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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1883
- Sprache
- Deutsch
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3048 ^ 162, 16. Juli. Nichtamtlicher Theil. Verbandscaste entnommen wurden, entfallen, aber zum Theil bereits gedeckt sind und überhaupt nur als einmalige, nicht jährlich wiederkehrende Ausgabe zu verzeichnen sind. Es kommt auf diese Weise ein ganz anderes Bild, als wie Hr. M. es vorführt, heraus. Was den Dispositionsfonds anlangt, den die General versammlung gegen einige wenige Stimmen bewilligte, so dürfte das Wort des Vertrauensmannes des Kreises Schwaben hier am Platze sein. „Auch die Ehre hat ihre Grenzen" und das ist sehr wahr. Im Vorstande des Verbandes sind lauter verheirathete Männer, die mehr oder weniger darauf angewiesen sind, ihre Freistunden zur Verbesserung ihrer materiellen Lage zu be nützen, indem sie sich mit Privatarbeiten beschäftigen, um dadurch entweder die Gegenwart ihrer Familien besser zu stellen oder für die Zukunft zu sorgen. Vertrauenspersonen müssen an der Spitze stehen, denn man kann nicht jungen, unbekannten und unerfahrenen Leuten die Leitung überlassen und so bleibt nichts Anderes übrig, als die Vorstandsmitglieder für ihre Zeit und Arbeit wenigstens einigermaßen zu entschädigen; das sah die Generalversammlung ein und trat kräftig der gegentheiligen Ansicht einer kleinen Minorität entgegen. Die Darstellung des Hrn. M. ist geeignet, Mißtrauen gegen den Vorstand und gegen die Majorität der Generalversammlung in dem Kreise der Prinzipale und Mitglieder hervorzurufen, und deshalb halte ich mich für verpflichtet, dieselbe zu berichtigen. Eduard Baldamus. Miscellen. Zum Colportagebetrieb. — In einem Artikel der „Wies badener Zeitung" heißt es: „Das vom Reichstage jetzt ausgesprochene Verbot von Druckschriften, welche in sittlicher oder religiöser Be ziehung Aergerniß erregen, darf als ein erfreulicher Fortschritt und als der richtige gesetzgeberische Ausdruck dessen bezeichnet werden, was von jedem sittlich fühlenden Menschen als selbstverständlich an gesehen wird und schon längst als unerläßlich gefordert wurde. Es war kein normaler Zustand, daß Schundromane und unsittliche Bücher, welche für den stehendenBuchhandelnichtabsetzbarsind, durch Colportage unter den unteren Elasten des Volkes verbreitet und durch Anpreisung von Prämien denselben förmlich aufgedrungen wurden. Hier war ein Mißbrauch der Gewerbesreiheit vorhanden, welcher der sittlichen Corruption Thür und Thor öffnete. Daß jeder ein sichtige Mensch von der Schädlichkeit eines solchen Colportage- betriebs überzeugt war, versteht sich von selbst, und Niemand wird in dem einzelnen Falle unterlassen haben, seinem Bedauern und seiner Entrüstung über diese Auswüchse der Druckschriftengewerbefreiheit Ausdruck zu geben. Aber der fortschrittliche Liberalismus hält die Freiheit des Gewerbes an sich für zu nützlich und dem Handel und Verkehr dienlich, als daß solche Bedenken sich da irgendwie Geltung verschaffen könnten; im Uebrigen hält er jeden einzelnen Menschen für hinreichend ausgerüstet mit Geist und Charakter, um unsittlichen Einflüssen aus eigener Kraft Widerstand leisten zu können. Diese letztere Voraussetzung ist eine von den Vorstellungen, welche das praktische Leben Tag für Tag als vollständig unhaltbar erweist. Daß die Stärkung der Polizeimacht, die selbstverständlich von der Fortschrittspartei hierbei ins Vordertreffen geführt wird, irgendwie die Persönliche Freiheit beeinträchtigen könnte, ist eine bekannte fort schrittliche Dichtung, die dadurch nicht zur Wahrheit wird, daß sie fortwährend wiederholt wird: Hr. Richter hat der Polizeimacht selbst schon wiederholt den ungestörten Genuß seiner persönlichen Freiheit zu danken gehabt. Daß aber die Ausschließung gewisser Bücher den Colportagehandel selbst lahm legen könnte, ist eine An sicht, welche doch nur dann ungerechtfertigt wäre, wenn man an nähme, das deutsche Volk finde ein besonderes Vergnügen gerade an schlechter Literatur. Mit dem Beschluß des Reichstags wird der Colportagebetrieb in keiner Weise beeinträchtigt und gefährdet; es sind ihm nur zum Segen des Volkes gewisse unsittliche, unsaubere Canäle verschlossen worden. Um so besser wird er auf dem Gebiete der anständigen Literatur seine ganze Kraft entfalten und hiermit sowohl Nutzen für das Volk stiften, als auch selbst seine Rechnung dabei finden können " Zur Notiz für Verleger. — Unter den für die diesjährige Ausstellung eingesandten Erzeugnissen lenkten vorzüglich die von C. H. Hall in Berlin (0., neue Schönhauser Str. 16) ausgelegtcn Proben seines Reproductionsv erfahrens die allgemeine Auf merksamkeit aus sich. Der Berichterstatter über die Ausstellung glaubte dieses Verfahren nur bei Herstellung sehr kleiner Auflagen empfehlen zu können. Ich befand mich in der Lage, einen solchen Versuch anzustellen. Von einem älteren wissenschaftlichen Werke fehlten zwei Bogen bis auf ein Exemplar, welches ich genannter Firma übersandte und eine Berechnung bei Herstellung von 50 Exemplaren erbat. Die Kosten betrugen nur den dritten Theil des Betrags, welchen die Herstellung durch Satz und Druck erfor dert haben würde. Ich ertheilte nun Auftrag zur Anfertigung von 50 Exemplaren, welche mir nach Verlauf einiger Wochen in sehr trefflich gelungenen Abzügen geliefert wurden. Ich bin hierdurch in den Stand gesetzt, das früher werthlose Werk wieder vollständig liefern zu können. Das Hall'sche Reproductionsverfahren kann somit unbedingt für Herstellung kleiner Auflagen empfohlen werden. Leipzig, im Juli 1883. Carl Wilfferodt. Das Buch und sein Gewicht. — Bei dem sich täglich steigernden directen Bezug von Büchern in 5-Kilo-Packeten ist es sehr erwünscht, das Gewicht der Bücher zu kennen. Einzelne Verleger haben darauf auch schon Rücksicht genommen, neuerdings wieder der Wiener k. k. Schulbücherverlag in seinem soeben ausge gebenen Katalog, der in Klammer jedem Werke das Gewicht in Grammen beigefügt hat. Es wäre dringend zu wünschen, daß dies Beispiel allseitige Nachahmung fände und sowohl in den Nova- Circularen, als auch in den Monats- und Halbjahrs-Uebersichten und in unseren Katalogen adopirt würde. 3. 8. Von dem gelehrten Graner Domherrn vr. Josef Danko, der im vergangenen Jahre auf der Landes-Bücherausstellung zu Pest eine ausgesuchte Sammlung von Einzelblättern und ganzen Büchern zur Illustration der Bücherornamentik des 15. und 16. Jahrhunderts zur Schau brachte, hat zu dem bereits früher darüber erschienenen Hauptkatalog (Börsenbl. 1882, Se. 1379) nun einen Nachtrag*) herausgegeben, welcher die nachträglich zur Ausstellung gelieferten Blätter kritisch beschreibt und für die ge schichtliche Entwicklung der Bücherornamentik von ganz besonderem Interesse ist. Die Ausführung und Ausstattung des Katalogs durch die Firma Adolf Holzhausen in Wien ist ebenso vortrefflich wie die des Hauptkatalogs, und es bleibt, nur zu bedauern, daß die ver dienstvolle Schrift nicht durch den Buchhandel allgemein zugänglich geworden ist, sondern der Hr. Verfasser dieselbe nur in engern Kreisen als xrstium aüeotionis vertheilt hat. *) RaobtraZ üum Verreiobiiiss äer Lüebsi'ori>amslltik-4.ust6lluuA äss 6rs.usr Oowbsrru lossk Os.olr<). 8. 70 8. Luäapsst 1882.
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