Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1890
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18901203
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189012033
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18901203
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-03
- Monat1890-12
- Jahr1890
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6876 Nichtamtlicher Teil. 280, 3 Dezember 1890. bevorstehenden Verhandlungen ist kaum eine Vermutung möglich, jeden falls aber wird man sich während der jetzigen Anwesenheit der deutschen Delegierten nicht auf die Entgegennahme der deutschen Propositionen be schränken, sondern es werden schon jetzt eingehende Verhandlungen mit den Delegierten stattfinden. Vom Post wesen. — Der Reichsanzeigcr veröffentlicht nunmehr die amtlichen Bekanntmachungen, betreffend die Einziehung der Post wertzeichen älterer Art und den Wegfall der gestempelten Briefumschläge und der gestempelten Streifbänder. Be kanntmachung. Einziehung der Postwertzeichen älterer Art. Vom 1. Dezember 1890 ab iverdcn die Vcrkehrsanstalten nur »och Postwertzeichen neuerer Art verkaufen. Die alsdann noch in den Händen des Publikums befindlichen Post wertzeichen älterer Art (Freimarken, sowie gestempelte Briefum schläge, Postkarten, Streifbänder und Postanweisungs-Formularcl können noch bis zum 31 Januar 1891 zur Frankierung von Postsen dungen verwendet werden Vom 1. Februar 189l ab verlieren die älteren Postwert zeichen ihre Gültigkeit. Dem Publikuni soll indes gestattet sein, die bis dahin nicht verwendeten Postwertzeichen älterer Art bis spätestens zum 31. März 1891 gegen neuere Wertzeichen gleicher Gattung und von entsprechendem Werte umzutauschen. Gestempelte Briefumschläge und gestempelte Streifbänder werden gegen Freimarken zu 10 und 3 H umgetanscht, die Herstellungskosten werden mit 1 ^ für jeden gestempelten Briefumschlag und '/z H für jedes gestempelte Streifband bar erstattet. Der Umtausch der älteren Post wertzeichen gegen neue wird an den Postschaltern bewirkt Postsendungen, welche nach dem 31. Januar 1891 noch mit Wert zeichen älterer Art zur. Auslieferung gelangen, werden dem Absender zurückgegeben, oder wenn dies nicht thunlich sein sollte, als unfrankiert behandelt Iverdcn. Vom I. April 1891 ab sind die Verkehrsanstalten zum Umtausch älterer Postwertzeichen nicht mehr befugt. Berlin lV., den 27 November 1890. Der Staatssekretär des Reichs-Postamts, von Stephan. Bekanntmachung. Wegfall der gestempelten Briefumschläge und der gestempel ten Streifbänder Vom 10. Dezember 1890 ab werden gestempelte Brief umschläge und gestempelte Streifbänder seitens der Vcrkchrs- anstalten nicht mehr verkauft. Von demselben Zeitpunkt ab wird die Reichs-Postverwaltung derartige Postwertzeichen überhaupt nicht mehr Herstellen lassen und zum Verkauf bringen; dem Publikum bleibt überlassen, ungestempelte Briefumschläge und Streifbänder zu verwenden und mit den erforderlichen Freimarken zu bekleben. Die ani 10. Dezember 1890 noch in den Händen des Publikums befindlichen gestempelten Briefumschläge und gestempelten Streifbänder neuerer Art können weiter verwendet werden. Dagegen behalten die Briefumschläge und Streifbänder mit Wertzeichen älterer Art nur noch bis zum 31. Januar 1891 ihre Gültigkeit. Berlin IV., den 27. November 1890. Ter Staatssekretär des Reichs-Postamts, von Stephan. Dampserverbindung nach Kapstadt. — Wie die -Allgemeine Correspondenz. erfährt, ist zwischen der Kap-Regierung und den Kap- Dampfcrgesellschaflen ein Abkommen für die direkte Beförderung der Post zwischen England und dem Kap der guten Hoffnung getroffen worden. Die Dampfer werden wahrscheinlich Lissabon für kontinentale Frachtgüter anlaufen. Voraussichtlich wird auch vom nächsten Jahre ab das er mäßigte Briefporto von 2'/z Pence von und nach dem Kap der guten Hoffnung in Kraft treten. Po st verkehr nach Portugal. — Warenprobensendungen und Postpakete (Lolis postum) nach Portugal können fortan wieder auf dem Landweg über Spanien, welcher wegen der Quarantaine vorübergehend nicht benutzbar war, befördert werden. Postverkehr zwischen Deutschland und Nordamerika. — Der Postverkehr zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika hat sich großartig entwickelt. Im Jahre 1889 sind hin- uud herwärts 38>/» Millionen Postsendungen befördert worden; jede Post bringt im Durchschnitt 130 bis 140 große Postsäcke. Um die so fortige Bearbeitung und thunlichst rasche Weiterbeförderung dieser Massen zu sichern, sind von der Reichs - Postverwaltung umfassende Maßregeln getroffen: Einlegung besonderer Post - Extrazüge von Bremerhaven und Cuxhaven nach Bremen und Hamburg, Durchführung der deutschen fahrenden Postbureaux, im Einverständnis mit Holland und Belgien, bis Messingen und Ostende. wo dieselben die Post aus Amerika gleich an der Küste in Empfang nehmen, Verstärkung und Schulung der Beamtenkräfte, Zuhilfenahme der Nachtzeit re. Aber alles reicht nicht mehr hin. Seit etwa Jahresfrist sind daher von dem Staatssekretär des Reichs-Postamts Verhandlungen mit dem General- Postmeister der Vereinigten Staaten und mit den beteiligten Schiffs- unternebmungen zu dem Zweck der Herstellung schwimmender Postbureaux eingeleitet worden, welche an Bord der Postdampfer eingerichtet werden und die Post auf der Fahrt über den Ozean bearbeiten sollen. Diese Verhandlungen sind jetzt zum Abschluß gelangt. Zur Regelung der technischen Details begiebt sich der Direktor im Reichs-Postamt Sachse in den nächsten Tagen nach Washington und New-Dork, und es darf die gegründete Hoffnung gehegt werden, daß die neue Einrichtung bereits zum Frühjahr ins Leben treten wird. (Reichsanzeiger.) Bahnhofsbriefe in Oesterreich — Der -Leipziger Zeitung- entnehmen wir die Mitteilung, daß die seit kurzem in Deutschland be stehende Einrichtung der sogenannten Bahnhofsbriefe am 1. Februar k. I. auch in Oesterreich cingeführt werden soll. Einem Erlasse des Handelsministeriums zufolge werden nämlich vom I. Februar an Bahn- hossbriefe eingeführt, das sind solche Briefe, welche auf Bahnhöfen un mittelbar nach Ankunft der Eisenbahnzüge, mit welchen sic eingelangt sind, an den Empfänger ausgefolgt werden. Für das tägliche Abholen eines Brieses an einen und denselben Adressaten ist die Gebühr von 5 fl. pro Monat zu entrichten. Aus dieselbe Weise können auch Zeitungen von dem Adressaten bezogen werden. Alle Postämter sind beauftragt, für die rechtzeitige und richtige Abfertigung der Bahnhossbriese Sorge zu tragen. Deutscher Handclstag. — Vor einiger Zeit tagte bekanntlich, wie s. Z. auch hier mitgcteilt, in Hamburg unter Vorsitz des Kommerzien rats Frentzel (Berlin) der Ausschuß des deutschen Handelstages. Das Leipziger Tageblatt bringt nachträglich aus den dortigen Verhandlungen einige die Handelswelt besonders interessierende Mitteilungen. Zur Sprache kam u. a. ein Antrag aus Erhöhung der Ge wichtsgrenze für einfache Briefe von 15 auf 20 x. Der General- Postmeister v. Stephan, so wurde bemerkt, habe wohl besonderes Ge wicht auf die Unmöglichkeit gelegt, im Weltpostverkehr die Maßregel einheitlich durchzusühren Dieser Grund fei indessen kaum stichhaltig: denn beispielsweise decke sich die Gewichtsgrenze im Weltpostverkehr durch aus nicht mit derjenigen Deutsch-Oesterreichs. Es komme hinzu, daß auch im Binnenverkehr Oesterreichs das Gewicht 20 x betrage. Ebenso sei Bayern begünstigt, indem dort eine Postkarte für 3 H für den Stadtpostvcrkehr genüge. Es hänge vielfach von äußerlichen Zufällig keiten ab, daß das Gewicht von 15 x; überschritten werde. Es sei sogar mehrfach vorgckommen, daß abgesandte Briefe mit Strafporto belegt wurden, obgleich beim Nachwiegen eine Ueberschreitung der Grenze nicht fcstgcstellt werden konnte. Schließlich habe es sich herausgestellt, daß das Befeuchten des Briefbogens beim Kopieren das Mehrgewicht ver ursacht habe; letzteres sei naturgemäß wieder verschwunden, sobald das Papier trocken mar. Es wurde schließlich einstimmig beschlossen, in dieser Angelegenheit nochmals beim Rcichspostmcister vorstellig zu werden. Den Hauptberatungsgegcnstand bildete die Novelle zur Gewerbe ordnung. Wir wollen hier die Beratungen in Betreff kaufmännischer Sonntagsruhe hcrvorhebcn. Kommerzienrat Michel (Mainz) be merkte: Es erscheine insbesondere für kleinere und mittlere Städte zweckmäßig, die Sonntagsarbeit nicht früher als 3 Uhr nachmittags beginnen zu lassen, da die Landbevölkerung gewohnheitsmäßig erst von Mittag ab nach den Städten wandere und dann dort gern Gelegenheit nehme, ihren Bedarf an Handelsgegenständen zu decken. Dieser Sonn- tagsvcrkaus an die Landbewohner bilde aber bekanntlich einen sehr er heblichen Teil des Warenumsatzes der städtischen Ladenbesitzer. Ein Gebot der Gerechtigkeit sei es, den Hausierhandel der gleichen Beschrän kung wie den stehenden Gewerbebetrieb zu unterwerfen, und eine un bedingte Notwendigkeit, den Handel mit Genußm-tteln für den unmittel baren Verbrauch von diesen Beschränkungen auszunehmen. Das von der Reichstags-Kommission angcordnete gänzliche Verbot der Beschäf tigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern an den ersten Tagen von Ostern und Pfingsten sei zu billigen; dagegen dürste der erste Weihnachtstag nicht hierin einbczogen werden, da an diesem Tage that- sächlich noch viele Weihnachtsgeschenke eingekaust werden und das Verbot daher viele Verkäufer sehr erheblich schädigen würde. Diese Ausfüh rungen fanden im allgemeine» die Zustimmung der Versammlung. Weiter gelangten' zur Beratung die Bedingungen von Fernsprech verbindungen zwischen verschiedenen Städten, worüber Herr Michels- Köln referierte, welcher folgenden Antrag stellte: -Die Forderung, daß bei der Anlage neuer Fernsprechlinien die Beteiligten entweder sich au den Anlagekosteu beteilige», oder einen be stimmten Jahresertrag für mehrere Jahre garantieren, ist nur dann gerechtfertigt, wenn die Anlage lediglich den Sonderiateressen Einzelner dient. Durch die ilcbertragung dieser Forderungen auf solche Linien, die auf Grund genauer Prüfung der Verhältnisse als im allgemeinen Vcrkchrsinteressc liegend zu erachten sind, wird einerseits die wünschens werte schnelle Ausdehnung des Fernsprechnetzes erschwert und werden
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder