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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.12.1889
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.12.1889
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- Deutsch
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Dies ist in großen Zügen ein Spiegelbild der zukünftigen Steinpclvcrhältnisse, welches wohl jeder einzelne der Herren Kollegen durch weitere Details ergänzen kann Der, wie gesagt wird, der Verordnung zu Grund liegende Gedanke der Gleich stellung der einheimischen Journale mit den ausländischen ist in diesem Falle übel angewendet gewesen, nachdem niemand davon Vorteil genießl als der Staatsschatz, nachdem auch die inländischen Hefte künftig zu dieser neuen Stempelleistnng hcran- gezogcn werden, und die Durchführung derselben dem technischen Betriebe des inländischen Sortimenters und Kommissionärs Schwierigkeiten bereiten wird, wie sie ärger und ärgerlicher kaum zu denken sind. Wie die Wiener Corporation, vereint mit dem Vereine der österreichisch-ungarischen Buchhändler, kürzlich bemüht war, die einheimischen Jndustrieen vor Eindringlingen zu schützen, welche nicht unsere Lasten, wohl aber unsere Begünstigungen mit uns teilen wollen, so werden beide Körperschaften heule gewiß auch bereit sein, alles daran zu setzen, um einer verhängnisvollen Neuerung zu begegnen, die dem österreichischen Sortimentsbuch handel einzig und allein Schaden und niemand Vorteil darbietet, und welche, wenn sie auch in ihrem Grundprinzips einer gewissen gerechten Basis nicht entbehrt, doch sicher nichts weniger als will kommen und opportun bezeichnet werden darf. Wien, 28. November 1889. Eugen Marx. Vermischtes. Entscheidung des Reichsgerichts. Das Konkurrenzverbot für den offenen Gesellschafter im deutschen Handelsgesetzbuch. — Das Reichs- gerickl hat jüngst ein wichtiges Erkenntnis zu Artikel 96 des Handels gesetzbuchs erlassen, der einem Gesellschafter verbietet, ohne Genehmigung seiner Genossen weder in dem Handelszweige der Gesellschaft für eigene Rechnung, noch für Rechnung eines Dritten Geschäfte zu machen. Der höchste Gerichtshof führte folgendes aus: Es verstößt gegen Treu und Glauben, wenn der Gesellschafter der Gesellschaft Konkurrenz macht. Als unmittel bare Folge des gesetzlichen Verbotes ergiebt sich die Schadensersatzpslicht des untreuen Gesellschafters (H. G.-B. Z 97) Wegen der Schwierigkeit der Schadensfcststellung giebt das Gesetz der Handelsgesellschaft die Be fugnis, zu verlangen, daß die vom untreuen Gesellschafter für eigene Rechnung gemachten Geschäfte als Geschäfte der Gesellschaft angesehen werden. Um dieses Recht zu realisieren, muß der Gesellschaft die Mög lichkeit eröffnet werden, sich über den Abschluß des verbotenen Geschäfts eingehende Kenntnis zu verschaffen. Hieraus folgt mit Notwendigkeit ein weiteres Recht der Gesellschaft, nämlich der Anspruch auf Rechen- schastsablegung gegenüber dem ungetreuen Gesellschafter. Derselbe ist begründet, sobald dargethan ist, daß das Konkurrenzvcrbot verletzt wurde. Neue Bücher. Zeitschriften. Gelegcnheitsschristen, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothck des Buchhändlers, ^rebiteetur, Lüulptur, Ornanisutilc. ^»tigu. La.ta.IoA No. 29 von dillloker L llLiixobiinr^ in Wien. M. 16 8. lnvres d'etrsnnes pour I'aunöe 1890. Journal Aenera.1 de l'imprimorio et cls In libraärie (kildioArapbis de la Uranos). 1889. Ar. 80. 8uito 2887—3224. ülit vielen Illustrationen, krrris, November 1889, Oerels de >a librairis. Die liunstabtbeilunA des öiblioArapbiseben Larsau ra Leid!» 6., Xlsraudsrstrasss 2 I, rar LörderuvA der Luvst n. d. LunstAsverVos, nur LrtbeiluvA leuustevisssuseliaktl. Informationen, und rur rveseotlie: su LrlsiobteruvA des lcniistbändleriscbon Vsr- lcsbrs. ^usköbrlieder Lrospelit. 4» 7 g Aus dem Vereinsleben. — Der Verein jüngerer deutscher Buchhändler -Conform« in Prag hatte in der Sitzung vom 21. v. M. den einstimmigen Beschluß gefaßt, den Verlagsbuchhändler Herrn Fried rich Tcmpskh als den Nestor der Prager Buchhändler zum Protektor des »Consorm» zu ernennen. Am Freitag, den 29. v. M. begab sich zu diesem Zwecke eine Deputation, bestehend aus den Herren Richard Brandcis, Otto Kotzurek und Paul Mentzel zu Herrn Tempeky; Herr Mentzel richtete an denselben namens des Vereins in einer An sprache die Bitte, das Protektorat zu übernehmen. Herr Tempsky, welcher die Mitglieder der Deputation in liebenswürdigster Weise empfing, er kundigte sich eingehend nach den Verhältnissen des Vereins und erklärte mit dem Bemerken, Laß ihm stets die Interesse» der jüngeren Buchhändler am Herzen lägen, das Protektorat anzunehmen. Personalnachrichten. Jubelfeier. — Am 27. v. M. feierte ein in weiten Kreisen des Leipziger und des auswärtigen Buchhandels wohlbekannter Veteran des Buchhandels, Herr Heinrich Juli us Rech in Leipzig, sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum, und mit ihm zugleich den Gedenktag seines Eintrittes in das Haus F. L. Herbig, dem er fünfzig Jahre lang ununter brochen und unermüdlich, in unwandelbarer Treue seine Dienste gewidmet hat. lieber die Feier ging uns folgender Bericht zu: Nachdem in der Morgenfrühe des Festtages die Familienmitglieder und nächsten Verwandten ihre Glückwünsche abgestattet, wurde der Ju bilar durch die beiden nächstältesten Mitarbeiter der Firma Herbig, die Herren Julius Taube nheim (Kassierer) und W. Holder <Obermarkt Helfer) abgeholt und durch die mit Guirlanden geschmückten Geschäfts räume nach dem Privatzimmer des Herrn Grunow geleitet, woselbst sich die Familie Grunow, das Geschäftspcrsonal und einige Verwandte des Jubilars versammelt hatten. Nachdem von einem Sologuartett ein Vers von Kreutzers «Das ist der Tag des Herrn» weihevoll vorgetragen worden war, ergriff Herr Grunow das Wort, indem er seinen »lieben, alten treuen Freund und Berater« in warmer, herzlicher Weise beglückwünschte und ihm für alles dankte, was er für ihn. seinen Heimgegangenen Vater und seine Familie gewirkt habe. Er knüpfte hieran den Wunsch, daß cs dem Jubilar mit Gottes Hilfe vergönnt sein möge, noch lange in der bisherigen Rüstigkeit und Gesundheit zu wirken und sich eines glücklichen Lebensabends zu erfreuen. Der Jubilar dankte tiefbewegt: er hob hervor, wie der ver storbene Herr Wilhelm Grunow sich seiner in liebevollster Weise ange nommen, als er, ein armer Knabe, ins Geschäft gekommen, und daß er das, was er geworden, nur ihm und der Familie Grunow zu verdanken habe, deren Wohlwollen und Güte ihm stets in reichem Maße zu teil geworden sei. Er habe viel gut zu machen und er hoffe, daß er mit Gottes Hilfe noch einige Jahre seineKräfte dem Hause Grunow-Herbig widmen könne. Im Namen der Mitarbeiter ergriff hierauf Herr Taube nheim das Wort, um den Jubilar, der ihnen allezeit ein Vorbild selbstloser, treuer Pflichterfüllung gewesen sei, zu seinem Ehrentage zu beglückwünschen. Er schloß mit dem Wunsche, daß es dem Jubilar beschieden sein möge, noch lange Zeit seinen Kollegen als väterlicher Freund und Berater zur Seite zu stehen. Sddann erfolgte die llcbergabe sinniger und wertvoller Geschenke seitens der Familie Grunow und des Personals, unter denen sich auch Blumen in solcher Fülle und Schönheit befanden, daß man den Winter vergessen mußte. Den ersten Strauß überreichte Herrn Grunows vier jähriges Söhnchen. Gegen Mittag erschien aus Berlin Herr Max Winckelman» von der Firma Winckelmann L Söhne, um dem Jubilar die Glück wünsche der Kommittenten des Hauses F. L. Herbig darzubringcn, in deren Namen er eine künstlerisch ausgesührte Adresse und eine prächtige Schreibmappe mit wertvollein Inhalte überreichte In schwungvoller, von Herzen kommender Rede äußerte Herr Winckel mann, daß es die Kommittenten des Hauses als eine angenehme Pflicht betrachteten, den Mann, welcher fünfzig Jahre lang der ihnen eng Verbündeten Firma treu gedient und für ihre, der Kommittenten, In teressen gewirkt habe, Anerkennung und Dank auszusprcchen. Daß das Haus Grunow-Herbig so fest und hochangeschen dastehe, habe es zu ihrem Teile der Thätigkeit des Jubilars zu verdanken. Er hoffe, daß Gott diese bewährte Kraft der Firma noch lange erhalten möge. — Tiefbewegt dankte Herr Rech für die ihm wider alles Erwarten erwiesene große Ehre. Er habe nie mehr gethan als seine Pflicht und müsse sagen, daß er sich oft nicht genug gethan habe. Er hoffe, daß ihm Gott vergönnen möge, noch einige Jahre aus seinem Platze thätig zu sein, um wenigstens einen kleinen Teil der ausgelaufenen Schuld abzutragen. Namens des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler überreichte hieraus Herr T homälen ein von den Vorstandsmitgliedern unterzeichnetes Glückwunschschreiben; Herr Bogen übergab ein solches vom -Verein der Buchhändler zu Leipzig« und beglückwünschte den Jubilar auch persönlich, ihm sein Porträt mit Widmung darreichend. Groß war die Zahl derer, welche persönlich gratulierten, Prin zipale, Freunde und ehemalige Zöglinge der Firma Herbig. — Die Glückwunsch-Schreiben und Telegramme wollten lein Ende nehmen; es mögen im ganzen gegen dreihundert eingegangen sein. Hervorgchoben seien die Schreiben des Buchhandlungs-Gehilfen-Verbandes und des Buchhandlungs-Gehilsen-Vereins zu Leipzig, welch' letzterer den Jubilar in Anbetracht seiner segensreichen Thätigkeit als früherer Vorsteher und seiner Verdienste um die Hilfskassen zum Ehrenmitgliedc ernannte. Ferner trafen Schreiben bcz. Depeschen ein vom »Krebs» in Berlin, von einer großen Anzahl von Prinzipalen, Kommittenten, ehemaligen Zög lingen des Hauses Herbig, die dem Jubilar die erste buchhändlerische Ausbildung verdanken, und von vielen Freunden und Kollegen. Der herzliche Ton dieser Kundgebungen, namentlich auch solcher von In habern hochangcsehener Firmen, legt Zeugnis ab von der große» Be liebtheit, deren der Jubilar sich erfreut. Am Abend vereinigte sich die Familie Grunow, der Jubilar mit seinen Verwandten, einige Freunde des Hauses Grunow und das Personal zu einer Festlichkeit im Buchhändlerhause, welche in prächtiger Weise
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