Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1922
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19220202
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192202022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19220202
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-02
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sprechsaal. X- 28, 2. Februar 1922. von einer gewisse» Presse beherrscht wird. Es ist selbst für den Kenner seiner Gegnerschaft erstaunlich, wie beharrlich und systematisch der Mann durch die Presse, durch T-enunziationen bei seinen Vorge setzten und in den Parlamenten unmöglich zu machen gesucht wird. Mit Verblüffung sieht man, auch wenn man die Verhandlungen des Reigen-Prozesses in einem unparteiischen Blatte gelesen hat, wie selbst diese Berichte durch die Korrespondenz-Bureaus gefärbt sind. Alles ist geschickt zurechtgcstutzt, Wichtiges i natürlich aus Raummangcll) verschwiegen, sodass das von »führenden Geistern«, wie den Heine, Rosenberger, Schlesinger, Witkowski, Holländer, Fulda usw. gemalte Bild Brunners in die rechte Beleuchtung kommt als das eines »aus die Erwürgung der freien Kunst« erpichten Banausen und Zeloten. Auch an Lügen und Verleumdungen, wie z. B. der: »Pros. Brunner verflieg sich schließlich zu dem Belcnntnis, daß nackte Kunst stets un anständig sei», wen» sie zur Vervielfältigung an einen Verleger lveitergegeben werde, fehlt es nicht. Ich brauche mich an dieser Stelle wohl nicht weiter über die Reigen-Aufführung zu verbreite». Ich stimme in diesem Falle einmal ganz Maximilian Harden zu, der schreibt: »Prostitution scheint mir, ist da, wo die Gebärde sexualer Begierde von dem Zweck des Geld erwerbs bestimmt ist . . . Und ein Sertenspiel, das dieselben Grimas sen allabendlich ein paar Hundert Wohlhabenden, zum selben Ziveck des Gelderwerbs vorfllhrt, soll ach als ein Gebild reiner Kunst in Ehrfurcht anstaunen? . . .« Daß die Verteidiger der Reigen-Auffüh rung in der Bennsivagen-Sachc zu den »reinen Toren« gehören, glaube, wer da will. Bon einem großen Teile gilt jedenfalls, daß sic ganz bewußt für die gefährdeten Erwerbszwecke der Reigen-Auf führungen und ähnlicher Unternehmungen kämpfen. Dem deutschen Publikum ist es wohl noch viel zu wenig bekannt, daß das interessierte Kapital in einem gewissen Theaterwesen ebenso eine gewaltige Rolle spielt wie im Bordellwesen, und es findet seine Diener, bewußte und smbewußte. »Der Geschäftssinn auf dem Gebiete der Kunstpflege hat sich niemals so anmaßend hervorgewagt wie in diesem Falle», schreibt Brunner. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Man frage sich einmal, ob aus den Kreisen, welche gegen Brunner und für die Reigen-Auf führung zu Felde ziehen, und aus der Jugend, welche derartige Ver anstaltungen besucht, Las Geschlecht hervorgehen wirb, das unserm Vaterlande aus seiner Not hilft? Wahrhaft erschütternd ist das Wort aus einem Bericht, den der Vicomte de Vogus nach Frankreich ge sandt hat: »Frankreich braucht nicht zu verzagen, den» Deutschland richtet sich selbst zugrunde, indem cs seine Sittlichkeit, die es zu stolzen Erfolgen geführt hat, zum alten Eisen wirft. Bald wird Deutsch land auf seiner abschüssigen Bahn ganz unten angelangt sein, dann ist der Tag der Rache für Frankreich da«. Man braucht ja nicht mit sedcm Wort, jeder Handlung Brunners einverstanden zu sein: aber auf welche Seite sich in diesem Kampfe ein deutscher, seiner Verantwortlichkeit bewußter Buchhändler stellen soll, kann niemandem zweifelhaft sein. Darum empsehle ich noch mals dringend: Lest den »Aufruf«, lest die oben genannten Flug schriften Brunners und vertreibt sie! Güttingen. vr. W i l h c l m R u p r e ch t. Zum Abbau des Sortimenterzuschlages. Aus einer Nachbarstadt bezog ich von einem Verleger ein Koch buch und vermerkte auf Bücherzettel: »zahlbar nach Empfang«. Die Kreuzbandsendung ging als Nachnahme hier ein-, die ich, um weitere Unkosten für den Verleger und mich zu vermeiden, auch einlöste. Die Rechnung lautet: G ,'den 12. Januar 1922. i Berg, Kochbuch, vrd. Mk. 10.—, netto Mk. 7.50, Porto und Nachnahme Mk. 1.50, 12.—, hinzu kommt Porto für Bücherzettel Mk. .50, also Mk. 12.50 Unkosten und der Verkaufspreis ist zuzüglich 20°/o Tortimentszu- schlag Mk. 12.—. Demnach Verlust Mk. —.50, Umsatzsteuer, Bücher zettel, Schreibarbeit, in Rechnung liefern, Verpackung, durch Boten zu stellen und — unglücklicherweise wohnt der Besteller 40 Minuten weit. Aber ich muß ihn bedienen, denn es ist ein alter Kunde. Für das Rheinland muß unbedingt etwas getan werden, wohnen wir ldoch an der äußersten Ecke des Vaterlandes und haben gerade deshalb durch die weitere Erhöhung der Frachtsätze außerordentlich zu leiden. Hinzu kommen die dauernden Verbote von »gangbaren Büchern« für das besetzte Gebiet, wie jetzt von »Otto Ernst, Her mannsland« nsw. usw. M. -Gladbach, den 18. Januar 1922. L. Körner. Verantwort!. Redakteur: Richard Albertt. — Verlag: Der Börsen Druck: Ramn- L Seemann. Sämtlich in Leipzig — Adresse der 148 Zum Schulbüchergeschäst. Am 14. Jan. bestellte ich beim Mosclla-Verlag in Trier unter Kreuzband: 7 Ecker, Kleine kath. Schulbibcl, einsache Ausgabe (Gewicht etwa 1 ügs. Heut« erhalte ich diese unter Nachnahme, berechnet wie folgt: 7 Ecker, Kleine kath. Schulbibel, ä Mk. 5.59 ord-, Mk. 4.15 netto Mk. 29.95 Porto Mk. 4.— Nachnahme Mk. 2.25 Verpackung Mk. —.70 SäTMk. 30.— Auf der Faktur steht folgender Vermerk: »Aus unsere Schulbücher dürfen keinerlei Teuerungszuschläge. Besorgungsgebühren usw. erhoben werden, da wir sonst gezwungen ivcrben könnten, Len Zwischenhandel «mszuschalten«. Mit andern Worten: Der Mosella-Versag, der alles, mögen die Sen dungen groß oder klein sein, unter Nachnahme schickt, mutet dem Sorti menter zu, bei einem Objekt von Mk. 39.— netto bar mit einem Nutzen von Mk. 2.50 zu arbeiten. Kreuznach, 18. Januar 1S22. A. Eick« meyer. Erwiderung. » Stimmt alles bis auf die Schlußfolgerung. Der vom Einsender angezogen« Vermerk bringt zum Ausdruck, daß es im Interesse des Sortimenters liegt, bei Schulbüchern von der Erhebung irgendwelcher Zuschläge Abstand zu nehmen, da sonst Gemeinden, Schulen nsw. dazu übergehen könnten, die Schulbücher direkt von den Verlegern zu be ziehen. Derartige Forderungen sind schon wiederholt laut geworden. Die Folgen würden sich gewiß nicht auf das Schulbüchergeschäst be schränken. Im übrigen liegt es in der Hand des Einkäufers, seine Spesen durch zusammenfassendc Bestellung des Jahresbedarfs oder dgl. zu verringern. Wir liefern nur an solche Firmen aus Ziel, die jeweils pünktlich ohne irgendwelche Erinnerung die ungekürzten Fakturen- beträg« eiusenden. Trier, den 25. Januar 1922. Mofella-Verlag, G. m. b. H., gcz. B. Sette gast. Postgebührenersparnis durch das Postscheck-Konto. <Bgl. Bbl. 1821, Nr. 302, und 1922, Nr. 10.) Die genialtige Erhöhung der Postgebühren veranlaßt mich, Wege zu suchen, um wenigstens einen Teil derselben zu ersparen. Wohl jeder Buchhändler besitzt ein Postscheckkonto. Diese postalische Ein richtung ist zum Teil gebührenfrei. Falls ein Berufsgenosse noch kein Postscheckkonto hat, empsehle ich ihm dringend, ein solches sofort beim Postamt zu beantragen, um die Vorteile des vollständig gebührenfreien Postscheckliberweisungsverkehrs nach Möglichkeit anszunutzcn. Ter Auswertung dieses Vorteils bei Bttcherbesteklnngcn mögen nachstehende Zeilen dienen. Fast jeder SortimentSbuchhändlcr muß täglich mehrere Bücher- zettel absenden, die außer den Herstellungskosten für den Bücherzettel- vordruck noch 5V Pf. an Portospesen verursachen. Diese Bestellungen lassen sich leicht aus dem Abschnitt des PostschecküberwetsungsabschnittS bcwerkstelügen. Man überweist einen runden Betrag: 5, 10 oder mehr Mark, se nach dem mutmaßlichen Werte der bestellten Werke, an die betreffenden Verleger (die fast restlos Postscheckkonto besitzen), mit de» Bücherbestellungcn und teilt ihnen mit, daß der Restbetrag durch Post scheckkonto sofort überwiesen werden wird. Diesen einleitenden stereo typen Satz, etwa wie: »Gegen vorstehende Anzahlung erbitte ich direkt — über Leipzig — umscitig bestellte Bücher. Restbetrag der Rech nung überweise sofort durch Postscheck«, kann man durch einen Gumnii- stempelaufdruck auf der Vorderseite des Abschnitts unten anbringcn, wodurch auch hier Zeitersparnis erzielt wird. Wenn mau bedenkt, das; bei einer Bestellung die Firma auf der Adreßscitc und die Bllchcr- bestclluug auf der Rückseite der Bestellkarte niedergeschricben werden muß, so verursacht die vorgeschlagcnc Art für Bestellungen kaum wesentliche Mehrarbeit — man erspart aber jährlich ein bis mehrere Tausend Mark für Porto und BUcherzcttelvordrucke. Ein Versuch wird jeden von der Richtigkeit vorstehender Ausführung überzeugen. Ich würde mich freuen, wenn durch mein« Anregung recht viele Kollegen materielle Vorteile erzielten. DreSdcn-A. 19. B o l k L h y g i c » i s che r Verlag F. Heinrich Hak. verein der Deutschen Buchhändler I» beipsta. Deutsches Buchhändlerhous. Redaktion und Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2V sBuchhän-lerhauSs.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder