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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1885
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1885
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- Deutsch
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2504 Nichtamtlicher Teil. HF 119, 27. Mai. welche diese vaterländischen Strömungen zu läutern und zu ver tiefen strebt, welche, indem sie sich der Einzeldarstellung eines so wichtigen Förderers unserer heimischen Bildung, wie des Buch handels, zuwendet, dem Geiste unseres Volkes bis ins A-B-C- Buch hinein, wenn ich so sagen darf, nachgeht und welche ihn von seinen bescheidensten Regungen an bis zu seinen Großthaten dem allgemeinen Verständnis näher rückt." Vor allem und zuerst ging der Verfasser mit Eifer und Nachdruck an die Durchforschung der Archive. Er begann mit dem Besuche von Nürnberg, Augsburg, Ulm, Zürich, Basel und Karlsruhe im Frühjahr 1878; im Herbste des Jahres folgte der Besuch von Düsseldorf und Köln, sowie später von Bremen; der ganze Winter 1878 auf 1879 wurde den eingehendsten und sorg fältigsten Studien in dem Geheimen Staatsarchive zu Berlin gewidmet. Daran schloß sich im Mai 1879 ein Besuch des städtischen Archivs in Frankfurt a./Main, welcher im Mai des folgenden Jahres wiederholt werden mußte. Im Juni 1880 war Kapp in Dresden, im Herbst 1881 zum zweiten Male in Augsburg, und der Besuch Wiens Ende März und Anfang April 1883, machte den Abschluß dieser Thätigkeit, wenn man nicht auch noch den verhängnisvollen Besuch des Lusös klautiu in Antwerpen vom 15. bis 19. Oktober 1884 zu diesen Arbeiten rechnen will. Das Leipziger Archiv hat Kapp nicht selber durch forscht; die Akten der sächsischen Bücherkommission wurden hier erst zu einer Zeit gleichsam wieder „entdeckt", als er schon an die Aus arbeitung des Werkes selbst ging. Er konnte sich hier aber auf die Beihilfe vr. A. Kirchhoff's stützen. In den Archiven beschränkte sich Kapp meist darauf, alle vorhandenen Akten einer genauen Durchsicht zu unterziehen und diejenigen Aktenstücke sodann zu verzeichnen, welche für die Arbeit von Bedeutung waren. Abschriften dieser Aktenstücke ließ er demnächst anfertigen. Ein umfangreiches Material ist auf diese Weise gesammpO worden, welches teils bei Bearbeitung des ersten Bandes benutzt werden konnte, teils dem einstigen Fortsetzer und Vollender des Werkes hoffentlich von unschätzbarem Werte sein wird. Das Material ist wohl geordnet dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler von den Hinterbliebenen zur Verfügung gestellt worden. Bei Bearbeitung der reichen archivalischen Schätze von Zürich und Basel wurde der Verfasser in wirksamster Weise durch seinen Freund und Vetter August Kapp in Zürich unter stützt. Auch an der Ausarbeitung einiger Abschnitte des Werkes wollte sich August Kapp beteiligen, als ihn ein schweres Leiden aufs Krankenlager warf. Sein am 26. Juni 1883 erfolgter Tod hat die Fertigstellung des ersten Bandes um einige Monate verzögert. Bei seinen archivalischen Studien fand Kapp überall das liebenswürdigste Entgegenkommen und die nachhaltigste Hilfe sämtlicher Archivbeamten. Er hat allen diesen Förderern seiner Arbeit in seinen Berichten wiederholt den aufrichtigsten Dank ausgesprochen. Schon in seinem dritten Berichte (vom 10. März 1880) konnte Kapp mitteilen, daß er mit Anfertigung eines chrono logischen und sachlichen Index an die Verarbeitung der gcsanimelten Materialien herangetreten sei. Wie wir aus dem vierten Berichte ersehen, begann er im Sommer 1880, um sich, wie er sagt, Bedenken und Zweifel aus dem Kopfe zu schlagen und seine Kraft zu erproben, an die Darstellung selbst zu gehen. Im Sommer, während des Aufenthaltes auf dem Lande, wurde die neuere Geschichte, vor allem die Ausbeute des Berliner Archivs, in Angriff genommen, im Winter 1880 auf 1881 die Anfänge der Bnchdruckerkunst und der ersten Entwickelung des Buchhandels bearbeitet. Eine erste Frucht dieser letzteren Studien war ein Vortrag, welchen Kapp im Februar 1881 vor einem zahlreichen und gewählten Publikum in der Singakademie zu Berlin „über Gutenberg" gehalten hat. Von jetzt an geht die Fortsetzung der Ausarbeitung mit der Fortsetzung der Quellen- und Literaturstudien Hand in Hand. Die Darstellung des ersten Jahrhunderts des Buchhandels machte besondere und stets neue Schwierigkeiten, und doch überzeugte sich Kapp, daß dieser Zeitraum am ausführlichsten behandelt werden mußte, weil in demselben die Grundlage für das Geschäft gelegt worden ist, und weil die über denselben vorhandenen Vor arbeiten mehr, als die über die späteren Zeiten, sich nur auf Einzelheiten erstrecken und des organischen Zusammenhangs entbehren. Gleichwohl hoffte Kapp in seinem, am 1. April 1882 erstatteten vierten Berichte, gegen Ende 1883 den Druck des ersten Bandes in Angriff nehmen zu können, hielt an dieser Hoffnung auch noch in dem fünften Berichte vom 14. Januar 1883 fest, und teilte im sechsten Berichte, am 20. Januar 1884, mit, daß nur der Tod seines Mitarbeiters August Kapp der Grund sei, aus welchem die Erreichung dieses Zieles um kurze Zeit habe hinausgeschoben werden müssen. Schon in dem vierten Berichte äußerte Kapp, daß sich die von der Historischen Kommission vorgeschlagene, oben erwähnte Einteilung des ganzen Werkes schwerlich werde durchführen lassen; verdienten auch alle in dem Aufrufe erwähnten Punkte die sorg fältigste Behandlung und Erwägung, so seien doch die einzelnen Perioden zu äußerlich, zu willkürlich gegriffen. Vielmehr müsse das Werk, je nachdem man den Abschluß der ersten Periode in den Anfang oder an das Ende des siebenzehnten Jahrhunderts verlege, in drei oder zwei Bände zerfallen. Kapp neigte von Anfang an zu der letzteren Einteilung. Schließe man den ersten Band schon mit dem Beginn des sicbenzehnten Jahrhunderts, d. h. also vor dem dreißigjährigen Kriege, so müsse die Geschichte der Frankfurter Bücherkommission, die ein Ganzes in sich bilde, willkürlich in zwei Teile geschnitten werden. — Im weiteren Verlauf der Arbeit hat sich die Richtigkeit seiner Ansicht über die Notwendigkeit der Zweiteilung des Werkes bei dem Verfasser befestigt. Im fünften Berichte sagt er darüber: „Der natürliche Schluß des ersten Bandes fällt in die zweite Hälfte, gegen Ende des siebenzehnten Jahrhunderts. — Im siebenzehnten Jahrhundert erlebte der deutsche Buchhandel seine bis dahin höchste Blüte und seinen tiefsten Niedergang; jene un mittelbar vor dem dreißigjährigen Kriege, diesen mit dem im Gefolge des letzteren auftretenden politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Elend. Es scheint mir deshalb auch das Beste, den ersten Band bis zu dem letzteren Zeitpunkte, also dem Ende des siebenzehnten Jahrhunderts, fortzuführen, wo die latei nische Sprache vor der deutschen zurücktritt, wo Frankfurt seine internationale Bedeutung verliert und Leipzig in beschränkterem, nationalen Sinne die Aufgaben der Frankfurter Buchhändler messen fortführt." So umfaßt denn auch das vom Verfasser hinterlassene Manuskript die Zeit von Gutenberg bis ans Ende des sieben zehnten Jahrhunderts, d. h. die Hälfte, und zwar die schwierigere Hälfte des ganzen Werkes. Der Band enthält elf Kapitel. Das erste Kapitel: „Gutcnberg und seine Vorgänger" bringt einen kursorischen Überblick über die Geschichte des Handschriften handels und die Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst, — das zweite „die Verbreitung der neuen Kunst in Deutschland", das dritte aber ebendieselbe „im Auslande", beide im allgemeinen bis zur Mitte oder bis zum Ende des 16. Jahrhunderts (selbst auch weiter) geführt und in dem zuletzt genannten nur die Thätig keit der deutschen Drucker ins Auge fassend. Beide Kapitel
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