Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1891
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- 28.09.1891
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nichtamtlicher Teil. 5569 225, 28. September 1891. worden. Der Entwurf soll nun dem Reichskanzleramte überreicht werden. Vom Po ft wesen. — Die »Papier-Zeitung- bringt in ihrer neuesten Nummer eine interessante Mitteilung über unsere Postkarten und Briefmarken, die wir unseren Lesern nachstehend wiedergcbcn: -Aus der Vorderseite der deutschen Reichspostkartcn findet sich in der rechten unteren Ecke stets eine Gruppe kleiner Ziffern und Buch staben, deren Bedeutung nicht Bielen bekannt sein dürfte, aber gerade für das Papicrfach Interesse bietet. Auf einer uns vorliegenden Post karte steht z. B. -391 x«. Das bedeutet: der betreffende Postkarten- karton ist im 3. Monat, also im Marz des Jahres 91 geliefert worden, und zwar als siebente Lieferung in diesem Monat. Die erste Ziffer bezeichnet somit den Monat, die zweite und dritte das Jahr, der ange- sügte Buchstabe, seinem Range im Alphabet gemäß, die Karton-Lieferung. Da die letztere in der Regel sofort verarbeitet wird, so bieten die Zeichen auch einen Anhalt für die Ausgabezeit der betreffenden Karte, Aber nicht allein Nummer und Zeit der Lieferung, sondern auch der Name des Karton-Lieferanten läßt sich für den Eingeweihten aus jeder Postkarte ersehen. Hierzu dient ein durchaus unauffälliges Merkmal in der für Straße und Hausnummer bestimmten Punktlinie. In dieser Linie fehlt nämlich stets irgendwo ein Punkt, und je nachdem die Lücke sich an der linken oder rechten Seite befindet, sowie je nach der Zahl der abgctrennt stehenden Punkte kann der cingewcihte Beamte der Postverwaltung oder der Reichsdruckerci sofort die liefernde Firma erkennen. Diese Maßregel ist hauptsächlich deshalb getroffen worden, um stets die Bezugsquelle fcststellen zu können, wenn sich am Karton Mängel, insbesondere ungenügende Leimsestigkeit, zeigen. Gegenwärtig sind neun Fabriken an der Lieferung des Postkartenkartons beteiligt, und bei den riesigen Mengen, welche Tag für Tag auf den Maschinen der Reichsdruckerci verarbeitet werden, kann es Vorkommen, daß ein Teil der Lieferung nicht vorschristsgcmäß ausficl und dennoch verarbeitet wurde. Die Stoffzusammensctzung, welche genau vorgeschriebcn ist, bietet selten Gelegenheit zu Ausstellungen; ebenso lassen sich die Bedingungen für Reißfestigkeit und Dehnung leicht inuehalten Aber mit Bezug auf Leimsestigkeit genügen manchmal einzelne Teile einer Sendung nicht den gestellten Anforderungen. Jede Lieferung wird zwar bei Ankunft auf die erwähnten Eigenschaften geprüft; bei einer Waggonladung aber kann man begreiflicherweise nur Stichproben untersuchen, und da cs bekanntlich nicht selten vorkommt, daß einzelne Teile einer Machung minder leim- fest ausfallcn als andere, da ferner auch ein Rückgang der Leimsestigkeit beim Lagern der fertig gedruckten Postkarten eintrcten kann, so ist es nötig die Herkunft jeder einzelnen Postkarte fcststellen zu können. Tritt der Fall ein, daß bei einer Postkarten-Ausgabe die Schrift dick ausläust, oder die Erzielung von Kopicen Schwierigkeiten bereitet, — was meist sehr rasch von verschiedenen Seiten gemeldet wird, — so wird die betreffende Auflage, soweit sie sich noch in den Händen der Postan stalten befindet, zurückgefordert. Dabei kann es Vorkommen, daß nureinkleincr Teil die angegebenen Mängel aufweist, während der größere tadellos ist. Stellt sich heraus, daß ein Verschulden der Fabrik vorliegt, so wird dieselbe zur Entschädigung herangezogen. Die neue Anordung der Punktlinien auf der Vorderseite der Post karten, welche allgemein als Verschlechterung empfunden wird und über die in Nr. 47 der Papicr-Zeitg. Beschwerde geführt wurde, ist auf Ver anlassung der obersten Postbehörde eingcführt worden, welche damit, wie sie mitteilte, einer Anregung aus dem Publikum nachkam. Es ist zu hoffen, daß ein wiederholter Hinweis auf die Unzweckmäßigkeit dieser Anordnung das in nicht-tariflichen Dingen sehr gefällige Reichs-Postamt veranlassen wird, die ältere Anordnung wicderhcrzustcllcn. Die neueren Reichspostmarkcn besitzen ein untrügliches Kennzeichen, welches Gelegenheit bietet, ihre Echtheit sofort scstzustcllen. Dasselbe ist in weiteren Kreisen noch völlig unbekannt und besteht darin, daß sich beim Befeuchten der Marke mit konzentriertem Ammoniak bloßrote Quer- strcifen zeigen, welche sehr bald wieder verschwinden, die Marke also nicht dauernd entstellen. Die chemische Lösung, welche in der beschriebenen Weise reagiert, wird bei der Gummierung aufgetragen. Postkarten mit aufgedruckter Marke zeigen diese Streifen daher nicht.» Verlagsanstalt vormals G. I. Manz in Regensburg. — Ucbcr die Verhandlungen der Generalversammlung der Vcrlagsanstalt vormals G. I. Manz in Rcgcnsburg bringt die Münchener -Allge meine Zeitung- folgenden ausführlichen Bericht: -In der am 23. d. M. vormittags in Rcgcnsburg stattgchabtcn ordentlichen Generalversammlung waren von 684 Aktien 636 mit eben soviel Stimmen vertreten - . . Auf eine Verlesung des Jahresberichtes wird Verzicht geleistet und vor einem Eintritt in die Diskussion desselben von dem Vorsitzenden namens des Aussichtsratcs folgender Antrag gestellt: -1) Die Beschluß fassung über die Bilanz und Gewinnverteilung aus eine spätere General versammlung zu vertagen und 2) eine Revisionskommission zu wählen, bestehend aus drei Mitgliedern mit dem Rechte, behufs Ausarbeitung ihres Berichtes auch noch andere Sachverständige nach ihrer Wahl bci- zuziehen.- Achtundsünszigster Jahrgang. Die gegenwärtige Situation und die in der Presse erschienenen Artikel lassen, so führte Herr Bichl aus, den Gedanken einer Revisions kommission sehr berechtigt erscheinen, und ersuche er deshalb die Wahl einer solchen Kommission vorzunehmen. Aktionär Or. Lutz ist mit der Revisionskommission einverstanden, will jedoch damit der heutigen Versammlung nicht die Gelegenheit benommen wissen, den Bericht zu diskutieren und eventuell die Decharge zu verweigern, er legt auf eine Abstimmung hierüber Wert; er beantragt die Durchführung der Tagesordnung und dann die Vornahme der Wahl in die Revi sionskommission. Nachdem Aktionär Rechtsanwalt Gänsler den Antrag des Aussichtsratcs als einen Vertagungsantrag bezeichnet und dargclegt hatte, daß die Beschlußfassung über die Tagesordnung bis nach Er stattung des Rcvisionsberichtes zu sisticren wäre, pflichtet Aktionär Land- gcrichtsrat Paur aus München dem Vorredner vr. Lutz bei; eine De- chargeerteilung könne erst nach dem Revisionsbericht erfolgen. Lutz äußerte, es sei der Wunsch Vieler, Aufklärung zu erhalten und man sei nicht hieher gekommen, um eine Vertagung herbeizusühren. Paur ist ebenfalls für ein Eingehen aus den Bericht. Nach einer Konstatie rung Gänslers, daß der überwiegende Wille der Anwesenden einer Dis kussion zuneige und auf ein an den Aufsichtsrat gestelltes Ansuchen er klärt sich dieser bereit, seinen Antrag vorerst zurück zuziehen. Lutz fragt nun über den Preis der Blätter, das Zcitungskonto, ob der Vorbesitzcr der Verkaufende und Garantierende in einer Person ge wesen sei, von wem die Gesellschaft die Blätter gekauft habe. Direktor Albrccht teilt mit, daß nach den Büchern Herr Gras den Kaufpreis von 400 OVO ausbezahlt erhielt. Lutz erwähnt, daß Gras kurz vorher die Blätter von Konrad Fischer erworben; der Direktor kann hierüber keine Auskunft erteilen, da er erst seit 1. August d. I. in Thätigkeit sei. Lutz berührt in seinen weiteren Ausführungen die Frage, ob sich denn niemand bekümmert habe, wie und von wem Graf die Blätter erworben, er betont, daß wer 400 000 ^ für eine Erwerbung ausgebe, es als Pflicht eines sorgsamen Hausvaters zu betrachten habe, alle Mittel in Bewegung zu setzen, um den Wert des anzukaufendcn Gegenstandes zu erfahren. Auf eine nunmehr an den Aussichtsrat in dieser Beziehung ge richtete Frage teilt Herr Biehl mit, daß, als er vor ungefähr einem Jahre cintrat, der Blättcrkauf schon eine vollendete Thatsache gewesen sei; er wisse übrigens, daß Graf nur die zwischen Herrn Fischer und der Gesellschaft vermittelnde Persönlichkeit gewesen sei und die Vcrlagsanstalt die Blätter von Fischer gekauft habe. Von den damaligen Aufsichts räten ist keiner mehr in Funktion. Lutz erörtert sodann die Haftbarkeit des früheren Aufsichtsratmitgliedes, Pfahler meint, man könne den jetzigen Aufsichtsrat nicht für die Thaten des früheren verantwortlich machen, und erwähnt der diesen zu teil gewordenen Decharge. Paur bezeichnet als den Schwerpunkt der ganzen Frage, -wer den Ankauf der Blätter empfohlen habe«. Er kommt übrigens nunmehr ebenfalls zu der Anschauung, daß die Angelegenheit nicht durch die Generalversamm lung, sondern nur durch eine Revisionskommission geprüft werden könne. Biehl referiert noch über den mit Fischer abgeschlossenen Vergleich, an Stelle der aus 1'/< Jahre lautenden 10"/,igen Garantie Sicherheiten im Werte von 61 000 ^ zu nehmen, wogegen keine gegenteilige An schauung laut wurde. Auch über die Einzelpreise der Blätter und deren Rente, entspann sich eine Debatte. Konstatiert wurde durch Direktor Albrccht, daß das -Fremdcnblatt» vom Oktober 1890 bis 30. Januar 1891 148 856 Einnahmen und 139 000 ^ Ausgaben, der-Bayerische Kurier« 37 000 ^ Einnahmen, 33 000 ^ Ausgaben hatte, daß aber auf beide Blätter noch ca. 10 000 ^ Gcncralunkosten rc zu berechnen eien und sich ein Gewinn von 600 ergeben habe. Der .Volksbote« verursachte ein Deficit von 13 000 veranlaßt hauptsächlich durch die Uebcrsiedelung nach Regensburg. Lutz führt weiter aus, daß nach dem seinerzeit ihm zugekommenen Prospekte die Annahme berechtigt gewesen wäre, die von Fischer ge leistete Garantie von 10 Prozent sei aus die bisherigen Betricbs- rcsultate basiert gewesen, und diese Annahme habe auch die Ausgabe der neuen Aktien ermöglicht, tatsächlich habe man aber 400000 ^ aus- gegeben, um 13000 ^ Defizit zu erzielen. Nachdem noch Paur der Revisionskommission die Prüfung der Regreßfrage anempfohlen hatte, wurde Punkt 1 der Tagesordnung als erledigt betrachtet. Infolge der vom Aussichtsrate wieder aufgcnommencn, vorstehend mitgeteiltcn An träge wird nunmehr die Wahl einer Revisionskommission beschlossen und werden einstimmig die Herren Rechtsanwalt Gänsler von München, prakt. Arzt l>r. Lutz von München und Rechtsanwalt vr. Schmidbauer von Cham als Revisoren gewählt. Punkt 3 der Tagesordnung, Abänderung der Statuten, konnte wegen nicht genügender Akticnanmeldung nicht zur Erledigung kommen. Direktor Albrccht machte sodann auf Wunsch eines Aktionärs Mitteilungen über die dermalige Lage der Zeitungsunternehmungen und konstatierte ich bessernde Verhältnisse in Bezug aus Abonnenten und Inserate. Eine sich an die Generalversammlung anschließende Besichtigung der Verlagsanstalt fiel befriedigend aus, und erregten insbesondere die massenhaften, in großen Räumen, einer Kirche, untergcbrachten, schön geordneten Verlagsartikel das Interesse der Aktionäre. licbcrblickt man das Resultat der heutigen Generalversammlung, so ergiebl sich, daß die Lösung der so vielfach behandelten Angelegenheit 7S0
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