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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1864
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1864
- Sprache
- Deutsch
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126, 10. Oktober. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2221 Nichtamtlicher Theil. Friedrich Hofmeister. Am 24. Januar 1782 zu Strehla geboren, kam Hofmeister in früher Jugend mit den Eltern nach Leipzig, verlor da aber den Vater sehr bald. In der damals noch nicht lange gestifteten Rathsfreischule legte er den Grund zu einer umfastenden Bil dung, die zu erlangen ihm der eigene Eifer und die liebevolle Theilnahme trefflicher Lehrer erleichterten. Männer wie Plato und Dolz ließen den begabten vaterlosen Knaben auch nach dem Ende der Schulzeit nicht aus den Augen. Ihre Empfehlung war es, die ihn auf kurze Zeit in ein Patrizierhaus führte, besten Ehef ihn für den Kaufmannsstand bestimmte, durch frühzeitigen Tod jedoch vor Vollendung seiner Pläne abgerufen wurde. So trat Hofmeister, fast durch den Zufall geführt, im Jahre 1797 in das damals bereits sehr bedeutende Geschäft der Herren Breit kopf <L Härtel als Lehrling ein. Schon nach wenigen Jahren finden wir ihn als Geschäfts führer des neu errichteten Lursuu äs Nusi^n«, welche Stellung er im Jahr 1802 aufgab, um den eigenen Herd gründen zu können. Hierzu hatte er Riesa ausersehen, woselbst er sich als Eolonial- und Schnittwaarenhändler etablirte. Nach einigen Jahren (1805) genügte ihm indeß dieser kleine Wirkungskreis nicht mehr; er siedelte mit Frau und Sohn wie der nach Leipzig über, um die Geschäfte seines verstorbenen Schwiegervaters, welcher ein bedeutendes Meublesmagazin be sessen hatte, zu ordnen und abzuwickcln. Darauf lenkte er wie der in die zuerst betretene und ihm am meisten zusagende Bahn ein. Im Jahre 1807 etablirte er seine Musikalienhandlung, die damals überhaupt die dritte in Leipzig war. Auch die erste Idee eines Musikalien-Leih-Jnstitutes rief er bald ins Leben und fand damit außerordentlichen Anklang. Seine liebenswürdige Persönlichkeit machte ihn zumFreunde junger aufstrebender Talente, deren Werke zu verlegen ihm und seiner Handlung Nutzen und Ehre brachte. Wir erinnern nur an Heinr. Marschner, Friedr. Schneider, Alb. Methfeffel, Aug. Pohlenz rc. So auch war es die freundschaftliche Verbin dung mit dem seitdem so berühmt gewordenen jetzigen Hofrath Ludw. Reichenbach in Dresden, die ihn der Naturwissenschaft zu- führre. Er hat bis zu seinen spätesten Jahren mit mehr als dilettantischem Eifer Botanik getrieben, auch in dem buchhänd lerischen Nebenzweige seines Geschäftes ausschließlich botanische Werke gedruckt. Leipzigs härteste Zeit, das Jahr 1813, durchlebte er als Vor- stadtbewohner unter mancherlei Sorge und Gefahr, wenn es auch nur seine eigene Person war, für die er zu fürchten hatte; denn er war im Jahre zuvor verwitkwet und hatte den Sohn in auswärtige Pension gegeben. Kaum aber war einige Ruhe in der Stadt cingekehrt, so führte er die zweite Krau in sein Haus, das bald für die befreundeten Musiker, Gelehrte u. A. der gern besuchte Sammelplatz wurde. Die Geselligkeit im höheren Sinne war ihm selbst Bedürfniß. Die meisten gemeinnützigen und Privatgesellschaften zählten ihn theils zu ihren Stiftern, theils zu ihren eifrigsten Mitgliedern. Dem eigentlich öffentlichen Le ben der Stadt blieb er ferner, wenn er auch mit warmem und oft thäkigem Interesse besonders jeder nutzenschaffenden Neue rung folgte. Im Jahre 1834 nahm er seinen Wohnsitz in dem benach barten Dorfe Reudnitz und später, als er seine Musikalienhand lung den beiden Söhnen übergeben hatte, griff er einige Jahre in das Gemeindeleben dieses Dorfes als Vorstand mit aufopfern der und ersprießlicher Thätigkeit ein. Seine letzten Lebensjahre, die ihm in seltener geistiger Rü stigkeit gegönnt waren, gehörten einer glücklichen Muße, Beschäf tigung mit vielen nützlichen Liebhabereien (auch die geschäftliche gehörte dazu), Reisen, werkthäliger Betheiligung an manchem Unternehmen. Sein oft ausgesprochener Wunsch, die goldene Hochzeit erleben zu dürfen, ward ihm nicht erfüllt. Die Gattin ging ihm um 4 Jahre im Tode voran. Er selbst erlebte den be treffenden Tag als den letzten gesunden; sein so thätiges und fast nie durch Krankheit gestörtes Leben endigte nach einem 10 mo natlichen Krankenlager am 30. September. Leicht sei ihm die Erde! (Leipziger Tageblatt.) „Mittheilungen für den deutschen Sortiments-Buchhandel." Soeben geht uns die erste Nummer einer neuen Zeitschrift unter dem vorstehenden Titel zu. Da die Redaction des Blattes in den einleitenden Worten, wie sie sagt — sine irs st stückig —, Kritik übt, so muß sie es uns erlauben, auch einige beurtheilende Worte über dies Journal zu sagen. Das Journal enthält: 1) Die Relation über einen in Hamburg verhandelten Nach drucksprozeß; ein durch nichts als ein besonderer sich documenti- render Fall, mit den Gründen des Gerichts, wie sie in so vielen Fällen früherer Art von preußischen Gerichtshöfen ebenso und fast wörtlich ausgesprochen und durch den Druck veröffent licht sind. 2) Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Ein wörtlich abgeschriebener Titel der ähnlichen Rubrik aus dem Börsenblatt, allein ohne die auf diesen Titel folgenden Bemer kungen des Börsenblattes, welche diese Rubrik in demselben so nützlich machen; nämlich: wann diese Bücher auf den Bücher markt gekommen sind (angekommen in Leipzig dann und dann), und wer dieses Verzeichniß mitgetheilt, nämlich eine Leipziger Buchhandlung, an welche der gesammte deutsche Buchhandel a l l e Erscheinungen sofort nach der Veröffentlichung einsendet, und welche alle ihr zugehenden Neuigkeiten bis auf die kleinste Bro schüre zur Kenntniß bringt. Ob die Altonaec Redaction je ein solches Verzeichniß wird aufstellen können, halten wir für höchst zweifelhaft. Ein jedes Verzeichn iß aber, nach anderen Grundsätzen gemacht, ist für den deutschen Sorti mentsbuchhandel vollständig ohne Nutzen. Diese Rubrik weicht von derselben Rubrik der Börsenblattes darin ab, daß sie diese Neuigkeiten nach Wissenschaften ordnet, aber nicht mit besonderem Geschicke. Beispiele: In Rubrik U., Theologie (aus Rubrik I. wird nichts mitgetheilt), fehlt die Be zeichnung, welche Bücher der katholischen Theologie angehörcn; eine für den Sortimentsbuchhandel außerordentlich wichtige Be zeichnung. Für diese Rubrik möchten wir der Redaction die treff lichen Arbeiten der Hinrichs'schen Buchhandlung als Vorbild empfehlen. Rubrik IV., Mathematik, enthält kein mathemati sches Werk, wohl aber finden sich mathematische Bücher unter Rubrik V. (Pädagogik) und unter Rubrik VI. (oriental. Spra chen); letzteres wahrscheinlich, weildiese Geometrie in hebräischer Sprache ist. Unter Rubrik VI. finden wir ferner eine Ausgabe des Talmud, die unter Rubrik II. gehört. „Baader, ein lpfalz- bayerischer Prinz" finden wir unter Rubrik XI., Schöne Litera tur. während cs unter Rubrik VII., Geschichte, gehört. In Rubrik XIII., Vermischte Schriften, steht: „Priem, festliche und heitere Stunden. Dramatische Spiele und Gedichte", während „Rodt, Gedichte in allerlei Humorcn" unter Rubrik XI. sich be-
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