Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1883
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- 29.08.1883
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- Deutsch
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3722 Nichtamtlicher Theil. ^ 200, 2S. August. Aus dem Berichte des Vorsitzenden ist, unter Hinweis auf den Rechnungsabschluß, zu entnehmen, daß die finanzielle Lage des Ver bandes wiederum als eine erfreuliche bezeichnet werden kann. Das Vermögen der Kranken- und Sterbe-Casse hat um weitere 7000 M. nominell zugenommen; die Höhe der 1882 ausgezahlten Kranken gelder, 9161 M. 71 Pf., und Sterbegelder, 1800 M., ist nahezu die gleiche geblieben wie 1881, außerdem wurden von den satzungs gemäß zu überweisenden 10°/o aus den Ueberschüssen dieser Abthei lung 777 M. 30 Pf. an die Wittwen- und Waisen-Casse abgeführt. Die einzelnen Conten schließen, erhärtet durch Zeugniß des gericht lich verpflichteten Sachverständigen für Leipzig, ab mit: 682 M. 41 Pf. Verbands-Casse; 52,901 M. 44 Pf. Kranken- und Sterbe- Casse; 4239 M. 60 Pf. Wittwen- und Waisen-Casse. Für letzteres Resultat wird insbesondere auch den Herren gedankt, welche sich die „edle Fechterei" angelegen sein ließen. Der Durchschnitt der im Rechnungsjahre 1882 vorhandenen Kranken betrug 9,5 per Woche, während er sich im 1. Semester 1883 wesentlich ungünstiger, 13 per Woche, gestaltete. Die am meisten vorkommenden Krankheiten sind Lungenleiden, Magen leiden, Rheumatismus. Durch Tod verlor der Verband 13 Mit glieder. Der Kranken-An- und Abmeldung wird leider nicht die gehörige Beachtung geschenkt; viele Verstöße gegen die Satzungen, die doch Jeder, welcher Ansprüche erheben will, vorerst befragen sollte, laufen dabei mit unter und verursachen nicht nur eine Menge unnöthiger Arbeit, sondern auch noch viel unnöthigere Verdrießlich keiten. Von der Inanspruchnahme und Gewährung außerordent licher Krankengelder wurde wiederholt Gebrauch gemacht, wenn auch, was in der Natur der Sache liegt, bei weitem nicht jedem Anliegen, so namentlich von Nichtverbandsmitgliedern, entsprochen werden konnte. Dem Berichte läßt sich zwar die durchaus lobenswerthe Eigenschaft der Kürze nicht absprechen, er ist aber nicht erschöpfend. Um nur Weniges anzuführeü, hätte der Aufregung und Bewegung unter der Gehilfenschaft, hervorgerufen durch das Reichsgesetz betreffend die eingeschriebenen Hilfscassen bezw. die Kranken-Ver- sicherung, gedacht werden müssen; sah sich doch der Vorstand, gegen über der großen auf ihn lastenden Verantwortlichkeit, veranlaßt, dieserhalb im engeren Kreise eine Art Vertrauensversammlung abzuhalten und zwei Petitionen an den Deutschen Reichstag zu richten. Nicht minder hätte das energische Eintreten für die All gemeinheit seitens des Buchhandlungs-Gehilfenvereins zu Leipzig, ebenfalls mittelst Anschluß-Petition an den Reichstag, eine Er wähnung verdient. Gleichfalls mit Stillschweigen übergeht der Bericht die Veröffentlichung im Börsenblatte vom 6. Juni 1882 betr. Diedr. Soltau's Verlag in Norden und Norderney und Herm. Braams in Norden, woselbst außer dem „Verein für Kinderheil stätten an den deutschen Seeküsten" auch der „Krankencasse des Buchhandlungs-Gehilfenverbandes in Leipzig" je eine Prämie von 500 M. ausgesetzt wurde. Gewiß hätte es interessirt zu erfahren, ob und wie diese Angelegenheit Erledigung gefunden. Den Mittheilungen des Schriftführers folgend, bezifferte sich im verflossenen Jahre die Mitgliederzunahme auf 293 bezw. 343; ausgeschieden sind nur 77, sodaß im Ganzen 266 als wirklicher Zugang (gegen 179 im vorigenJahre) und insgesammt 1508 Mit glieder am 31. Juli d. I. verblieben. An dieser Steigerung part- zipirte in erster Linie der Kreis Oesterreich-Ungarn mit 37, Leip zig und Sachsen je mit 35, Schwaben 24, Brandenburg 23, Norden 20, Schweiz 19, Rheinland-Westphalen15, Nordwesten 12, Ausland 11, Thüringens Bayern?, die anderenKreise mitunter5. — Der Stellenwechsel ging in bekannter sehr flotter Weise vor sich; im Ganzen liefen etwa 350 bezügl. Meldungen ein. Da es viele Herren nicht für der Mühe werth erachten, sondern es dem Zufalle überlassen, ob dem Schriftführer Kenntniß von ihren Weltreisen (sie) wird, oder nicht, so ist es schlechterdings unmöglich, die Mit gliederliste immer in der erwünschten Ordnung zu erhalten. — Der Verkehr mit den Herren Vertrauensmännern war ohne Ausnahme ein lebhafter und höchst angenehmer; nur hätte man gern aus dem Nordwest-Kreis, dessen Vertrauensmann sehr vorsichtig in seinen Mittheilungen zu sein scheint, öfter ein Lebenszeichen gesehen. Der dritte Bericht von einer besonderen Commission über die Satzungen zu einer Alters- und Jnvaliden-Versorgungs-Casse empfahl, von diesem schwierigen Projecte Abstand zu nehmen und begründete diesesErgebniß eifriger Berathungen mit der ausschlag gebenden Thatsache, daß der weitaus größte Theil der Gehilfen leider nicht in der Lage sei, die in Frage stehenden bedeutenden Leistungen zu erfüllen. Die Druckschrift enthält ferner den Abdruck der Satzungen nach dem neuesten Stande, ein alphabetisches und ein nach Kreisen geordnetes Mitgliederverzeichniß und gibt interessanten Aufschluß über die Buchhändler-Fechtanstalt. Letztere brachte in der Zeit vom 18. Mai 1882 bis 31. Juli 1883, also in 14 Monaten, das nette Sümmchen von 5493 M. 13 Pf. zum Besten der Wittwen- und Waisen-Casse auf, obgleich erst 12, namentlich genannte Her ren das Prädicat „Fechtmeister" erwarben. Alles in allem kann sich Jedermann in dem umfänglichen Be richt eine Menge Raths erholen und ist nur zu wünschen, daß der selbe nicht bloß oberflächlich, sondern fleißig benutzt wird; denn dazu ist er ja veröffentlicht. —x—r. Miscellen. Antiquarisches. — In München kommt am 20. September durch den Kunstexperten Rath 0r. Karl Förster die Bibliothek des ehemaligen Carthäuser-Klosters Buxheim aus dem Besitze des Grafen Waldbott-Bassenheim zur Versteigerung. Wenn sich dieselbe auch nicht mit einer Blenheim- oder Hamilton- Bibliothek, wie solche im Laufe des vergangenen Jahres in London auf den Markt kamen, messen kann, so ist doch Deutsch land an älteren Bibliotheken, welche dem Bibliophilen Ge legenheit zur Ergänzung seiner Sammlungen bieten könnten, nicht so reich, daß nicht auch bescheidenere Schätze Aufsehen zu erregen vermöchten. Bietet doch die oben genannte Samm lung, deren sorgfältig bearbeiteter und schön ausgestatteter Katalog uns vorliegt, auf den verschiedendsten Gebieten der Literatur ausgewählte Kostbarkeiten. Die mehr als 2000 Nrn. umfassende theologische Sammlung scheint uns in dem Gebiete der polemischen und asketischen Theologie besonders reich; auch unter den liturgischen Werken findet sich eine Anzahl der seltensten Breviere. Unter den Handschriften dürften Wohl die mit Miniaturen ausgestatteten Pergament-Psalterien des 13. und 14. Jahrhunderts, sowie das Turnierbuch mit seinen mehr als 10,000 Wappen das Werthvollste sein. Von höchstem literarischen Interesse ist das bei der Bearbeitung des Kataloges erst aufgefundene Fragment von „König Rother" in einer Handschrift des 13. Jahrhunderts, welche erhebliche Abweichungen von der einzig vorhandenen, in der Heidelberger Bibliothek verwahrten Handschrift dieses Theiles des Gedichtes aufweist. Die mehr als 500 Nrn. zählende Sammlung von Jncunabeln enthält u. A. einen (wahrscheinlich bei Günther Zainer in Augsburg gedruckten) Kalender von 1477; die hoch interessanten 3 verschiedenen Drucke der Speoula von Vincentius Bellovacensis; die fünfte deutsche Bibel in einem prächtigen Exemplar; OrsZorius, L-loralia, gedr. von Rodt in Basel, eine der größten Seltenheiten; Drucke von Fust-Schösser
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