Umschlag zu 282. Dienstag, den 14. Dezember lS20 1 Ein wahrer Humorist! ß Oer beste und billigste Weihnachtsmann V> Oie Jungfer auf gläsernen Sohlen - von DI Paul Burg 420 Seiten. Preis drosch. M. 15.—, ged. mit zweifarbigem Titelblatt M. 20.— Eine der neuesten Kritiken: - ^ Professor Dr. Hans Z. Helmolt, der bekannte Listoriker und Literarkritiker, über „Die Jungfer D auf gläsernen Sohlen" von Paul Burg: „Es ist eine sehr kräftige Kost, die Paul Burg seinen zahlreichen Freunden und Anhängern in diesem - jüngsten Kinde seiner fruchtbaren Mus« (von Muße kann man bei leinen» Fleiße schon lange nicht mehr reden) zumutet. Und es gehört ein unverdorbener Magen dazu, sie ordentlich zu verdauen. Meine Ansichten über Ehe und Unehelichkeit sind vielleicht ein wenig rückständig und überholt. Doch habe ich mir genügend Objektivität anerzogen und bewahrt, um auch der entgegengesetzte» Anschauung gerecht zu werden — vorausgesetzt, daß sie es ehrlich meint. Und das ist, wie bei jedem „Burg", so auch bei der „Jungfer" der Zoll. Die hier vertretene Erotik ist so gesund, kernig und echt, bah man sie getrost geilen ^ iajjen darf. Das ist keine gekünstelte Brunst, keine schwüle Lüsternheit, sondern ein ungehemmter Drang,wahrhaft zu sein. Ui d verklär«, Uder das rem MiNschilche in das menschlich Reine erhooen, wird dieses ungestüme Streben nach Wahrhaftigkeit durch den goldenen Humor, der gerade die gelungensten Partien des Romans durchzieht und verschönt. Von dieser Leite habe ich bisher den Verfasser noch garmcht gekannt. ^ Wiebe,holl habe ich namentlich bei der köstlichen, menjchenkennrrisch überlegenen Schilderung der ver schiedenen und schließlich einander so merkwürdig ähnelnden drei Jvsephimädrhen hellaus lachen muffen. Mit ^ diesen Figuren, ihrer ahnungslosen Mutter, deren drei illegitimen Schwiegersöhnen und vor allem mit der WA L geradezu großaitlgen Hebamme stellt sich Paul Burg den besten deutschen Humoristen ebenbürtig an die Seite. , Den „Tötejüngling" von Seile ZV5 werde ich nie vergesseal - Wie gesagt, es wird viel geliebt in diesem Buche. Daneben aber, und das ist doch mindestens der ^ Hintergrund de« Ganzen, auch viel gedacht und gearbeitet. Paul Burgs „Welterstädrer" von ISl2 ^ haben mit Pate gestanden. Doch gerade hieran merkt man deutlich, wie sehr Burg seitdem sortgeschriiten ist. Seine Hdeen vom Bauerntum und bodenständigen Lausbesitz verdienen ernste Beachtung. Welcher Kontrast z. B. gegen die Ungesrhiachlheit der Auslastung, wie sie aus Ä. Wählst« Böhmerwald- Dichtung „Aus wilder Wurzel" spricht! Auch die Verarbeitung der Theorien Karl Lamprecht» oder des Staatsbiologen Baron ilerllill zeugt von der Selbständigkeit de» Burgfchen Denkens. Dag mich die liebevolle Berurtsichtigung meiner uiwüchsig braven tüseivlie v. d. Pfalz v« onbers erfreut hat, brauche ich nicht durch lausend Eide zu bekräftigen. Wie er das alle» verwoben und verwertet Hai, bedeutet wirklich.Kunst. Darüber aber strahlt hell und klar eine Erfindungsgabe, eine Le.chligkeil, zu fabulieren, die bewundernswert ist. Burg muß beim Dichlen dieses Romans in einer heroo,ragen» glücklichen Semülsversaffung gewesen sein. „Heil ihm und uns!" Wer seinen Kunden hinsichtlich Preis — Umfang — Ausstattung und Inhalt ein billiges und gediegenes Weihnachksbuch verkaufen will, der greife zur „gläsernen Jungfer". Ich liefere ausnahmsweise bis Weihnachten mit 40>X> u. 11/10. Sichern Sie sich sofort Exemplare! Auslieferung in Leipzig! Verlag Friedrich Kortkamp / Langensalza