Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1889
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18891214
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188912149
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18891214
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1889
- Monat1889-12
- Tag1889-12-14
- Monat1889-12
- Jahr1889
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
291, 14 Dezember 1889. Sprechsaal. — Vermischte Anzeigen. 6779 Unverlangte Sendungen. Würde es nicht beiden Teilen, dem Verleger sowohl wie dem Sortimenter, von Nutzen sein, wenn der Sortimcnterbund seine Mitglieder ver- anlahte von de» Verlegern, welche die viel be sprochene Erklärung unterschrieben haben, neu erschienene Artikel wenn auch nur in einem Exemplare unverlangt anzunehmen? Es ist sicher kein freudiges Gefühl für den Verleger, wenn er auf seine Anzeigen und Rund schreiben hin keine oder nur wenige Bestellungen erhält, die meisten Sortimenter aber unverlangt nichts annehmen, sondern noch mit Spesen berechnung remittieren wollen, während es ander seits dem Sortimenter sicher Nutzen bringt, sich durch persönliche Einsichtnahme von der Absatz fähigkeil des Buches überzeugen zu können. Die dem Sortimenter mehr erwachsenden Spesen werden durch vergrößerten Absatz und Ersparnis an Zeit, welche durch aufmerksames Lesen der Cirkulare und Anzeigen verloren geht, wohl ausgeglichen werden, vielleicht läßt sich auch der Leipziger Kommissionär zu einer kleinen Ermäßigung seiner Spesen herbei. l-. X. Eine Hand wäscht die andere! Jetzt, wo wiederum die Listen vervollständigt werden sollen, welche die «unterzeichnet habenden» Verleger enthalten, ist es an der Zeit, und zwar seitens der Verleger, auch eine Gegenleistung vom Sortiment zu verlangen, und zwar nichts Geringeres als die Annahme unverlangter Neuigkeiten in einem Exemplar. Keine Nummei des Börsenblattes erscheint ohne so und so viel Bekanntmachungen, War nungen, Drohungen u. s. w. seitens der Herren Sortimenter, Inhalts deren es dem Verleger verboten wird, unverlangte Neuigkeiten zu senden. Den großen Verleger kümmert dieses Verbot nicht; schickt er dennoch einem solchen Sortimenter unverlangt, so wird sich dieser wohl hüten weder pro noch contra notiert zurückzuschicken, am allerwenigsten mit Spesen-Nachnahme. Also den kleinen Verleger trifft's, und dieser Unterzeichnete zum Wohle des Sorti menters so gut wie der große Verleger. Dieser letztere kann's aushalten, aber der kleine Ver leger schneidet sich ins eigne Fleisch. S p r e ch s a a L. Es kann mir als Verleger doch im Grunde ganz gleich sein, ob jener Sortimenter in X so und so viel mehr verdient, wenn er keinen Rabatt giebt, oder weniger verdient, wenn er schleudert; im Gegenteil: je billiger mein Ver lagsartikel ins Publikum geht, desto mehr Aus sicht auf ferneren Absatz habe ich als Verleger! Trotzdem Unterzeichnete auch der kleine Verleger im Gesamtintcresse, und der Sortimenter dankt es ihm damit, daß er sich unverlangte Neuig keiten verbittet, sogar den Verleger straft, indem er ihm Spesen berechnet! Dem kleinen Verleger wird also geradezu der Hals zugeschnürt: liefern soll er nach der einen Seite, wo Absatz mit Rabatt ist, nicht, und liefern dahin, wo kein Absatz, wo nichts verlangt ist, darf er auch nicht! Was also thun? Das sind Zustände, die auf die Dauer nicht auszuhalten sein werden. Wenn der Sorti menter wirklich im stände wäre, seinen mut maßlichen Bedarf selbst zu wählen, so wäre auch nichts zu sagen gegen die ewigen Sperren vor unverlangten Novitäten; aber ich glaube dreist behaupten zu können, daß die größte Anzahl der Sortimenter eben nicht im stände ist, aus reiner, oft nur kurzer Titclangabe bei der riesigen An zahl der täglich angezrigten Neuigkeiten seinen wirklichen Bedarf, bez. die Möglichkeit des Absatzes zu ermessen. Die vielen Klagen der ewig unzufriedenen und nie zu befriedigenden Sortimenter wegen der stetig zunehmenden direkten Geschäfte, die der Verleger mit dem Publikum, also mit Um gehung des Sortimenters macht, sind lediglich darauf zurückzuführen, daß die große Mehrzahl von Verlegern angezeigter oder von Zeitungen rezensierter Werke bei vielen Sortimentern nicht vorrätig ist Die Sortimenter sind heutzutage lange nicht so reich assortiert wie früher, lediglich aus Ersparnis der Frachtspcsen! Ich kenne einen Sortimenter, der Jahre lang sich ebenfalls jede unverlangte Zusendung verbat. Sein Gehilfe war der Sohn eines an gesehenen Verlegers und führte, vielleicht seinen eigenen künftigen Verleger-Intentionen folgend, genau Buch über die trotz des Verbotes un verlangt eingegangenen Neuigkeiten, lieh sich aber auch deren Versand angelegen sein und bewies am Ende des Jahres seinem Prinzipal, daß diese unverlangten Novitäten ihm einen ganz erklecklichen Nutzen gebracht und die Spesen überreichlich gedeckt hatten. Im diesjährigen Adreßbuch ist bei betreffender Firma statt des ro ein n zu finden. Der Inhaber hat die Sparsam keit am Unrechten Orte bald cingesehen. Möchte doch jeder Sortimenter mal eine ähnliche Probe machen! Es soll nicht geleugnet werden, daß mancher Unfug bei Massenvcrsendungen seitens der Ver leger vorgekommen ist; wenn aber der Sorti menter sich herbeiläßt, die unverlangte Zusendung je eines Excmplgrs zu gestatten, so ist beiden Teilen sicherlich mehr geholfen, als bei dem jetzigen Absperr-Shstem. Hierdurch entständen dann dem Sortimenter nur ganz unbedeutende Spesen; denn die Massen versendung mehrbändiger oder dickleibiger Werke verbietet sich in den allermeisten Fällen beim Verleger von selbst, und diese kleinen Spesen werden sicherlich ausgewogen durch den Absatz dieses oder jenes Werkes, nicht nur des einen erhaltenen Exemplars; denn es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß der Sortimenter öfter in die angenehme Lage kommen wird, von einem Werke, das er, als für ihn nickt brauchbar, nicht ver langt, das ihm aber trotzdem in einem Exem plar pro oovitats unverlangt zugegangen, mehr fach nachzubcstellen; es sieht das Werk in natura eben anders aus, als sein bloßer Titel im Börsen blatt ; der denkende Sortimenter sieht Ausstattung, Inhalt u. s. w. und wählt nach diesem Probe- Exemplar seinen Bedarf dann selbst. Braucht er nichts davon und der Verleger sendet ihm nochmals oder überhaupt mehr als 1 (— Probe-) Exemplar. so soll er dann ruhig mit Spesen-Nachnahme remittieren; denn niemand ist verpflichtet, sich Waren in dieser Weise auf oktroyieren zu lassen. Wenn also dieses täglich mehr und mehr um sich greifende Remittieren unverlangter Novitäten mit Spesen-Nachnahme oder diese Verbote un verlangter Sendungen nickt gehemmt werden, so bleibt den Verlegern nichts anderes übrig, als, sich ihrer Haut zu wehren; es ist dies die Existenzfrage der kleinen Verleger. Eine Hand wäscht die andere! Andernfalls sind besonders die kleinen Verleger geradezu ge zwungen, ihre Unterschrift nur für dort bindend zu erachten, wo man ihre Novitäten annimmt und sie nicht aushungern will. Sache der Ver leger-Vereine dürfte es sein, diesen wichtigen Punkt weiter zu erörtern. O. Zur gef. Weachlung i f47947j Ich versah mein Leipziger Lager (Robert Friese) reichlich mit meinen gangbarsten Berlags- artikcln und liefern auch die Herren Speyer L Peters in Berlin zu Originalpreisen aus, was ich bei eiligen Bestellungen zu beachten bitte. Jena, den 8. Dezeinber 1889. Hermann Costenoblr, Verlagsbuchhandlung. f19lj in bsrliu 8.W., killdsnstr. 69 ewpsteblt sein lkir cken 6 r»88l»«trt«U eingericbtstes MolotzPiselivs Institut rnr guten, billigen nuck sebuellev Xus- fkibruug von pbototxpieo, Xototzpieu, Obewi- grupbiennnd Ebromot^pien. Prospekte, Klnstoi nnck XalknlLtionsv kranbo. f47628j Mest-Auflagen noch gangbarer Werke, namentlich populäre Litteratur, Kolportage-Romane u s w, werden stets Per Kasse gekauft und erbittet man An- geboie unter Ziffer 8. V. X. durch Herrn C. F. W Fest in Leipzig. s944s ffanrö8i8eli6 Journale! (46615) 2nssodung io meinen Lilgutssodnngso, ckie msbrwals rröobsntliod naeb I-etpLtx, Iker- II», XV1Ik»inll»iirzx, 1pr»i»Ir1nrt ». Sk., Si»U»pe8t uoä LUrI«I» akgsbeo. Haeb Wnvsvb bann ckie Zusendung aueb per ItreaLl»»»«! nnck rrear in ckisssio Palls Utrelrt von den Xdwivistrationen an ckie Herren Loinmittsntsn ocker an deren Lunden erkalten. ?aris II. I e 8«n«H«r I486i4j Wchjg unverlangt. Remscheid. Hermann Krumm. !aumbach L Eo. ZZW Lrrmin I 1. Buchbinderei r I Bedienung. ; Z«n,vIb-,-i.di 7 pec,, Irübnvr L Oo., Iionäon, 12024) 57 n 59 Hill, smpleblsn sieb rur 8ebnell6ll und billigen Isisksrung von LllMedoiii 8vrtiMllt u. LntiqiMiLt. ksiebbaltiges bagsr amerikanisebsr u orisntaliseber Werke. Wöebentlieds pilsendungen naeb I-sipr.ig LommiZsiouär: L. p. Lee bl er. (47353) D>. Lieder <11. Würtrbnrg), Uotkuosb- dandlung io Heidelberg, edavgiert 8ti >,bs eigenen Verlages gegen gute Werke.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder