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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1921
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- 1921-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1921
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^ 191, 17. August 1921. Redaktioneller Teil. Pom Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar. — Die Zukunft des Goethe- und Schiller-Archivs, neben dem Goethe-Nationalmuseum die bedeutsamste der Kulturstätten Weimars, scheint für die Dauer gesichert. Die Gefahren für das Institut bestanden hauptsächlich darin, daß der Großherzog als Eigentümer seinen Sitz nicht mehr in Weimar hatte und ihm bei seinen Verhandlungen mit dem Staate ein Jnsitzrecht im Großherzoglichen Schlosse, dem er erst vor wenigen Jahren einen neuen Wohnflügel angebaut, streitig gemacht wurde. Das Goethe- und Schiller-Archiv ist nämlich eine von der Großherzogin Sophie errichtete und von dieser mit eigenen Mitteln ausgestattcte Stiftung, in deren Statuten u. a. festgelegt ist, daß das Archiv stets sich dort befinden muß, wo das Oberhaupt des Fürstenhauses seinen Wohnsitz hat. Nach Lage der Verhältnisse war also, da der Großherzog in Hcinrichau wohnt, die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß dieser, ans seinem Schein bestehend, das Archiv von Weimar wegnahm. Diese Gefahr scheint also jetzt dadurch beseitigt, daß Weimar als Wohnsitz des Grobherzogs aner kannt worden ist. Bedauerlicherweise hat das Archiv aber unter der allgemeinen Geldentwertung insofern schwer zu leiden, als das Stif tungskapital, das früher für die Besoldung mehrerer Beamten aus reichte, jetzt nicht mehr genügt. Die Folge davon war, daß der als Assistent an dem Institut seit 1913 tätige, rllhmlichst bekannte Goethe forscher, Prof. Dr. Hans Gerhard Gräf, der Herausgeber des Goethe-Jahrbuchs, aus seiner Stellung ausscheidcn mußte. Als zkuriosum mag darauf hingcwiesen werden, daß am 28. Juni d. I. gerade 25 Jahre seit der Einweihung dieses weltbekannten Instituts verflossen waren, dieser Jubiläumstag aber vollständig übersehen worden ist. (Letpz. Neueste Nachr.) Ein neuer Gocthefund. — Ein Werk, das mit Goethe im Zusam menhang steht und sich bisher noch in keiner Goethe-Bibliothek befindet, ist vor kurzem im -Handel anfgetaucht. Philipp Rath, der darüber im »Sammler« berichtet, teilt den genauen Titel des ohne Ort- und Druckangabe erschienenen Buches mit. Er lautet: »Bei Aller höchster Anwesenheit Jhro Majestät der Kaiserin-Mutter Maria Feo- dorowna in Weimar. Als Festspiel Charade. Benennung eines Kleinodes älterer und neuerer Zeit in drey Sylbcn nach der Franken- Sprache. Im Dezember 1818.« Das prächtig gebundene Buch, das den Text für eine Festaufführnng des Weimarer Hofes enthält, zeigt auf der Nlickseite des Titels eine Liste der 52 Personen, die bei der Darstellung dieser Charade beteiligt waren. Es sind dieselben Mit glieder der Hofgesellschaft, die auch in dem Goetheschcn Maskenzug bei derselben Gelegenheit mitwirktcn. Goethe selbst stellte in dieser Charade den »Koryphaeus« dar und hatte am meisten zu sprechen. Das Gedicht, das in einem kostbaren Druck veröffentlicht wird, stammt von dem bekannten Hausgenossen und Freunde Goethes. Friedrich Niemer; es ist in seinen »Gedichten« abgedrnckt. Das von Riemer ver faßte Festspiel war dreiteilig und enthielt erstens eine Charade ans den Namen des antiken Malers Apollodorus, sodann eine Gemäldc- darstellung und drittens die nunmehr bekanntgewordcne Charade in französischen Sprache, deren Auflösung »l'oison ck'or« lautet. Von dem Programmbuch der »Gemäldcdarstellung« sind einige Exemplare bekannt; das der französischen Charade kommt jetzt zum erstenmal in den Handel; das der Apollodorus-Charade ist bisher noch nicht anfgc- fundcn worden. Möglich ist es allerdings, daß sich die beiden Charaden in der auch an Goetheliteratur reichen Bibliothek des Britischen Mu seums befinden, wo noch nicht nachgeforscht werden konnte. Jedenfalls ist dieser neue Fund ein interessanter Beitrag zu der Art, in der man in Weimar Feste feierte und an der Goethe entscheidend beteiligt war. Internationaler Rechts-Kongreß. Die Gesellschaft für internationales Recht (International Law Association) hält vom 30. August bis 4. September ihren 30. internationalen Kongreß im Haag ab. Die unter Geheimrat Professor vr. Niemeyers Leitung stehende deutsche Sektion dieser Gesellschaft, die »Deutsche Vereini gung für internationales Recht«, hat bereits vor längerer Zeit die Einladung zu der Tagung erhalten. Der 42. Deutsche Arztetag wird vom 14. bis 17. September in Karlsruhe zusammcntreten. Tagesordnung: 1. Die praktische Ausbildung zum Arzt (Berichterstatter Hansberg-Dortmund). 2. Das ärztliche Unterstützungswescn (Vollmann-Berlin und Bongartz-Karls- ruhe). 3. Der Arzt im Entwurf zum neuen Strafgesetzbuch und zum Gesetz über den Rcchtsgang in Strafsachen (Puppe-Breslau und S. Alexander-Berlin). Bericht der Kommission über Verschmelzung des ärztlichen Vercinsbundes und des Leipziger Verbandes (Richter-Zeitz). Wenn der Entwurf zur gesetzlichen Regelung der Kassenarztfragc von den zuständigen Instanzen bis zum Arztetage fertiggestcllt ist, wird er an erster Stelle zur Beratung gestellt werden. Leipziger Meßrcklame. — In dem Wettbewerb für Entwürfe zum Ncklameumzug zur Leipziger Messe hat das Preisgericht, bestehend aus den Herren Prof. Georg Vclwe, Prof. Walter Buhe, vr. Her bert Hauschild und Hermann Behrmann, den ersten Preis von 1000 ^ Fräulein Maria Krauß, und den zweiten Preis von 600 »/i Fräulein Ruth Krüger zuerkannt. Weitere Entwürfe wurden angekauft. Dieser erste Versuch, künstlerische Mitarbeit für den Ne- klamcumzug zu gewinnen, dürfte in seinen Folgen zu einer allmäh lichen Veredelung des Umzugs und damit des äußeren Bildes der Messe überhaupt führen. Grazer Messe 1921. Graz und ganz Steiermark rüsten zur Grazer Messe 1921, die als Warenmustermesse iu der Zeit vom 24. September bis zum 2. Oktober abgehalten wird. Die technischen Vorarbeiten werden vom Steiermärkischen Gewerbeförderungsinstitut geleistet. Zum Präsidenten der Messe wurde der geschäftsführende Kicrator des Instituts Kommerzialrat August Einspinner gewählt. Die Grazer Messe wird alle Warengattungen in hervorragender Güte und reichster Auswahl enthalten. Daneben werden Sonderausstellungen der steirischen Land- und Forstwirtschaft veranstaltet, verbunden mit einem Zentralviehmarkt. Während der Messczeit soll der zweite ger manische Bauernkongreß in Graz tagen. Eine Reihe festlicher Veran staltungen ist ans Anlaß der Grazer Messe in Aussicht genommen. Eine Gottfried Keller-Stiftung. — Ein Gottfried Keller-Preis für schweizerische Dichter und Schriftsteller ist von Martin Bodmer in Zürich gestiftet worden. Der Fonds beträgt 100 000 Franken, aus dem alle zwei Jahre ein Preis von 6000 Franken demjenigen künst lerischen Werke zuerkannt werden soll, das geeignet erscheint, das geistige Leben der Schweiz zu befruchten. Dem Kuratorium gehören außer dem Stifter der Feuilletonredaktcur der »Neuen Züricher Zei tung« vr. Korrodi an. Für die Verteilung des Preises ist die Mitwirkung der Öffentlichkeit in der Form vorgesehen, daß das Gut achten über den jeweils preisgekrönten Antor veröffentlicht werden soll, damit die Organe der öffentlichen Meinung zu den Gründen Stellung nehmen können. Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände. — Am 10. August wählte der Ausschuß der Vereinigung der deutschen Arbeitgeberver bände die Herren Generaldirektor I)r. Hoffmann-Halle a. d. S., Gene raldirektor 1)r. Müller-Köln und Direktor Klipper-Stutt gart in den Vorstand. Außerdem beschäftigte er sich mit der für die nächste Zeit gebotenen Tarif- und Lohnpolitik. SpreWal. Ium Vertrag über das belletristische Buch! (Siehe die Ausführungen des Herrn F. Th. Cohn, Bbl. Nr. 181, S. 7737.) In seinen Ausführungen schreibt Herr Cohn folgendes: Denn wenn in Ihrer Gildeversammlung einer Ihrer Kollegen erklärte: »Was verdanken wir dem Teuerungszuschlag? Er hat unsere Kassen gefüllt!«, so möchte ich heute sagen: »Was wird die Folge weiteren Teuerungszuschlages für Sie sein? Er wird Ihre Kassen leeren!« Ich zaudere nicht, zu erklären, daß Herr Cohn ans meine Aus führungen in der Gildeversammlung hier Bezug nimmt. Ich bedauere nur außerordentlich, daß derselbe eine Äußerung von mir vollkom men aus dem Zusammenhang herausgerissen und unrichtig wieder- gegcben hat. Laut stenographischen Berichts (siehe Gildeblatt Nr. 6) habe ich gesagt: Warum hat der Teuerungszuschlag das Sortiment gesund ge macht? Weil das Geld in unsere Kassen geflossen ist. Was wird jetzt der Fall sein? Der Nutzen wird in unsere Lager fließen. Meine Herren, diese Vorschläge sind dazu angetan, die Liquidität des Sor timents, die jetzt Gott sei Dank vorhanden ist, wieder illusorisch zu machen. Niemals also habe ich von gefüllten Kassen gesprochen. Ich habe lediglich Stellung dagegen genommen, daß ein Vertrag abgeschlossen wird, nach dem der Nutzen nicht in kaufmännisch richtiger Weise in die Kasse, sondern in das Lager fließt. An dieser Erhaltung der Liquidi tät des Sortiments aber hat der gesamte Verlag das allergrößte Interesse. Die irrtümliche Darstellung des Herrn Cohn ist um so mehr zu bedauern, als diese Äußerung in dieser irrtümlichen Darstellung be reits in die Tagespresse übergegangen ist. Berlin W. 9. EdmundKantorowicz. 1235
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