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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1885
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1885
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- Deutsch
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Sprechsaal. Eine Anregung. II. Die Vorschläge, welche Herr Otto Vg. für die Bekanntmachung der Verlagsveränderungen macht, sind zumeist die bekannten Maßnahmen, welche, lange schon geübt, die Unsicherheit her- beigesührt habe», welche der Gesamtbuchhandel auf diesem Gebiete der Bibliographie beklagt. Bon seilen des Verlegers sowohl als auch von dem Sortimenter wird es gewiß auch ferner öfter übersehen werden, all das Nötige zu thun, was der Herr Einsender in Nr. 117 zur Sicher- der Verlagsveränderungen verschlägt, eine Anregung zeigte hierfür einen ein fachen Weg, von dem ich Erfolg hoffe, gerade weil derselbe zur bequemen Nachfolge einladct, Jeder Verleger hat es in der Übung, es ist ihm eine Pflichterfüllung zu eigenem Nutzen, Neuigkeiten seines Verlages der I. C. Hinrichs'- schen Buchhandlung einzusenden, und auch bei älteren, angekausten Verlagswcrken wird nie mand vergessen, dies zu thun; ist doch diese Maßnahme so einfach und billig wie nur immer möglich, sich als neuer Verleger älterer Bücher bekannt zu machen. Was Herr Otto Vg. meinen Vorschlägen entgegenhält, trifft nicht ganz zu. Ist ein Buch selbst vor vielen, vielen Jahren bei einer noch heute bestehenden Berlegerfirma erschienen, so wird kein Sortimenter ängstlich sorgen und suchen, ob das gewünschte Werk vielleicht in einen anderen Besitz übergegangen ist; er wird vielmehr ruhig bei der im Katalog ausgesührten Firma bestellen und das Verlangte auch erhal ten. Angenommen auch, ein 1802 bei dem Verleger 8. erschienenes Buch wäre inzwischen an 6. verknust; der Berlangzcttel wird, wenn auch mit kleinem Zeitverlust, fast immer an die richtige Adresse kommen. Anders wird es, wenn man beim Nach schlagen in den Katalogen auf Berlegcrnamcn kommt, die im Adreßbuch nicht mehr auszufinden sind. In diesem Falle muß der Sortimenter dann mit dem Suchen nach dem neuen Ver leger sich mühen, leider oft nutzlos. Ich meine, es muß angenehmer und müheloser für den Sortimenter sein, in den großen, viel Material vereinigenden Bücherkatalogen nachzusuchen und seine Forschungen schnell befriedigt zu finden, als sich in den vielen Büchern und Büchelchcn über Verlagsveränderungen Auskunft zu holen. Die I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung wird vielleicht auch bereit sein, die Bücher, welche den Verleger geändert, außer durch neue Ein reihung in das Alphabet, noch einmal in einem besonderen Anhang im Katalog aufzusühren und so die in langen Zwischenräumen erschei nenden Zusammenstellungen über die Verlags- Veränderungen unnötig zu machen, was der gesamte Buchhandel nur wünschen wird. Zuviel kann in der angeregten Sache kaum geschehen; hoffen will ich nur, daß etwas geschieht. Sb. IV. Leb. Buchhändlrrischcs Zoll-Curiosum. Seit vorigem Herbst behandelt das Zoll amt zu Riga jedes Bilderbuch als »Kinder spielzeug«. Letzteres unterliegt einem sehr hohen Zoll. Die betreffende Verordnung spricht zwar nur von »Bilderbüchern ohne Text oder mit wenigen Berschen« und wollte ohne Zweifel nur diejenigen Artikel treffen, welche mehr Spielzeug als Bilderbücher sind, wie z. B. die zahlreichen Zichbilderbücher, Ausstcll- bilderbücher, Verwandlungsbilderbücher, Bilder bücher mit Tierstimmen n. dgl. in. Das Zoll amt zu Riga macht jedoch keine» Unterschied und dehnt die Bestimmung auf alle Bilder bücher aus. Jnsolge dessen mußten beispielsweise für eine Sendung von Hoffmanns Struwwelpeter (Frank furt a/M., Literarische Anstalt) im Barbetrage von 40 an Zollgebühr 22 50 H bezahlt werden! Der Bezug von Bilderbüchern wird unter diesen Umständen den Sortimentsbuch- haudlungeu in Riga nahezu unmöglich. Daß in anderen Städten Rußlands eine ähnliche Praxis seitens der Zollbehörden ge- handhabt werde, scheint nicht der Fall zu sein und Riga darin vereinzelt dazustehen. —t. Den Herren Verlegern zur Beachtung und Nachahmung empfohlen! Soeben versandte die Firma F. W. Grunow in Leipzig folgende Notiz: „Bis Ende Mai verrechne ich die abge setzten Exemplare von »Busch, Unser Reichs kanzler«; »Busch, Graf Bismarck und seine Leute, 6. Aufl.«; »Gespräche Friedrichs des Großen mit de Catt« zum Barpreise. Nach diesem Termin hört die Vergünstigung aus." Wie manches Mal ist dem Sortimenter mit solchem Bartermine gedient! Es wäre wünschenswert diese Notiz ans den Novitäten- sakluren zu finden; es blieben dann die Porto- spcsen für bar nachbezogene Exemplare erspart; ganz abgesehen davon, daß manche Verleger bar bezogene Exemplare abstempeln, dadurch also schon ein Nachbezug abgesetzter Exemplare ausgeschlossen ist. Es ist doch gewiß auch für den Verleger nicht unwichtig, sein Geld so oft wie möglich im Jahre umzusetzen, und ist obige Maßregel ein klemer Anfang zu einer gewiß vielen er wünschten Änderung der Krcditverhältnisse im Buchhandel, wodurch naturgemäß dann auch eine solche dem Publikum gegenüber angebahnt wäre. Daß diese eintrete, dürfte für viele, besonders kleine Sortimenter eine Existenzfrage sein. 6r. 0. O.-M.-R» mittenden f27319j nehme ich nur bis 15. Juni er. an und werde mich evcnt. auf diese Anzeige be rufen. Breslau. S. Schottlaendcr. Jllustr. Kalender für Hundetictchaber u. Züchter für 1886. f27320/j Kolportagehandlungen, die den Ver trieb dieses leicht verkäuflichen Kalenders in die Hand nehmen wollen, bitte ich, sich mit mir direkt ins Einvernehmen zu setzen. Probeexemplare des Jahrganges 1885 stehen zu Diensten. Leipzig. E. Twictmeycr. A. 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