Amschlag zu 210. Freitag, den 17. September 1920. Ein Dichter der deutschen Tragik ^>r>ir haben in den letzten hundert Zähren so viel vom deutschen Wesen verloren, wir sind uns innerlich so sehr untreu geworden, daß uns die Tragik unseres gegenwärtigen Zustandes wieder zu uns selbst zurückführen muß. Kein Zweifel, daß eine große Besinnung durch das deutsche Volk geht, fernab von allem politischen Getriebe, und daß wir uns, einem inneren Zwange folgend, wieder an das Beste Herantasten, was in der deutschen Seele unvergänglich ist. Einen Führer auf dem Wege, auf dem wir die deutsche Seele suchen wollen und werden, fand ich in dem Dichter Ernst Schmitt Der Name, so alltäglich er ist, klingt noch fremd, wenn man die besten dichtenden deutschen Männer nennt. Aber über ein Jahr, oder über zwei wird er mit zu den Edelsten genannt sein. Es ist offenbar ein reifer oder gar ausgereifter Mann, der hier den Weg zum künstlerischen Bekenntnis fand für das, was seine Augen zu sehen und seine Gedanken zu verarbeiten ge zwungen waren. Es ist ein fleckenloses künstlerisches Bild, das Schmitt mit diesen seinen ersten Büchern von sich selbst gibt. Er steht steil auf dem Wege zum Löchsten. Keine beschau liche, sondern eine ringende Natur und doch weit ab von der dumpfen Gärung, in der heute viele (die meisten?) unserer dichtenden Jugend ziellos umhertreiben. Ein Dichter, dem die Not der Zeit wirklich zum tiefsten Erlebnis ward, und der mit heiligem Ernst von dem Großen und Ewigen spricht, das ihm tief aus der Seele quillt. Ein Wunsch aber begleitet diese Bücher, sie möchten nur eine erste Wegrast sein, kein endgültiges Äalt, kein Gipfel. (Rudolf Michael im Lamburgischen Correspondenten) (Z) Bisher erschienen: T Hochzeit. Ein Roman. 3. Tausend, br M 10.-, geb M 15.- Im Anfang war die Kraft. Eine Niederschrift. 3. Tsd. br M 10.-, geb. M 15.- Das Jahr. Sonette von Daheim, br M 6.—, geb M 10.— Die Wiederaufrichtung Europas. 10. Tsd. br M6 - Zch habe einen vierseitigen illustrierten Prospekt über die Bücher Schmitts Herstellen lassen, den ich rührigen Sortimentern zu sorgsamster Verteilung in beschränkter Anzahl gern kosten los zur Verfügung stelle. Ich bitte aus beiliegendem Verlangzettel zu bestellen. Die ange- zeigten Werke kann ich nur »och bar liefern. Vorzugsangebot siehe Verlangzettel. Eugen Diederichs Verlag in Jena