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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1891
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- Erscheinungsdatum
- 05.08.1891
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- Deutsch
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dem Linotype aber hatte 1 Stunde 5 Minuten, Handsatz da gegen 5 Stunden 30 Minuten beansprucht. Sehr wichtig ist es auch, daß das Ablegen wegfällt, indem der Linotype die Rück beförderung der Matrizen nach ihrem Sammelplatz gleich nach beendetem Guß selbstlhätig besorgt. Der Erfinder des Linotype, Ottmar Mergenthaler, stammt aus Württemberg. Er erhielt für seine Leistung und namentlich für die Lösung der Ausgabe des selbstlhätigen Ausschließens vom Franklin-Institute die goldene Medaille. Laut »Llnuukueturer null Luiläer« hat inzwischen die Rogers Typograph Co. in Cleveland (Ohio) eine Typograph geheißene Matrizen-Setzmaschine in den Handel gebracht, die im wesentlichen auf denselben Prinzien beruht wie der Linotype. Der Hauptunterschied liegt wohl darin, daß der Setzer nach be endetem Guß einer Zeile den die Matrizenröhren tragenden Rahmen in die Höhe heben kann, um das Gesetzte überlesen zu können. Dadurch gleiten die Matrizen von selbst in ihre Behälter zurück. Das Ausschließen erfolgt anscheinend durch Einschieben von Keilen wie beim Linotype. Die Leistungsfähigkeit des nur wenig Raum cinuehmenden Typographen beträgt angeblich 3000 Buchstaben in der Stunde. Die »Neue Freie Presse« in Wien hat, wie die Oesterr. Buchdrucker-Zeitung meldet, neuerdings ihre Marinonischeu Rotationsmaschinen gegen zwei neue ausgetauscht, die von König L Bauer gebaut sind. Der Wechsel wurde durch zwei Umstände herbeigesühri: Zunächst durch die oft'in später Stunde eiutrctende Notwendigkeit, den Umfang des Blattes durch Ein fügung eines Viertel- oder Achtelbogens, ohne Störung des Druckapparats, zu erweitern; sodann aber durch den Wunsch vieler Inserenten, ihre Anzeigen im Hauptblatt unterzubringen Dieser Anforderung wurde durch das Einkleben aller Beilagen in Verbindung mit dem Ausschneiden des Blattes entsprochen; es giebt jetzt weder Hauptblatt noch Beilagen mehr, sondern ein Heft. Demgemäß sind die neuen Maschinen, gleich vielen ameri kanischen, mir einem Klebeapparate versehen. Die beide» Presse» sind sogenannte Zwillings-Maschinen, d. h. Maschinen mit zwei getrennten Druckwerken und einem gemeinsamen Falzwerk. Sie haben also zwei getrennte Schneideapparate und drucken von zwei Papierrollen. Jede der beiden Papierbahncn wird nach erfolglein Drucke durch die Schneidecyliuder in Bogen von ganzem oder halbem Cylinderumfang zerteilt; nach erfolgtem Schnitt werden alsdann die von beiden Druckwerken'kommenden Bogen vereinigt und dem gemeinsamen Falzwerk zugesührt. Die Maschinen sollen einfacher sein, als die entsprechenden amerikanischen. Sie er möglichen es z. B. 6, 10, 12, 14, 18 Seiten zu drucken und zu falzen, und zwar dadurch, daß man z B die Zahl der Um drehungen der Druckcylinder des einen Druckwerkes auf ein Halb, ein Drittel re der Geschwindigkeit der Druckcylinder des anderen Druckwerkes vermindern kann. Die beiden Erzeugnisse werden dann zusammengcführt und erhalten dadurch eine Geschwindigkeit Die beiden neuen Pressen drucken Zeitungen von 24 Seiten mit der Geschwindigkeit von 12 000 Exemplaren in der Stunde. Sie drucken ganze, »/§, >/z und ^ breite Papierbahnen. Die Exemplare, deren Seitenzahl von 2 bis 24 variiert werden kann, kommen, wie gesagt, zusammengeklebt aus der Maschine. Dies geschieht durch die verschiedenen Klebeapparate, welche auch die endlosen Papierbahnen zusammenklebeu Unter Nr. 55 116 erhielten Fischer und Krecke in Biele feld ein Patent auf die Herstellung von Druckplatten für die Buchdruckpresse, u. a. zum Druck von Wetterkarten. Man zeichnet aus einer Unterlage von glattem Karton die jenigen Teile einer Zeichnung oder Schrift, welche im Druck weiß bleiben sollen, mit einer Tinte auf, welche aus hitze beständigen gepulverten Stoffen, einem Bindemittel und Wasser besteht, und erhält so eine Matrize, welche man in dem Stereo typinstrument abgießt. Zur Herstellung von Wetterkarten fertigt man zunächst von einer Normalplatte, die alle stets wieder kehrenden Linien und Zeichen enthält, durch Pressen Untergrund- Matrizen an und trägt in diese wie vorhin mit der erwähnten Tinte die veränderlichen Zeichen ein In einem weiteren Aufsatz beschäftigt sich die »Papier zeitung« mit den Eigenschaften der Schreibpapiere. Bei denselben darf, im Gegensatz zum Druckpapier, die Faser nur nach ihrer Längsrichtung gespalten werden, so daß sie das Wasser auf dem Sieb nur langsam abgiebt und Zeit hat sich zu verfilzen. Die im Papier entstandenen Zwischenräume werden dann im Holländer mit Leimstoff ausgefüllt, wodurch sie dem Eindringen der Tinte Widerstand leisten. Es werden nur einige feinere Sorten nachgeleimt, indem sie durch eine Lösung von Tischler leim gezogen werden. Dadurch erhalten sie das Ansehen von Handpapier. Das Glätten erfolgt durch starke Pressung. Holzschliff kommt nur bei geringere» Sorten von Schreib papier vor Dieser Zusatz hat namentlich zur Folge, daß man häufig mit der Feder sitzen bleibt. Auch der Zusatz von Erde darf nur bei geringeren Sorten Vorkommen, die sich eigentlich nur zu Formularen eignen. Die Mittelsorten werden aus Zellstoff und Lumpen ange fertigt und müssen eine reinere Oberfläche haben. Sind diese Papiere durchscheinend, so liegt es an der fehlerhaften Stoff mischung. In Bezug auf feinste Schreibpapiere, die nur aus Lumpen augefeetigt weiden, ist Deutschland jetzt dem ausländischen Mit bewerb gewachsen. Zur Herstellung feiner Marmorpapiere dient noch immer das alte mühsame Verfahren, welches die Buchbinder bei Herstellung von Bücherschnitten auwenden, und es ist, wie die Papierzeitung hervorhebt, dies die einzige Technik der Papier-Industrie, welche noch auf derselben Stufe steht, wie zu Urgroßvaters Zeiten. Nunmehr soll aber ein Amerikaner Namens C. H. Bellamy eine Marmorier-Maschine erfunden haben, welche eine vollständige Umwälzung herbeisühren dürfte. Dessen Maschine verarbeitet Rollenpapier von beliebiger Breite, welches über einen großen Behälter mit Marmorierflüssigkeit ge führt wird. Tropfgefäße lassen die verschiedenen Farben herab fallen, welche durch Kämme oder durch Preßluft verteilt und zu regelmäßigen Figuren durcheinander geschoben werden. Es soll die Herstellung aller üblichen Muster möglich sein. Die in Deutschland zur Patentierung angemeldete Maschine liefert an geblich täglich 5000 Fuß marmoriertes Papier. Leider ist die Beschreibung sehr unklar. G. van Muyden. Die Petition des Vereins der österrcichisch-unflarischen Buchhändler um Abänderung des Prcßgesetzes. In Nr. 119 des Börsenblattes vom 27. Mai d. I. war der Wortlaut einer Petition abgcdruckt, die eine beauftragte Kommission des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler in Gemeinschaft mit dem Gremium der Buchdrucker und Schriftgießer Nieder- österrcichs, der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalien händler und des Journalisten- und Schriftstellervcreins -Concordia- in Wien vorbereitet halte. Wie hier mitgeteilt, muhte infolge Einsprache von Mitgliedern des österreichisch ungarischen Vereins von der Ein reichung der Petition zunächst abgesehen werden. Sie wurde vielmehr der am 20. Juni d. I. tagenden Hauptversammlung des österreichisch- ungarischen Vereins zur Begutachtung vorgclcgt und auf deren Beschluß (vcrgl. Börsenblatt Nr. 149 vom 1. Juli d. I.) einer wiederholten Durchberatung in der Kommission unterzogen. Der abgeändcrtc Text der auf den Buchhandel bezüglichen Stelle wurde in der Kommissionssitzung vom 15. Juli d. I. einstimmig an genommen und lautet wie folgt: »Von einschneidender Bedeutung für den österreichischen Buchhandel sind endlich die Bestimmungen des 8 23 des Prcßgesetzes samt den zu gehörigen Vorschriften über das Hausierwcsen überhaupt. Wenn auch im Buchhandel mit Bezug auf seinen regelmäßigen Ver trieb ein Fcilbicten im Wege des Hausierhandels nicht üblich ist. so darf doch nicht übersehen werden, daß namentlich bei billigen Artikeln, die sich an weite Kreise wenden, das Hinaustretcn aus den Geschäftsräumen oft nötig und die Zuhilfenahme des Kolporteurs unabweisbar ist; auch
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