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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1885
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1885
- Sprache
- Deutsch
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119, 27. Mai. Nichtamtlicher Teil. 2503 schnitte aus der Geschichte des Buchhandels, unter welchen die Arbeiten von vr. Albr. Kirchhofs in Leipzig wohl unbestritten einen der ersten Plätze einnehmen. Die einzelnen hierher ge hörigen Erscheinungen werden von Fr. Herin, Meyer (Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels I. s1878j S. 2 — 7) auf gezählt. Diese Arbeiten waren indessen vereinzelte und ohne inneren Zusammenhang und Fühlung untereinander, da die Ver fasser ein jeder für sich ein gesondertes, teils größeres, teils kleineres Feld ausgewählt hatten. Ein Antrag, welchen vr. Eduard Brockhaus in Leipzig am 8. April 1875 an den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler richtete, hatte das erfreuliche Ergebnis, daß diese vereinzelten Bestrebungen zusammengefaßt, auf ein gemeinsames Ziel geleitet und gleichzeitig der Versuch gemacht wurde, mit Hilfe der vorhandenen und der neu zu sammelnden Materialien die von zahlreichen und gerade den hervorragenderen Buchhändlern und Kennern des Buchhandels seit langem ersehnte zusammen hängende Darstellung einer Geschichte desselben zu erhalten. Der Antrag ging zuvörderst nur dahin, daß der Börsenverein der Deutschen Buchhändler unter seine Aufgaben auch die der Heraus gabe einer Geschichte des Deutschen Buchhandels aufuehmen und zur weitereu Prüfung, in welcher Art diese Aufgabe zu lösen sei, eine besondere Kommission ernennen möge; er wurde vom Vorstande des Börsenvereins angenommen, der Wirkungskreis der Kommission noch erweitert und von der Generalversammlung des Börsenvereins am 14. Mai 1876 einstimmig genehmigt. Die Kommission wurde alsbald unter dem Namen der „Historischen Kommission des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler" gewählt; sie widmete sich mit großem Eifer ihrer Aufgabe, und es gelang schon am 4. Oktober 1876 auf einer in Halle abgehaltenen Konferenz, eine Verstän digung über den Plan des weiteren Vorgehens herbeizuführen. Die einzelnen Mitglieder hatten vorher ein jedes für sich seine Anschauungen in einem Gutachten niedergelegt. Dieser Plan wurde vom Vorstande des Börsenvereins und demnächst vom Börsenverein selbst in seiner Versammlung vom 29. April 1877 genehmigt, die erforderliche Summe bewilligt, und die Historische Kommission mit dem Rechte, sich durch Zuwahl weiterer Mitglieder zu ergänzen, als eine dauernde niedergesetzt. Die Historische Kommission, welche bis dahin bestanden hatte aus den Herren vr. Ed. Brockhaus in Leipzig (Vorsitzender), Ed. Frommann in Jena, vr. Oscar Hase in Leipzig, vr. Albr. Kirchhofs in Leipzig und vr. Gustav Schwetschke in Halle, ersuchte die Herren Geh. Hofrath vr. Gustav Freytag, damals in Sieb leben bei Gotha, und Geh. Hofrath Prof. vr. Zarncke in Leipzig um Beitritt, und erließ, nachdem diese Herren dem Ersuchen ent sprochen hatten, im Juli 1877 einen öffentlichen Aufruf folgenden Inhalts: Alle deutschen Gelehrten und Schriftsteller, deren Studien richtung die gestellte Aufgabe naheliegt, werden gebeten, sich wegen Übernahme eines die Geschichte des Deutschen Buchhandels von Erfindung der Buchdruckerkunst an bis zur neuesten Zeit umfassenden Werkes oder einer Beteiligung an demselben, mit der Historischen Kommission in Verbindung zu setzen. Das Werk soll auf wissenschaftlicher Forschung beruhen und die Ergeb nisse derselben in einer gemeinverständlichen und übersichtlichen Darstellung geben. Der Inhalt des Werkes wird im allgemeinen dahin umgrenzt, daß das Druckereigeschäst nur nebensächlich erwähnt, Literatur- und Kulturgeschichte in den Rahmen der Dar stellung hineingezogen, ihr Einfluß auf das buchhändlerische Ge werbe, und umgekehrt die Förderung oder Schädigung der Literatur durch den Buchhandel eingehend geschildert werden soll. Die Hauptaufgabe des Werkes bleibt indessen, „den Charakter des! Büchermarktes historisch zu verfolgen und die Geschichte des Ge schäftsbetriebes in ihrer allmählichen Entwickelung festzustellen." Der Buchhandel im Altertum und Mittelalter, die ganze Zeit vor Erfindung der Buchdruckerkunst soll nur in der Einleitung in großen Zügen behandelt werden. Die (eigentliche) Geschichte selbst denkt sich die Kommission in fünf Perioden zerfallend: Die erste Periode soll gehen bis zum Jahr 1564, dem Erscheinen des ersten Meßkatalogs, die zweite bis zum Westfälischen Frieden, die dritte bis zum Eingehen des Frankfurter Meßkatalogs und dem entschiedenen Übergewicht Leipzigs (1765), die vierte bis zur Gründung des Deutschen Buchhändler-Börsenvereins, die fünfte die Neuzeit umfassen. Der Ümfang des Werkes soll nach der Meinung der Kommission 100 Druckbogen in groß Oktavformat nicht überschreiten. Da sich die Kommission nicht verhehlte, daß die Vorarbeiten zu einem solchen Werke einen längeren Zeitraum erfordern und die Sammlung des Materials einen besonderen Aufwand an Zeit und Mühe in Anspruch nehmen werde, so wurde gleich zeitig die Begründung einer in zwanglosen Heften oder Bänden erscheinenden Zeitschrift, des Archives für Geschichte des Deutschen Buchhandels, beschlossen, welche dazu bestimmt war, Einzelarbeiten auf diesem Gebiete nebst Urkunden, Akten, Briefen u. dgl. zu veröffentlichen und hierdurch allgemein zugänglich zu machen. Das erste Heft dieses Archives erschien Ende des Jahres 1877. In einem Vorwort, unterschrieben: „Leipzig im Dezember 1877. Die Historische Kommission des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler" wird der lebhafte Dank für das allseitige Ent gegenkommen ausgesprochen, welches der Aufruf vom Juli 1877 gefunden; das Hest selbst beginnt mit dem Aufsatze F. Herm. Meyer's: „Zur Einführung", deffen wesentlicher Inhalt vor stehend wiedergegeben ist Schon in dem ein Jahr später erscheinenden zweiten Bande des Archivs konnte Meyer seinen Bericht über die Vorarbeiten zur Geschichte des Deutschen Buchhandels mit wenigen Worten schließen, indem er allen den zahlreichen Persönlichkeiten dankte, welche an den Einzelforschungen durch wertvolle Beiträge sich beteiligt und weitere Arbeiten auf diesem Gebiete in Aussicht gestellt hatten; indem er aber auch vor allem anzeigte, daß sich in Friedrich Kapp der Bearbeiter der Gesamtgeschichte des Buch handels gefunden und die Historische Kommission sowohl als der Vorstand des Börsenvereins sich mit demselben über die Be dingungen der Übernahme des Werkes verständigt hätten. Mit dem vierten Bande (1879) des Archivs beginnen die Berichte Friedrich Kapp's an die Historische Kommission. Gleich in dem ersten legt der Verfasser die Grundsätze dar, von welchen er bei Bearbeitung des Werkes auszugehen gedenkt und auch ausgegangen ist. Nur zwei Gesichtspunkte können seiner Meinung nach hierbei in Betracht kommen: „einmal der antiquarisch-stati stische, welcher bei der Natur seiner Voraussetzung notwendiger Weise seine Hauptstärke in Zahlen, Notizen und oft ansprechen den, oft langweiligen Einzelheiten oder Liebhabereien findet; dann aber die wissenschaftliche Auffassung und Durchführung des Themas, welche den organischen Zusammenhang des Buchhandels mit der allgemeinen deutschen Kulturentwickelung nachzuweisen und den bleibenden geistigen Gehalt, den dauernden nationalen Gewinn aus den lose nebeneinander oder ineinander laufenden Thatsachen herauszuschälen strebt." Kapp will seine Aufgabe vom letzteren Standpunkte aus lösen: „In unseren Tagen," so sagt er weiter, „wo die bisher zersplitterten deutschen Stämme kaum erst ihre äußere Einheit wiedergefunden haben, kann nur diejenige Geschichtschreibung anregend und nachhaltig wirken, 347*
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