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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1891
- Strukturtyp
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- 1891-10-07
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1891
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- Deutsch
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233, 7. Oktober 1891 Nichtamtlicher Teil. 5829 steher, Herrn Geheimen Kommerzienrat Kröner, ein Begrüßungs- telegramm abgesondt, und der Rest des Abends in gemütlicher Unterhaltung bei einem guten Gläschen Angebracht. Vermischtes. Dic Volksbibliothckcn in Paris. — Im Aufträge der Stadt Berlin besuchte unlängst der Stadtverordnete vr. Max Wcig crt Paris, um das dortige Volksschulwcscn kennen zu leine»; er legte seine Wahr nehmungen in einem Berichte nieder, der dic betreffenden Fachkreise leb haft bewegte. Es war darin das unermüdliche Streben der Pariser Stadtverwaltung voll anerkannt und gezeigt, mit welchem Erfolge sich das früher so vernachlässigte Volksschulwcscn dort gehoben und entwickelt hatte. Hand in Hand mit der Pflege des Unterrichts fand auch die Ein richtung, Gründung und Nutzbarmachung von Volksbibtiothckcn Förderung von seitiN der städtischen Behörden. Das »lourosl otkloiel» führt in der Nummer vom 29. August dieses Jahres hierüber etwa Folgendes aus; Es war dabei der Gedanke leitend, den Handwerker und Arbeiter, wie überhaupt jedermann in die Lage zu setzen, sich fortzubildcn und ihm das zu Unterrichts- und Studicnzweckeu benötigte Material an dic Hand zu geben und auf diese Weise viele zu einer nutzbringenden Ver wendung ihrer freien Zeit anzuhaltcn. Der Erfolg rechtfertigte dic Erwartungen, wie der zunehmende Be such der Bibliotheken bewies, so daß die Stadt die Absicht hegt, mit der Zeit jeden Stadtbezirk, deren cs nebenbei bemerkt in Paris 80 gicbt, mit eirnr eigenen Volksbibliothek auszurüsten. Im Jahre 1878 bestanden erst neun städtische Volksbibliothckcn, fünf wurden wenig vom Publikum besucht und die anderen begnügten sich eben zu existieren. Dic Bücher mußten an Ort und Stelle gelesen werden; ausgelnhen wurde nicht, oder nur unter erschwerenden Bedin gungen und das auch nur bei zwei Bibliotheken. Dies entsprach keines wegs dcm Geschmack des Pariser Kleinbürgers, der es liebt, im Kreise der Angehörigen daheim sei» Buch zu lesen in Ruhe und mit Muße, wie ihm das der Lcseraum einer Bibliothek nicht gewährt. Man sah sich daher ge nötigt, um den Gewohnheiten weiterer Kreise entgegcnzukomnrcn, das Ausleihen der Bücher allgemein einzufükrcn; cs geschah dies mit einem gewissin Bedenken, das aber, wie'die Folge lehrte, unbegründet war. Von dieser erleichterten Benutzung der Bibliothcn wurde ausreichender Gebrauch gemacht, dic Summe der zur Lektüre daheim mitgenommenen Bücher überstieg bald wesentlich dic Anzahl der im Bibliotheksraume benutzten Bücher, obwohl auch hier der Besuch fortdauernd lebhaft blieb. Heute zählt die Stadt Paris 64 öffentliche Volksbibliothckcn, dic sämtlich Bücher auslcihen und Leser in ihren Räumen aufnehmcn; sie sind geöffnet zu den Stunden, wo die Werkstätten und Magazine Ruhe pausen machen oder schließen, cs ist damit den Verhältnissen und dem Bedürfnisse des Handwerkers u. s. w. nach leichter Benutzung der Bibliothek in weitestem Maße Rechnung getragen. Die Bibliotheken befinden sich in den Mairien oder Gemcindcschulcn, ein Ccntra'amt sorgt für dic Verwaltung, und den Unterhalt, außerdem steht in jedem Bezirke einer Aussichtskommission dic Auswahl und das Vorschlägen der neuen Anschaffungen zu. Alle Kosten bestreitet dic Stadt, die in ihrem letzten Haushalte dafür im Jahre 1890 dic Kleinigkeit von 225 000 Fr. ausge- worfcn hat. Aus jede Bibliothek im vollen Betriebe entfallen jährlich gegen 3400 Fr., während 14 000 Fr. zur Begründung neuer Bibliotheken zur Verwendung kommen. Die Gesamtzahl der im Jahre 1860 gelesenen Bücher betrug 1 386 642 gegen 29 339, welche dic 1878 bestehenden 9 Bibliotheken aus- gaben. Im Durchschnitt kamen im Jahre 1878 nur 3259 Leser auf jede Bibliothek und im letzten Jahre zählte man deren 23 500, was auf eine siebenmal so starke Benutzung jeder Bibliothek schließen läßt. Bei einem Umläufe von annähernd anderthalb Mellioncn Bänden erscheint dic Vcrlustzisfer, welche kaum ä'/y für das Taufend beträgt, sehr gering, wenn man überdies erwägt, daß die Mehrzahl der Leser nicht den ge bildeten Kreisen angch"rt und mit Büchern nicht allzu glimpflich umgeht. Dem Zwecke der Votksbibliothekcn entsprechend wird bei der An schaffung von Büchern darauf gesehen, daß letztere einen mäßigen Preis haben und sich leicht aufstcllcn lassen; demgemäß fehlen litterarische Seltenheiten, Prachlwerkc und dcrgl.; ausgeschlossen sind dagegen nicht jene großen Enehklopädiccn und andere wertvollere wissenschaftliche und litterarische Werke, für die in billigeren Büchern kein ebenbürtiger Ersatz zu finden ist. Solche teueren Werke müssen indessen in der Bibliothek unter Aussicht der Beamten benutzt werden, da die Gefahr einer Be schädigung oder des Vcrlorengehcns eine größere ist Der in jedem bessern Menschen schlummernde Trieb nach Fort bildung bedarf oft nur der Anregung oder der Gelegenheit sich zu be tätigen. Die hohen sittlichen Erfolge, welche die Volksbibliotheken er rungen, sind von weittragendem Einfluß auf das Volks- und Familien leben, durch sie ist in Kreisen Geschmack am Lesen geweckt und verbreitet worden, welchen sonst jede geistige Nahrung abging — Sehen wir zum Schluß, wie cs in der Reichshauptstadt Berlin mit den Volksbibliothckcn steht Der städtische Vcrwaltungsbericht vom Jahre 1889/90 verzeichnet in Berlin 25 städtische Volksbibliothckcn. Gelesen Achtundfünszigster Jahrgang. wurden 334837 Bände von 14 900 Personen, d. h. 17219 Bände weniger als im Vorjahr. Die Ausgaben betrugen 26490 der Zu schuß aus städtischen Mitteln 23 400 ^ Zu wessen Gunsten ein Ver gleich zwischen beiden Städten nach dieser Richtung aussällt, ist nach Vorstehendem nicht zweifelhaft. x. x. Deutsche Ausstellung in London. — Dic deutsche Ausstellung wird am 10. Oktober geschlossen werden. Die Medaille, wc'che die Aussteller erhalten werden, ist ein prächtiges Stück der Gravicrkunst. Sic ist von Bronze, hat einen Durchmesser von 70 mm und ist etwas über 6 mm dick. Die Büste des Kaisers ist eingefaßt von Stellen aus der Rede Seiner Majestät in der Guildhall zu London am 10. Juli d I.: -Ich fühle mich in meiner Aufgabe ermutigt, wenn ich sehe, daß weise und fähige Männer, wie sie jetzt um mich versammelt sind, dem Ernst und der Ehrenhaftigkeit meiner Absichten Gerechtigkeit widerfahren lassen. Mein Ziel ist vor allem die Erhaltung des Friedens. Denn nur der Friede kann das Vertrauen, welches nötig ist, um eine gesunde Entwickelung der Wissenschaften, der Künste und des Handels zu ge stalten, schaffen.» — Auf der Rückseite der Medaille befindet sich eine Nach bildung des Haupteingangs der Ausstellung und das Motto: »Balmsm, gui msruit, Israt.» Verdienstvollen Ausstellern wird ferner ein Ehren - diplom zucrkannt werden, dessen künstlerische Ausstattung von Professor Emil Doepler entworfen und von H. Riffarth in Berlin gestochen worden ist. Vom Po st wesen. — Vom 1. Oktober d. I. ab sind im Verkehr mit dcm Schutzgebiet von Deutsch - Ostafrika Postanweisungen bis zum Betrage von 400 zulässig. Dic Postanweisungsgcbühr beträgt 10 H sür je 20 mindestens jedoch 40 Zu den Postanweisungen sind Formulare der sür len internationalen Verkehr vorgeschriebenen Art zu verwenden. Der Abschnitt der Postanweisung kann zu schriftlichen Mit teilungen benutzt werden. — Dic Bcstcllbeamten der Berliner Postanstaltcn sind von der kaiser lichen Ober-Postdircktion in einer jüngst erlassenen Verordnung strengstens angewiesen worden, daraus zu achten, daß die Empfänger von Einschreibe briefen, Postanweisungen u. s. w. die zu leistenden Unterschriften recht deutlich und leserlich geben; sind dic Namen durch sogenannte -kauf männische- Handschrift oder Schnörkel im Namenszugc verstümmelt, so sind seitens der Briefträger die Unterschriften nicht anzuerkenncn und müssen daher noch einmal geleistet werden. Sollte sich der Adressat zu einer neuen Unterschrift nicht verstehen wollen, so ist demselben die Sendung nicht auszuhändigcn. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriftcn, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Uannali Haspln bibliopraüa cki Ouisepps Ottiuy, Libliotecario ckslla Na^ionalo cki Norino. Oon 17 iooisiovi. 8eocmcka sckixiooe riveäuta. 160. zgg p Nckauo 1892, lllrioo Ilospli. Oed. Nanuali kloepli. Oixionario bibliogratloo cki 0. 4w!ia. 16°. 100 p. Milano 1892, lllrioo Ilospli. Osb. Onomatologio (Ligen-, Bersovsn-, Blur-, Bluss- u. Ortsnamen eto.). ^ntig. Katalog No. 318 von Bdeockor Dobermann in Mkivoden. 8». 19 8. 503 Nrn. Bdilosopdio uvck Ideologie. 4.ntig. Katalog No. 78 von Otto Osistung's lluoddancklun g (4. Look) in Ruckolstackt. 8". 64 8. 2013 Hirn. Monatckodsr ^nxsigsr über Novitäten unck ^ntignaria ans ckem Oe- diets cksr Neckiein nnck Naturrvisssnsodalt xn bsrieden ckurod (801'timsntsklrma) .... No. 8 u. 9 Anglist u. 8optoinbsr 1891. 80. 8. 65—76. Berlin, Oirsodrvalä'soko Luoddanckluog. Vsrglsicdenäs Anatomie, Bdzcsiologis, Bmdrz-ologis unck Morpdo- logis. ^ntig. Katalog Nr. 507 von k. B. Haeblers rAnti- guariurrr in Ksiprig. 8ch 55 8. 1481 Nrn. Bxport - lournal No. 51 (Val. V. 3.). 8eptvmbor 189l. luipxig, O. klockelsr. Indalt: Neue Brsodsinungern — Vsrüsiodnis von Bibliotkeleeo. (Borts.) — Lolltarits. — Birwenvsixoiodnis. — Nene Bremen. — kleine Mitteilungen. Elektrizität im Buchdruckercibelrieb. — Das -Tiroler Tagblatt- macht auf den Umstand aufmerksam, daß dieses Blatt das erste in Oesterreich-Ungarn und Deutschland sei, welches auf einer Presse mit elektrischem Betrieb hergcstcllt werden, und daß cs in dieser Hinsicht in ganz Europa nur sehr wenige Vorgänger habe. Technisch interessant ist dieses Faktum durch den Umstand, daß der Motor, ein Ganz'scher Wechselstrommotor, seine Kraft mittels Ucbertragung aus dcm von dieser Firma hergcstclltcn Innsbrucker Elektrizitätswerke erhält. Das genannte Blatt macht mit Recht daraus aufmerksam, daß der elektrische Kraftübertragungsbctricb nunmehr auch Einrichtungen in beschränkten Räumen zu Gunsten des Kleingewerbes ermöglicht, und daß dcr- 785
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