungsleseklubs. Mit der Beschaf fung der Journale waren die Cafätiers bis dahin recht unbequem dran. Jedes Blatt mußte besonders bei der Redaktion abonniert, eventuell dann reklamiert werden, wozu dem Eafätier, wenn er mehrere Hundert Zeitungen ausliegen hatte, vielfach die Zeit mangelte. Durch Gold- schmicdts Unternehmen brauchte der Eafetier nur eine Liste der ge wünschten Zeitungen einzureichen und er erhielt die Zeitungen ohne irgendeinen Ausschlag zu Originalpreisen. Außer den Hundert"« von Kaffeehäusern bezogen bald auch alle Klubs, Vereine, auch die Mehr zahl der Redaktionen der Zeitungen selbst, ja schließlich die Zentral behörden, Ministerien, Hofstellen, sogar die Kabinetts- und Militär- Kanzleien und die Generaladjutantur Kaiser Franz Josefs ihren Zei tungsbedarf bei Goldschmiedt, ein großer Erfolg seiner Tätigkett. In der Chronik des österreichischen Zeitungshandcls gebührt Goldschmiedt der ehrenvolle Platz eines Organisators. Alexander Goette f. — Der ehemalige ordentliche Professor der Zoologie und vergleichenden Anatomie an der Straßburger Universität l)r. meck. et plril. Alexander Goette ist in Heidelberg im 82. Lebensjahre gestorben. Von 1886 bis 1018 hat er an der Straßburger Hochschule doziert, an der er sich 1872 auch habilitiert hatte. Er schrieb u. a.: Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Darm kanals im Hühnchen (1867), Entwicklungsgeschichte der Unke (1875), Über Entwicklung und Regeneration des Gliedmaßenskeletts der Molche (1879), Abhandlungen zur Entwicklungsgeschichte der Tiere -Heft 1-5,1 (1882—1890), Uber den Ursprung des Todes (1883), Tierkunde (1890), Holbeins Totentanz und seine Vorbilder (1897), Lehrbuch der Zoo logie (1902), Vergleichende Entwicklungsgeschichte der Gcschlechtsindi- viduen der Hydropolypen (1907), Die Entwicklung der Kvpsnerven bei Fischen und Amphibien (1914). Svrechsanl. (Ohne Berautivortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Iugendschristen-Ausschüsse, Schüler-Büchereien und kein Ende. An den Verlagsbuchhändler werden immer mehr Anforderungen um Überweisung von Freiexemplaren und Besprcchungsstücken an In gcndschriften-Prüfungsausschllsse gestellt. Der Wert dieser Ausschüsse soll gewiß nicht verkannt werden, man darf ihn aber auch nicht über schätzen. Auch die von diesen Ausschüssen herausgcgebcuen Verzeich nisse empfehlenswerter Bücher haben für die Verleger nur einen Zweck, wenn bei den einzelnen Büchern auch kurze Inhaltsangaben oder Be sprechungen beigesügt sind. Nur eine Titelangabe ohne jeglichen nähe ren Vermerk hat fast keinerlei Erfolg, da die Leser dieser Verzeichnisse ja meist gar nicht wissen, um was für Bücher es sich handelt. Daun wächst die Zahl dieser Prüfungsausschüsse ständig, sodaß, wenn man alle Prüfungsausschüsse bedenkt, eine kleine Auflage dazu nötig ist. An den kleinsten Orten werden solche Ausschüsse gebildet, so nach einer uns vorliegenden Mitteilung in dem kleinen württembergischen Antts- städtchen Ebingen. Sofort ist es natürlich auch Aufgabe dieses Prü fungsausschusses, an den Verleger herauzugehen um kostenlose Bücher abgabe »zur Einstellung in die Schülerbücherei und zur Empfehlung an Eltern und Kinder zur Selbstbeschaffung«. Die Jugendschriftcn-Verlegcr sollten auch diese Krage einmal ernstlich sich überlegen und einmütig derartige Betteleien um Bücher ablehncn. Wenn Schülerbüchereien errichtet werden, so sollen die be treffenden Stellen eben auch dafür sorgen, daß sie die finanziellen Mittel zur Errichtung solcher Büchereien von den Eltern zusammeu- bringen. Schwab. Rechnungsauszüge. Täglich mehren sich die Anzeigen, daß zufolge der hohen Porto-' spesen keine Rechnungsauszüge mehr zur Versendung gelangen sollen, darunter auch von seiten namhafter Firmen. Hierdurch wird aber die Abrechnungsarbeit nur erschwert, denn bei Firmen mit ge steigerten: Verkehr kommen wir um diese Arbeit doch nicht herum. Man kann wohl nach feinen Büchern abrechnen, muß aber zur Nach prüfung doch eine Aufstellung folgen lassen, die dann der Verleger wieder mit einer Gegenaufstellung oder Richtigstellung beantwortet. Warum wählt man nun nicht bei größerer Geschäftsverbindung den Weg, die Auszüge über Leipzig zu senden? Jede nennenswerte Firma hat doch vom Kommissionär aus mindestens ein- bis dreimal wöchentlich Anschluß — sei es nun unmittelbar oder im Zettelpaket —, und auf dem gleichen Wege können auch Differenz Meldungen zurückgehcn, also unabhängig vom vorläufigen Kontoaus gleich selbst. Gerade der hohen Portospesen halber möchte ich bei dieser Gelegenheit gleichzeitig auch eine Lanze für den Verkehr über Leipzig gebrochen haben, der gerade bei dem ausgedehnten Zcttelverkehr im Buchhandel seine besondere Bedeutung erweist. Stuttgart. G. Umbrcit. Fakturen zu Kreuzbandsendungen. Von einem Postamt war eine Kreuzbandsendung, deren Faktur die Bemerkung trug »Betrag erbitten wir sofort nach Empfang aus unser Postscheckkonto-, mit 4 Mark Strafporto belegt worden, da dies eine unzulässige Mitteilung sei. Auf unsere Reklamation hat die Ober postdirektion uns nunmehr mitgeteilt, »daß die Rechnung zu Unrecht beanstandet morden sei, da sie den Bestimmungen der Postordnung entspricht«. Bei der Unsicherheit, die bei den Postanstalten betreffs handschrift licher Bemerkungen bei Drucksachen herrscht, empfiehlt cs sich, bei Bcan standungcn stets die Entscheidung der betreffenden Oberpostdirekiiou herbeizuftthren. M. Bh. -r- » Wir möchten empfehlen, immer erst das zuständige Postamt nach dem Grund der Beanstandung genau zu befragen und erst dann, wenn die erhaltene Auskunft nicht befriedigt, die Entscheidung der Oberpost direktion herbeizuführen. Handschriftliche Angaben über die Zahlungsweise, z. B. Einzug durch Postauftrag oder Nachnahme, Überweisung auf Postscheck- oder Bankkonto, sind auf Rechnungen zulässig, ebenfalls zulässig sind hand schriftliche Zusätze über Rabatt oder Skonto, ferner über Preiserhöhun gen und die Bezugnahme auf den Tag der Bestellung. Red. Wer liefert für Iournalzirkel feste Mappen, Heftumschläge, Heftnadcln, bzw. Hestzwecken? Für baldgefällige Auskunft an die Redaktion des Börsenblattes dankt im voraus bestens P. C. 204
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