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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.07.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.07.1908
- Sprache
- Deutsch
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7878 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 167, 21. Juli 1908. Dienstverhältnisse der Arbeiter, speziell der Handelshilfsarbeiter, einer Regelung bedürfen, daß die bezüglichen Bestimmungen des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches den heutigen Verhält nissen nicht mehr entsprechen und daß es deshalb wünschenswert sei, daß die von der Regierung im Herrenhause eingebrachte, den Dienstoertrag betreffende Novelle ehestens der parlamentarischen Behandlung zugeführt werde. Der Ausschuß habe an dem Grund satz fcstgehalten, die Interessen der Dienstgeber wie der Dienst nehmer zu wahren. Er glaube deshalb, daß das Haus die Vor schläge zu bewilligen in der Lage sei. PostkartevscheckS« — Die Leipziger Filiale der Deutschen Bank gibt durch Rundschreiben bekannt, daß sie im Interesse der Ausdehnung des Scheck- und Überweisungsverkehrs neben den gewöhnlichen Scheckformularen neuerdings solche in Post- kartenform eingeführt hat. Die Verwendung von Postkarten schecks eignet sich vornehmlich für Firmen und Privatpersonen, die häufig kleinere Beträge — bis zu 1000 .E — an Dritte zu entrichten haben. Diese Art der Zahlungserledigunq hat den Vorzug der Einfachheit und Billigkeit. Auf der Vorderseite des Postkartensckecks, der im Inlands mit 5 Pfennig Porto ver sandt wird, befindet sich ein kleiner Raum, den der Absender dazu benutzen kann, dem Empfänger den Verwendungszweck des Be trages mitzuteilen, wodurch sich die bisher erforderliche besondere Ausschreibung eines Brüses bei Versendung von Schecks erübrigt. Die Benutzung von Postkartenschecks setzt voraus, daß der Empfänger eine Bankverbindung unterhält, da die Postkarten schecks der erhöhten Sicherheit halber den Stempel »nur zur Verrechung- tragen, somit nach dem Scheckgesetz nicht in bar eingelöst werden dürfen, vielmehr im Wege der Verrechnung ihre Erledigung finden müssen. «Leipziger Neueste Nachrichten.) Die ersten Zeilunae« in Italien. — Im »llsvsisro llatino- veröffentlicht Auionio Libero eine Studie über die Anfänge des italienischen Zeitungswesens. Der Brauch, regelmäßig erscheinende Mitteilungen gedruckt herauszugeben, ist in Italien verhältnis mäßig spät aufgckommcn, später als in England, wo schon im Jahre 1630 die »IVssirl/ kisrvs» erschienen, und auch später als in Frankreich, wo die Karstig den Bürger über die merkwürdigen Vorkommnisse der Welt schlecht und reckt unterrichtete. Erst im Jahre 1636 erscheint die erste regelrccht gedruckte Zeitung in Italien. Es ist der Drucker Lorenzo Landi, der in Florenz den ersten Versuch macht und bald Nachahmer findet. Schon 1641 er teilt der Großherzog von Toskana einem zweiten Drucker, Cecco- nelli, das Privileg für eine zweite Zeitung, die sich freilich darauf beschränken mußte, ausschließlich Notizen aus Deutschland zu bringen. Bald darauf erhielten auch Nesti und Signoretti gegen eine Jahrestaxe von 400 Scudi eine ähnliche Konzession. Das Florentiner Beispiel hatte bald seine Wirkung; irr kurzer Zeit hatten fast alle größeren Städte Italiens ihre Zeitung. In Genua erschienen sogar mehrere; zuerst die von Michele Castelli, dann die von Luca Assarino und schließlich die von Votticella. Alle diese Zeitungen hatten einstweilen keinen eigenen Titel; nur der Romanschriftsteller Asserino wählte schließlich einen Namen für sein Blatt und entschloß sich bescheiden für den Titel: »Der Wahr haftige-. Aber diese Zeitungen erschienen nur wöchentlich und wurden stets am Sonnabend ausgegcben. Auch in der Heraus gabe täglich erscheinender Blätter mußten die anderen Länder den Italienern vorausgehen, und als im Jahre 1777 in Frank- reich die erste täglich erscheinende Zeitung gedruckt wurde, das -äournal äs Laris-, da begnügte die italienische Öffentlichkeit sich noch mit den primitiven Wochenblättern. (Nationalzeitung.) AliertumSfUttd. — Große Aufregung verursachte kürzlich die telegraphische Mitteilung, daß in Monenvassia in Lakonien eine kleine Venus-Statue aufgefunden wurde, mit Hilfe deren man das berühmte Kunstwerk im Louvre nun endgültig zu ergänzen hofft. Es handelt sich um eine etwa 40 Zentimenter große Terrakotta-Statue. Der Fund war zufällig von einem Bauern beim Umgraben des Ackers gemacht worden. Der gute Mann hatte keine Ahnung von dem Lärm, den dieser Fund Hervorrufen würde. Zufällig zeigte er ihn eines Tages einem griechischen Parlamentsmitglieds. Der Abgeordnete erkannte auf den ersten Blick den Wert des Kunstwerks, das sich in ganz unversehrtem Zustande befindet, und veranlaßte seinen Ankauf. Bet näherer Untersuchung hat sich nun herausgestellt, daß es absolut keine korrekte Wiederqabe des alten Kunstwerkes ist. Auf den ersten Blick ist die Ähnlichkeit mit der bekannten Venus allerdings überraschend, bei genauerem Vergleich aber findet man Un- genauigkciten. Das aufgefundene Werk macht den Eindruck der Kunsttövferwaren der letzten zwei Jahrhunderte v. Ehr. Wenn es nun auch an und für sich nicht übermäßig wert voll ist, so bleibt seine Bedeutung für die archäologische Frage wie man die Venus von Milo zu ergänzen habe, doch bestehen. Denn es ist ganz zweifellos, daß der Künstler die Motive des alten Kunstwerkes übernommen hat. Die Figur hält mit der rechten Hand einen Spiegel und rafft mit der linken das herunter- qleitende Gewand. Die Venus von Milo würde also aufzufaffen sein als »halbnackte Venus mit dem Spiegel«. Eine ähnliche Lösung hat schon ein Wiener Künstler versucht. Auch er gab ihr in die eine Hand einen Spiegel, während die andere das Haar ordnet. Die jetzt gegebene Lösung, die nämlich die eine Hand als Halt für das Gewand nimmt, ist jedoch bedeutend wahrschein licher. (Wiener Abendpost.) " Stvwohnerzahlen im DeulsAen Reich. — Die Ein wohnerzahl des Deutschen Reiches wird in dem soeben erschienenen -Statistischen Jahrbuch« für Mitte 1908 auf 63 017 000 Personen angenommen, gegen 62 097 000 um Mitte 1907 und 61 177 000 um Mitte 1906. Bei der letzten Volkszählung vom 1. Dezember 1905 betrug die Einwohnerzahl des Reich« 60 641 278 Personen. Im Jahre 1898 belief sich die Bevölkerungsziffer auf rund 54 406 000 Personen. Im Jahre 1871 wurden 40 997 000 Personen gezählt, so daß seit der Gründung des Reichs eine Zunahme um rund 22 Millionen Einwohner stattgefunden hat. * Neue Bücher, Katalog« re. für BuchbLudlerr llarl Osorp;s 8okIasvort-llataIoA, Vsrrsisllniü äsr im äsatsobsn Lucllbanäsl srsobisvsnen Lüslrsr uvä llanäirartsn. V. 8anä. 1903—>907. losksruns 29 u. 30. (äün^iivAevsrsins—llatbo- iirismue.) 8". 8. 897—960. Lanoovsr 1908, Or. ^lax äänseirs. Erscheint in ca 70 Lieferungen s, 1 30 H. Lääago^isebs kfeuixirsitsn. katxsbsr unä IVs^rvsissr unk äsu Ksbistsn äsr llsbr- unä llsrnmittsi, äsr Lrrisbunec unä äss kntsrriebts kür 8obuls uvä Haus, ksäaktion unä Verlag; von I!. V. llosblsr in llsipri^. 2. äabrAanA. 1908. klo. 3. 8". 32 8. m. 1 lOortrait u. Xbbiläungsn. Personalnachrichten. " Universität Leipzig. — Zum Rektor der Universität Leipzig für das Jahr 1908/1909, in dem die Universität das Jubiläum ihres fünfhundertjährigen Bestehens feiern wird, ist der bekannte Rechtslehrer Geheime Rat Professor vr. Karl Binding gewählt worden. * Weltausstellung iu Brüssel 1910. — Zum Reichskommissar für die Weltausstellung in Brüssel 19lO ist (den Zeitungen zufolge) der Regierungsrat im Reichsamt des Innern Heinrich Albert, zu seinem Vertreter in Behtnderungssällen der kaiserliche Konsul in Brüssel Legationsrat Bobrtk bestellt worden. * Denkmal für Berthold Auerbach. — Im Mai 1909 hofft man in den schönen Kuranlagen in Cannstadt (Stuttgart), gegenüber der dortigen -Auerbach-Linde-, ein Denkmal Berthold Auerbacks enthüllen zu können. Es wird aus einer überlebens großen Erzbllste des Dichters bestehen, die sich auf einem Sockel aus schwarzwäldischem Granit erheben soll. Zu seiner Errichtung hatte sich im Jahre 1907 ein Komitee gebildet. Die Mittel zur Beschaffung des Denkmals waren in kurzer Zeit bei sammen — hauptsächlich wohl darum, weil sich die Herr scher der beiden »Schwarzwald-Länder-, der König von Württemberg und der inzwischen verstorbene Großherzog von Baden, mit namhaften Beiträgen an die Spitze der Spender stellten. Vor nunmehr fünfundzwanzig Jahren, bald nach Auer bachs Tode, hatte auf Anordnung des Großherzogs von Baden der Bildhauer Professor Bolz in Karlsruhe eine Porträtbüste des Dichters hergestcllt, die allgemein als überaus lebensvoll und charakteristisch bezeichnet wurde. Nach dieser Büste wird nun derselbe Künstler das Denkmal schaffen.
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