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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1885
- Sprache
- Deutsch
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^ 114, 20. Mai Nichtamtlicher Teil. 23t,5 so fleuhet er von euch > Ov;: LI' LKIVIVL6I0. > Ge druckt zu Franckfurt am Mayn, > durch Johann Spies. j (Roter Strich.) > >1.V.VXXXVII. 8. Soweit bekannt, haben von dieser ersten, allen folgenden Volks büchern von Faust zur Grundlage dienenden Ausgabe nur fünf Exemplare sich erhalten und zwar in den Hauptbibliotheken zu Wien, Budapest, London, Leipzig und Wernigerode. Das Leipziger Exemplar war früher Eigentum des Buchhändlers Heinrich Hirzel und gelangte als zu dessen bekannter Goethebibliothek gehörig an die Universitätsbibliothek. Auch der Abdruck eines das Wernigeroder Exemplar be treffenden Schreibens über den Erwerb dürste als ein kleiner Bei trag zum buchhändlerischen Geschäftsverkehr in damaliger Zeit wohl statthaft erscheinen. Der Absender Lud. Lüders wird als Agent des Adressaten in Bibliotheksangelegenheiten bezeichnet. Aufschrift: DEm wolgebornen Herren, Herren Wolff Ernsten, grauen zu Stolbergk, Konnigstein, Rutzschesurt vndt Wernigeroda, meinem gnedigen gebietenden Herrn Warnigroda. Brannschweig, 30. October 1587. Wollgeborner gncdiger her, auss e g. gnediges begeren vndt beselch hatt mir der jubilierer Gedeon Helding selbst angelobett, daß ehr auss den 2. Novembris zu Warnigroda sich gewiß einstellen will. Schicke e. g. den klatioaiu vndt weill die negste Francksurler messe cloetoOs llokaouis Lausti bistoris. erstlich außgangen, deren sxswplaris. dieser buchsurer bey ein 60 mitgebracht, aber ehe ichs bin gewar worden all auffgekaufst, außgenommen dich eine, welchs auch albereil nach Wulffen- buttel, aber noch nicht abgeholett, will e. g. ehr den vnterlhenigen ge fallen woll thun, vndt daß geldt, alß 9 gute groschen, dem Wulsfen- buttelschen Personen wider zustellen, oder ihnen zu erster gelegenheit ein ander sxeruplar bringen lassen, vndt e. g. diß sxsmplur »ver lassen; stehet Verwegen zu e. g. gnedigen gefallen. Zu dem haben e. g. nacheinander diese nachgeschriebene bucher empfangen: 1. bistoriaui navi^ationis 8". kostet 10 g. g., 2. Ksuealo^ias Hennings Fol kosten 2 thaler, 3. cowweutaria in sxutaxin wirab. kosten 2^ th., 4. kla- tioam cks vitis pontik Fol. kostet mit dem bande 2 thaler, S. bistoriain äoot. llolluonis Lnusti so fern e. g. dieselbige gesallen kost 9 gg.; ist zusamen 7 thaler 7 gute gr. Bei demselben buchfuhrer Martin Hecht sein Hause 1) diese volgende sobolastioulis, auch außgenommen: 1 xsulter., sxistolas et evanAelis, äominiealia gebunden, kosten 6 gg., 2. compenäium ^rnrniu. Nvckcksri für 8 gute Pf., Lowpsnlliuin cks nominidus oowxaeau ost. für 8 gute Pf. Lelii Lonuti 2 gg. 4 gute ps. sentsut. Luloiuonis 1 gg. 2 gute Pf., Lato: ckistiella, lntiua. 1 gg. 4 gute ps., spistolus Lturruü 1 gg. 4 gute Pf.; binderlohn für diese in einen bandt 3 gute gr. 4 gute ps.; 3 Catechis. Lutheri lateinisch vndt deutsch, oivilitus morum puerilium st kadulus kosten mit dem bande 8 gute gr. Lumina cksuariorum der bucher so Hansen außgenommen 1 thaler 6 gute psenuig. Ist die summa summarum dessen, was bey dem buch- führer außgeuommen, 8 thaler 7 gute gr. 6 gute pseunig, die e. g. aufss furderlichste mir »verschicken mugen. Befehle dieselben hiemit dem alnicchtigen gotte in seine» gnadenreichen schütz mit wunschung gottes gnadengluck vnd heill zu ihrer angehenden regirung vndt leiste e. g. alle gesellige vnderthenige Dienste. Datum Braunschweig den 30. Ootobris anno Oürlstl 87. E. g. dienstwilliger Ludolphus Lüders, Sangmeister S. Blasii daselbst. Nr. 208 — 11 sind Nachdrucke der ersten Ausgabe. Nr. 212: »Ein wahrhaffte und erschröck j liche Geschicht: Von D. Johann § Fausten« rc. ist eine Bearbeitung der SpicsschenAusgabe in Versen und anscheinend nur in einem Exemplar auf der königlichen Biblio thek in Kopenhagen vorhanden. (Abdr in Scheible's Kloster Band 11.) Es folgen daun 1588—96 erschienene, von der ersten Aus gabe nur in wenigen Punkten abweichende Ausgaben. — Nr. 223 giebt Titel und Beschreibung einer durch Georg Rud. Widman besorgten, 1599 in drei Teilen zu Hamburg erschienenen, wegen mancherlei gelehrter und moralischer Zuthaten bemerkenswerten Ausgabe, Nr. 224 einer solchen durch Psitzer und Platz besorgten (Nürnberg 1674). Später erschienen Ausgaben, resp. Bearbeitungen u. a. von L. Auerbacher (Abdr.: Univ.-Bibliothek 1291. 92), Gust. Schwab, K. Zimmermann, Osw. Marbach, F. H Schön- huth, K. Simrock, I. Scheible, E. Schumann, Lehnert, Raible, v. Bertani, E. Lindner, Frz. Stein rc. Neudrucke der ältesten Ausgaben mit verdienstlichen Zugaben besorgten u. a. vr. A. Kühn, W. Braune (Halle 1878). R. Müldcner, A v. Keller rc. — Mit Nr. 367 — 88 werden Übersetzungen in fremde Sprachen aufgeführt. Leisten schon die ältesten Ausgaben in der Bekreuzigung vor dem Heiden Faust und in heiliger Verbrämung anscheinend das Möglichste, so wird diese Vorsicht doch wohl noch überbotcn in den neben den Volksbüchern herlaufenden, größtenteils früher auf Jahrmärkten gesungenen (unten Nr. 289 — 93 abgedruckten) Faustliedern, resp. Balladen, deren erste 1558 in England erschien, und welche in gleich bigotter Weise deutsch bearbeitet wurde. Nr. 291, an die burlesken Weisen von Blumauer, Bürger, Langbein erinnernd, weicht hiervon ab, „denn außer etwas Hexerei kann ich nichts Übles sagen". Der dritte Abschnitt befaßt sich mit Christoph Wagner, Fausts Famulus (Nr. 294 — 313). Unzweifelhaft war der Erfolg, welcher die Erzählung von Fausts Abenteuern und Thaten begleitete, Veranlassung, zu weiterem Ergötzen nun auch Wagner (zuerst 1593) zum Helden solch abenteuerlicher Schnurren zu machen. Selbst die Ehre, in Theaterstücken resp. Puppenspielen verarbeitet zu werden, widerfuhr ihm. Der vierte Abschnitt: »Doktor Fausts Höllenzwang« (Nr. 314 — 440) umfaßt »magische Werke, welche vr. Faust ver faßt und hinterlaffen haben soll«. Es wird bemerkt, daß der artige schon in den ältesten Zeiten existierende Zauberbücher mit erdichteten Verfassernamen nicht durch den Buchhandel, sondern von fahrenden Schülern, Schatzgräbern und Betrügern unter dem Siegel des Geheimnisses, meist handschriftlich, zu enormen Preisen verkauft seien. Adelung, Horst und Scheible haben durch Wiederabdruck solcher Schriften das Unsinnige der selben ans Licht gezogen. Probeweise sei der wohl etwas moder nisierte Titel des beiläufig mit weißer Schrift auf schwarzes Papier geschriebenen Manuskripts Nr. 319 mitgetheilt: »Das schwarze Zauberbuch des Doctor JohannFaust oderFausts Höllenzwang miraculKunst- und Wunderbuch Von mir Joh Faust in deutscher Sprache beschrieben und meinem Famulus Christoph Wagner hinterlassen. Wittenberg, ilnno: 1530. 4. 103 Blätter.« Ein Anhang dieses Abschnitts verzeichnet: »Magische Schrif ten, welche in der Fanstliteratur häufig erwähnt wer den«. Die Verfasser der von Faust citierten oder benutzten Schrif ten, deren „mannigerley vnnd von allerhandt materye vnd suchen gewest", z. T. aber, gerade wie dergleichen ja auch heute noch passiert, „so angenehm, daß man sie verbotten hat, im Buchladen fehl" zu haben, sind vor allem Agrippa, Hermes Trismegistos, Moses, Nostradamus, Paracelsus, Salomo, Scotus, Tritheim, Zoroaster. Mit dem fünften Abschnitt »Bühnenstücke« (Nr. 441 — 623) werden wir in die Geschichte der vorgoetheschen Bearbeitungen, hauptsächlich auf Mitteilungen über Aufführungen des zunächst nur handschriftlich fortgepflanzten Schau- oder Puppenspiels Faust beruhend, eingesührt. — Die in der zweiten Rubrik mitgeteilten Theaterzettel aus dem vorigen Jahrhundert (Hamburg 1738, Neubersche Truppe; Frankfurt a. M , 1742 und 1767) zeichnen sich durch originelle Ankündigungen aus. Die dritte Rubrik führt Bearbeitungen des alten Schauspiels sür Puppentheater auf. Einen Namen machte sich durch seine Aufführungen des Faust der ! 1815 verstorbene Puppenspieler Geißelbrecht aus Wien. — Um 332*
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