> 3, 5. Januar 1892. III. Jahrgang s418s der „FM KülsM" Jeden Monat erscheint ein Hcst im Nm- sange von 7 Bogen A 1 -4t 50 H ord., pro Quartal (3 Hefte) 4 ^ 50 H ord. — Ausstattung und Format wie bisher. Im Januar 1892 beginnt die „Freie Bühne" ihren dritten Jahrgang. Kein neues Programm brauchen wir heute auszustellen Nur den Kreis des Gebotenen in unablässiger Sorge zu erweitern, dem geistigen Freiheits drang eine immer freiere Stätte zu bereiten, muß unser bleibendes Ziel sein. Je gigantischer die Ausgabe wächst, der die „Freie Bühne" dienen soll, desto nachdrücklicher hat sich uns die Ueberzcugung eingeprägt, daß wir der äußeren Form des Blattes eine festere Gestalt geben müssen, die das leichte Wochenhcft nur ungenügend bot. Von Januar ab wird die „Freie Bühne" in Monatsheften er scheinen. Geschlossener werden unsere großen Aufsätze, unsere kritischen Uebcrsichteu hcrvortrcten Und vor allem die dichterische Produktion, die wir als den sichtbarsten Spiegel aller jener Gcistes- kämpsc, die der wissenschattliche Teil des Monats heftes berührt, pflegen wollen, wird, ungehemmt durch zahllose kurze Fortsetzungen, ihre Flügel entfalten. Eine außergewöhnlich reiche Fülle wertvollen Materials liegt uns für die ersten Hefte vor — Wir eröffnen das Quartal mit dem neuen Romane Nyne Garborg's „Müde Seelen" in autorisierter Ucbersetzung von Marie Herz- scld Wir glauben cs unscrn Lesern schuldig zu sein, ihnen gerade diese Lichtung vorzuführen — bildet sie doch die unmittelbare Fort setzung von „BeiMama". Dem ergreifenden sozialen Roman folgt in diesem zweiten Teil ein erschütterndes Seclengemälde aus dem religiösen Leben der Zeit. Im Streben, die deutsche aufstrebende Dichtung in der Folge ganz besonders zu pflegen, freuen wir uns, eine Reihe trefflicher poetischer Arbeiten folgen lassen zu dürfen. Wir erwähnen: Künftig erscheinende Bücher „Der Zier- und Menschenfreund", Er zählung von Emil Strauß. „Im Durchschnitt", Roman von Gustav Falke. „Meister Gelbe", Drama von Johannes Schlaf. „Eisgang", Soziales Drama von Mar Halbe. „Zsraurnmut", Comödie von Mo Erich Hartlcben. „Die taubstumme Katze", Humoreske von Ernst von Woftogen. Unter unseren wissenschaftlichen Beiträgen heben wir ganz besonders hervor eine größere Arbeit von Paul Göhre (dem Verfasser von „Drei Monate Fabrik arbeiter"), sowie eine in abgeschlossenen Kapiteln durch mehrere Hefte hindurchgchende große philosophi sche Arbeit, in der Bruno Wille unter dem Titel- „Die Philosophie des reinen Wittels", seine völlig eigenartige Wcltanschaung zum ersten Mal im Zusammenhang vorführt. <Tou Andreas Sakome hat uns eine Reihe ungedruckter Lrirfe von Friedrich Nietzsche zur Verfügung gestellt. Jedem Hefte wird eine eingehende kritische Rundschau von individuellster Fassung bei- gcgebcn werden, regelmäßige Berliner Hheater- vriefe liefert dazu L. Marholm. Ueber Malerei und französische Litteratur berichtet Hermann Bahr. Die Redaktion führt Wilhelm Bölschc. Die „Freie Bühne" wird in ihrer neuen Gestalt viele neue Freunde erwerben und stellen wir Ihnen zur Gewinnung neuer Abonnenten Probehefte, die einen Auszug des ersten Heftes enthalten, gratis zur Verfügung. Wir bitten umgehend zu verlangen, — Ihre Kontinuation expedieren wir vorläufig in der bisherigen Höhe, lösen aber Bar-Remittenden anstandslos ein. Hochachtungsvoll Berlin IV. S. Fischer, Verlag 01 R. v. Tecker's Verlag s376f G. Scheust, Königlicher Hosbuchhändler. in Berlin 8.^v. 19, Jerufalemerstr. 56. In einigcnTagen erscheint in unserem Verlage: Der Deutsche Zolltarif für die Zeit vom I. Februar 1892 ab. Auf Grund des Zolltarifgesetzes vom 15 Juli 1879 (nach der Redaktion vom 24. Mai 1885), der späteren gesetzlichen Aenderungen dieses Gesetzes und der in den Handelsverträgen mit Oesterreich- Ungarn, Italien, Belgien, der Schweiz, Griechenland und Spanien vereinbarten Vertragslarife zusammengestellt von N- Aeinyotd, Kaiserlicher Rcchnungsrath im Rcichsschatzamt. 60 H ord., 40 H bar. ^4 Ferner gelangt Anfang Februar zur Ausgabe: Der Dcutsche Zolltarif nebst Amtlichem Waarcnverzcichmß für die Zeit vom 1. Februar 1892 ab. Keudruck der im Jahre 1888 erschienenen Amtlichen Ausgabe des Amtlichen Waarenverzeichnisses nebst den bis zum 1 Februar 1892 er gangenen Abänderungen. Bearbeitet von N- Ueinhold. Kaiserlicher Rcchnungsrath im Reichsschatzamt. Preis: circa 3 ^ ord , 2 25 H bar. Berlin, 1. Januar 1892. R v. Decker's Verlag G. Scheust, Königlicher Hofbuchhändler.