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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1883
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1883
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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25, 31. Januar. Nichtamtlicher Theil. 458 Interessen des gesammten Buchhandlungs-Gehilfenstandes und in Hinblick hierauf gründete derselbe zunächst eine Kranken- und Sterbecasse mit jährlichen Beiträgen von 12 M. unter Gewährung eines Krankengeldes von 15 M. pro Woche für die ersten 26 Wochen der Krankheit, von 9 M. für die weiteren 26 Wochen, von 6 M. für weitere 13 Wochen, im Ganzen 65 Wochen in ununter brochener Folge. Extraunterstützungen sind nicht ausgeschlossen. Der Verband zählt jetzt ca. 1500 Mitglieder mit einem Vermögen von ca. 56,000 Mark, jährlichen Krankengeld-Leistungen ca. 10,000 Mark, Sterbegeld-Zahlungen ca. 1800 Mark. Diese günstigen Verhältnisse sind darauf zurückzuführen, daß den Cassen durch den gesammten Buchhandel bedeutende frei willige Beiträge zufließen. Eine weitere Casse, „die Wittwen- u. Waisen-Casse" wurde im Juli v. I. gegründet. Durch das dem hohen Hause vorliegende Gesetz über Kranken versicherung wird der Verband insofern berührt, als seine Mit glieder bei Gründung von ortsstatutarischen Krankenkassen event. zwangsweise zu denselben herangezogen werden können, aus welchem Umstande unfern Angehörigen neue Lasten erwachsen würden. Da die Gehaltsverhältnisse der Handlungsbeflissenen im Allgemeinen, namentlich die der jüngeren Standesgenossen, keine derartig günstigen sind, um doppelte Lasten tragen zu können, so müßten dieselben aus derBerufskrankencasse austreten und dadurch bedeutende Rech te aufgeben. Der Verband zahlt an Krankengeldern aber eine höhere Summe, als im Gesetz vorgesehen, und gewährt ohne besondere Beiträge Begräbnißgelder bis zur Höhe von 500 Mark, sodaß es wohl gerechtfertigt sein dürfte, wenn wir in Rücksicht auf das langjährige Bestehen unserer Casse, sowie in Hinblick auf die äußerst günstige financielle Lage derselben dem hohen Reichstag die Bitte vortragen, dem betreffenden tz. des Gesetzes über die Krankenversicherung eine Bestimmung anzufügen, dahin gehend: Gehilfen und Lehrlinge, welche einergutfundirtenBerufs-Kranken- und Sterbecasse angehören, sind von dem Zwange, einer orts statutarisch zu gründenden Krankencasse beizutreten, befreit; oder event.: Gehilfen und Lehrlinge, welche einer gutsundirten Berufs- Kranken- und Sterbecasse angehören, können auf Beschluß der- jenigenBehörden, welche ortsstatutarische Krankencassen errichten, von dem Zwange, denselben beizutreten, befreit werden. Ein hohes Haus um wohlwollende Aufnahme unseres Ge suches bittend, verharren wir in hoher Ehrerbietung ganz ergebenst Leipzig, am 29. Januar 1883. Der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs- Gehilfenverbandes. Ed. Baldamus, Vors. Otto Berthold, stellt). Vors. Joh. Kracht, Schristf. Rob. Nützlich, stellv. Schriftf. Otto Gottwald, Deput. AuS dem Allgem. Deutschen Buchhandlungs-Gehilfenverdande. KreisLeipzig. Nach einer geraumen Pause fand Dienstag den 23. ds. die 40. bezw. 2. Kreisversammlung des Kreises Leipzig (vormals Sachsen) statt. Punkt 1. der Tagesordnung war der Klarstellung einer Prinzipienfrage gewidmet und handelte darüber, ob der Vorstand des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungs-Gehilfen- verbandes in Uebereinstimmung mit der Mehrzahl der Vertrauens männer berechtigt sei, Beschlüsse zu fassen, wie es im vorigen Jahre bei Gelegenheit der Festsetzung eines Preises für die Geschichte des Verbandes geschehen ist. Unter voller Anerkennung der that- kräftigrn Wahrung der Interessen des Verbandes seitens des Vor standes fand nachstehende Resolution beinahe einstimmige Annahme: „Die Versammlung spricht die Erwartung aus, daß der Vorstand in der nächsten Hauptversammlung um Indemnität wegen seiner Verfügung betreffend den Preis der Verbands-Festschrift nachsucht." Der nächste Theil der Tagesordnung lautete: „Besprechung der Lehrlingsfrage." Die Veranlassung dazu boten die Klagen der Prinzipalität über vielfach ungenügende Vor- und Aus bildung der jungen aus der Lehre kommenden Gehilfen einerseits, und andererseits die thatsächlich bestehende Schwierigkeit, für junge Gehilfen eine geeignete Stellung zu finden; sodann ferner die Be strebungen anderer Corporationen (der Buchdrucker, Kaufleute ic.), den Zufluß von jungen ungeeigneten Elementen zu ihren Ständen einzudämmen, denen sich neuerdings sogar die preußische Regierung bezügl. des akademischen Studiums (Begründung: Ueberproduction von Gebildeten!?) anschließt. Wir haben es also mit Erscheinungen zu thun, welche, wenn es nicht schon bereits geschehen ist, entschieden ihre Rückwirkung auf den Buchhandel haben müssen, denn dorthin wird sich der Strom als auf ein anscheinend verlockendes Versuchsfeld lenken. Ueber dieses wichtige Thema entwickelte sich eine lebhafte, inte ressante und rein sachliche Debatte. Die Versammlung einigte sich dahin, in einem Rundschreiben an sämmtliche Vertrauensmänner, Ortsvorsteher und Cartellvereine aufzufordern, dieser Frage in den einzelnen Kreisen ebenfalls näher zu treten, um, wohlvorbereitet, in der nächsten Verbands-Hauptversammlung den Gegenstand ge meinsam besprechen, sowie erwägen zu können, was hier zu thun geeignet erscheint. Nach kleineren Mittheilungen, u. a. daß die Commission wegen Gründung einer Altersversorgungs- und Jnvaliden-Casse bedauer licherweise zu dem Entschlüsse habe kommen müssen, daß das Project derzeit zu vertagen sei, da es nicht gut angebracht sein dürfte, jetzt schon wieder von der Prinzipalität Opfer zu erwarten, schloß der Vertrauensmann diese zahlreicher als je (58 Theilnehmer hatten sich in die Präsenzliste eingezeichnet) besuchte Kreisversammlung. — x — r. MiSrellen. Aus dem Grote'schen Verlag in Berlin steht in kurzem ein neues bedeutsames Unternehmen zu erwarten, das wohlberechtigt ist, das besondere Interesse des Buch- und Kunsthandels in An spruch zu nehmen. Unter demTitel „Zeichnungen von Albrecht Dürer in Nachbildungen herausgegeben von vr. Friedr. Lipp- mann, Director des k. Kupferstichcabinets in Berlin" soll eine Sammlung von 99 Zeichnungen des großen Meisters erscheinen, deren Originale sich theils in dem königl. Kupferstichcabinet zu Ber lin, theils in englischem Privatbesitz befinden. Um dem Kunst freund den Genuß von wirklich getreuen Nachbildungen der Origi nale zu verschaffen, sind alle Mittel der modernen Technik, mecha nische Aufnahmen, Lichtdruck, Heliogravüre, Xylographie, Farben druck, sowie Combinationen dieser verschiedenen Reproductions- arten aufgeboten worden. Die Ausgabe dieses Prachtwerkes soll in einem eigenartig eingebundenen prächtigen Folioband zum Preise von 250 Mark geschehen; die Verlagshandlung behält sich aber vor, denselben nach Verlauf von 6 Wochen nach dem Datum der Ausgabe auf 300 Mark zu erhöhen — ein sehr nahe liegender Fall, indem von dem Werke nur 300 in der Presse numerirte Exemplare hergestellt werden und die Veranstaltung einer zweiten Auflage nicht stattfinden soll. — Wenn dem Unter nehmen die zu erhoffende fördernde Aufnahme im Kreise der Kunst freunde zutheil wird, so ist noch eine weitere Serie von etwa hundert Dürer'schen Zeichnungen in Aussicht genommen, wozu das Material bereits gesichert ist. «tz*
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