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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1883
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1883
- Sprache
- Deutsch
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273, 26. November. Nichtamtlicher Theil. 5403 Fällen wird er unter Nachnahme senden, am bequemsten auf folgende Weise: Von 0—250 Gr. Gewicht: Er macht einen Umschlag um's Buch, legt Rechnung ein und sendet unter Postnachnahme. Porto für den Empfänger 40 Pf. Uebcr 250 Gr. — 5 Kilo sendet man Nachnahme-Packet. Porto für den Empfänger incl. Bestellgebühr ca. 85 Pf. Wird in Rechnung geliefert, — zahlt der Empfänger ohne hin pünktlich, — so ist das Postauftrag-Anfügen völlig zwecklos. Das Senden unter Nachnahme ist für das Publicum weitaus die einfachste und bequemste Art der Sendung und nicht theurer als die weit mehr Schreiberei machenden Bücherpost-Auftragsendungen. Wenn die hohe k. Verwaltung uns den Verkehr erleichtern will, so sollte sie einfach Nachnahme auf Drucksachen unter Band im Gewicht bis zu einem Kilo (statt bis auf 250 Gr.) ermöglichen; auch müßte event. Empfänger Porto tragen können, nicht nur der Absender. Vielleicht ließen sich auch die Gebühren etwas ermäßigen. Bücherpost-Auftragsendungen kosten: Porto der Sendung bis 1 Kilo 10— 30Pf. Postauftrag 10 Pf. Einschreibegebühr (nöthig, weil sonst keine Quit tung ertheilt und keine Gewähr für die Sen dung übernommen wird.) 20 Pf. Abzug für die Postanweisung und deren Be stellgebühr 25 Pf. Gesammtkosten also 65— 95Pf. Sendet man also ein Buch von iVz Mk. Werth ab, so muß der Absender obiges Porto dafür zahlen, während es bei Post nachnahme auf den Empfänger mit Fug und Recht abgewälzt werden kann. Der Empfänger klagt dann, und nicht ohne Grund, über die hohe Postnachnahme-Gebühr im Deutschen Reiche, 2 Pf. pro Mark (in Bayern nur 1 Pf. pro Mark). Da das Post- Auftragverfahren unzweifelhaft weit mehr Schreiberei verursacht, nur bis 1 Kilo Gewicht zulässig ist, Anfügen von Briefen nicht statthaft, Absender Porto zahlen muß, Verfahren erwiesener maßen nicht billiger ist als Post-Nachnahme, deshalb wird es nicht viel benutzt und alle gutgemeinten Ermunterungen dazu werden nichts helfen. Originell ist der kürzlich hier erwähnte Bescheid, daß ein Kalender, dem ein meist recht nichtsnutziger, völlig werthloser Bleistift „gratis" angefügt wird, dadurch des Vorzugs der Versendungsfähigkeit unter Band verlustig geht, und nunmehr als Brief oder Packet 20 oder 50 Pf. Porto erheischt. Leipzig. 6. IV. Die Dresdener Ausstellung. Der Besuch der „Kirchenhistorischen Ausstellung seltener Manuscripte und Druckwerke" war während der verhältnißmäßigen Kürze ihrer Dauer (dieselbe wurde am 31. October eröffnet und am 11. November geschlossen) ein ungemein zahl reicher, der selbst die kühnsten Erwartungen bei Weitem übertroffen hat. Die anfangs gehegten Befürchtungen, es würde für eine so specifisch wissenschaftliche Ausstellung an dem nöthigen Publicum fehlen, waren gleich bei Eröffnung gehoben. Abgesehen von der hocherfreulichen Thatsache, daß Ihre Majestäten, die prinzlichen Herr schaften und der gesammte königliche Hof die Ausstellung eingehend zu besichtigen geruhten, wollen wir nicht unerwähnt lassen, daß wohl selten bei einer derartigen Gelegenheit eine so gewählte Ge sellschaft sich einfand wie hier. Sämmtliche Herren Minister, die obersten Hofchargen und höchsten Staatsbeamten, die ersten Ver treter der Stadt, wissenschaftlicher Institute und Gesellschaften, viele hohe Offiziere, Männer der Kunst und Wissenschaft, Vertreter der Presse, zahlreiche Geistliche aller Confessionen, ferner selbstverständlich sämmtliche Dresdener Buchhändler, auch viele Collegen und sonstige Gäste von auswärts besuchten dieses geistige Eldorado und in häufigen Fällen zu wiederholten Malen. Aeußerst zahlreich war auch die Damenwelt erschienen, nicht minder die Heranwachsende wißbegierige Jugend beiderlei Geschlechts. Der vorzüglich bearbeitete und typographisch mustergiltig ausgestattete Katalog ermöglichte auch dem Laien eine ebenso schnelle als leichte Orientirung in dem weiten Raume und reichen Material; aber was in dieser Hinsicht den Besuch der Ausstellung ganz besonders erleichterte, war die dankenstverthe Thatsache, daß der „Verein Dresdener Buchhändler" permanent durch mehrere Mitglieder während der Besuchsstunden vertreten war, denen die schwierige Aufgabe zufiel, nach Möglichkeit den Cicerone zu spielen. Und die Dresdener Buchhändler haben dies mit großem Erfolge gethan! Hier lauschte der Gelehrte, der Bibliophile, eine reich besternte Excellenz, dort ein schneidiger Offizier, eine wissens durstige Dame oder ein neugieriger Backfisch; hier staunte man über Dies oder Jenes, dort stellte man wissenschaftliche Erörte rungen an, — und galt's irgendwo einmal die Beantwortung einer besonders schwierigen Frage, da fehlte nirgends und niemals Herr Heinrich Klemm, der Besitzer der ausgestellten Schätze, welcher, wie alle seine Collegen, unermüdlich im Erklären und bereitwilligen Auskunftgeben war. Zweck dieser Zeilen ist es nicht, auf die einzelnen Ausstellungs objecte näher einzugehen. Wir empfehlen aber einem Jeden, von Herrn Heinrich Klemm in Dresden sich einen Katalog zu bestellen, der beredter Alles schildert, als es hier wiedergegeben werden kann. Trotz der beträchtlichen Unkosten, welche die Ausstellung bei aller Uneigennützigkeit der Betheiligten verursacht, hatte der „Verein Dresdener Buchhändler" dennoch die große Genugthuung, durch Herrn Klemm an den „Albert-Verein", welcher unter dem Protectorat I. M. der Königin steht, für das demselben unter stehende „Carola-Haus" die namhafte Summe von 1000 M. als erzielten Reingewinn übersenden zu können. Aber nicht nur in Pecuniärer Hinsicht hat der Dresdener Buch händleroerein so schöne Erfolge erzielt; auch die moralischen dürften von ganz besonderem Wcrthe für ihn sein. In einer Stadt wie Dresden, hatte sich bislang der Buchhandel aus naheliegenden Gründen leider nicht des hohen Ansehens zu erfreuen, wie dies z. B. in Leipzig, der Schwcsterstadt, der Fall ist. Aber Einigkeit macht stark! Vor kaum zwei Jahren erst erstanden, hat der Verein Dresdener Buchhändler es dahin gebracht, mit einer solch' würdigen Ausstellung sich der Oeffentlichkeit zu zeigen, — sein Streben ist vom herrlichsten Erfolge gekrönt. Nicht allein hat dies der Verein seiner guten Führerschaft, Herrn G. A. Kaufmann, zu verdanken, nicht allein auch der tüchtigen Leitung des Ausstellungscomitös, durch dessen Vorsitzenden, Herrn Geh. Commerzienrath vonBaensch, oder dessen weitern Mitgliedern, den Herren Bleyl, Bloem, von Grumbkow, Jänicke, Klemm, Pierson, Teich, — nein hauptsächlich auch dem wahrhaft collegialen Geiste, der im Verein herrscht und alle seine Mitglieder beseelt. Wenn vor einigen Tagen erst an dieser Stelle erwähnt wurde, daß u. A. in Stuttgart von 109 in Frage kommenden Col legen resp. Firmen nur 7 sich bislang zu einer Vereinigung zusam men gefunden, so sei hier mitgetheilt, daß von einigen 40 in Frage kommenden Dresdener Firmen nicht weniger als 32 davon dem „Vereine" angehören, — wahrlich ein schönes Zeichen collegialen Verkehrs. 754*
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