Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.08.1891
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- 03.08.1891
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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177, 3. August 1891. Nichtamtlicher Teil. 4437 bekannt, aus welch hoher Stufe das gewerbliche Unterrichtswesen in Württemberg steht, und wie namentlich die unter v. Gaupp's Leitung stehende Ccntralstclle für Gewerbe und Handel ein gemeinsames, ziel- bewußtes Zusammengehen aller gewerblichen Anstalten gefördert hat In der vorliegenden Publikation wird eine Auswahl von sechzig der hervorragendsten preisgekrönten Stickerei-Arbeiten der Frauenarbeits schulen in vorzüglichem Lichtdruck von Carl Ebner in Stuttgart wiedergcgcbcn. Internationaler liltcrarischcr Kongreß. — Zu dem inter nationalen literarischen Kongreß, welcher vom 12.—19, September in Verbindung mit der Jahresversammlung des Deutschen Schriststellervcr- bandcs in Berlin staltfindcn wird, sind in diesen Tagen sowohl von Von der -Association littorairo et artistigus ivtsrnationals» zu Paris, als auch vom Vorstände des Deutschen Schriststcllcrverbandes zu Berlin die Einladungen versandt morden. Das Berliner Ccntralkomits für den Kongreß hat in seiner letzten Sitzung die allgemeinen Grundzüge des Programms entworfen Danach wird am Sonnabend, den 12 Septem ber, ein feierlicher Empfang beider Vereinigungen in Gegenwart staat licher und städtischer Vertreter statisinden. Der Deutsche Verband wird zwei Arbeitstage, Sonntag und Montag, haben, während die Association noch Mittwoch, Donnerstag und Freitag zu ihren Arbeitstagen hin- zunehmcn wird. Gerichtsentscheidung. Anpreisung von Geheimmitteln durch die Presse, — Wie anderwärts, so besteht auch im Fürstentum Lippe eine Polizcivcrordnung, die das Ausweisen von Geheimmittcln durch die Presse verbietet. Daraufhin waren zwei Redakteure lippischer Blätter verurteilt. Sie legten Revision ein und das Oberlandesgericht in Celle gab der Revision durch Urteil vom 11. Juli 1891 statt mit folgender Begründung: -Nach 8 1 des Prcßgcsctzcs unterliegt die Freiheit der Presse nur den jenigen Beschränkungen, welche durch das Preßgcsetz vorgeschriebcn oder zugelasscn sind. Daß damit nicht nur die äußere Ordnung der Presse beschränkende Bestimmungen gemeint sind, sondern auch solche, wo durch der Inhalt der Veröffentlichung durch die Presse beschränkt wird, ergiebt die Aufnahme der Bestimmungen der ßß 15 bis 17 in das Gesetz, tz 15 enthält zwar noch kein Verbot, wohl aber gestattet er den Erlaß eines solchen, nämlich daß zu Zeiten der Kriegsgefahr oder des Krieges der Reichskanzler Veröffentlichungen über Truppenbewegungen oder Vcrtcidigungsinittcl verbietet. Die obengenannte Verordnung nun verbietet das Ausweisen von Heilmitteln nicht allgemein, sondern nur das Ausweisen durch die Presse. Sie schafft also damit ein Spezial- dclikt für die Presse und enthält, ohne daß eine solche Beschränkung durch das Preßgcsetz oder durch späteres Reichsgesetz zugelassen wäre, einen Eingriff in die Preßfreiheit. Da darin ein Verstoß gegen das Reichsrccht liegt, ist die Verordnung für nicht rechtsverbindlich zu erklären.- Bücherabsatz in Frankreich. — Der -Vossischcn Zeitung- meldct man aus Paris das folgende, das wir hier Mitteilen, ohne für seine Richtigkeit einstehen zu wollen: In Deutschland gilt cs als feststehende Thatsachc, daß in Frankreich viel mehr Bücher gekauft werden als bei uns, und man muß das ja auch für richtig halten, wenn man die Ziffern liest, die von Zeit zu Zeit zu Rcklamezwecken über den Absatz einzelner Bücher veröffentlicht werden In Wirklichkeit verhält es sich aber ganz anders. Der französische Büchermarkt macht eine Krise durch, welche Verlegern und Schriftstellern die schwersten Sorgen bereitet. Das Büchergcschäft liegt vollständig darnieder. Das Publikum kaust nichts, und die Verleger sind so ent mutigt, daß sic selbst ganz gute Sachen nicht mehr zu drucken wagen. Es gicbt zehn oder zwölf Schriftsteller, deren Werke gut gehen, das heißt, in mehr als 15000 Exemplaren abgesetzt werden. Von allen anderen werden höchstens 150 oder 200, oft aber nicht einmal 50 Exem plare an den Mann gebracht. Ein Prachlwerk, das vor einem Jahr er schien, kam von den Buchhändlern vollzählig, bis auf ein einziges Exem plar, zum Verleger zurück, und es ist nicht sicher, ob das eine fehlende Exemplar verkauft wurde oder verloren ging. Von einem Buche, das einen hervorragenden Kunstgeschichtsschreiber zum Verfasser hat und mit ausgezeichneten Bildern geschmückt ist, wurden in sechs Monaten zwanzig Exemplare abgesetzt. Wissenschaftliche Bücher gehen noch, allerdings sehr viel mehr dank der ausländischen als der inländischen Kundschaft; aber von schönwiffenschaftlichcn Werken scheint das Publikum einfach nichts mehr wissen zu wollen. Im Fachvcrein der französischen Verleger -Osrelo äs Is. läbroiris» berechnet man, daß die hiesigen Verleger augenblicklich 3 Millionen Bände aus Lager haben, die sich seit einem halben Jahre noch nicht um ein Tausendstel vermindert haben Für das Stocken des Absatzes machen die Verleger in erster Linie die Zeitungen, Wochen- und Monatsschriften, in zweiter die neuerdings ausgckommcncn Sammlungen moderner Bücher zu billigsten Preisen, erst in dritter die hier keine große Rolle spielenden Leihbibliotheken verantwortlich. Alles, was sich dazu nur irgend eignet, also jeder Roman, jede Novelle, jede Folge von Essays, erscheint zuerst Achtundfünfzigster Jahrgang. in einer großen Zeitschrift oder Monatsschrift,.wird dann von zahlreichen Provinz-Tagcsblättcrn und billigen Pariser Wochenschriften, die einen Vertrag mit der -8ooistö äes 6sos äslwttrss» haben, nachgedruckt und bringt dem Verfasser ein recht auskömmliches Honorar ein. Das Publi kum kennt nun das Werk, und wenn es als Buch erscheint, kauft es dieses nicht. Will aber jemand sich ein Buch «»schaffen, so kauft er sich eins aus der Sammlung -komaos äes ^uteurs eöldbrss-, das bei 60 Centimes Ladenpreis für 50 Centimes abgegeben wird. Man sucht nach Mitteln, um diesem Zustande abzuhelfen; aber das ist natürlich nicht leicht. Ein Verleger schlägt vor, die vorhandenen drei Millionen Bände einfach an den Käschändlcr zu verkaufen, aber das scheint vielen zu durchgreifend; ein anderer empfiehlt, diesen Rieseube- stand zu -verramschen», das heißt ihn zu 50 Centimes für den Band ins Publikum zu werfen, wodurch doch den Verlegern anderthalb Mil lionen Franken zufließen würden; doch bezweifelt man mit vollem Rechte, daß das Publikum geneigt sein würde, auch nur ein Zehntel des Bücher vorrats den Verlegern zu diesem Preise abzunehmen. Man rät den Schriftstellern ernstlich, einmal zwei Jahre lang keine Romane zu schreiben, so daß das Publikum gezwungen sein würde, seinen immerhin vor handenen Bedarf aus den aufgehäuften Bestünden zu befriedigen. Zu etwas Achnlichcm wird es wohl kommen; jedenfalls weigern sich die Ver leger schon jetzt, etwas Neues zu unternehmen. Absatz französischer Blätter in Deutschland. — Wie die -Leipziger Zeitung» erfährt, hat von den französischen Tagcsblättern der -Figaro- den größten Absatz in Deutschland, nämlich 977 Stück täglich; hieran sind Restaurants, Kaffeehäuser und Bahnhofs-Buchhandlungen wohl am meisten beteiligt. Der offiziöse -Temps- ist mit 312, das -Journal des Dsbats- mit 208 Nummern.vertreten. In großem Ab stand folgen die -Rspublique franyaise» mit 38, der -Gaulois» mit 83, der -Matin» mit 31, »Solei» und »Paix» mit 30, «Univers» mit 17, -Monde» mit 14, -Sisclc-, -Autorits» und »Eclair« mit je 8 Exemplaren. Die -Illustration» hat in Deutschland 624, das -Journal amusant- 474, der »Charivari» 18 Abnehmer. Den französischen Staatsanzeiger, das -Journal officiel- halten 40 Abonnenten. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers, kopolärs 8ellriktoo. Vsrüebrsbsäioguogso, sorvie Aöitsobiiktsn-Vsr- rsiellois voo kaul Ltisbl, Lortiwents- uoä Lowwissioosbueb- bauälung;, 6rossogesebält io I-eipri^. Lagsricatalox dko. I. 2. ^uüa.As. ^u^ust 1891. Tluia HanäAsbrauoll kur Luoll- bäoäler. 8". 28 8. Niseellaoes. ^otiq. ^osoigsr Xo. 414 von äosspll Lssr L Oo. io I'rs.ollkort a/51. 8". 16 8. 5lo. 9417—9684. lüiiAuistilc. lüttsratui'Assoiiicbto, La^so. IVIäreüön. Volüslisäer. ^otiqu. LataloA dlo. 13 äsr ä. Rielrsr'solleo LuellllanälooA io (Hessen. 8^. 52 8. 1332 Uro. Verschiedenes. Antiquarischer Bücheranzeiger No. 872 u. 873 (Juni undjJuli 1891) von P. Zipperer's Buchhandlung und Antiquariat M. Thoma in München. 4». Je 8 S. 475und 483 Nrn. Büchererzeugung in der Türkei. — Nach einer kürzlich er schienenen offiziellen Statistik über die litterarischen Erscheinungen in der Türkei wurden im Jahre 1890 in Konstantinopel 940 Werke veröffent licht, davon 497 in türkischer, 86 in arabischer, 15 in persischer, 156 in griechischer, 120 in armenischer, 22 in französischer, 2 in englischer, 2 in deutscher, 15 in italienischer, 9 in spanischer Sprache und der Rest in anderen Idiomen. Der Zahl nach nehmen unter diesen Publikationen Romane und Theaterstücke in türkischer Sprache den ersten Rang ein. Die in armenischer Sprache erschienenen Bücher sind meist religiösen In halts. Gelehrte Bücher über Sprachwissenschaft, Jurisprudenz, religiöse Dogmatik u. s. w. werden meist in arabischer, der Gelehrtensprache der Türken, veröffentlicht. Die -Leipziger Ztg -, der wir diese Zusammen stellung entnehmen, bemerkt hierzu: -Um sich über die Dürftigkeit der obenerwähnten Gesamtziffcr von 940 Publikationen vollständig klar zu werden, muß man im Auge behalten, daß die in Konstantinopcl er scheinenden Werke so ziemlich das geistige Leben des ganzen Reiches wicderspiegeln.« Bcsitzwechsel. — Hermann Sudcrmanns Werke sind mit dem gesamten Verlage der Firma F. LP. Lehmann in Berlin durch Kauf in den Besitz der I. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachf. in Stuttgart übergcgangen. Ein neuer, soeben in der Vollendung begriffener Roman Sudcrmanns wird gleichfalls im Verlage der Cotta'schen Buchhandlung Nachf. erscheinen. Preisausschreiben. — Die Verlagsbuchhandlung L- Ehlcrmann in Dresden schrieb für drei zur Veröffentlichung in der von Anton Bcttelheim herausgegebcnen Sammlung -Führende Geister- geeignete Biographiccn drei Preise (I. Preis 3000 II. Preis 1500 III. LS7
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