I2S34 Mrsmblatt 4 d. Dtschn. B,lchh»nd-I. Fertige Bücher. -V: 254, 10. November 1920. Oie Kleine Iedermanns-Bücherei Vivant Oenon, Eine einzige Nacht. Ein erotischer Dialog von frivoler Oezenz, voll gallischer Eleganz. Goethe, Balladen. „Märchen, noch so wunderbar, Olchierlünfle machen's wahr", sieht als Mollo über der Goetheschen Aalladen dichtung, die hier zum erstenmal tn entzückender Einzel, ausgabe erscheint. Goethe, Unterhaltungen deutscher Ausge wanderten. Ein Büchlein menschlich tiefsten Er lebens, bislang verschollen und vergraben im Riesenwerk des Dichters. Brüder Grimm, Sechs Märchen. Der alte märchenschöne Zugendborn verlorener Phan tastik. Hafis, Eine Sammlung persischer Gedichte. Zn Rosenduft und Blütenhauch erglühen die Rhythmen des Persers von Liebe und Wein. Heinrich Heine, Die Nordsee. Den grauen Rebeltöchtern, den Wolken und Wellen vom Spötter ln Hingebung geweiht. Heinrich Heine, Hebräische Melodien. Zn diesen ergreifenden schönen Versen singt und klagt der Dichter seines Volkes altehrwürdlg Schicksal. Z. G. von Herder, Altenglische Balladen. Unter grauem Gewölle germanischer Vorzeit ergrub der deutsche Dichter manch funkelndes Dichtergeschmeide. Kant, Träume eines Geistersehers. Zn das Schattenreich der Geisterwelt führt klaräugig kritisch der Königsberg« Weise. Nikolaus Lenau, Don Juan. Don Zuan, Fausts erotischer Gegenspieler, hat seine lel- dcnschafilichsie und tiefste dichterische Gestaltung bei Lenau gefunden- dem gluteuden, gleißenden Kavalier der galanten Zelt ist hier ein süß-schwermütlger, roman tischer Zug beigemischt. Ignatius Loyola, Geistliche Übungen. Zn spanisch-christlichem Conquesiadorenflolz und ringend- lnbrünstlger Verzückung «blitzen die Glaubensfchwerter der Gesellschaft Zesu über den Häuptern der Ketzer. Martin Luther, An den christlichen Adel deutscher Nation, über engende Konfession hinweg von höchstem ethischen Gehalt erfüllt, läßt der Schöpser un serer deutschen Sprache ln herbenRhythmen dasWort an seine Deutschen wie einen Gewittersiurm daniedergehen. Johann Nestroy, Freiheit ,n Krähwinkel. Das überlegen burleske Spiel von Revolution und Reaktion in Krähwinkel des Aristophanes der deutschen Dichtung ist von bezaubernder und erschreckender Aktua lität, denn wo tsi heute nicht „Krähwinkel"?