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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1864
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1864
- Sprache
- Deutsch
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139, 9. November. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2495 Spanier in Leipzig. 9545. Wagner, H., Entdeckungsreisen in der Heimat. I. Im Süden. Eine Alpenreise. 8. Geh. * Hß >?; geb. * U 9546. — illustrirtes Spielbuch f. Knaben. 160l unterhalt, u. anregende Bclustiggn., Spiele u. Beschäftiggn. f. Kbrper u. Geist, im Freien sowie im Zimmer. 2. Ausl. 8. Geh. * Ish geb. * 1j^ ^ 9547. — der gelehrte Spielkamerad od. der kleine Naturforscher, Thier freund u. Sammler. 8. 1865. Geh. * IsH ,/?; geb. * 1^ ^ .Stillcr'sche Hofbuchh. in Rostock. 9548. Raspe, F., die christliche Sonntagsfeier nach dem Inhalt der heil. Schrift u. der lurher. Bekenntnißschriften. gr. 8. Geh. * sh ^ K. Tauchnitz in Leipzig. 9549. Kaltschmidt, I. H., neues vollständiges Wörterbuch der englischen u. deutschen Sprache nebst e. kurzen Abriffe der engl. u. der deut schen Sprachlehre. 3. Ster.-Ausg. 2 Thle. gr. 8. Geh. 2sh Nichtamtlicher Theil. Etwas über das Verhältniß des Sortimentervereins zum Verlagshandel. Da unleugbar durch die Offerten des Sortimentecvereins an seine Mitglieder das bisherige Verhältnis zwischen den Ver legern und den letzteren eine nicht unwesentliche Aenderung er leiden dürfte, so ziemt sich auch eine ruhige Beleuchtung nach dieser Seite. Ein Hauptzweck jenes Vereins geht dahin: seinen Mitglie dern auch bei dem Bezüge einzelner Exemplare ganz diesel ben Vortheile zu gestatten, als bei Partien von Seiten des Verlegers bewilligt werden. Liegt darin auf der einen Seite eine ofsicielle Unterbietung der vom Verleger sestgestellten Nettopreise, so kann von der anderen behauptet werden, daß der Verleger sich über jede Par- tiebcstellung freuen müsse, denn all seine lockenden Anerbietun gen bezweckten ja nur dazu anzuregen. Dem ist jedoch nicht so bei Partiebestcllungen. vom Sortimenterverein. So logisch wie möglich suchen wir diese Behauptung nachstehend zu begründen. Gehört auch nicht die specielle Geschichte der Freiexem plare, worum es sich hauptsächlich handelt, hieher, so sei doch der allgemeine Grundsatz und Zweck, woher sie entstanden, kurz angedeutet. Gestützt auf die nachstehende historische Grundlage unseres Geschäftes, hat der Verleger dabei kein anderesjZiel im Auge, als die Sortimentshändlcr zu einer besondcrn Thäligkeit für irgend ein Buch anzuregen. Nach dem Frieden von 1815 hob sich das ganze Culturlcben des Volkes und damit der Sinn für Literatur. Die wenigen Buchhändler der damaligen Zeit, denn viele selbst namhafte Städte hatten keine Buchhandlung, entsprachen dem erwachenden literarischen Bedürfniß nicht. Deshalb, besonders in den zwan ziger Jahren, vermehrte sich ungemein die Zahl der neuen buch händlerischen Etablissements; diese fanden aller Orten einen empfänglichen Boden und es wird noch manchem der älteren Collegcn erinnerlich sein, welch unglaublich bedeutende Geschäfte von thätigen Sortimentshandlungen selbst in mittleren oder kleinen Städten gemacht wurden. Bedurfte es auch damals keiner so großen Anstrengungen und Manipulationen als heutzutage, so war trotzdem eine gewisse umsichtigcThätigkeit durchaus erforderlich, um einen gün stigen Absatz zu erreichen. Zum Lohn dafür und um zu fernerem Eifer anzuspornen, gewährte der Verleger auf eine größere An zahl, welche auf einmal von ihm bezogen wurde, ein oder mehr Freiexemplare. Das richtige Maß der Freiexemplare für da mals fand man in 13/12. Steigerte sich auch im Verlaufe der Zeit im allgemeinen der Sinn für Literatur, erwachte dafür auch besonders das Bürger thum in seinen vielen Abstufungen, so mehrte sich doch in noch un gleich größerem Grade die Zahl der neu auftauchcnden Buchhändler. Die Nothwendigkeil des Bestehens halte zur Folge, daß die frühere regelrechte Thätigkeit eine Anstrengung wurde, und sie ist es noch. In der Waare selbst, womit wir handeln, scheint es zu lie gen, daß in vielen Fällen die mit Eonsequenz und verständiger Aufmerksamkeit geübte extreme Anstrengung mehr erreicht, als die bloße Thätigkeit. Folgendes mag dazu die Ursache sein. Der Drang nach dem Besitze eines Buches ist wohl in sel tenen Fällen so lebhaft, als man sich z. B. nach einem neuen Hut oder Rock sehnt, wenn beide abgeschlissen sind. Wegen ihrer geistigen Lücken sind die Menschen nicht so sensibel. Doch wenn sie lebhaft angeregt werden und es ihnen bequem gemacht wird, so wird bei dem Einen ein wahres, doch schlummerndes Be dürfniß erweckt, beim Andern die Eitelkeit, beim Dritten die Hoffnung, ein bequemes Hausmittel zu finden, um mit drein reden zu können, oder etwas aufs Tapet zu bringen u. s. w. Genug, viele Bücher werden nur durch die Anstrengung des Sortiments Händlers, indem er an jenen menschlichen Dispositionen herumsucht, verkauft, und seinem Bienenfleiß, den allerdings die fortschreitende Bildung erleichtert, ist es zu danken, daß in Städten und Städtchen , wo früher nicht für 500 Thaler Bücher abgesetzt wurden, jetzt mehr als das Zehnfache erreicht wird. Abgesehen von der wissenschaftlichen Literatur, welche stets ihr abgeschlossenes Publicum haben wird, muß jeder Verleger, welcher Bücher besitzt, für welche dasallgemeine gebildete Publicum empfänglich ist, gerade mit besonderem Dank auf die vielen so gen. kleineren Conti blicken, und wenn er Kenntnis und Erfah rung im sauren Dctaildebit besitzt, so mag ec sich in der Stille überdenken, was dazu für Mühe gehört, um ihm in der Messe die gezahlten 15, 20, 30 Thlr. zuweisen zu können. Er wird ferner sich sagen müssen, daß die große Zahl dieser Posten es ist, worauf manche seiner Unternehmungen, resp. sein Erfolg sich stützt. Diese Abweichung war nöthig, weil daraus sich der Modus entwickelt, wonach die ursprünglichen Freiexemplare von 13/12 in vielen Fällen auf 11/10 bis 7/6 sich erhöhten, denn in man chen kleineren oder Mittelstädten bedarf es nur einer gewöhn- lichenThätigkeit, um von einem ansprechenden Buche einige Exem plare absetzen zu können. Doch winkt auf den Absatz von 6 Exemplaren noch ein 7. als Freiexemplar, so ist das ein Sporn, um noch ein klebriges zu thun. Gerade aber in diesem klebrigen liegt auch der Gewinn für den Verleger. Wäre das nicht der Fall, und leitete ihn nur die philanthropische Absicht, die Sortimentshändler unabhängig von deren specieller Bemühung für das eine oder andere Buch so viel wie möglich verdienen zu lassen, so könnte das viel gerechter und leichter dadurch ausgeglichen werden, wenn ec den Rabatt erhöhte. Diese Ausgleichung hat seinen Mitgliedern gegenüber der Sortimentervccein übernommen, er befreit sic von der Bürde manch lästiger Separatbemühung und gewährt solchen ganz den selben Vortheil, ob sie 1 oder 10 Exemplare absetzcn. Hr. Naumburg, der durch die „Mittheilungeisi'seinen Wahlzettel bedroht sieht, geht noch weiter, er offerirt Allen (also auch dem modernen Antiquar und dem räthselhaften Stande der 346*
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