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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.01.1922
- Strukturtyp
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- 1922-01-23
- Erscheinungsdatum
- 23.01.1922
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- Deutsch
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prel«: dl» Zell, L-Z Mark. Veile 7SS Mark. «e«t- ««Mark' '/« Seil, ros^mark. SIIll»ngrsuche Pf» öleZelle. Auf »Ui preffe Nr. 19 (R. 13). Leipzig, Montag den L3. Januar 1922. 89. Jahrgang. Redaktioneller Teil. BuchkulLur und Buchreklame. Von R. Engel- Leipzig. XII. (XI stehe Bbl. 1921, Nr. 215.) Der Rellamestreifen. Unter den buchhändlerischen Werbemitteln erfreut sich der um das Buch gelegte Reklamestreifen recht geteilter Wertschätzung von seiten des Buchhändlers. Während man sich betreffs seiner Nachteil« in ästhetischer Hinsicht durchaus einig ist, bestehen hin sichtlich seines Werbewertes zum Teil sehr gegensätzliche Meinun gen. Und doch hat man es hier mit einem wertvollen, dabei von vielen Buchhändlern offensichtlich unterschätzten Werbemittel zu tun, sodaß es durchaus kein müßiges Unterfangen ist, ihn auf seine Brauchbarkeit als absatzförderndes Werbemittel sowie auf seinen Schönheitswert hin zu untersuchen. Wenn damit dem Buchhändler, dem Verleger sowohl wie dem Sortimenter, hie und da ein Fingerzeig für die Förderung des Bücherumsatzes gegeben würde, wenn ferner die Beachtung einiger Winke vor Fehlgriffen in ästhetischer Hinsicht bewahrte, so hätten die fol genden Zeilen ihren Zweck vollauf erfüllt. ->> Der Reklame st reisen als Werbemittel. Um sich ein rechtes Bild von dem Wcrbewert des Reklamc- streiscns zu machen, ist es nötig, sich über jene Fälle klar zu werden, wo man zu ihm greifen soll, und über solche, wo man am besten von seiner Verwendung absieht. Sodann ist es nötig, mit Rücksicht auf möglichst hohe Wirksamkeit seine Gestal tung, nämlich Beschriftung, Breite, Papierfarbc und die Art der Anbringung sorgfältigen Betrachtungen zu unter ziehen. In welchen Fällen greift man zum Reklame- strcifen? Nun, immer dann, wenn man die-Aufmerksamkeit der Buchkäufer auf die Besonderheit, aus den außerordentlichen Wert, auf den reichen Inhalt, auf den niedrigen Preis, auf den hohen Absatz, auf die aktuelle Bedeutung u. a. des fraglichen Buches i» der Ladentisch-Auslage oder im Schaufenster Hinwei sen will. Da nun die Papierfarbe des Rcklamestreifcns sich meistens sehr auffällig von dem Buchdeckel abhebt, so wird nahe- licgenderweise solch «in um das Buch gelegter weißer, gelber oder roter Streifen die Aufmerksamkeit in starkem Matze auf sich zie hen. Und dieses Moment wird um so stärker in die Erscheinung treten, je sparsamer man mit diesem Werbemittel umgeht oder je raffinierter die Anbringung solch eines mit Rcklamestrcifcn versehenen Bandes geschieht. Besagt dann die Beschriftung dieses Reklamcstreisens beispielsweise, daß hier jenes Buch vor liegt, das die Einsteinsche Theorie von der Relativität dem Ver ständnis des Lesers nahebringt, ohne daß erhebliche mathema tische Kenntnisse vorausgesetzt werden, oder liest man, daß das mit dem lebhaft gefärbten Streifen versehene Buch in kurzer Zeit drei Auslagen erlebte usw., dann ist dem Beschauer in un auffälligster Weise eine Mitteilung gemacht, die ihre Wirkung vielfach nicht verfehlen wird. Während also der Titel des Buches (besonders der meist sehr gekürzte Text des Buchdeckels) vielfach die Reichhaltigkeit des Buches, die Besonderheit des Stoffes oder der Darstellung, seine Vorzüge gegenüber Werken ähnlicher Art usw. oft auch kaum an zudeuten vermag, gibt der Reklamestreifen die Möglichkeit an die Hand, in einigen raffiniert ausgeklügelten Sätzen einen Kommentar zu dem fraglichen Werke zu geben. Wir sehen also hier eine Möglichkeit, in sehr starker Weise aus das Interesse und den Kauswillen der Bücherkäufer einzuwirken. Ja selbst wenn der Verleger mit ziemlicher Bestimmtheit annehmen muß, daß der Sortimenter den Reklamestreifen (viel leicht aus ästhetischen Erwägungen) ablöst und das Buch ohne Reklamestreifen ausstellt, so hat er wenigstens dem Sortimenter und seinem Gehilfen durch den Reklamestreifen über das Buch und seinen Wert das gesagt und in den Mund gelegt, was sür die Empfehlung des Buches dem Buchkäufer gegenüber von größter Wichtigkeit ist. In sehr erheblichem Matze bedient man sich des Reklamc streisens bei illustrierten Zeitschriften, Besonders solche, die nicht mit jeder Nummer ein neues Umschlagbild bieten und da mit bereits sehr geschickt das Interesse der Käufer auf sich len ken, die vielmehr ihr äußeres Gewand jahrelang unverändert lassen, greifen öfters zu diesem Werbemittel, wenn sie nicht überhaupt einen Teil oder die Gesamtauflage jeder Nummer ihrer Zeitschrift mit einem solchen Band versehen. Man denke sich irgendeine Fachzeitschrift, die vielleicht seit vielen Jahren erscheint und sich noch nie eines Reklamcstreisens bediente, plötz lich mit einem solchen versehen, der ein Preisausschreiben an kündigt, ein Buch empfiehlt oder anderes bezweckt. Hier muß das Ungewöhnliche in stärkstem Maße auffallen. Jeder liest die (möglichst knappe) Beschriftung, ehe er den Papierstrcifen ablöst und wegwirft. Daß in solch einem Falle die Aufmerksam keit weit stärker erregt wird als etwa durch ein Inserat, liegt klar zutage. Allerdings ist der Reklankestreiscn nach der Ab- lösung so gut wie erledigt; er hat ja auch seine Aufgabe erfüllt. Je seltener man zu diesem Mittel greift, um so stärker wird cs wirken; wird cs zu oft angewendet, so kann es n. a. leicht als lästig empfunden werden. Sichere Schlüsse auf den Wcrbewert dieses buchhändlerischen Werbemittels zu ziehen, ist ans Grund sorgfältiger statistischer Erhebungen möglich. Meines Wissens liegen solche Ergebnisse noch nicht vor. Über die Art der Beschriftung resp. Textfassung solcher Rcklamestreifen gibt ein Blick in die Schaufenster der Buchhändler oder die Auslagen der Bllcherstände oder Bücher karren der Bahnhofsbuchhandlnngen die erwünschte Auskunft. So ist der Reklamestreifen zunächst vorzüglich geeignet zu kurzer Inhaltsangabe, die zumeist durch ein Schlagwort wie -Hoch aktuell!--, -Hochinteressant-, -Spannende Reiselektüre- usw. eingcleitet wird, und dann folgt ein Text, der sorgsam durch- gcfeilt sein will und den man keinesfalls endgültig festlegen sollte, ohne den Autor (wenn es sich um ein Buch handelt) be fragt zu haben. Ein Beispiel: -Seit Jahrhunderten — heute mehr als je — beschäftigt das Geheimnis der Cheopspyramide die Menschheit. Ein Mathematiker beleuchtet kritisch die verschiedenen Pro bleme, entwirrt Jrrtümcr und bietet eine einfache Lösung ohne alle Formeln. Neue größere Rätsel kosmischer Art werden angedeutet», oder man gibt zugleich einen Einblick in die Ausstattung des Buches: 93
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