Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1891

94, 25. April 1891. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. 2395 Nichtamtlicher Teil. Antwort an Herrn X auf den Artikel: .Zinn Antrag Ackermann. in Nr. 91 d. Bl. Ich habe in meinem ersten Artikel im Börsenblatt selbst hcrvargehoben, daß man versucht sein könne, die amerikanische Bill für ein Danaergeschenk zu halten, und daß der Buchverleger eine ungünstigere Position einnehme als der Kunstverleger. Ich leugne nicht, daß ich bei Stellung meines Antrages in erster Reihe an die Interessen der Kunst- und Musikverleger gedacht habe, denn diese sind es, welche durch den bisherigen gesetzlosen Zustand am ärgsten gelitten haben. Ich bin aber auch der Ansicht, daß die Gesamtheit des Buchhandels durch Annahme meines Antrages einer deutschnationalen Sache huldigt. Die Reciprozität des Deutschen Reiches ist vor dem 1. Juli mit Leichtigkeit zu erwirken; ich habe diese» Schritt des Börsenvereins- Vorstandes als selbstverständlich vorausgesetzt Die Frage, ob es meine Absicht sei, den Börsenverein ein Agenturgeschäft in der Neuen Welt errichten zu lassen, beant worte ich kurz dahin, daß die Centralstelle in New-Aork eine Zweigabteilung der Leipziger Geschästsleitung des Börsenvereins sein soll und alle Interessen, im gegebenen Falle auch Agentur geschäfte, wahrzunehmen hat. Es ist dem Belieben eines jeden Einzelnen freigestellt, in welcher Weise er sich der Centralstelle bedienen will. Herr X schildert meinen Antrag in dieser Form als un annehmbar. Wenn wir nicht mit beiden Händen fefthalten und sofort ergreifen, was uns in der Bill geboten wird, so laufen wir Gefahr, in der nächsten Kongreßsitzung in Washington auch das wieder zu verlieren. Mag meine Auffassung von der Bill auch eine optimistische sein, wie Herr X sagt, so muß ich von meinem Standpunkt als Kunstverleger und dem meiner Herren Kunstverlags-Genossen, welche sämtlich auf meiner Seite sind, dankbar das ergreifen, was uns die Bill bietet und es so lange ausnützen, bis die amerikanischen Gesetzgeber uns entweder etwas besseres oder etwas schlechteres bieten. Die noch nicht gegebene Reciprozität des Deutschen Reiches ist kein Hindernis, daß wir uns drüben sofort seßhaft machen; nur dadurch wird die bereits in vielen Blättern der Vereinigten Staaten sich geltend machende Be wegung für eine günstigere Fassung der Bill erleichtert. München. Friedrich Adolf Ackermann. Allzcigcblatt. Gerichtliche Bekanntmachungen. Konkursverfahren. s16555s lieber das Vermögen des Kaufmanns und Kunlihändlcrs Kein,ich /»ermann Houssaint zu Schöncberg, Sponholzstraße 25, alleinigen Inhabers der Firma H Toussaint L Co. (Ge- fchäslslokal zu Berlin, Lmkstraßc 7/8) ist heute am 24. März 1891, nachmittags 2 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann Go edel zu Berlin, Ne- anderstrahc 10, ist zum Konkursverwalter ernannt. Anmeldefrist bis zum 2. Mai 1891. Wahl des Verwalters und cvent. Gläubiger ausschusses den 23. April 1891, vormittags 11 llhr, Prüsungstermin den 4. Juni 1891, mittags 12 Uhr — vor dem Unterzeichneten Gerichte, Halleschcs User 29. 31, Zimmer 2. Anzeige an den Verwalter von dem Besitz zur Konkursmasse gehöriger Sachen bis zum 2. Mai 1891. Berlin, den 21. April 1891. Der Grrichtsschrciber des Königlichen Amtsgerichts II, Abth. VII. Richert. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Eintragungen in das Handelsregister. Mitgetcilt von der Gcichäftsstclle des Börscnvercins. Berlin, 20. April 1891. Export-Hand-Adreß- buch-Verlag W. I. Schmidt L Gelb recht Prokurist: Richard Otto Gustav Küster. Achiundsünfzigster Jahrgang. Land eck, 2. April 1891. Jul. Hirschberg's Buchhandlung (Carl König) in Obcrthal- hcim, Zweigniederlassung der gleich namigen in Glatz bestehenden Firma, ist erloschen. Leipzig, 6. April 1891. Jacobscn L Pcip. Christian Carl Pcip ausgcschiedcn, künftige Firmicrung: C. Jacobsen's Kunstanstalt — — Eduard Besold — vorher in Erlangen. Inhaber: Arthur Otto Georgi. Marburg, 16. April 1891. Oscar Ehrhardt llniversitätsbuchhandlung. Dem Ge schäftsführer Theodor Carl Otto Schneider wurde Prokura erteilt. Ncidenburg, 4. April 1891 S. Nipkow's Buchhandlung, Paul Mueller, wird von jetzt ab unter der Firma Paul Mueller, Buchhandlung und Buchdruckerei fort gesetzt Oldenburg, 3. April 1891. Eschen L Fasting, Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung. Inhaber: Buchhändler Karl Andreas Eschen und Kaufmann Karl Anton Gustav Fastinq. Saga», 13. April 1891. Rudolph Schönborn's Buchhandlung, Otto Serncr. Die Buch handlung ist aus den BuchhändlcrBenno Rätze übergcgangcn, welcher sie unter der Firma Rudolph Schönborn's Buch handlung, Benno Rätze weilerführt sI6449j Hierdurch die ergebene Mitteilung, daß ich meine seit Jahren bestehende Papicr- und Schreibwarcnhandlung mit einer Sortimentöbuchhandlung verbunden habe und mit heutigem Tage mit dem Gesamtbuchhandel in direkten Verkehr bringe. Meinen Bedarf wähle ich selbst, doch ist mir Zusendung von Rundschreiben und Wahl- zettcln sehr erwünscht. Herr Ed. Strauch in Leipzig hatte die Güte, meine Kommission zu übernehmen. Bischofswerda i/S., den 20. April 1891. Bruno Grase. s16552j Llberksld, im Xpril 1891. k>. I>. Ait Legenwärtigem beehre ieb mied, Ihnen äis gao? ergebene Mitteilung 2ll wacbso, dass ieb am 1. Kai ck. 4. in meiner Vaterstadt Lllbsrksld, Llpckortstrasss I4o. 12, unter cker Lirma kileärloli Hri886l eine kueli', l(lii,8t- M ^Msliglitigiiüluiie Motiven werde. Lorch eine neunjährige Dbätigkeit in cken gescbätrten Landinngeo 6. vstlotk's Luoh- bandlung ljetrt L. Helot,)-Lasel, Lrnst Lrsdt-Leipzig, Luobbancklung der Llvang. Osssllsohakt - Llberteld, L errat Löttgsr- Oassel uvä Hugo Llsin-Lärmen, glaube ich mir äis rur Lukrung eines 6esebäktes nötigen Kenntnisse nnä Lriabrungeo gesammelt ru haben. Hinreichende klittsl, genaue Llatrkennt- nisss und sin ausgedehnter Verwandten- und Lelranntenüreis, sowie der Vorteil, dass ioh mein 6ssvhätt im eigenen elterlichen, in ver kehrsreichster Legend der 8tadt gelegenen Lause, in welchem seit circa 20 labren sine Luchdandlung betrieben wurde, ru eröüneo gedenke, berechtigen mich ru der Lott'nung, dasselbe bei regster Vbätigksit einer gedeih lichen und segsnbringendsn Aukuntt ent- gegsn7.uluhrvn. leb erlaube mir nun an 8ie die böllicbe Litte ru richten, mein Unternehmen durch kootosröklnuvg gütigst ru uutsrstötLsn und meine I'irma aut Ihre Xusliekerungslisten -m sstren. Lureb rege Verwendung kür Ihren Verlag und pünktliche Lrküllung meiner Lllicbtsn werde ich bestrebt sein, unsere Ver bindung ru einer angenehmen und dauernden 7u gestalten. kleinen Ledark werde ich vorlävüg selbst wäkleo, jedoch wäre mir dis Zusendung Ibrer Verlags- und Xotiguariatskatalogo, iVablrett«, 321