Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1890
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18901208
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189012085
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18901208
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-08
- Monat1890-12
- Jahr1890
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nichtamtlicher Teil. Katalog der Bibliothek des Reichsgerichts. Bearbeitet von Professor vr. jur. K. Schulz, Bibliothekar bei dem Reichs gericht. Zweiter Band. Lex.-8°. XXXII u. 1359 S. Leipzig 1890, Breitkopf L Härtel. Ladenpreis 20 Die Reichsgerichtsbibliothek in Leipzig nimmt unter den öffentlichen Bibliotheken Deutschlands eine hervorragende Stellung ein, trotzdem sie eine der jüngsten ist und keineswegs über be sonders große Mittel zu verfügen hat. In dem Zeitraum von der Begründung am I. Oktober 1879 bis 30. September 1889 sind für Anschaffungen insgesamt rund 205 000 ^ von ihr verausgabt, einschließlich 33 000 für Buchbinderarbeit; der Durchschuitls-Etat stellt sich also auf etwa 20 500 Mit diesen Mitteln hat der Bibliothekar Professor vr. K. Schulz Bedeutendes geleistet. Die Bibliothek zählte im April d. I. etwa 75 000 Bände, die deutsche rechtswiffenschaftliche Litteratur des genannten Zeitraums nahezu vollständig umfassend, die des Auslandes in einer dem praktischen Bedürfnisse des ersten deutschen Gerichtshofes angemessenen sorgfältigen Auswahl. Auch die ältere Litteratur ist sachkundig beschafft, es dürste kaum ein bemerkenswertes älteres Werk in dem Kataloge fehlen. Einzelne Lücken zeigen sich noch in den älteren Zeitschriften-Folgen; daran dürften aber vielleicht weniger mangelnde Geldmittel die Schuld tragen, als der Umstand, daß geschlossene Zeitschristen- Serien älteren Datums auf dem antiquarischen Büchermärkte überhaupt selten Vorkommen. Der litterarische Bedarf des Reichsgerichts ist ein außer ordentlich ausgedehnter. Neben dem Reichsrecht, das unter dem Hochdruck der legislatorischen Thäligkeit unseres Reichstages der artig produktiv ist, daß Autoren und Verleger kaum folgen können, erzeugt auch das Partikularrecht der Einzelstaaten noch immer eine gewaltig umfangreiche Litteratur. Die Bibliothek des Reichsgerichts hat sie bis in die einzelnsten Verzweigungen des Verwaltungs- und Polizeirechts hinein zu sammeln Aber auch das ausländische Recht macht fortwährend seinen Einfluß geltend auf die Beziehungen des deutschen Handels zum Auslande oder auf die personenrechtlichen Verhältnisse der vor dem Reichsgericht prozessierenden Parteien. Mit Rücksicht darauf muß die Bibliothek nicht nur die Gesetzgebung aller Kulturländer in möglichst vollständiger Weise besitzen, sondern sie darf sich auch die besseren Kommentare derselben nicht entgehen lassen. Denn sie dient nicht nur den praktischen Ansprüchen der streitende» Parteien, sondern auch dem wissenschaftlichen Bedürfnisse der Richter. Sie hat bei der Verfolgung dieses doppelten Zweckes eine ähnliche Aufgabe zu lösen, wie in Frankreich die Bibliothek des dem Justizministerium unterstellten vowito äe löZislution gtrangors in Paris, einer Centralstelle für die Gesetzgebung aller Staaten, die sich für die Praxis, wie für die Wissenschaft ausgezeichnet bewährt. Der von dieser Pariser Bibliothek vor zehn Jahren veröffentlichte Katalog*) darf als ein bibliographisches Hilfsmittel ersten Ranges, auch für Buchhändler, bezeichnet werden. Er wird jedoch noch übertroffen von dem Katalog der Reichsgerichts-Bibliothek, der jetzt in zwei stattlichen, umfang reichen Bänden, vorzüglich ausgestattet vorliegt und davon zeugt, daß die Bibliothek in ihrem Fache wohl jetzt schon alle übrigen deutschen Bibliotheken weitaus überragt. Der vor kurzem er schienene zweite Band des Kataloges enthält die Erwerbungen seit 1881, er zeigt dieselbe Anordnung, wie der erste. Das Register dagegen umfaßt beide Teile in einem Alphabet und erleichtert damit sehr die Benutzung des Kataloges. Register sind immer die Prüfsteine der praktischen Brauchbarkeit von * ) vatslogue äs 1a Libliotbägnv äu Oamits äs lä^islatiou stran- grss. ^Ainikters äs In äoktiee. ävillet 1879. xr. in-8". LXVIIl, 318. p»8- ?aris 1879, Imprimsris nationale. Katalogen. Die wissenschaftlich-systematische Einteilung eines Kataloges mag noch so vortrefflich sein, sie kommt doch erst zur Geltung durch ein gutes, allen Ansprüchen genügendes Register. Dem aufmerksamen Beobachter wird es nicht entgangen sein, daß sich in neuerer Zeit in der deutschen Bibliographie eine bemerkenswerte Umwandlung, ein Fortschritt vollzogen hat. Bis vor zehn Jahren etwa beherrschte noch das Autoren-Alphabet allein die ganze Anordnung unserer Kataloge und Register, jetzt hält man daneben noch das Alphabet der SchlcnMorte für un entbehrlich. Und zwar sucht man dem Titel möglichst viele Schlagworte abzugewinnen, mindestens drei: das materielle, das geographische, und das Autoren-Wort; es können aber auch Titel, die verschiedene Materien und Länder enthalten, sechs bis acht und mehr Aufnahmen nötig machen. Je sorgfältiger der Bibliograph dabei verfährt, um so wertvoller, weil brauchbarer wird er sein Register gestalten. Von diesen Gesichtspunkten hat sich auch Professor Schulz bei seiner Arbeit leiten lassen; man kann sich kaum etwas biblio graphisch Vollendeteres wünschen, als seine beiden, sich gegen seitig ergänzenden Register in dem vorliegenden Kataloge, die allein einen Umfang von 173 dreigespaltenen Seiten haben. Es ist ein großer Fortschritt im Bibliothekswesen, daß man jetzt überall zur Leitung der großen öffentlichen Bibliotheken Männer beruft, welche neben der wissenschaftlichen Befähigung auch im Katalogisieren sich geübt zeigen. In den letzten Jahren sind mehrere solcher Kataloge erschienen, welche uns Buchhändlern große Dienste leisten Einer der besten von allen ist der Katalog der Reichsgerichts-Bibliothek, auf den ich deshalb die Aufmersamkeit der Leser des Börsenblattes besonders hin lenken möchte. Otto Mühlbrecht. weiser äureb äie in VeipriA anLässiZen oäsr vertretenen buob- ^ewerblieben Firmen mit Rinsoblnss äer wichtigsten in Voixrig niobt vertretenen Lpocial-Virmon. Lerausgogobon von Ourl Rooco, Vsrlagsdncbbllnäler in Voixrig. 8". 128 Leiten. Veiprig 1890/91, kauert L Roeeo. Ureis olsg. Kart. 2 ^ netto dar; äurebsebossen 2 ^ 50 H netto bar. Ein für die buchgcwerblichen Kreise wichtiges Merkchen liegt uns vor. Wir kommen der Bitte des.Verlegers und Verfassers, dem Führer einige empfehlende Worte zu widmen, gern »ach. DasBuch darf den Anspruch erheben, die einzelnen graphischen und sonstigen Buchherstellungsfächer zum erstcnmalc mit umfassenden Firmennachwcisen behandelt zu haben und so im Rahme» eines übersichtlichen Hilfsbuches auch dem Anfänger in verlcgerischcn Dingen und dem buchgewerblichen Laien — soweit das überhaupt möglich — die Fachroutine zu ersetzen. Der Verfasser weist in seiner Vorrede selber auf die Ergänzungen und Verbesserungen hin, die erwünscht sei» werden, um das Buch in seinen weiteren Jahrgängen immer mehr zu vervollkommnen. Wir empfehlen den Herren Verlegern und Buchhcrstcllern angelegentlich, dem Wunsche des Verfassers nachzukommen nnd de» Führer, wo cs ihnen wünschenswert erscheint, durch eigene Erfahrungen auszubaucn und zu fördern. Eine weitere Förderung des Unternehmens wird cs sein, wenn jeder Buchhändler, Drucker, der für die Buchhcrstcllung ein Interesse hegt, das Buch seiner Geschäftsbibliothek einverleibt. Die Ausstattung des selben ist gediegen und würdig. Wir beschränken uns für heute auf die nachstehende Mitteilung des Inhaltsverzeichnisses: Vorwort. Der Buchdruck. X. Das Buch als Manuskript. — L. Die Schrift grade. — 6. Schriftarten. — v. Der Durchschuß. — v. Die Satzbe rechnung. Verzeichnis der in Leipzig ansässigen oder vertretenen Buchdruckcrcien. Wohnungsvcrzcichnis der in Vorstehendem aufgeführten Leipziger Vertreter auswärtiger Buchdruckereien. Verzeichnis der in Leipzig vertretenen Buchdruckercien, nach Städten geordnet. Herstcllungsfirmen, sonstige, welche in Leipzig ansässig oder vertreten . sind, mit Einschluß der bekanntesten in Leipzig nicht vertretenen buch- ^ gewerblichen Spezialfirmen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder