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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1883
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1883
- Sprache
- Deutsch
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4622 Nichtamtlicher Theil. 242, 17. Oktober. Mangel einen, allerdings sehr dürftigen, Ersatz zu bieten bestimmt war. Ferner ist zu berücksichtigen, daß in England Bücherbe stellzettel keine Portoermäßigung genießen, vielmehr ebenso wie Waarenproben dem Briefporto unterliegen, und daß dort eine ähnliche Einrichtung, wie unsere Postaufträge zu Bücher- Postsenduugen, welche gegen Zuzahlung von nur 10 Pf. die sofortige Begleichung der Rechnungen ermöglichen, nicht getroffen ist, (eine Einrichtung, von welcher beiläufig der Buch handel noch viel zu wenig Gebrauch macht, und die jedenfalls noch nicht genügend bekannt zu sein scheint). Bei dieser Sachlage haben wir wohl keine Ursache, unserer Post die englischen Ein richtungen für den Bücherverkehr als Muster zu empfehlen. Was nun den vorgeschlagenen Einpfennigtarif für je 100 Gr. betrifft, so glauben wir kaum, daß derselbe sich verwirklichen läßt, wenn man nicht verlangt, daß die Reichsfinanzen einen be sonderen Zuschuß im Interesse eines bestimmten Gewerbes leisten sollen. Wir können zwar nicht beurtheilen, welche Kosten die Behandlung einer Büchersendung bei der Post im Durchschnitt verursacht; daß aber der Satz von 1 Pf. für 100 Gr. nicht ausreicht, dürfte schon aus der folgenden Berechnung erhellen. Ein Briefträger wird, den von uns eingezogenen Erkundigungen zufolge, unter günstigen Verhältnissen etwa 50 Kilogr. Bücher sendungen täglich an die Empfänger überbringen können. Für diese 56 Kilogr. würden, nach dem Satze von 1 Pf. für 100 Gr., 5 M. Porto aufkommen; die Jahreseinnahme der Post für die von einem Briefträger bestellten Sendungen würde sich demnach auf rund 1800 M. belaufen. Da nun die durchschnitt liche Besoldung eines Stadtbriefträgers etwa 1200 M. jährlich beträgt, so hätte die Post bei Annahme des Einpfennigtarifs zwei Drittel des Portos allein für das Austragen der Sendungen aufzuwenden. Dieses Verhältniß wird sich in Wirklichkeit noch ungünstiger stellen, da die Briefträger nicht im Stande sind, Tag für Tag ohne Erholung eine solche Leistung zu verrichten, da Vertretungskosten bei dem allen Unbilden der Witterung ausgesetzten Bestellpersonale unvermeidlich sind, und da es ferner bei dem wechselnden Verkehrsumfange nicht möglich ist, die vorhandenen Kräfte stets voll auszunutzen. Wo bleibt nun aber die Deckung der Kosten für Annahme, Abfertigung, Be förderung und Entkartung der Sendungen? Ein schwerwiegender Grund gegen die Annahme des vor- geschlao nen Tarifs liegt unseres Erachtens auch darin, daß eine Portoabstufung von 100 zu 100 Gr. ein Nachwiegen fast aller Sendungen der bezeichnten Art unerläßlich machen und die Postbeamten nöthigen würde, beständig die Waage rn der Hand zu haben. Ferner würde eine Vermehrung der Postfreimarken eintreten müssen. Zur Vermeidung solcher den Betrieb er schwerenden und vertheuernden Umstände, namentlich der un bequemen Gewichtsermittelungen, ist in neuerer Zeit dahin ge strebt worden, die Tarife thunlichst einfach zu gestalten und möglichst wenig Taxstufen zu belassen. Auf diesem Grundsätze beruhen sämmtliche inländische Posttarife, welche sich vor denen anderer Länder gerade durch ihre Einfachheit und Anbequemung an die Technik auszeichnen und, abgesehen von begrenzten Jnteressenkreisen, sich allgemeiner Anerkennung erfreuen. In diesem Prinzip beruht ein Hauptmoment der im In- und Auslande anerkannten Vorzüglichkeit der deutschen Postbetriebs- Technik. Nach unserem Dafürhalten liegt zur Zeit ein allgemeines Bedürfniß, den Drucksachentarif anderweit festzusetzen, bez. zu ermäßigen, überhaupt nicht vor. Dagegen glauben wir, daß der von dem Herrn Einsender befürwortete directe Verkehr zwischen Verleger und Sortimenter, bez. Publicum, wesentlich erleichtert werden würde, wenn die Reichs-Postverwaltung sich entschlösse, die Gewichtsgrenze für Drucksachen, unter Beibe haltung des Portos von 30 Pf. für Sendungen über 500 Gr., von 1 Kilogr. auf 2 Kilogr. auszudehnen. Die Möglichkeit unmittelbaren Verkehrs zwischen Verleger und Sortimenter, bez. Publicum, besteht ohne Zweifel auch jetzt schon. Es wird nur auf den Willen der Betheiligten ankommen, mit dem herkömmlichen, schleppenden Verfahren zu brechen, und die schnellere, dem heutigen Bedürfnisse entsprechendere directe Postversendung anzuwenden. Das Baargeschäft, welches sicher für alle Theile vortheilhafter ist, als das monate- und jahrelange Creditgeben, würde dabei nicht zu leiden brauchen, da die Uebermittelung der Geldbeträge durch Postanweisung ver- hältnißmäßig geringe Kosten verursacht, auch durch Einführung der obenerwähnten Postaufträge zu Büchersendungen er heblich erleichtert ist. Wir meinen im Gegentheil, daß eine ausgedehntere Benutzung der bestehenden Posteinrichtungen wohl geeignet sein würde, das Baargeschäft zu fördern. v. T. Generalversammlung des Landesvereins ungarischer Buchhändler zu Budapest. Der Landesverein ungarischer Buchhändler hielt seine fünfte ordentliche Generalversammlung am 20. August d. I. unter dem Präsidium L. Aigner's und zahlreicher Betheiligung der Provinz buchhändler ab. Der Jahresbericht erwähnt mit Befriedigung, daß der Verein an Mitgliedern stetig zunehme und die innere Consoli- dirung des ungarischen Buchhandels sich unverkennbar vollziehe. Die Wirkung des Vereins sei, wenn auch keine überraschende, so doch eine sichtlich wahrnehmbare. Die Bestrebungen desselben auf Ein haltung des Ladenpreises seien durch feststehende Bestimmungen ge regelt, und stehe in diesem Jahre die Schaffung eines Usancencodex und eines Vereinssortiments bevor. Der Verein hat das buch händlerische Material zu einem von der ungarischen Akademie zu edirenden deutsch-ungarischen Wörterbuche fertiggestellt. Das Vereinsorgan erfreut sich stetiger Entwicklung und ist ein fleißig benutztes Mittel zur Erörterung allgemein buchhändlerischer und speciell ungarischer Fragen. Gewählt wurden zum Präses: Herr Ludw. Aigner (Budapest), zu Vicepräsidenten Herr Alfr. Hoff mann (Budapest) und Herr C. Stampfet (Preßburg), zu Schrift führern die Herren S. Zilahy und Jul. Benko (Tettey Vlg.), zum Cassirer Herr P. Franke. Der Versammlung folgte ein Fest essen, bei dem es an Toasten auf Literatur und Buchhandel nicht fehlte. Miscrllen. Der Redaction liegt der Prospect des Deutschen Buch händler-Kalenders pro 1884 (Verlag von Hermann Weiß bach in Weimar) vor. Nach demselben wird sich dieser neue (vierte) Jahrgang durch einen besonders reichen und nützlichen Inhalt Hervorthun, was, wenn der Kalender die Zusagen des Prospectes erfüllt, umsomehr anzuerkennen sein dürfte, als der Herausgeber den seitherigen Preis im Interesse einer allgemeinen Verbreitung ermäßigt hat. Der Kalender soll in der zweiten Hälfte des November zur Ausgabe gelangen. Prämiirung. — Den Verlegern sowie dem Verfasser des auf dem Gebiete der Apistik rühmlichst bekannten „Lehrbuches der Bienenzucht von Dathe", welches bereits in 4. Auflage erschienen ist, wurde anläßlich der am 15. September d. I. stattgehabtcn Aus stellung der 28. Wanderversammlung deutscher, oesterreichischer und ungarischer Bienenzüchter in Frankfurt a. M. nebst den zur Ausstellung gelangten bienenwirthschaftlichen Lehrmitteln die höchste Anerkennung, eine silberne Medaille, zuerkannt.
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