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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1885
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- 20.05.1885
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- Deutsch
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2396 Nichtamtlicher Teil. ^§114, 20. Mai. Herausgabe der ältesten Bearbeitungen machte sich besonders verdient der Herausgeber der vorliegenden Bibliographie, Karl Engel. — Die vierte Rubrik nennt Ausgaben des bekannten Dramas von Marlowe (1563 — 93), deren erste 1604 in London erschien. — Der fünften Rubrik »Bühnenbearbeitungen nach 1770«, wie manchem der nächsten Abschnitte, würde man gern eine ein gehendere Besprechung zu teil werden lassen, gestattete es der für dieses Referat bestimmte Raum. Es sei also nur erwähnt, daß außer manchen pseudonym erschienenen Stücken, Bearbeitungen von Schink, Soden, Benkowitz, Klingemannn, I. v. Voß, Grabbe (Don Juan und Faust), Holtei, Braun v. Braun thal, Czilsky, Lenburg, Mülling, Gramming, Ad. Müller, Pasquö und einigen Ausländern erfolgten. Bezüglich der Bearbeitungen für die Oper (Rubrik 6) müssen wir uns auf die Anführung der Komponisten beschränken. Es sind zu nennen: I. Walter, Jos. Strauß, Linkl, Spohr, Bischop, Beau court, Pellaert, Gordigiani, Gounod. — Rubrik 7 ver zeichnet Possen und Burlesken. — Von den »Pantomimen und Balletten« (Rubrik 8) muß vorzugsweise an H. Heines »Dr. Faust. Ein Tanzpoem« erinnert werden. Groß ist die Zahl der im sechsten Abschnitt »Gedichte und Fragmente« (Nr. 624—697) aufgeführten Titel. Es können auch hier nur die Namen der Autoren genannt werden, und zwar: Löwen, Lessing, Maler Müller, Lenz, Schreiber, Chamisso, Seybold, Jürgens, Harring, Ludw. Bechstein, Lenau, Jens Baggesen, Ziehnert, Wolfram, Platen, Lutze, Theod. Scheerer, I. E. und V. Nürnberger, Gutz kow, Fr. Reinhard, Faber, X. Schmid, Tieck, Manitius, Vogel, Ferd. Stolte, Dehnike, Buchhändler Einsle unter dem Pseudonym F. A. Selein, Fatger, Geibel, U. A. Schmid, R. Baumbach, E. Grisebach, A. Möser, Jul. Sturm. Dieses Verzeichnis möchte bei Anführung aller Faust betreffenden Gedichte wohl noch zu vervollständigen sein, und es dürfte, gleichsam als Mottozudem folgenden wichtigsten Ab schnitte(VII.), »Goethes Faust« (Nr. 624—1364), die Einschaltung eines Epigramms von Adolf Ellissen (ch 1872) hier gewiß am Platze, wenn auch richtiger vielleicht in die letzte Rubrik des Goethe-Abschnittes zu verweisen sein. Fausts Anatomen. Schöpser, Mensch, Leichnam und Prosectoren, Goethe, Faust und Kommentatoren. Ihr lieben Herren, macht keine Streiche! Es fehlt vor euch noch ein Glied in der Kette! Der hohe Titan wird nimmer zur Leiche, Drum bleibt ihm vom Leib mit Skalpell und Pincette! Diese Verse mahnen zur Kürze hinsichtlich eines Werkes, wel ches im Sturm die Welt eroberte, in die Sprachen aller civilisierten Länder übersetzt wurde und Kommentatoren wie Sand am Meere fand, sodaß die Anführung nur der berühmtesten Namen schon eine zu große Ausdehnung annehmen würde. Man kann einfach sagen, daß, zahllose andere Namen nicht gerechnet, alle unsere bedeutendsten Litterarhistoriker an der Erläuterung sich beteiligt haben. An zwei bis drei Dutzend deutscher Hochschulen und noch mehr Gymnasien und Realschulen wird der Faust gelesen und erläutert. — Es sei also hier nur kurz erwähnt, daß Goethe's um 1774 als Fragment niedergeschriebener Faust zuerst 1787 (resp. 1790), der erste Teil vollständig zuerst 1828, der zweite Teil (aus Goethes Nachlaß) 1832 erschien. Bühnenbearbeitungen des Goetheschen Faust lieferten Wollheim, Otto Devrient, Herm. Müller, van Holl, Marcks, Rob. Buchholz und vielleicht noch mancher andere. — Fortsetzungen dichteten, z.T.noch zu Goethe's Lebzeiten, Schöne, Rosenkranz, Jul. Hoffmann, der bekannte Ästhetiker Bischer (unter dem ergötzlichen Pseudonym Deutobold Symbolizetti Alego- riowitsch Mystisizinsky), Ad. Müller, Stolte, G. Pfitzer, Duller. Der achte Abschnitt giebt ein Verzeichnis von Romanen, Novellen, Erzählungen, Sagen und Märchen (Nr. 1365 — 1421), welche »Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt« (Titel von Klingers Roman) unter mehrfach versteckten Titeln behan deln, ohne deren hier zu weit führende Aufzeichnung auch die Nen nung der Autoren im ganzen zwecklos erscheinen würde. Auch viele Sammelwerke, in welchen die Faustsage in längerer oder kürzerer Fassung wiedererzählt wird, werden namhaft gemacht. Als von buchhändlerischem Interesse sei von diesen beispielsweise Heinrich Pfeils Deutsche Sagen (Lpzg. 1878) genannt. Der neunte Abschnitt »Verschiedenes« (Nr. 1422 — 1543) führt allerlei Humoristisches von teilweise berühmten Humoristen, wie Glaßbrenner, Hopf, Kalisch, Stettenheimuudmanchem anderen auf. — Dem Mephistopheles (deutsch beiläufig Lügen verbreiter) ist eine besondere Rubrik gewidmet. — Manche, nament lich bei Belletristen, nur gelegentlich vorkommende Bemerkungen über Faust werden mit der überall sich kundgebenden Genauigkeit verzeichnet. — Auch fehlt es nicht an einen: Verzeichnis der nur dem Titel, nicht dem Inhalt nach den Faustschriften angehörenden Litteratur. Wenn nicht bei Goethe, so hätte übrigens wohl hier Anführung verdient der anonym erschienene dramatische Scherz von Fr. Lehmann (?) »Goethes Faust«, aufgeführt vom Buchhandlungs- Gehülfen-Verein »Novität« in Frankfurt a. M. Auch über den zehnten Abschnitt »Tondichtungen« müssen wir kurz hinweggehen. Außer den schon beim fünften Abschnitt er wähnten Opernkomponisten beteiligten sich eine Menge der hervor ragendsten Musiker in Tondichtungen für Konzert-Aufführungen und zum Theatergebrauch, Trauerspiel-Musik, Musik zu Burles ken rc., Balletmusik, Ouvertüren, in Liederkompositionen, Salon stücken und Tänzen speciell an der Verherrlichung des Goetheschen Faust oder sonstiger Bearbeitungen. Es seien hier nur genannt: Berlioz, Lindpaintner, Liszt, Meyerbeer, Reissiger, Aut. Rubinstein, Rob.Schumann, Methfessel, Beethoven, Graben-Hoffmann, Glinca, Kreutzer, Marschner, Rei- chardt. Von Bildwerken (XI. Abschnitt Nr. 1797 — 1928) sind als die ältesten hervorzuheben die aus dem Jahre 1525 datieren den Wandgemälde in Auerbachs Keller, von denen manche Abbil dungen existieren. Der Maler ist nicht bekannt. Später beteiligten sich die berühmtesten Maler an der Darstellung von Scenen aus Faust. Ein Porträt Fausts existiert von Rembrandt. Außerdem gehören zu den bedeutendsten der eben erwähnten MalerP. ».Cor nelius, L. F. Schnorr v. Carolsfeld, Eug. Delacroix, Ary Scheffer, W. Kaulbach, Konewka, Liezen-Mayer, Schwerdgeburth, Kreling, Gabriel Max. Selbst die vielen Bilderbogen, seien es Neu-Ruppiner, Münchener oder sonstige, haben Berücksichtigung gefunden. Aych was Bildhauer (Albano, Cauer, Gradier, Kietz, Usfrccht), Dekorationsmaler, In dustrielle in Faustverherrlichung geleistet, wird kurz erivähnt. Und liest man schließlich Bodo Waichs schwungvolles poetisches Rezept zu einem Faust-Pudding, so läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Im zwölften Abschnitt »Zeitschriften« (Nr. 1929—2215) wird mit meist erschöpfender Genauigkeit alles in Zeitschriften und Zeitungen über Faust Gesagte kurz mitgeteilt Nur kürzere Notizen scheinen nicht überall berücksichtigt. Es hätten sonst, wie aus einem Vergleich mit dem vom Unterzeichneten bearbeiteten und eben er schienenen Generalregister zur Deutschen Rundschau ersichtlich, hier noch einige Kleinigkeiten (u. a. P. Heyse's persifl. Urteil und
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