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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1883
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1883
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- Deutsch
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252, 29. Oktober. Nichtamtlicher Theil. 4855 Die Ablösung Leipzigs durch die Post. II. Man wird kaum fehl gehen, wenn man in dem Verfasser des vortrefflichen Artikels „ Leipzig odcrReichspost" in Nr. 24 2 d. Bl. einen Postfachmann vermuthet, vielleicht ist sogar der Schluß nicht ungerechtfertigt, als sei in dem Artikel eine offi- ciöse Antwort der Reichspostbehörde auf die an dieser Stelle aufgeworfene Frage zu erblicken. Wie dem auch sei, der Herr Verfasser hat durch seine sachlich präcisen Auseinandersetzungen zur Klärung der Ansichten, was billigerwcise bei der Reichspost verwaltung erreicht werden könne, wesentlich beigetragen und sich dadurch den Dank des Gesammtbnchhaudels verdient. War jener Artikel von der angedeutetcn Stelle inspirirt, so werden auch diese Zeilen ihren Weg dahin finden und mag es deshalb gerathen sein, in Nachstehendem einige ergänzende Bemerkungen folgen zu lassen, welche die wirklichen Bedürfnisse des Buchhandels noch etwas näher präcisircn sollen und die vielleicht geeignet sind, die Geneigtheit der Reichspostbehörde zur Einführung einiger Erleichterungen des directen Bücherverkehres zu fördern. Zunächst wäre darzuthun, daß z. Z. die Möglichkeit un mittelbaren Verkehres zwischen Verleger und Sortimenter doch noch nicht in dem Maße bestehe, wie der geehrte Herr Einsender annimmt; daß derselbe heute selbst bei gegenseitig vorhandenem guten Willen durchgängig noch nicht angewandt werden kann. Das könnte er nur dann, wenn die Portotaxen so normirt wären, daß die directe Postversendung den Preis des kleinen billigen Buches um höchstens einige Procente vertheuert, so daß ein Verleger gar nicht erst schwankend überlegt, ob er über Leipzig oder direct per Post expediren soll, sondern im Inter esse des prompteren Verkehres alle seine Sendungen wahllos der Post übergibt und sich für die Portoausgabe durch eine Reduction des Verlegerrabattes um einige Procente (etwa von 25 o/o ans 20o/o) schadlos hält. Nehmen wir an, ein Verleger will eine wichtige Tages broschüre von drei Druckbogen (100 Gr. wiegend) in 1000 Exemplaren an 800 Sortimentsfirmen versenden, so kostet ihm diese Versendung per Post 80 M. resp. vertheuert den Preis der Broschüre, der etwa 80 Pf. beträgt, um 10°^; er packt also einen Ballen und schickt Alles über Leipzig. Ein belgischer Verleger würde im gleichen Falle per Post senden und 40 Fr. bezahlen und dadurch seine Broschüre zum Preise von 1 Fr. um nur 4 o/o vertheucrn. Sämmtliche in Deutschland erscheinenden Zeitschriften sind gezwungen, ihren Weg über Leipzig zu nehmen, da der directe Versandt einer Wochenschrift, wenn sie unter 50 Gr. wiegt, jähr lich 1 M. 56 Pf. Porto kosten würde; wiegt sic aber 75 Gr. und mehr (wie die Mehrzahl: Gartenlaube, Daheim u. s. w.), so kostete sie jährlich 5 M. 20 Ps. Porto. Nach dem belgischen Ta rife*) kosten dagegen Wochenschriften bis zum Gewichte von *) Ich lasse den Wortlaut der betreffenden Stellen des belgischen Tariss hier folgern 4.8 port c>88 jonrnuux ct äss pnläicutions perioäignss äs tonte naturs, pararssant au rnoius uns l'ois par trimsstrs, ulkruucläs, ost llxs ü 1 osutimo par exemplaire on nniuöro, Supplement compris, jnsgu'ü 75 Krummes, poicls brnt. ^.u clslä äs cs poiäs, il est psryn 1 Centime sn plus par 75 Krummes ou kruction äs 75 Krummes. 4.6 meine port est uxpliguö aux Supplements sxpääiös iso- lement. 4orsgns plusisurs »umeros on exeinplaires sont rsnnis äans un mems suvoi, Iss taxss ci-äessus sont uppliqnsss säpurämsnt ü ebagus numero ou exemplaire. > ^ 75 Gr. nur 52 Centimes — 42 Pfg. Porto jährlich, es geht daher auch in Belgien der ganze Zeitschriftenverkchr direct per Post. Hätten wir diesen Pfennig-Tarif für Journale bis zu 75 Gr., so würden allwöchentlich mehrere Millionen Nummern per Post wandern, welche jetzt, gezwungen durch die Ungunst unseres Ta- rifes, den trostlosen Umweg über Leipzig machen müssen. Uebri- gens wendet Belgien den 1 Centime-Tarif auch auf Druck sendungen an, die nur aus einem Blatte bestehen und nicht mehr als 25 Gr. wiegen. Eine Sache von der allerhöchsten Wichtigkeit für den Buchhandel, welcher danach Circulare, Pro- specte u.s. w. in großen Mengen mit geringen Kosten verbreiten kann; während er dort für das Tausend 8 M. bezahlt, müssen wir 30 M. bezahlen. Es will mir scheinen, als ob die Tragweite einer Tax- änderung in unserem Sinne seitens der Reichspostbehörde viel leicht immer noch unterschätzt werde. Einen statistischen Nach weis über den heutigen Bücherverkehr über Leipzig und sein Verhältniß zum directen Verkehre vermag ich nicht zu geben, glaube aber, wenn ich mein Geschäft zu Grunde lege, behaupten zu können, daß heute noch mindestens ^ des gesummten deut schen Bücherverkehres seinen Weg über Leipzig nimmt, während nur h/ direct befördert wird, und daß dieser Verkehr über Leipzig noch immer über 10 Millionen Kilogramm jährlich be trägt, glaube ich nach einer Approximativschätzung annehmen zu dürfen. Dieser stattliche Verkehr würde ohne Frage zum größeren Theile auf die Post übergehen, wenn die Tarife es gestatteten; bei den heutigen Tarifen ist ein Uebergang zum di recten Verkehr der Hauptsache nach geradezu ausge schlossen, da unsere verhältnißmäßig billige Waare einen so hohen Portoaufschlag nicht verträgt. Mir wenigstens, der ich den directen Verkehr seit Jahren grundsätzlich anstrebc, ist es nicht gelungen, jemals mehr wie ^ meines Bedarfes direct zu be ziehen. 8ont consiääiäs comms pnläicutions psrioäiguss, Iss journuux, revnss et, sn Könörul, toutes pnblicutions gu'on peut ss procursr pur vois ä'ubonnsment st äont le. änrss n'sst pus limitös. 8ont consiäürsss comms snpplöments, Iss leuillss ästucäöes kormunt lu gräte ä'nn jonrnul st ns constituunt pus, pur slles- msmes, uns pnblicution äistincts. Llles äoivsot porter eu tote 1e titrs äs supplömsnt, uvec l'inäicution äs lu pnblicution et ärr nnmsro unxgnsls sllss ss ruttuebsnt. 4our Iss journunx et untres pnblicutions pärioäiguss äont I'ubonnsment est ssrvi pur lu posts, Iss säitsnrs uegnittent le port ä'uvuncs so esptzess, porir tonte lu änräs äs l'ubonnemsnt. Oe port, culcule ü ruison ä'nn Centime pur nnmäro st pur 75 Krummes ou kruction äs 75 Krummes, est stubli ü lorkuit pur I'uäministrution, äe concert uvsc Iss säitsnrs, suns gnil tuille tenir compts, pour Iss journunx gnotiäiens, äss Supplement» extruoräinuirss gni puruitruisnt en conrs ä'ubonnsmeut. ä äsfunt ä'sntsnts, I'utfruncbisssment uu moz-sn äs timbrss-poste est obli- Kutoirs, conformümsnt ü cs gni sst prsscrit ponr l'snvoi äirect. 4s port ä'utlruncbissemsnt äss livrss st untres pnbllcutiovs, z- compris Iss ouvruKss pörisäignes ns puruissunt pus un rnoius uns tois pur trimsstrs, broebss, curtonnäs, reliös on en fsnillss, äss circnluires, äss unnonces, äss prosxsctns, äss uvis st, sn Ks- nsrul, äs tous Iss imprimös untres gus csnx spsciLös ci-ässsus, est Lxö, ubstruction kuits äu nombre äs piscss comxrisss äuns un mems envoi et sons uns mems bunäs, ü 2 Centimes pur 50 Krummes ou fruction äs 50 Krummes, poiäs brnt. 4s port äss snvois composes ä'nn ssnl imprims st ne pssunt pus plus äs 25 Krummes, ost tontstois üxö ü nn csntims. — Oetts röäuction äs port n'est pus upxlicubls unx imprimös com- posss äs plusisurs tsnillsts rönnis sntrs sux en forme äs bro- cbnrss. Es knüpft sich daran unwillkürlich die Frage: Was die belgische Post kann, sollte dies die Deutsche Reichspost nicht zu leisten vermögen? 681*
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