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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1922
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- 1922-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1922
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vvrseLblaU f. d. Dtschn. vuchhandet. Redaktioneller Teil. X: 27, ,1. Februar 1922. Kunstregeln beschränken, die sie lehrt, sie mußte diese als muster gebend und mustergültig praktisch erweisen. Das hat sie nun freilich auch schon früher getan, die Arbeiten der an ihr tätigen Buchkünstler, manches Buch, das ihren Pressen verdankt wurde, sind allgemein bekannt geworden. Diesmal aber handelt es sich, wenn die Bezeichnung erlaubt ist, gewissermaßen um eine amt liche Buchreihe der Leipziger Akademie, die sie mit ihrer buch gewerblichen Autorität vertritt und für die es darauf ankommen wird, daß sie Beispiele aufstellt, nicht für ein Buchkunstdogma oder eine Buchkunstmode, nicht für Jllustrationsoriginalgraphik oder Luxuseditionen, sondern für das gute Buchgewerbe »in allen Lebenslagen«. Die Leipziger Akademie darf an sich hohe Ansprüche stellen, sie darf erwarten, daß an ihre Arbeiten ein hoher Maßstab gelegt wird. Wenn man den ersten Band ihrer Drucke Prüft, Troilus und Cressida von Shake speare. Übersetzung von Hans Rothe. Mitzwöis farbigen Lithographien von Kurt Werth (Aka demie, Leipzig, 192l), erkennt man gleich, daß die Vor anzeige nicht übertrieb, als sie sorgfältige Auswahl des ver wendeten Papiers, Schönheit und Klarheit des Drucks, völlige Harmonie von Satz und Bild versprach. Der Buchkunstname ist zu einem Schlagwort geworden, und deshalb ist als das, was diesen Band auszeichnet und ihn auszeichnen mußte, zunächst das gute Handwerk hervorzuheben, seine buchgewerbliche Ge schicklichkeit und sein buchgewerblicher Geschmack. Ihn adelt eine frische, heitere künstlerische Leichtigkeit, mit der er die in ihm gehausten ästhetischen und typographischen Probleme löst; «r hat die Vornehmheit eines selbstsicheren Stilgefühls. Es ist für den Buchkunstfreund ein Ergötzen, zu sehen, wie das merk würdige Shakespeare-Stück (über dessen neue Übersetzung noch in anderem Zusammenhänge ausführlicher zu berichten sein wird) in den farbigen Steindrucken interpretiert wird und wie diese Farbenbilder mit dem Satzbilde zusammenstimmen, als ob das die selbstverständlichste Sache von der Welt wäre. Und es ist, ein wenig sei es eingestanden, für den Buchkunstfreund auch ein Trost, an diesem unter der Druckleitung von Georg A. Mathöh entstandenen Bande sich zu vergegenwärtigen, daß Buchbild und Buchdruck nicht einander ausschließende Gegensätze sind, von denen das eine oder der andere im Buche nachzugebcn haben, sondern ausgleichbare Buchwerte, die durchaus nicht auf die in der Buchdruckcrei des zwanzigsten Jahrhunderts erreichten Fort schritte zu verzichten brauchen. Der Band könnte schon einen strengen Gegner aller Buchbilderei bekehren, der auf die Über lieferung des reinen Schwarz-weiß eingeschworen ist. Er ver körpert nicht allein ein schönes Buch, er verkörpert auch eine schöne Verheißung, die, daß auch das Buch unserer Gegenwart nicht aus die Farbkunst zu verzichten braucht, daß es vielmehr in ihr noch weite Entwicklungsmöglichkeiten finden wird. Wie denn auch Carl Ernst Poeschel in dem eben erwähnten Hundert« druck sich der aufs feinste abgemessenen Farbe bediente, um eine schwierige typographische Gliederung eines im Drnckbilde nach seinem inneren Rhythmus nicht leicht zu erhaltenden dichterischen Werkes durchzuführen. Der Iltlioxraplilsctie ^sscklnenärucli. l,oi°vüassii°iio ^ntoitnn§ rum likbograptnseben Uasevinenäruete. Von Karl trainiert. 16". 112 3. Doxk unck 27 8. Lnrotgon nabst 3 Ldbikck. nnck einer lZailaga in Oiksatckrnelr. Iwiprig 1921, Verlag van lkuäolpb Lee leer, üaäenpreis br. .// 15.—. Wie schon der Titel des Baches besagt, will der Verfasser vor allen Dingen den jungen Steindruckern in ihrer technischen Weiterbildung behilflich sein. Diesen löblichen Zweck «rsüllt auch das Buch, und sein -Erscheinen ist um so mehr zu begrüßen, als täglich höhere Anforde rungen an das Können des Steindruckcrs gestellt werde», da im Maschinenwesen dieses Berufs grundlegende und bedeutende Wnnd- lnngen vor sich gehen. EL würde an dieser Stelle zu weit führen, auf die einzelnen Abschnitte deS Buches näher einzugehen. Sie find mit guter Sachkenntnis geschrieben nnd zeugen nicht nur von einer griindtichen Berufskcnntnis, sondern auch von einer warmen Hingabe an die schöne Kunst Scnefelders. Anerkennung verdient auch die leicht- wcrständliche Sprache, die es dem jungen Steindrucker ermöglicht, dem 138 Verfasser ohne Schwierigkeit zu folgen und den Stoff innerlich aufzu- nehmcn. Interessant sind auch die Ausführungen über den Jrisdruck, der noch nicht von der Bitdfläche verschwunden ist, sondern bei ge schickter Anwendung recht gesälligc Ergebnisse zeitigt. Eine schätzens werte Darstellung ist dem Prägcdruck nnd dem Zinkdruck gewidmet worden. Daß in einem solchen Buch« der Umdruck nicht vergessen werden darf, versteht sich von selbst. Beim Lese» dieses Abschnitts merkt man sofort, daß man es mit einem erfahrenen »Mann vom Bau» zu tun hat, der fest im Sattel sitzt. Eine eingehende und sorgfältige Behandlung ließ der Verfasser auch dem Offsetdruck (Gummi- druckvcrfahren) zuteil werben, der an Bedeutung zweiscllos täglich gewinnt und dem sicherlich noch eine ungeahnte Entwicklung bcschieden sein wirb. Die »Grenzbenxgungen» zwischen Buch- und Steinbruck läßt der Verfasser nicht unberührt. Er Ivcist darauf hin, daß durch die Einführung des Drei- und Vierfarbendrucks bedeutende Aufträge vom Steindruck zum Buchdruck abgewandert sind. Den Offsetdruck reklamiert der Verfasser für den Steindrucker und bemerkt, daß von seiten unseres »großen Bruders« immer und immer wieder versucht wird, dafür Beweise zu finden, baß die Offsetpr«sse in den Bereich des Buchdruckers gehört. Es wirb aber auch zugegeben, daß viele Buchdrnckarbeiten auch auf der Offsetpresse hergestellt werden können. Den etwas zu optimistisch gehaltenen Ausführungen des Verfassers über das Wesen des Offsetdrucks wird die rauhe Wirklichkeit — die Praxis — noch manchen Dämpfer aufsetzcn. Entschieden widersprochen muß aber folgenden Sätzen werden: »L. Aedes Papier kan» verdruckt werden, vorausgesetzt, daß es wenigstens mäßig gut geleimt ist. Selbst Papiere mit rauhester Oberfläche, deren Verarbeitung im Stein druck nicht möglich ist, lassen sich wunderbar verdrucken nnd er geben Abzüge in vollendeter Schärfe, wie sie sonst im Steindruck nur bei gestrichenen Papieren zu erzielen sind«. Richtig ist, daß rauhe Papiere verwandt und daß auch vom rauhesten Papier scharfe Ab züge gemacht werden können. Damit ist aber noch lange nicht ge sagt, daß dies auch von der gesamten Auflage gilt. Man frage nur den mitten in der Praxis stehenden Osssetdrucker, wie sehr unge eignete — auch rauhe — Papiere den Trnckprozeß ausholten können. Das Papier muß vor allen Dingen gut geleimt und feinkörnig sein — und solch« Papiere sind nicht billig. Enthält das Papier grobe Bestandteile, Kaser», Staub usw., so wird beim Druck das äußerst empfindliche Gummituch sehr- in Mitleidenschaft gezogen, es wird ver letzt, und der Druck geht nicht von der Stelle. Auch darf das Papier keine schädlichen chemische» Beimengungen enthalten, da diese Stoffe gleichfalls ungünstig aus den Druckprozeß (auf Gummituch und Um druck) wirken. Die Zukunft und die Ergebnifsc der Praxis werden dem Verfasser zeigen, wer recht hat. Tie Ausführungen über die Offsetmaschinen selbst hätten etwas eingehender sein können; eS sind zu wenig Spsteme erwähnt worden. Durch diese freimütige Kritik Kunsthandel die Gefahr im wesentlichen als abgewendet betrachten nicht etwa herabgesetzt werden. R. Kleine Mitteilungen. Uber die Kulturabgabe hat am 25. Januar eine Aussprache zwi schen dem »Unterausschuß öes Reichswirtschaftsrates zur wirtschaft lichen Förderung der geistigen Arbeit« und Vertretern des Buch-, Musik- und Knnsthanöols stattgefnnden. Diese lehnten, unter Bezug nahme ans die Denkschrift des Börsenvereins vom 17. Juli 1921, die »Kulturabgabe« als Ganzes und im einzelnen nochmals ab. Tie Verhandlungen werden vielleicht hinsichtlich einzelner Punkte noch fortgesetzt werden, verliefen aber so, daß der Buch-, Musik- nnd Kunsthandel die Gefahr im wesentlichen als abgewcndet betrachten kann. Zum Verkehr mit der Lschecho-Slowakei. — Von der Vereini gung der K u n st v e r l e g e r (Sitz Berlin) wird uns geschrieben: »Der im Dezember gefaßte Beschluß, wonach Lieferungen nach der Tschecho-Slowakei einem Va l u t aa n f s ch l a g von 50"/i> unterliegen sollen, ist wieder aufgehoben worden«. Jubiläum. — Am 1. Februar vor 25 Jahren wurde von dem Her zoglichen Hof-Buch- und Kunsthändler Rudolf Stolle in .Harzburg die Buchhandlung des Jungborn (Nnd. Stolle) in Jnngborn im Harz ge gründet, die der Herausgabe nnd dem Vertrieb von Werken und Zeit schriften über naturgemäße Lebens- und Heilweise gewidmet war. Am 1. Juli 1897 ging die Buchhandlung in den Besitz öes Herrn Rudolf Just über, der die Firma in Jungborn-Verlag Rudolf Just abändcrte nnd sie nach Bad Harzburg verlegte, wo sic heute ihr 25jähriges Jubiläum begehen kann.
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