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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1891
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1891
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- Deutsch
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Uladrs-Orumoisx, imprimsirr äu Ko/ 1679. gr. Fol) dient, wie so viele andere französische Werke aus dieser Zeit, zur Verherr lichung Ludwigs XlV. von Frankreich Die Kupfer sind nach Charles Lebrun und I. Bailly von Seb Le Clerc und P. Le Pautre gestochen. Spätere Nachstiche des ganzen Werkes von I. U. Kraus finden sich in Deutschland häufiger vor. Als ein ganz hübsches Beispiel der Art und Weise, wie man gelehrte Publikationen um 1700 ausstattete, kann Begers Dliesuuius lleamtendurgicuz soleetus gelten, eine reich illustrierte Beschreibung der i» den königlichen Schlössern in Berlin aufbe- wahrtcn Sammlungen von Gemmen, Münzen, antiken Statuen ic. Das Werk ist in drei Bänden 1696 — 170l erschienen und von dem Hofbuchdrucker Ulrich Liebpert in Cöln an der Spree ge druckt worden. Neben den zahlreichen Kupfern im Text und auf besonderen Tafeln sind ganz besonders die Kopfleisten, Ini tialen und Vignetten interessant, die Ansichten aus dem da maligen Berlin und der Umgebung wiedergeben. Unter den Drucken des 18. Jahrhunderts erwähne ich be sonders »vösorixtion clss ksstss 6oouss8 pur In vills 6s Üaris, ä I'oeeusion 6u wurisgs 6s Kuckums Kouise-Kllsudstk 6s Krsoes, st, 6s Dom kdiüpxs, Inlaut st 6rau6 Emirat ck'KspuAvs. (Kuris, ?. (1. Us Lleroisr, imprimsur-lidrairs or6iuairs 6e la vills 1740. Imperiul-Kol) Die Kupfer sind nach Salley, Servandoni und andere» von Blonde! gestochen. Eine Ausgabe des Vergil (VsrAili Llarouis eocksx auti- gui8simu8 .... Ulorsutias, txpis Kunmum8. 1741. Llsiu 4".) giebt ein allerdings nicht sehr getreues Faksimile des 6s6sr Llsäicsu« in der Laurentiana zu Florenz; es ist dies der erste Versuch, ein Manuskript mit besonders hierzu geschnittenen Schriften getreu wiederzugeben. Salomo» Geßner, der seine Werke nicht nur schrieb, sondern auch selbst mit Radierungen illustrierte, druckte und verlegte, ist mit einer französischen Ausgabe seiner Werke (Zürich 1777, 2 Bände 4") vertreten. Namentlich die vielen in den Text ge druckten Kopsleisten und Schlußstücke enthalten viele reizende Motive. Zum Bergleichen ist eine deutsche Ausgabe der Schriften (Zürich, Orell Geßner Füßli L Comp. 1770—72. 5 Bände in Duodez) mit den Geßnerschen Radierungen und eine französische Uebersetzung (Paris, A. A Renonard 1795. 4 Bände 12°) mit Kupfern nach I. M. Moreau Is jsuns ausgestellt, ferner eine Gesamtausgabe der Geßnerschen Radierungen in 2 Bänden in Folio; letztere verdankt das Buchgewerbe-Museum der opfer freudigen Bereitwilligkeit des Herrn Otto Nauhardt hier. Zum Schluß mache ich noch ans eine kleine Auswahl spa nischer und portugiesischer Drucke aufmersam. Der berühmteste spanische Buchdrucker Joachim Jbarra ist mit zweien seiner Haupt werke vertreten. Die spanische Uebersetzung des Sallust (Madrid 1772 Fol.) mit Kupfern und Kupferstichvignetten ist mit eiuer sehr schön geschnittenen Kursiv gedruckt. dsrvuutss, sl inAsnioso IrickulKo von (juixccks 6s 1a Nunellu (Madrid 1780, 4 Bände 4"), eine Prachtausgabe mit Kupfern, Vignetten und Kopfleisten der hervorragendsten spanischen Künstler damaliger Zeit, steht den gepriescnsten Meisterwerken aus den Offizinen der Baskerville, Bulmer, Bensley, Bodoni und Didot ebenbürtig zur Seite. Ein hübscher kleiner Druck aus Segovia, (8>Iva, 1a pintura) gedruckt 1786 von Don Antonio Espinosa de los Monteros ist mit einigen ganz reizenden Kupferstichvignetten verziert, die brau» in den Text eingedruckt sind, und liefert den Be weis, daß nicht nur in Madrid das Bestreben herrschte, Mustergiltiges auf dem Gebiete der Typographie zu leisten. Die königliche Buchdruckerei in Lissabon ist mit zwei kleinen Drucken aus den Jahren 1780 und 1790 vertreten. K. Burger. Zur Geschichte der Nicolaischc» Buchhandlung und des Hauses Brüderstraße 13 in Berlin. Von Ernst Friede!, Stadtrath von Berlin, erstem Vorsitzenden des Vereins für die Geschichte Berlins. 8". 55 S. Mit 6 Abbildun gen Berlin 189l, Nicolaischc Verlagsbuchhandlung R. Stricker. Die vorliegende Schrift ist die erweiterte Form eines im Januar d. I. im -Verein für die Geschichte Berlins- gehaltenen Vortrages des um die Berliner Lokalgcfchichtsforschung verdienten Verfassers. Äcußerc Veranlassung zu diesem Vorträge gab leider ein betrübendes Ereignis, das am 5. Oktober 1890 erfolgte Ableben eines hochgeschätzten Mit gliedes jener Vereinigung, unseres Berufsgenossen Rudolf Stricker, Inhabers der Nicolaischen Verlagsbuchhandlung seit 1876. Der Ver storbene hatte als Ihätigcs Mitglied die Bestrebungen des Berliner Gcschichtsvereins mit Eifer gefördert, und das Bedürfnis, sein An denken im Kreise der Vcreinsgcnosscn zu ehren, gab die Anregung zum Abschluß einer seit länger vorbereiteten Studie über die Nico laischc Buchhandlung und ihr Haus, das Besitztum, das der Ent schlafene hinierlassen Der littcratur- und kulturgeschichtliche Hinter grund, auf dem dieses Stück Lokalgeschichtc sich aufbaut, giebt dieser Studie ein allgemeineres Interesse und führte den Verfasser zu einer dankenswerten Erweiterung seiner Arbeit, die nun in Buchform vorliegt. Ein großer Teil des Buches ist der Geschichte des Grundstückes Brüdcrstraßc 13. in dem sich die Nicolaischc Buchhandlung seit 1787 befindet, gewidmet und mit außerordentlicher Gründlichkeit behandelt. Ein reiches Stück Kulturleben spiegelt sich in dieser Darstellung, die ziemlich weit ins Mittelalter zurückgeht. Unser Hauptinteresse nimmt dagegen des Verfassers geschichtlicher Bericht über die Nicolaischc Buch handlung selbst und die Träger ihres Namens in Anspruch, und dessen Inhalt sei hier in knappen Umrissen wiedergcgeben. Eigentlicher Gründer der Handlung ist der Bürgermeister Gott fried Zimmermann zu Wittenberg an der Elbe, der dort neben seinem Amte zugleich eine Buchhandlung betrieb und zu Anfang des vorigen Jahrhunderts eine Nebenhandlung in Berlin errichtete Er über trug deren Leitung dem Buchhändler I. W. Meyer, der im Jahre 1703 ein königliches Privilegium auf seinen Namen erhielt, nahm ihm aber l713 die Handlung wieder ab und überließ sie seinem Schwiegersohn Christoph Gottlieb Nicolai, der in der Wittenberger Handlung als Buchhandlungsdiencr beschäftigt war. Am 3. Mai 1713 erhielt dieser für sich und feine Erben das königliche Privilegium Dieser erste Träger des Firma-Namens war ein frommer, strenger und sparsamer Hausvater, ganz im Sinne des damaligen Königs Friedrich Wilhelm I. Mit der Erziehung seiner Söhne nahm er es äußerst genau, konnte übrigens des Moralpredigens kein Ende finden, wie u. a. aus einem Briefe vom Jahre 1748 an einen der Söhne her vorgeht, der damals bereits Magister in Halle war und Vorlesungen hielt. Da ist die väterliche Ermahnung wohl etwas verwunderlich: «er solle den Mund nicht in die Breite ziehen, wenn er mit jemand rede, beim Lächeln die Zähne nicht weisen, nicht mit dem Kopfe wackeln, nicht schreien, sondern gelassen laut reden, nicht in Affect kommen, denn das müsse nicht sehn, weil es anzeige, daß man nicht Meister über seine Affekten scy» rc. Von seinen vier Söhnen interessiert uns besonders der am 18. März 1733 geborene Christoph Friedrich, der seinen und seiner Firma Namen berühmt gemacht hat Friedrich Nicolai besuchte das Joachimsthal'schc Gymnasium in Berlin und erlernte den Buchhandel von 1749 bis 1751 in Frankfurt a/Odcr. 1752 starb der Vater und hinterließ die Buchhandlung seinen vier Söhnen, die bereits im Jahre 1738 die Mutter verloren hatten. Die Führung des Geschäftes geschah durch den ältesten Sohn Gottfried Wilhelm, während Friedrich, wie aus einem Briese Lessings an ihn hcrvorgeht, den Entschluß faßte, sich ganz den Wissenschaften zu widmen. Gotthold Ephraim Lessing, mit dem er, wie auch mit Moses Mendelssohn innig befreundet war, schrieb ihm aus Leipzig unter dem 29. November 1756: -Gesegnet sei Ihr Ent schluß sich selbst zu leben! Um seinen Verstand auszubreiten, muß man seine Begierden cinschränken. Wenn Sic leben können, ist es gleichviel, ob Sie von mäßigen, oder von großen Einkünften leben. Und endlich sind Plätze in der Welt, die sich besser für Sie schicken, als die Handlung.» Als aber 1759 der älteste Bruder gestorben war, sah sich Friedrich sehr gegen seine persönlichen Neigungen bestimmt, die Nicolai'sche Buchhandlung für eigene Rechnung zu übernehmen. Wie sehr er der Mann war, ein Geschäft erfolgreich zu führen, bewies der nun sofort beginnende mächtige Aufschwung der Handlung, die im geistigen Leben Berlins schnell Bedeutung gewann und diese mit Ehren behauptet hat. Erst 1787 kaufte er das Haus Brüderstraßc 13 und verlegte die Handlung, die sich bis dahin im Hause Poststraßc 4 befunden hatte, dorthin. Eine Schilderung des litterarischen Wirkens des berühmten Buchhändlers liegt nicht im Plane der kleinen Schrift, die sich als rein lokalgcschichtliche Arbeit vielmehr auf die Geschichte der Buchhandlung selbst und ihres Hauses in der Brüderstraße beschränkt.
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