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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1883
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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beizubehalten, gegen welche die Vereinsleitung in der erwähnten Werseu einschreiten mußte. Sehr beachtenswerth halte er die Anschauung, daß neben den oben bezeichneten Mitteln oder statt derselben ein anderes, das einer allgemeinen Rabattkürzung und Herabsetzung der Bücher preise für das Publicum angewendet werden müsse. Dem gegen über weise er aber auf die Thatsachc hin, daß die großen Schleuder- firmen ihr Hauptgeschäft gerade mit niedrig rabartirten wissen schaftlichen Büchern machen, daß sie sich bei dem Verkauf mit 10, ja mit 5"/„ Aufschlag auf den Einkaufspreis begnügen und unter den besonderen Verhältnissen, unter denen sie arbeiten, begnügen können, während die übrigen Sortimenter bei solchem Aufschlag zu Grunde gehen müßten. Die Letzleren brauchten seiner Ansicht nach nothwendig bei gewissen Artikeln hohe Rabatte zur Deckung ihrer Spesen, Bezahlung der Provisionen an Sub- scribentensammler, Wiederverkäufer u. s. w. Eine Kürzung dieser Rabatte würde seines Erachtens zahlreiche große Untermhmungen unmöglich machen, die ohnehin geringen Erträgnisse der meisten Sortimentsgeschäfte noch mehr schmälern, ohne doch die Schleu- derer in ihrem obenbezeichneten Hauptgeschäfte zu stören. Was die vorgeschlagene Decentralisirung, die Vertheilung der Vortheile des Leipziger Platzes auf eine größere Anzahl anderer Plätze anlange, so glaube er, daß dieselbe schwer durch führbar sein werde, aber auch schon um deswillen das letzte zu versuchende Mittel sein sollte, weil die Centralisation neben den Mißständen, die jetzt zu beklagen seien, auch eminente Vortheile bringe, weil in ihr ein Hauptvorzug der Organisation des deutschen buchhändlerischen Geschäftes erkannt werden müßte. Hierauf wird die Verhandlung geschlossen und es werden folgende Fragen formulirt und zur Abstimmung gebracht: 1) Hält der Vorstand das vorgetragene Revisionsproject in den angegebenen drei Richtungen, a. daß die Schleuderei mit den angegebenen Beschränkungen: also durch Ausschluß der prinzipiellen Schleuderer, d. h. derjenigen, welche die Schleuderei zur Basis ihres Ge schäftsbetriebes machen, aus dem Börsenverein und durch Anrufen der Verleger zu bekämpfen; b. daß der Provinzial-Verband in organischen Zusammen hang mit dem Börsenverein zu bringen, und o. daß die Fassung des Statuts formell richtig zu stellen sei, an und für sich für ausführbar? 2) Hält unter den obwaltenden Umständen der Vorstand den Versuch der Ausführung für aussichtsvoll genug, daß es opportun erscheine, jetzt an denselben heranzutreten? Noch ehe die Abstimmung über diese Fragen erledigt war, erbittet Herr Par eh das Wort, um folgende Erklärung abzugeben: Der Herr Vorsteher habe vorhin die Aeußerung gethan, daß er die Ausführung seines Projectes wagen wolle auf Grund der Zustimmung, welche dasselbe in der Berliner Siebener- Conferenz gefunden habe. Er fühle sich in seinem Gewissen gedrungen, noch in letzter Stunde, bevor der Vorstand den folgenschweren Entschluß einer abermaligen Statuten-Aenderung fasse, seiner Ueberzeugung da hin Ausdruck zu geben, daß die Voten der Berliner College« bezüglich des Revisionsprojectes für die dereinstige Abstimmung Berlins in dieser Angelegenheit nicht unbedingt als maßgebend angesehen werden könnten. Er selbst sei von der Berliner Ab stimmung in der Siebener-Conferenz sehr überrascht gewesen und er hätte dem Herrn Vorsteher seine Anschauung auch in Berlin schon mitgetheilt, wenn er Gelegenheit gehabt, nach der Besprechung mit ihm noch zusammenzukommen. Aber leider habe er den Herrn Vorsteher erst hier wiedergesehen. Die Voten der Berliner Herren College« seien zum Theil sehr bedingte gewesen. Er glaube allerdings, daß die Herren, welche zugestimml haben, auch im künftigen Augenblicke der Entscheidung ihrem Votum treu bleiben würden. Aber auf die dereinstige Abstimmung der übrigen Berliner College« könne daraus mit Sicherheit, oder auch nur mit Wahrscheinlichkeit gar nicht geschlossen werden. Aussicht habe, seiner Ansicht nach, das Revisionsproject des Herrn Vorstehers in Berlin nur in soweit, als es die Unterordnung des Verbandes unter den Börsen- vcrein betreffe, nicht aber insoweit, als es auch den Aus schluß der Schleuderer aus dem Börsenverein anstrebe. Herr Vorsteher Kröner: Er könne nicht leugnen, daß ihn die Erklärung des Herrn Parey in höchstem Grade überrasche. Das habe er nicht erwarten können. Herr Parey habe sieben Kollegen zu der von ihm in Aussicht genommenen Vorbesprechung eingeladeu gehabt und dabei ausdrücklich bemerkt, daß er die Auswahl derart getroffen, daß alle Richtungen vertreten seien. Er (d. h. Herr Kröner) habe die Herren wiederholt gefragt, ob sie seinem Projecte, das er ihnen in derselben Weise darge legt habe, wie dem Vorstande, zustimmten. Die Antwort sei eine allseitig bejahende gewesen. Einige allerdings hätten das Project für nicht weit genug gehend bezeichnet, dieselben hätten noch eine radicalere Regelung verlangt; aber auch sie hätten sich auf sein ausdrückliches Befragen, ob, wenn mehr nicht zu er reichen sei, sie auch dem bescheidenen Ziele zustimmeu würden, bejahend geäußert. Er habe auch ausdrücklich noch die weitere Frage gestellt, ob die Zusammensetzung der gegenwärtigen Ver sammlung eine solche sei, daß daraus auf die Stimmung der Majorität der Berliner Vereinsgenossen geschlossen werden könne, ob man also glaube, daß die Mehrzahl der übrigen Collegen in Berlin dem Projecte zustimmen würde, und auch diese Frage sei bejaht worden. Er bedauere es schmerzlich, aus den von Herrn Parey mit anerkennenswerther Offenheit abgegebenen Erklärungen er sehen zu müssen, daß er sich in seiner Annahme, der Zustim mung der Berliner Herren Collegen zu seinem Projecte sicher zu sein, getäuscht habe. Damit sei die Grundlage, auf welche er sein weiteres Vorgehen hauptsächlich gestützt habe, hinfällig geworden. Unter diesen Umständen ziehe er sein den Vvrstaudscollegen vorgelegtes Project zurück. Er glaube dies thun zu müssen, einmal um dadurch dem Vereine die Mühen und Aufregungen des langwierigen Prozesses einer Statutenrevision nicht bei so geringer Aussicht auf Erfolg aufzuladen, und sodann, um nicht durch ein verfrühtes erfolgloses Vorgehen die Chancen einer etwa später von Anderen zu unter nehmenden Action zu mindern. Welchen Weg die letztere nun aber auch einschlagen möge, ob den von ihn: gezeigten schmalen Nothweg oder den breiteren einer organischen Reform, — drin gend zu wünschen sei es, daß die Regelung der fraglichen Ver hältnisse aus eigener Initiative der Bethciligten in nicht zu ferner Zeit gelinge. Sei dies nicht der Fall, so würden es wohl Diejenigen am meisten zu beklagen haben, welche jetzt die absolute Freiheit ihres geschäftlichen Gebarens so hoch stellten, daß sie sich zu keinerlei Selbstbeschränkung durch gemeinschaftliche Maßregeln herbeilasseu wollten. Miscellen. Lord Ashburnham's Manuscripteu - Sammlung (Nr 54) kauft, nach einem Telegramm der Allg. Ltg., das Britische Museum, nachdem Frankreich die seinen Bibliotheken entnommenen Theile zurückgekauft.
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