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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. Xc 259, 16. November 1920. lung deutscher, österreichischer oder schweizerischer Buchhändler beschaf fen müsse, in Budapest etwa 100 Kronen und eine Nummer der »Temps« 9 Kronen. Um den deutschen Zwischenhandel auszuschalten, empfiehlt die französische Negierung direkte Geschäftsverbindungen der französischen Verleger mit den ungarischen Sortimentern. (Industrie- u. Handels-Zeitung.) Verbreitung unzüchtiger Schriften. — In der Wochenschrift »Der freie Mensch« waren »Erinnerungen eines Frauenarztes« abgcdruckt. Den Verfasser hatte die Strafkammer von der Anklage aus 8 184, Ziff. 1, freigesprocheu, weil nicht bewiesen sei, daß er das "Bewußtsein von dem unzüchtigen Inhalt der Schrift gehabt habe; es sei ihm nicht zu widerlegen gewesen, das; er einen besonders krassen Fall von Ge wissenlosigkeit in seiner vollen Natürlichkeit habe darstclleu und da durch unter Aufdeckung solcher bestehenden Ubelstände aufklärend und erschreckend habe wirken wollen. Das Reichsgericht hat am 6. Februar 1920 (Goltdammers Archiv 69, 634) dieses Urteil aufgehoben und die Sache zurückverwiesen. Ans den Beweggrund und den Zweck des Verb reite ns der Schrift kommt es nicht wesentlich an, durch den genannten Zweck wird das Bewußtsein, das; die Schrift geeignet ist, das Scham- und Sittlichkeilsgefühl in ge schlechtlicher Beziehung zu verletzen, nicht ausgeschlossen. Auch beding ter Vorsatz genügt zur Erfüllung des Tatbestandes. Es ist nicht klar, wovor abgeschreckt werden soll, die Schilderungen wirken nur an reizend. Es ist auch zu prüfen, ob zur Erreichung des Zweckes die ge naue Darstellung des geschlechtlichen Vorganges erforderlich war, und ob nicht gerade aus diesen Schilderungen wie aus der ganzen Richtung der Wochenschrift zu schließen ist, daß cs dem Angeklagten mit seinen Veröffentlichungen überhaupt hauptsächlich darum zu tun war, auf die niederen Triebe und die Skandalsucht der Menge aufstachelnd ein- znwirken. (Papierzeitung.) entsprechenden Druck auf den Arbeitgeber mit hinlänglicher Sicher heit erreicht. Ein solcher Truck würde auch mit der schlechthin ar beiterfreundlichen, nur auf Schutz der arbeitenden Klasse gegen den Unternehmer ausgehenden Grundrichtung dieser i Gesetzgebung nicht gut vereinbar sein und durch Erregung von Miß stimmung die Durchführung der Anordnungen eher hemmen als för dern. Jedenfalls enthielte er gegenüber der bisherigen Gesetzgebung eine Neuerung, und noch dazu eine solche vou auffallender Schroffheit nach der Richtung des Arbeitnehmers hin, eine Einschränkung seines Rechtes zur freien Verfügung über seine Arbeitskraft, wie sie ge rade von einer Verordnung dieses Zweckes, Inhalts und Entstehungs grundes am wenigsten zu erwarten wäre. Sollte das wirklich ge wollt gewesen sein, dann hätte man es klar und mißverständnisfrel zum Ausdruck bringen müssen. (Aktenzeichen 2 I). 500/20.) Die Außcnhandclsstcllcn rechtsfähig. Nach Bekanntmachung des Reichswirtschaftsministers im Neichsanzeiger vom 26. Oktober wurde allen Außenhaudclsstcllen und Außenhandelsnebcnstellen die Rechts fähigkeit verliehen. Wicdervcrbindung der deutschen und italienischen Medizin. — Für die italienischen Kongresse für Innere Medizin, Chirurgie und Ortho pädie, die letzthin tagten, haben die Präsidenten Einladungen an Ver treter der deutschen Medizin gelangen lassen. Als weiteres Zeichen für die Wiederverbindung der italienischen mit der deutschen Medizin verzeichnet die »Deutsche Medizinische Wochenschrift« Aufforderungen zahlreicher italienischer Zeitschriften znm Austausch mit deutschen Fach blättern. Nobelpreise. Der Nobelpreis für Literatur, der im vori gen Jahre nicht verteilt worden ist, wurde von der schwedischen Aka demie dem schweizerischen Dichter Karl Spitteler zugeteilt. Den Preis dieses Jahres erhielt, wie bereits gemeldet, der norwegische Schriftsteller K n nt Ha m s n n. — Die Akademie der Wissenschaften hat ferner beschlossen, den diesjährigen Nobelpreis für P h ysik dem Direktor des internationalen Bureaus für Maße und Gewichte in Breteuil Charles Edouard Guilleaume in Anerkennung seiner Verdienste durch Erforschung der Anomalien des Nickels zu verleihen. — Der Nobelpreis für Chemie soll, nach einer Meldung aus Hclsiugfors, dem Professor Ossi au A schäm, dein Inhaber des Lehrstuhls für Chemie au der Helsingforser Universität, verliehen werden. Amundsens Aufzeichnungen verbrannt. — Die »Hamburger Nach richten« melden ans Kopenhagen: Die Diebe, die den Koffer mit den wertvollen Aufzeichnungen und Tagebüchern des Polarforschers Amundsen über den bisherigen Verlauf der Nordpolexpedition ge stohlen haben, sind festgenommen worden. Sie haben ein Geständnis abgelegt, die Aufzeichnungen Amundsens verbrannt zn haben. Von der estnischen Messe in Reval. — Der e st n i s ch e V e r b a u d der Blich Händler und Verleger hat beschlossen, die Früh jahr 1921 geplante estnische Messe zu unterstützen und zur Deckung der Unkosten 50 000 beizusteucrn. Außerdem plant der Verband speziell für sich, auf eigene Kosten und nach eigenem Plaue einen Pa villon hcrzustellen. (Nevaler Bote.) Der Arbeiter macht sich durch Überschreitung der achtstündigen Arbeitszeit nicht strafbar. — Die viclbcmerkte grundsätzliche Entschei dung des 2. Strafsenats des Reichsgerichts, durch die ui diesen! Sinne erkannt worden ist, liegt jetzt im amtlichen Wortlaut vor. Es handelte sich um sechs Bicrfahrer zweier Braunschwcigec Brauereien, die bei ihren Itbcrlandfahrten aus eigenem Antriebe fast ausnahms los länger als acht Stunden tätig gewesen waren. Das L andge - richt Braunschweig verurteilte sie auf Grund der Anordnung des Reichsamts für die Demobilmachung über die Reglung der Ar beitszeit gewerblicher Arbeiter vom 23. November 1918 zu je 10 ./l Geldstrafe, das Reichsgericht sprach sie indessen mit Urteil vom 6 Juli d. I. kostenlos frei, indem es in der Hauptsache ausführte: Die betreffende Anordnung mit ihren Strafandrohungen findet nur aus den Arbeitgeber, nicht auch auf den Arbeitnehmer An wendung. Der Schutz des gewerblichen Arbeiters gegen eine über mäßige Ausdehnung der Arbeitszeit wird im allgemeinen durch einen Beschlagnahmte Druckschriften. Das Amtsgericht Berlin-Mitte. Abt. 126, hat unterm 29. Oktober 1920, wie das »Deutsche Fahndungs- k-latt«, Stück 6527, bekanntgibt, die Beschlagnahme des Heftes »Liebe ohne Folgen«, 2. vermehrte Auflage, erschienen (angeb lich?) Stockholm 1920, im Verlag Internationaler Bund für die Kon tingentierung der Bevölkerung, Adresse: »Brand«, Stockholm IV, Oelandsgatan 48, gemäß 88 184, Ziffer 1, 41, 42 Strafgesetzbuch, 94. 98, Strafprozeßordnung ungeordnet, da der gesamte Inhalt der Schrift das Scham- und Sittlichkeitsgefühl in geschlechtlicher Beziehung gröb- lichst verletzt, also unzüchtig ist. Ferner hat die Abt. 128 desselben Ge richts unterm 1. November 1920 die Beschlagnahme des Buches »Wenn die Liebe zur Sünde wird« gemäß 88 184*, 41, 4L Strafgesetzbuchs, 88 04, 98 Strafprozeßordnung augeordnet, da dcrs Buch seinem ganzen Inhalt nach unzüchtig ist. — Weiter melden die. Tageszeitungen, daß der Staatsanwalt die bei Paul Steegemaun Verlag in H aunover als Privatdrncke für Subskribenten erschie- / nein» Werke »F r aue n« und »M änne r < von Paul Ver ^ laine, in deutscher Übertragung von Curt Moreck, beschlagnahmt hat, und das; demselben Schicksale mehrere im Verlage von Fritz Gnrlitt erschienene, zum Teil von Alfred Richard Meyer hcraus- gegebene Werke verfallen sink. PersonsMihrichte». Von den Bibliotheken. — Die Bibliothekare vr. pkiil. G corg P r o ch ir o w an der Universitätsbibliothek in Kiel und Ör. pstil. N i - chard Meckelcin an der Universitätsbibliothek in Berlin sind iu gleicher Eigenschaft an die Preußische Staatsbibliothek in Berlin versetzt worden; der Bibliothekar an der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin Ör. Herbert Oberländer (frühe, in Posen) ist in gleicher Eigenschaft an die Universitäts bibliothek in Kiel und der Bibliothekar I)r. Johannes Äsen von der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin an die Uni versitätsbibliothek in Berlin berufen worden. Der Bi bliothekar an der Universitätsbibliothek in Greifswald vr. pstii. Emil Ettlinger ist in gleicher Eigenschaft an die Universi tätsbibliothek in Halle a. S. versetzt worden. Verleihung des Profcssortitcls. Herrn I)r. I n l i u s Z e i t l e r . Kunsthistoriker und Lehrer au der Leipziger Akademie für Buchgewerbe und graphische Künste, ist der Titel Professor verliehen worden. Der neue Generaldirektor der Berliner Museen. — Die Erneut nung des Direktors der Sammlungen des Kuustgewerbemuseums ii, ^ Berlin, Geh. Regierungsrat Prof. I)r. plrU. Otto Ritter vou Falke, zum Generaldirektor der Staatlichen Museen in Berlin, als Nachfolger von Exzellenz Bode, ist erfolgt. Verantwort!. Red. t. V.: R i ch a r d A l b e r t i. - Verlag: DerBörsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches BuchhändlcrhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhandlerhauss.
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