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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.11.1889
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.11.1889
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- Deutsch
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63-16 Nichtamtlicher Teil. ^4 276, 27. November 1889. Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer zum erstenmalc angekündigt sind. Arthur Kelir in Leipzig. Seite «303 Bern, O. C., u. C. F. Schmidt, Darstellung und Beschreibung sämmtlicher in der kbar- waeopooL borussica aufgcführten offizi- nellen Gewächse. Sari Hockuer i» Dresden. «36« Sächsische Rangliste. LH. «naur in Leipzig. «3«L Ideell, (tnstirv, Von Heimat ru Heimat. Sr. Manke'S Verlag in Jena. Seite 63S4 BartclS, Fr., Badeeinrichtungen innerhalb der Schulen, besonders der Volksschulen. Pahl'sche Buchhandlung iA. Haase) in Sitta». 8366 Lamprccht, Wetter, Erdbeben und Erden ringe. S. Picrson'S Verlag in Dresden. ss«7 Diiimchcn, Theodor. Kops und Herz. Roman. Groller, Balduin, Leichtlebiges Bolk. No vellen. Bernhard Tauchnitz in Leipzig. Seite S3S7 Lder->, 6eor^, loaaa. Ins Lllglisebs übsr- traAso von Llrs. LeII. Veit L Somp. in Leipzig. «365 Entscheidungen des Reichsgerichts in Straf sachen. l9. Band. Süddeutsches vcrlagSinstitut in Stuttgart. S3«8 Schwann, Jllustr. Geschichte von Bayern. I. Bd. Vollständig. LIPfinS L Tischer in Niel. «366 Junge, Friedrich, Die Kulturwesen der 2- 2- Nc«ss in Karlsruhe. 63», deutschen Heimat nebst ihren Freunden Das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und Feinden. II. Theil. Predigten. L. Wcber'S Verlag in Leipzig. 6365 Weber, Thcophil, Denk-, Sinn- und Trink sprüche. Nichtamtlicher Teil. f Johann Conrad Weber. Ain 9. November d. I. endete ganz plötzlich ein Gehirn schlag das Leben Johann Conrad Webers, des ältesten Sohnes von Johann Jacob Weber in Leipzig, dem Begründer der weltberühmten »Jllustrirten Zeitung«. Johannes hat seinen Bruder Hermann nur um drei Wochen überlebt. Das Börsen blatt hat diesem kürzlich warme Worte der Anerkennung gezollt; heute möge es auch mir gestattet sein, meinem so früh geschiedenen Freunde Johannes einige Worte der Erinnerung zu widmen. Nicht seinen geschäftlichen Entwickelnngsgang will ich schildern, sondern den Menschen, den Freund. Johannes' Jugend war eine Zeit von mancherlei Entbeh rungen und strengster, pflichtgetreuester Arbeit. Ein berühmter Vater drückt oft mit seinem autoritativen geistigen Gelvicht ans seine Söhne; so war es auch beim alten »Konsul Weber.« Johan nes hat mir oft davon erzählt, wie er von Jugend auf bis in die reifen Manncsjahre den Wünschen und Plänen seines Vaters eine ganz unbedingte Hecressolgc hat leisten müssen. Das hatte neben anderem auch die Wirkung, daß Johannes in seinen jüngere» Jahren persönlich wenig in näheren Umgang mit anderen Buch händlern tam. Bei Lebzeiten des Vaters trat er bescheiden hinter diesen zurück, und als derselbe starb, war Johannes bereits in dem Alter, in dem man Jugendfreundschaften nicht mehr schließen kann, auch darauf verzichten darf, wenn mau, wie damals Johan nes, bereits seinen eigenen Hausstand besitzt und c nes glücklichen Familienlebens sich erfreut. Indessen Hai doch der Helle Sonnenschein der Jugend meines Freundes nicht gefehlt. Mit Begeisterung gedachte Weber stets seiner Wandcrjahre, die ihn als Gehilfen erst nach Lyon, später zu Didot nach Paris und dann nach London führten. Seinem lebhaften, sprühenden Geiste sagte der mehrjährige Aufenthalt in Frankreich ganz besonders zu; hatte er doch von mütterlicher Seite französisches Blut in seinen Adern. Er hatte eine große Vorliebe für die Franzosen und pflegte deren Sprache und Litte- ratur bis in die letzten Tage seines Lebens. Auch nach Italien führten ihn spätere Ausflüge. Reisen war stets seine Lieblings erholung, und in den letzten Jahren noch unternahm er mit seiner Familie oft weite Touren im In- und Auslande. Als ich Johannes Weber im Jahre 1866 in Leipzig zuerst kennen lernte, zog mich sofort seine persönliche Liebenswürdigkeit, die lebhafte, originelle Art seiner Unterhaltung und seine ge schäftliche Tüchtigkeit an; wir verkehrten als Gehilfen (er bei seinem Vater, ich bei T. O. Weigel), viel miteinander und sind uns seitdem treue Freunde geblieben bis zu seinem Ende. Es war das interessante Kricgsjahr von 1866 mit seinen überraschenden politischen Erscheinungen, mit den vorübergehenden Erschütterungen des Leipziger Buchhandels, das uns einander näher brachte. Lag doch damals das Geschäft ganz darnieder und hatten alle Gehilfen Zeit vollauf, um Politik zu treiben! Jener interessanten Zeit der intimen Gespräche im Oslo tran^ais, der begeisterten Stunden in Acckerleins Keller verdanke ich manche Freunde ini Buchhandel; wir erinnern uns, so oft wir uns sehen, immer noch mit Ver gnügen jener Leipziger Tage. Johannes Weber zeigte sich schon damals in seinen Ge sprächen als der Freund einer großdeutschen Auffassung des Vaterlandsgedankens, zu welcher er sich stets bekannte. Wohl war er mit Recht stolz auf seine Vaterstadt Leipzig, das Emporium des deutschen Buchhandels, die Stadt, in welcher von jeher edler, gemeinnütziger Bürgersinn in seltener Weise sich bethätigt hat. Aber frei war seine Anschauung schon damals von den engen Grenzen des Partikularismus, welchem in Leipzig erst durch die Waffenbrüderschaft des Jahres 1870 ein Ende bereitet wurde. Als ich dann zur Begründung meiner Selbständigkeit im Jahre 1867 nach Berlin übe>siedelte, verfolgte Weber meine ge schäftlichen Unternehmungen mit dem regsten freundschaftlichen Interesse, und mehr und mehr befestigte sich auch in ihm der Wunsch, sich ebenfalls in der Reichshanptstadt niederzulassen. Er besuchte mich oft. Ein begeisterter Anhänger des leitenden deut schen Staatsmannes, verfolgte er das Aufblühen des deutschen Reiches und speziell die Entwickelung Berlins Schritt für Schritt. Gern benutzte er die Gelegenheit, Zeuge zu sein von den Er eignissen und Festlichkeiten, welche in den letzten zwei Jahrzehnten in ununterbrochener Folge die Reichshauptstadt belebten. Er besuchte fleißig die Parlamentsverhandlnngcn, wohnte öffentlichen Staats aktionen bei und knüpfte ausgedehnte Verbindungen in litterarischcn, künstlerischen und diplomatischen Kreisen an. Es war für mich interessant, ihn bei diesen Streifzllgen zu beobachten, und auf Ausflügen, welche wir in der Umgegend von Berlin häufig zur Erholung gemeinschaftlich unternahmen, meine Ansichten mi! den seinigen auszutauschen. Erst nach des Vaters Tode konnte Weber seinen Lieblings plan ausführcn und mit seiner Familie dauernd seinen Aufent halt in Berlin nehmen. Es geschah im Mai 1884, indem das Leipziger Hans eine Filiale in Berlin begründete Johannes über nahm die schwierige, aber auch dankbare Aufgabe, die geschäft lichen Interessen seiner Firma, insbesondere der »Jllustrirten Zeitung«, in der Reichshanptstadt wahrzunehmen und zugleich das Wcltblatt der Berliner Gesellschaft, speziell seinen Mitarbeitern gegenüber, würdig zu repräsentieren. Für diese nicht leichte Aufgabe, die er sich selbst in seinem Schaffensdrangs gestellt, war er die geeignetste Persönlichkeit. Johannes Weber war als Geschäftsmann von großer Gewandt heit, als Mensch von den angenehmsten Umgangsformen, und von einem Adel der Gesinnung, der ihn überall, auch im Geschäft, stets das Nichtige treffen ließ und der den Verkehr mit ihm
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